Proteste in der Slowakei: Kulturkampf auf der Straße
Die liberale Kunstszene der Slowakei protestiert gegen Kulturministerin Šimkovičová. Sie sorgt mit ihrer queerfeindlichen Personalpolitik für Unmut.
Ziel der Kundgebungen war es, Solidarität mit den rund 3.500 Künstlern und Bediensteten von Kulturinstitutionen zu demonstrieren, die seit zwei Wochen in einer sogenannten „Streikbereitschaft“ sind. Ob und wann daraus ein tatsächlicher Streik wird, ist offen.
Die liberale Kunstszene protestiert sei Monaten gegen Šimkovičovás radikale Personalpolitik. Die ehemalige TV-Moderatorin hat eine ganze Reihe Chefs führender Kultureinrichtungen abgesetzt. Oft setzte sie an ihre Stelle Manager, die keine Verankerung im Kulturleben der Slowakei haben.
Die von der Slowakischen Nationalpartei SNS als kleinster von drei Regierungsparteien für das Ministeramt vorgeschlagene Šimkovičová sorgt mit ihrem Kulturverständnis seit Amtsantritt im Oktober für Unmut. Von Anfang an machte sie deutlich, dass sie eine „nationale slowakische Kultur“ durchsetzen wolle. Für „Gender-Wahn“ und die „LGBT-Agenda“ hingegen werde es keine staatlichen Förderungen mehr geben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Deutungskampf nach Magdeburg
„Es wird versucht, das komplett zu leugnen“
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Gedenken an den Magdeburger Anschlag
Trauer und Anspannung
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Aktionismus nach Magdeburg-Terror
Besser erst mal nachdenken