Promi-Website iCorrect: Stimmt ja gar nicht
Auf iCorrect.com können Promis Gerüchte dementieren. Demnach ist Kate Moss nicht bei Facebook, Tommy Hilfiger kein Rassist und Cherie Blair feierte nicht mit den Gaddafis.
![](https://taz.de/picture/275437/14/correct.20110316-18.jpg)
Bianca Jagger ist niemals nackt auf einem Schimmel durch Studio 54 geritten. Schade eigentlich. Und Mick Jaggers Ex hatte auch weder ein Date mit dem Sänger Bily Joel noch mit dem kanadischen Premierminister Pierre Trudeau. Mit wem die Dame noch alles kein Date hatte, kann man ab jetzt auf der Website iCorrect nachlesen. Dort können Prominente, und solche die sich oder ihr Unternehmen dafür halten, Falschmeldungen korrigieren - gegen Gebühr.
Dass sich die vermeintlich Rufgeschädigten die Korrektur finanziell nicht leisten können ist - auch in Anbetracht der Häufigkeit der Posts der Celebrities - eher unwahrscheinlich. Neben der Menschenrechtsaktivistin (auch in eigener Sache) Jagger war es auch Cherie Blair bereits häufiger ein Bedürfnis, sich ins rechte Licht zu rücken. Weder hätten sie und die junge Schauspielerin Hayden Panettiere das selbe oder ähnliche Kleid in der Öffentlichkeit getragen, noch hätte sie gemeinsam mit den Gaddafi-Clan ein Party gefeiert.
Letztere Klarstellung ist durchaus nachvollziehbar, aber wozu die Kleiderfrage gestellt werden musste, bleibt unklar - ebenso wie Bianca Jaggers Nicht-Affären - es gibt schließlich Schlimmeres für Promis, als auch mit falschen Schlagzeilen im Gespräch zu bleiben. Oder eben mit Dementis.
Insofern verwundert es weniger, wenn Model Elle Mcpherson die Website nutzt, um die korrekten Daten ihrer Homepage durchzugeben - denn alle anderen seien gefälscht. Naomi Campbell hat sich nicht zum Fußball-WM-Austragungsort geäußert, findet aber Russland super. Die Agentur IMG hat noch keinen Vertrag mit Lewis Hamilton. Siena Miller twittert nicht und die Künstlerin Tracey Emin und Model Kate Moss klären ein für alle mal: Ich habe gar keinen Facebook-Acount!
Aber es gibt auch interessantere Richtigstellungen: So wehrt sich Designer Tommy Hilfiger hier nochmal gegen den Vorwurf, er habe gesagt, dass er nicht wünsche, dass Schwarze seine Kleider tragen. Er habe das nie gesagt. Ebenso wenig wie Michael Caine, dem seit 40 Jahren die Worte "Not many people know that" angedichtet werden, die er aber nie gesprochen hat - im Gegensatz zu seinem Kollegen Peter Sellers.
Und der Schriftsteller und Schauspieler Stephen Fry möchte nicht auf sich sitzen lassen, er habe etwas gegen Katholiken - dafür findet er dann auch die passend scharfen Worte. Sowie ein gewisser Sir David Tang, der auf die Beschimpfung der Mail reagiert, er sei ein "Creep" also ein Wurm, mit Humor - das sei stark übertrieben.
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