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Protest gegen "Stuttgart 21"Am Bahnhof trillert's wieder

Gegner des Bauprojekts blockieren die Einfahrt von Baufahrzeugen. Zweieinhalb Monate vor der Wahl setzen sie jetzt all ihre Hoffnung auf einen Machtwechsel im März.

Gemütlich die Woche anfangen: Zufahrtsblockade am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs am Montagmorgen. Bild: dapd

STUTTGART taz | In Stuttgart ist der "verrückte Alltag" zurückgekehrt. So nannte ein Aktivist gegen Stuttgart 21 am Dienstagmorgen an der Mahnwache vor dem Hauptbahnhof die Situation. Die Bagger rollen wieder, die Gegner des Milliardenprojekts pfeifen und rufen wieder. Seit der Schlichtung des Bahnhofsstreits hatte die Deutsche Bahn die Bauarbeiten für den neuen Durchgangsbahnhof ruhen lassen. Doch nun sind die Schlichtung und die anschließende Weihnachtspause endgültig vorbei.

Seit Montag lässt der Energieversorger EnBW Starkstromleitungen am Nordausgang des Bahnhofs verlegen, da die alte Stromleitung dem geplanten unterirdischen Technikgebäude im Weg läge. Gegen die Baumaßnahmen hatten bereits am Montag rund 50 Stuttgart-21-Gegner demonstriert und die Einfahrt von Baufahrzeugen behindert. Das gleiche Bild am Dienstag: Dieses Mal versperrten am frühen Morgen rund 80 Demonstranten mit einer Sitzblockade die Einfahrt zur Baustelle am Nordflügel. Die Polizei räumte daraufhin die Blockade.

Doch noch scheinen es nur die ersten Vorboten größerer Proteste zu sein. "Es ist zwar emotional, aber es geht hier um Stromleitungen. Das sind keine Bäume", sagte Mark Pollmann von der Mahnwache. Wenn davon die nächsten gefällt werden oder etwa der Abriss des Südflügels beginnt, "dann wird das noch mal wieder ganz andere Massen mobilisieren", ist er sich sicher. Dann will auch das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 wieder für Blockadeaktionen mobilisieren. Am Montag und Dienstag war es nicht beteiligt.

Gleichzeitig geht es jetzt auf die Zielgerade Richtung Landtagswahl. "Ihr werdet uns nicht los. Wir euch schon" steht auf einem Protestplakat am Bauzaun. Bis zum 27. März hat das Aktionsbündnis einen "Widerstand de luxe" angekündigt. Am 29. Januar, 19. Februar und 19. März sollen für Großdemonstrationen noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden, um Schwarz-Gelb im Südwesten abzuwählen. Zusätzlich soll es die traditionellen Montagsdemos geben. Zu deren Jahresauftakt waren am Montagabend nach Angaben der Veranstalter gut 7.000 Menschen gekommen, die Polizei sprach von 4.000 Teilnehmern.

Derweil zeigte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) überzeugt, dass das Bahnprojekt umgesetzt werde. "Ab heute wird wieder gebaut, und der Bau wird weitergehen", sagte er auf dem Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer in Karlsruhe. Die Grünen kritisierten hingegen die Wiederaufnahme der Bauarbeiten. "Das Bahnchaos der letzten Wochen macht einmal mehr die Absurdität von Stuttgart 21 deutlich", sagte der Landesvorsitzende Chris Kühn. "Es kann nicht sein, dass einerseits Verspätungen und Zugausfälle zur Regel werden, massenhaft Ersatzzüge fehlen, Weichen einfrieren, Heizungen streiken oder ICE-Toiletten nicht funktionieren und andererseits die Bahn das Milliardenprojekt Stuttgart 21 um jeden Preis durchziehen will."

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32 Kommentare

 / 
  • A
    Anna

    @Konrad

    Ich hatte geschrieben, niemand könne mehr für den Tiefbahnhof sein, wenn er die Webseiten von Parkschuetzer.de und Kopfbahnhof21.de gelesen hat, weil eben fast alle Argumente für den Tiefbahnhof schlüssig und nachprüfbar wiederlegt sind. So habe ich es auch im Kommentar dargestellt, ist das irgendwie unlogisch? Wieso? Ihre Argumentation ist irgendwie nicht für mich nachvollziehbar: Wenn es eine Webseite für Kernenergie gibt, wo schlüssig und nachprüfbar bewiesen wird, das Kernenergie risikolos und billiger als alles andere ist, und alle Argumente gegen Kernenergie widerlegt, dann bin ich auch für Kernenergie, na klar. Gibt es aber nicht, im Gegensatz zu Kopfbahnhof 21.

  • K
    Konrad

    @ WartenDer

     

    ich antworte jetzt mal noch Ihnen, normal hätte ich meine Beiträge hier im Komentarteil schon gestoppt - ich habe meinen Standpunkt dargelegt und will diesen jetzt auch nicht immer wieder breit treten. Ich will Ihnen hier nur ein großes Kompliment aussprechen: Ihre Argumentation ist in sich geschlossen und nachvollziehbar. Ich gebe Ihnen Recht: es stimmt schon das die Bevölkerung ein Großprojekt nach seiner Fertigstellung akzeptieren muss. Sicherlich setzt auch irgendwann eine Gewöhnung an Lärm und Schmutz ein. Das muss man schon bedenken, da haben sie recht (viel Widerstand ist vielleicht dann auch erlahmt). Aber bei manchem mag auch die Angst vor dem Projekt größer gewesen sein als dann als Ergebnis herauskam. Ihre Beurteilung über die Rolle der CDU kann man teilen, vergessen sie dabei allerdings nicht, dass die SPD-Kanzler Brandt (Ostpolitik), Schmidt (NATO-Nachrüstung) und Schröder (Hartz-Reformen), sowie Joschka Fischer (Afghanistan- und Kosovo-Krieg) Projekte gegen Widerstand in der Bevölkerung durchgesetzt haben. Also es müssen wohl alle Parteien über ihren Umgang mit den Bürgern umdenken - nicht exklusiv die CDU. Darüberhinaus war auch ich ein begeisterter Zuschauer der S21-Schlichtung, welche erst durch die Proteste ermöglicht wurde. Ein tolles Werkzeug der politischen Kultur. Behalten sie bitte ihren unkonfrontativen Gesprächsstil bei und bleiben sie ein interessierter Bürger. Deutschland braucht mehr Leute wie sie. Wir sollten miteinander bei solchen Problemen reden und uns nicht beleidigen oder in den Dreck ziehen. Sie sind sicherlich ein gelungenes Beispiel für den "mündigen" Bürger, den man sicherlich auch enger an solchen Entscheidungen teilhaben lassen sollte.

     

    MFG

  • P
    Provokation

    Sie können nicht provozieren Konrad. Also zumindest nicht mich. Dazu fehlt doch eine ganze Menge.

     

    Und, ich gebe mich keiner Illusion hin, wenn ich behaupte der Bahnhof wird so nicht gebaut werden.

     

    Glauben Sie mir. Es ist die einzig logische Konsequenz.

     

    Weiser

  • UG
    unten gehen

    Verstehe das Problem nicht. Da wird ein Haus gebaut und die Leute regen sich auf, was das kostet. Was geht die das an? Ach, da werden Bäume gefällt. Na und, es werden jeden Tag Bäume gefällt, geht ihr da auch demonstrieren? Ach, das Geld könnte man auch für Kindergärten ausgeben. Ja klar, dann spart euch das neue Auto und spendet für euren Kindergarten. Ach, das ist alles von bösen Menschen gemacht und völlig undemokratisch? Ja und ihr seid die Lieben und wisst auch ganz genau, wie man die Wirtschaft am laufen hält, von der auch ihr profitiert zumindest solange, wie ihr in diesem Land bleibt. Wandert halt aus, aber wohin nur, denn euer Traumland ist nicht wirklich und wird es auch nie sein, dafür sorgt ihr dann schon. Ihr werdet nie zufrieden sein, dafür kann der Mappus nix, das ist euer Problem.

  • W
    WartenDer

    Lieber (Herr) Konrad,

     

    wissen Sie, was an Ja/Nein-Umfragen das Blöde ist? Dass es gibt keine Antwortmöglichkeit "Ist mir egal" gibt.

    Gäbe es diese, würde die Sache anders aussehen.

    Es bringt nämlich nichts, Umfragen in GANZ BaWü durchzuführen, wenn die Sache nur einen kleinen Teil der Befragten betrifft; nämlich die, die regelmäßig im VVS-Gebiet Bahn fahren/pendeln.

    Ein Heilbronner, eine Mannheimerin, ein Freiburger oder die nette Friedrichshafenerin - alle werden von diesem Projekt herzlich wenig beeinflusst. Und diese werden doch tatsächlich gefragt, ob ihnen das Projekt gefällt? Noch dazu, da die meisten doch Auto statt Bahn fahren.

     

    Wenn es hoch kommt, werden vielleicht 15-25% der Schwaben von diesem Projekt beeinflusst. Und genau diese sollten gefragt werden. Wie sähe die Umfrage dann aus?

     

    Ich verstehe Ihre Argumentation. Viele Großprojekte wurden erst nach der Fertigstellung von der Bevölkerung akzeptiert. Der Grund dafür liegt auf der Hand - es wurde akzeptiert, da es keine andere Möglichkeit gibt. Und nicht, weil die Bevölkerung die sozial-politischen Veränderungen spüren würde.

     

    Ich verstehe auch Ihre Argumentation, wenn Sie sagen, die Wahl wird an der Durchführung des Projekts nichts ändern. Denn die entsprechenden Verträge sind gefällt wurden, bevor die Bevölkerung von den Plänen, den Kosten, der Dauer, den Auswirkungen und den guten Alternativen erfahren hatte. Und bevor der Bürger protestieren konnte, hat die demokratische Ordnung das Projekt durchgewunken. Deshalb wird die Wahl an dem Projekt nichts ändern, da gebe ich Ihnen Recht.

     

    Die eigentliche Frage ist: Wie lange noch wird die Richtung der CDU, den Bürger nicht zu beteiligen und die Politik allein(!) entscheiden zu lassen, akzeptiert?

    Jahrelang war das der Fall. Und das war auch gut so. Adenauer und Kohl hätten niemals den Ruhm erlangt, wenn sie das Volk entschieden lassen hätten. Hier fiel ein Samenkorn auf fruchtigen Boden.

    Aber jetzt, in Zeiten, in dem man solche grundlegenden Veränderungen und mutige Männer (wie die o.g.) nicht mehr braucht, da Deutschland heute wieder eine geeinigte *Republik* ist - brauchen wir da Entscheidungen über des Bürgers Haupt hinweg?

     

    Ich sage, dass ich mich nicht damit zufrieden gebe, nur bei der Wahl einmal alle 4 Jahre Einfluss auf die Politik zu haben. Ich will auch während dieser 4 Jahre mitentscheiden dürfen. Und dafür ist die CDU nicht geeignet.

     

    Viele liebe Grüße

    WartenDer

  • GG
    Gustav Gauner

    An Herrn Konrad:

     

    "Die Münchner Oberschicht, die damaligen Demonstranten und Studenten, sind heute begeisterte Vielflieger."

     

    Klasse! Von denen brauchen wir mehr... Begeisterte Vielflieger. Wenn S21 mit seiner schnieken neuen Infrastruktur endlich da ist, können Sie ja mit dem wehrten Herrn Fundel gleich mal ein oder zwei Flaschen Champagner köpfen. Da das Angebot für die begeisterten Vielflieger (und die die es noch werden wollen) noch einmal um längen zu erweitern. Was halten Sie davon? Sie sind herzlich Eingeladen.

  • K
    Konrad

    @ @Konrad

     

    Scheinbar habe ich sie mit meinen Wortwahl provoziert. Darüber bin ich dann doch verwundert, da das nicht meine Absicht war. Also ich glaube sie haben sich da ein wenig vergallopiert, wenn sie schreiben sie werden gemeinsam mit dem Volk die Politiker bald baumeln lassen. Dazu finde ich ihren Ton gegenüber Mappaus schon etwas überzogen. Natürlich ist Mappus kein großer Charismatiker - kein Obama - sondern ein kleiner, biederer Beamter der sich aus kleinen, ärmlichen Verhältnissen hochgebuckelt hat. Es gibt wirklich überhaupt keinen Grund ihn zu dämonisieren. Er ist kein brutaler Diktator, der Menschen foltert oder an die Wand stellen lässt (wie in ihrem Beispiel Tunesien)...

    Ich will doch nur auf 2 Punkte hinaus:

    1. Der Bahnhof wird gebaut. Geben sie sich da keiner Illusion hin - von der Landtagswahl hängt der Bau nun nicht mehr ab. Haben sie mal die Spitzenkandidaten von Rot-Grün gehört, wenn sie gefragt wurden: "Werden sie S21 stoppen, wenn sie an die Macht kommen?"? Ich habe einige Fernseh- und Printinterviews gelesen und da kam dann immer das große Rumeiern: "Naja wir werden unser möglichstes versuchen..." Es kam nie die konkrete Aussage. "Ja wenn wir gewählt werden kommt S21 nicht." Das ist sehr klug von der BW-Opposition sie muss durch dieses ausweichen kein Wahlversprechen nach der Wahl brechen. Der Bau ist rechtlich zu 100% durch. Einzige Möglichkeit eines Baustopps wäre ein freiwilliger Verzicht auf S21 durch die Bahn. Die Bahn hat am Montag wieder mit den Bauarbeiten begonnen... Politisch ist da nichts mehr zu machen. Eine politische Rücknahme der Baugenehmigung wäre nur in einer Diktatur möglich - nicht in unserem Rechtsstaat.

     

    und noch kurz ein zweites: Jedes größere Bauprojekt in der Geschichte der BRD wurde von Protesten begleitet (mal mehr, mal weniger) trotzdem wurde vieles verwirklicht und am Ende war dann doch bei den meisten Projekten große Akzeptanz erreicht.

     

    Mich verwundert schon diese enorm starke Emotionalisierung der S21-Gegner. Manche stilisieren

    die Proteste zum ultimativen Kampf gut gegen böse... Hier soll ein Bahnhof gebaut und nicht Massenmord begangen werden. Die Mehrheit der BWler und der Deutschen ist (laut Umfragen) für S21. Also glaube ich nicht, dass die Bundesbürger mit Waffen auf die Straßen gehen und ihre Politiker an Bäumen baumeln lassen. Ich teile nicht ihre Meinung, dass wir kurz vor tunesischen Verhältnissen stehen. Aber natürlich wird es weiter Proteste gegen S21 geben und das darf auch so sein. Ich wünsche ihnen dabei viel Spaß, interessante Eindrücke und ein tolles Gemeinschaftserlebnis.

     

    MFG

  • K
    @konrad

    Sie haben Angst?, lieber Konrad?

     

    Nun, dann sollten Sie in der Tat sich zu hause hinter den Kachelofen setzen, noch einen Holzscheit nachwerfen, einen Pfefferminztee mit Kamille trinken. Ein wenig Beifuß noch und schon schwindet die Angst. Ihre Angst, dass WIR den Anschluss verlieren, wenn dieser beschissene Bahnhof nicht gebaut wird, weil dann alle Großbauprojekte in Gefahr (weil das Volk ja so unwissend).

     

    Na so ein Schmarrn! Der Bürger wird dieses Projekt stürzen, denn es ist auch moralisch in keiner Weise vertretbar. Es ist unsinnig und viel zu teuer. Gewinner sind das korrupte Politikerpack mit ihren Seilschaften - an denen sie bald baumeln werden - und sonst niemand. Benennen Sie eine Sache, nennen Sie mir ein Argument für S21 - ich sage Ihnen 10 Argumente dagegen. Das liegt in der Natur der Sache. Es dient nicht dem Volk, den Bürgern des Landes, es dient nur einer Handvoll machtgeiler, überflüssiger Männer und Frau(en?) Die wie in Tunesien noch schnell ein bisschen Gold mit hinüber retten wollen, bevor sie aus der Politik ausscheiden.

     

    Ich bin für weitere Demos - im Geiste bin ich täglich am Stuttgarter Bahnhof. Und am Wochenende vor Ort. Ich bin für einen Machtwechsel. Und wenn sich dieser als Farce rausstellt, dann gehe ich wieder auf die Straße! Bis dieses Elend beendet ist. Punkt.

     

    Wir sind das Volk. Und Mappus ist ein korruptes ...! Ein Widerling, einer der in den Knast gehört. Oder hoffentlich bald am Herzinfarkt oder Verfettung stirbt. Man braucht ihn nicht. Ganz und gar nicht.

     

    Schönen Tach auch.

  • K
    Konrad

    @ isomatte

     

    Sie haben natürlich recht: Es gibt auch heute noch Ablehnung gegen die A20, den Frankfurter Flughafen (...) aber in denen von mir genannten Beispielen ist heute eine Mehrheit für diese Projekte. Dagegen gibt es immer. Ich würde ihnen nur gerne schnell, ein Beispiel skizzieren: Als der alte Münchner Flughafen (Riem) zu klein wurde beschloß die CSU-Landesregierung einen neuen Flughafen zu bauen - Riem konnte nicht mehr erweitert werden und platzte aus allen Nähten (auch kleinere Einkommensschichten konnten sich nun Flugreisen leisten, es war nicht mehr das Privileg der reichen Oberschicht). Nun brach ein Sturm der Entrüstung los: Grüne und linksalternative geißelten den Größenwahn und die Gigantomanie der CSU an. Es werde die Umwelt zerstört für ein Milliardengrab - der neue Flughafen würde ja nie ausreichend genützt werden. Die CSU geriet vor Ort in die Defensive, auch viele Bürger beteiligten sich am Protest. Die Landesregierung hielt durch und baute den Flughafen gegen den Widerstand der Straße. Heute ist der Flughafen vollständig akzeptiert. Es wurde kein Milliardengrab - heute ist der Flughafen bereits wieder zu klein (3.Startbahn wird benötigt). Der Flughafen bietet heute rund 40 000 Menschen einen Arbeitsplatz (zwar keinen Schauspielern oder Akademikern, aber vielen kleinen Leuten). Die Münchner Oberschicht, die damaligen Demonstranten und Studenten, sind heute begeisterte Vielflieger. Zudem war der neue Flughafen ein sehr wichtiger Standortvorteil für den Industrie- und Wissenschaftsstandort München (Vollbeschäftigung, stärkste wirtschaftliche Entwicklung aller dt. Großstädte). Aber noch heute gibt es immer noch Widerstand gegen den Flughafen (vor allem bei Anwohnern). Trotzdem finde ich, dass die Entscheidung richtig war - keine Gigantomanie, sondern vernünftige Infrastruktur. Ich bin halt Patriot und habe Angst, dass unser Land bei diesen massiven Widerständen gegen Infrastrukturprojekte und Industrieanlagen langsam seine ökonomische Basis verliert. In China, Brasilien, Südkorea, Russland, etc. wird der Wirtschaft alles untergeordnet. Natürlich sollte das bei uns nicht so sein, aber es muss auch in Deutschland möglich sein, Großprojekte zeitnah umzusetzen. Deutschland hat bereits sehr strenge Umwelt- und Bauauflagen (Lärmschutz, Entschädigung, etc.). Wenn diese strengen Auflagen erfüllt werden, sollte auch zeitnah gebaut werden können.

     

    MFG

     

    nur kurz noch @ Anna:

     

    sie schreiben man könne nicht für S21 sein weil ja auf parkschützer.de die Fakten darüber stehen würden... naja, glauben sie, dass man dann nach einem Besuch auf kernenergie.de automatisch nicht mehr gegen Atomkraft sein kann...

  • B
    barbara

    Hat die Stadt Stuttgart etwas zu verbergen, weil sie auf Teufel komm raus in den Untergrund mit dem Bahnhof und den Zufahrten möchte? - Im Augenblick hat man bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof einen tollen Blick auf die Stadt und die Grünanlagen. Es wäre schade, wenn dies nicht mehr möglich wäre. Ich plädiere für einen renovierten Kopfbahnhof.

  • I
    isomatte

    Konrad:

     

    Wer sagt dir denn eigentlich, dass all die Projekte, die du da aufführst, inzwischen "wohlwollend akzeptiert" werden, von denen, die einst dagegen waren? Z.B. was den Frankfurter Flughafen betrifft, da gibt es doch bis heute keine Ruhe. (Und das ist auch gut so.) Dass das alles durchgezogen wurde, heißt doch vor allem, dass eine bestimmte Lobby am längeren Hebel sitzt. Das Volk hat Alles zu fressen, das ist die Realität. Und dann gibts eben die, die meinen, man kann nichts machen und die anderen, die der Meinung sind, alles ist gut, solange es dem "Fortschritt" dient.

    Der Sinn dieses Fortschritts wird aber nicht hinterfragt. Und das ist dringend nötig.

  • B
    biesi

    Die Vernunft ist auf Eurer Seite, bleibt auf der Straße! Der Weg bis zu Mappus´ Abwahl ist nicht mehr lang. Und danach ist Schluss mit dem überflüssigsten Großprojekt des Landes.

  • S
    Stuttgarterin

    Ihren Kommentar hier eingeben S 21 ist ein Riesenschwachsinn!! Die DB sollte es erst mal auf die Reihe kriegen ;daß die S-Bahnen hier pünktlich und zuverlässig fahren!! Solange die DB selbst damit seit Jahren überfordert ist;ist S21 der Höhepunkt aller Nahverkehrskatastrophen!!!

  • A
    Anna

    Also mittlerweile kenne ich keinen mehr, der für Stuttgart 21 ist in meinem Bekannten und Verwandtenkreis. Selbst meine Mutter, die Demonstranten generell für so was ähnliches wie Terroristen sieht, und alles was der Papst und die CDU sagt für richtig hält, ist umgeschwenkt. Ich habe niemanden bekehrt, ich wurde aber oft gefragt, warum ich gegen das Projekt bin und für einen modernisierten Kopfbahnhof. Eigentlich konnte ich immer alle Argumente für Stuttgart 21 widerlegen, man braucht auch eigentlich nur auf die entsprechenden Webseiten www.kopfbahnhof21.de und www.parkschuetzer.de nachsehen. Ich glaube, wer jetzt noch für den Kellerbahnhof ist, ist entweder in der Bau-, Immobilien- oder Bankenbranche oder einfach noch nicht informiert. Nach meiner Beobachtung sind es auf jeden Fall immer mehr Gegner, die Zahl ist auf jeden Fall ansteigend, da ich niemanden kenne, der überzeugt werden konnte, dass der Kellerbahnhof für Bahnfahrer und Bürger einen Sinn hat.

  • A
    Anti-Stocker-Anti-Sittler-AntiGRÜN+LINKS

    Am 27.03. ist Wahl in Baden und Württemberg.

    Kommt es zu ROT-GRÜN, wird der Banhof gebaut.

    Kommt es zu SCHWARZ-GELB,wird der Bahnhof gebaut.

    Kommt es zu SCHWARZ-ROT,wird der Bahnhof gebaut.

    Kommt es zu SCHWARZ-GRÜN,wird der Bahnhof gebaut.

    Kommt es zu TIEFROT-ROT-GRÜN,wird der Bahnhof gebaut.

    Kommt es zu SCHWARZ-ROT-GELB,wird der Bahnhof gebaut.

    Kommt es zu GRÜN-ROT-GELB,wird der Bahnhof gebaut.

     

    Alles was hier noch diskutiert wird, ist daher irgendwie 88, also scheißegal.

  • T
    tollschocken

    Amüsant, das gebetsmühlenartige Wiederholen vom "Berufsdemonstranten". Das Wort ist wohl das Mantra all' derjenigen, die nicht einmal nur eine Minute vom Straßenrand aus eine der vielen Demonstrationen und Aktionen angeschaut haben. Sonst wüssten sie es besser. Das ist peinlich, über etwas zu sprechen, wovon man nichts weiß. Weiter so, Sprechblasen-Minderheit!

  • CR
    Christa Rust

    Es war ein Witz, Herrn Geisler, einen aufrechten Parteisoldaten, für die Schlichtung zu benennen.

    Wehe ihm, er wäre zu einem anderen Schlichterspruch

    gekommen! Der Innenminister, der sich nun in der

    Pflicht sieht, "angemessen" zu reagieren, wird seinen

    Teil dazu beitragen, Bürgerrechte so sehr auszuhebeln

    dass diktaturähnliche Verhältnisse folgen könnten.

    Die Wut der Bürger auf Politiker und deren Geklüngel

    mit Lobbyisten könnte sich irgendwann entladen und noch mehr Menschen auf die Straße treiben.

    Stuttgart 21 wäre dagegen nur ein Kinderspiel.

  • K
    Konrad

    Stuttgart 21 wird kommen - egal ob nach dem 27. März schwarz/gelb, rot/grün, rot/rot/grün, schwarz/grün oder rot/gelb/grün regieren. Der Bau ist rechtlich durch, die Schlichtung hat ihn (mit Verbesserungen) empfohlen und bis Ende März sind auch bereits Fakten (Baufortschritte) gesetzt... Also hat die Landtagswahl keinerlei Auswirkungen auf Stuttgart 21. Zudem ist mittlerweile (nach der Schlichtung durch Geisler) eine Mehrheit der Baden-Würtemberger laut Umfragen für S21 (52% pro - 41% contra).

    Die Mehrheit der heutigen Demonstranten wird übrigens in der Zukunft begeistert sein von dem neuen Bahnhof bzw. die Entscheidung wohlwollend akzeptieren (ähnlich wie beim Bau des Münchner Flughafen, dem Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, dem Frankfurter Flughafen, der Elbvertiefung, dem Bau der A20, der ICE-Trasse Hamburg-Berlin, die A94, ............)

    Es ist halt so: wir wünschen uns alle eine hochmoderne und architektonisch ansprechende Infrastruktur (wir sind Reiseweltmeister) - wir wollen aber keinen Baulärm, die Abholzung von Bäumen oder Bauschmutz. Ich wills abkürzen: WIR alle (und ganz besonders die Grünen) sind dekadent. Tja in Peking reibt man sich die Hände, wenn sie von den Protesten um S21 lesen... ;)

     

    MFG

  • AE
    auch ein Bürger

    Hallo Herr Markus Bürger,

     

    hat sich da das Landgasthofsche Wahlpropaganda-Team der württembergischen CDU/CSU-Fraktion vorzeitig in die Tazkommentare verirrt?

     

    Ihr habt doch noch Zeit.......gaaaanz ruhig bleiben, bis März is doch noch ein Bischen ^^.

  • B
    Badener

    Man kann als normal denkender Mensch dieses Berufsdemonstranten nur dankbar sein. Die zeigen ganz klar wohin es mit BW gehen würde was die Grünen die Wahl gewinnen.

     

    Die Bestätigung von Schwarz-Gelb wird immer wahrscheinlicher.

  • D
    daweed

    De Miesere hat schon aus dem Vorfall gelernt. Er bringt zur Zeit ein Gesetz auf den Weg, dass öffentliche Teilnahme am Planfeststellungsverfahren ausschliest.

     

    Das mit der Nötigung hab ich auch schon vorher mal gehört, ist echt abartig.

     

    Aber ob S21 wirklich noch zu stoppen ist, selbst wenn die SPD Juniorpartner der Grünen wird?

     

    Ich zweifle.

  • A
    A.Kauz

    zu Stuttgarter: peinlich ist eine Politik, welche wider jeden Wissens und Fakten ein unsinniges Projekt durchziehen möchte. Geislers Schlichterspruch war von vorne herein eine Farce, denn das Ergebnis war jedem der 1 und 1 zusammenzählen kann klar.

    Fakt ist, ein modernisierter Kopfbahnhof ist 40%leistungsfähiger als das milliarden verschlingende Projekt S21.

    Notwendigerweise braucht baWü einen taktgebundenen öffentlichen Verkehr, von dem 1994 selbst der damailge Ministerpräsident Teufel in Sonntagsreden gesprochen hatte. Mit dieser CDU/FDP Regierung wird es dies nie geben. S21 ist das Ende eines Leistungs - und Kundenfreundlichen ÖPNV, da auf jahrzehnte keine Finanzmittel mehr zur verfügung stehen.

    Nutzen wir die wahl am 27.März um denen - Lügenpack - entlich den Garaus zu machen.

    Bis dahin braucht es noch viel viel mehr Demonstationen, denn S21 ist überall.

  • A
    Andreas

    Es gibt wohl einen gewichtigen Grund für Stuttgart21, und das kann ich aus eigener Erfahrung nachvollziehen:

     

    Einer der Leute, die im Stadtrat für die CDU sitzen, ist Chef der Firma, die die Tunnelbohrmaschinen liefert.

     

    Nirgendwo ist die Korruption so hartnäckig wie im Bau- und Hausverwaltergewerbe.

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Die "Hoffnung auf einen Machtwechsel" impliziert, dass die SPD weniger verkommen und korrupt ist als die herrschenden Neofeudalisten.

    Davon ist aber leider nicht auszugehen.

  • H
    Hydra

    @Markus, bei der Bahn? Stimmt, das Asthma ist unüberhörbar...

     

    Das war erst der Anfang, wir laufen uns eben erst warm!

  • MR
    Markus Röhler

    Gehts noch ? wann hört die Streikerei endlich auf ? Was das kostet... Hoffe die Blockierer erhalten alle saftige Strafen und zahlen die dauernden Polizeieinsätze aus eigener Tasche ! Die Mehrheit der Baden-Würtemberger will den Bahnhof. Es ist inakzeptabel wie hier ewig gestrige versuchen den Fortschritt aufzuhalten.

  • B
    Bürger

    Wenn die so weiter blokieren und trillern, bekommt Mappus und seine CDU locker über 50% der Stimmen.

     

    Die allermeisten des gemeinen Wahlvolks haben die Faxen über die "Parkschützer" satt

  • W
    wassolldas

    Und immer schön auf die "Verhältnismäßigkeit" achten! Zur Erinnerung: die Polizeigewalt am 30.9. im Schlosspark mit hunderten, teils schwer Verletzten, war ja angeblich "verhältnismäßig" und "angemessen" - so behauptet es jedenfalls die ba.-wü. CDU/FDP. Jetzt lese ich in der Stuttgarter Käsepresse, dass ein Demonstrant einem Polizisten ins Ohr getrillert und ein anderer mit einer Lampe einem Polizisten ins Auge geleuchtet habe und die beiden nun eine Anzeige wegen Körperverletzung zu erwarten hätten! Skandalös...

  • U
    Unvernunft

    Tja der Protest geht weiter, der Unterdrückungsapparat zieht auch die Daumenschrauben voll an: Jeder Blockierer, aber auch wahllos Unbeteiligte, werden herausgezogen und erhalten auf Anweisung des Innenministeriums auf jeden Fall eine Anzeige wegen Nötigung - auch wenn deren Anweisungen befolgt werden. Weiterhin wurden die Demonstranten dieses Mal 2,5 Stunden eingekesselt und direkt vor der Baustelleneinfahrt bis zur Identitätsfeststellung 200m weiter weg festgehalten - also tritt die Polizei selbst als Blockierer auf ! Das ist der derzeitige Rechtsstaat - Auch dagegen demonstrieren die Stuttgarter zu Recht.

    Die Luft ist keineswegs draussen - eher wäre mehr Unterstützung von auswärts angesagt, denn wogegen die Stuttgarter demonstrieren, geht ja die ganze Republik an: Die Bundes-(größter Anteil),Landes-, und Kommunal-Mittel, die dort sinnlos verbuddelt werden, fehlen an anderer Stelle: wichtige Infrastrukturprojekte wie Schulen, Kindergärten, aber auch der Bahn (siehe S-Bahn Berlin), bei den Ärmsten wird gestrichen, Beteiligungsrechte werden nach und nach abgebaut - wie man sieht, ist es absolut lächerlich, wenn man die Stuttgarter belächelt: Denn die demonstrieren schon lange nicht mehr nur um ihren Bahnhof oder paar Bäumen, wie es die Medien und Politiker darzustellen versuchen !

  • E
    eberhard

    Ab heute "wird abgewählt":

     

    Am 27. März 2011:

     

    CDU runter!

    FDP raus!

     

    Zack.

  • S
    Stuttgarter

    Jetzt schlägt die Stunde der Berufsdemonstranten.

     

    Peinlich diese Typen.

  • MM
    Markus Mezger

    pffffffffffffhhhhhhh - oh hups... die Luft ist draussen