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Proteste gegen Flughafen bei NantesStraßenschlacht in Frankreich

Etwa tausend militante Umweltschützer lieferten sich in Nantes eine Straßenschlacht mit Polizisten. Die setzte Tränengas gegen die Flughafengegner ein.

Krawalle gegen Flughafen-Großprojekt in Nantes Bild: dpa

NANTES afp | Bei Protesten von Gegnern eines geplanten Flughafens im Westen Frankreichs sind am Samstag acht Polizisten verletzt worden. Zehn gewalttätige Demonstranten seien festgenommen worden, teilten die Behörden in der Nacht zum Sonntag mit. Zehntausende Menschen hatten sich zunächst friedlich auf einem zentralen Platz von Nantes versammelt. Kurz darauf lieferten sich etwa tausend militante Umweltschützer eine Straßenschlacht mit den Sicherheitskräften.

Die Flughafengegner schlugen in der Innenstadt Fensterscheiben ein und attackierten Büros der Verkehrsbetriebe und Polizeiwachen. Die Beamten seien mit Steinen und Flaschen beworfen worden, auch seien Leuchtraketen abgeschossen worden, hieß es von den Behörden.

Die Bereitschaftspolizei ging mit Gummiknüppeln, Wasserwerfern und Tränengas gegen die Demonstranten vor. Die Organisatoren der Proteste warfen der Regierung vor, sich gegenüber den Demonstranten taub zu stellen.

Für einen großen Regionalflughafen für Westfrankreich nahe der Ortschaft Notre-Dames-des-Landes macht sich vor allem der sozialistische Premierminister und frühere Bürgermeister von Nantes, Jean-Marc Ayrault, stark. Umweltschützer und von Enteignung bedrohte Landwirte aus der Region laufen seit Jahren gegen das Projekt Sturm.

Das auf 580 Millionen Euro veranschlagte Großprojekt soll in einem geschützten Sumpfgebiet entstehen. Vor zwei Monaten erteilten die örtlichen Behörden die Genehmigung für die Vorarbeiten. Diese sollen noch dieses Jahr beginnen. Die ursprünglich für 2017 geplante Eröffnung des Flughafens wurde auf frühestens 2019 verschoben.

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1 Kommentar

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  • T
    Thommy

    Super interessantes Thema, schäbiger Artikel. Schade dass da nicht mehr Hintergrundinformationen drin sind. Und dass der Zahl der verletzten Polizist*innen nicht wenigstens eine Zahl der verletzten Demonstrant*innen gegenübergestellt wird.