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Archiv-Artikel

Proteste in Guatemala

MORDKOMPLOTT Demonstranten fordern Rücktritt des Präsidenten. UN-Kommission will ermitteln

GUATEMALA-STADT afp/rtr | Nach Mordvorwürfen gegen Guatemalas Präsidenten Alvaro Colom haben hunderte Menschen den Rücktritt des Staatschefs gefordert. Etwa 1.500 Demonstranten marschierten am Mittwoch zum Platz der Verfassung in Guatemala-Stadt und forderten Coloms Rückzug. Am Sonntag war der prominente Anwalt Rodrigo Rosenberg ermordet worden, als er mit seinem Fahrrad unterwegs war. Nur Tage zuvor hatte er eine Videobotschaft aufgenommen, in der er Colom vorwarf, seinen Tod zu planen. Die Regierung erklärte, das Video sei ein Versuch von Coloms Feinden, den Präsidenten in Misskredit zu bringen.

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stellte sich am Mittwoch hinter Colom und erklärte, der Mord stünde im Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen. Eine vor zwei Jahren eingesetzte UN-Kommission, die Korruption auf höchster Regierungsebene aufdecken soll, gab am Mittwoch bekannt, dass sich ihre Ermittler der Sache annehmen würden, weil es Zweifel an der Unabhängigkeit der guatemaltekischen Staatsanwaltschaft gebe.