Profiboxen: Das ist doch die Hammer!
Christina Hammer (r.) hat einiges vor. „Ich möchte das Frauenboxen verändern, ich möchte es in die Mitte der Gesellschaft führen“, sagt die Faustkämpferin. Am Samstagabend ist sie ihrem erklärten Ziel, das vor ihr allerdings schon Boxweltmeisterin Regina Halmich verfehlt hat, ein kleines Stück näher gekommen. Sie hat ihren Weltmeistertitel im Mittelgewicht nach Version des Profiboxverbandes WBC erfolgreich verteidigt. In der Dortmunder Westfalenhalle besiegte die ungeschlagene 26-Jährige die ehemalige Weltmeisterin Maria Lindberg aus Schweden (40) einstimmig nach Punkten. Hammer, die außerdem noch den WBO-Gürtel in ihrem Besitz hat, kommt nun auf 21 Siege in 21 Profikämpfen. Schon im Jahre 2011 hatte Hammer die Skandinavierin nach Punkten geschlagen. Hammer, die 1990 in Nowodolinka, Sowjetrepublik Kasachstan, zur Welt kam, übersiedelte Anfang der 90er Jahre mit ihren Eltern nach Deutschland. Sie wurde in Hessen groß, lebt jetzt in Dortmund. Halmich hält große Stücke auf Hammer, denn die wisse offensichtlich, worauf es im Frauenboxen eben auch ankomme: „Sie ist eine, die weiß, dass es mehr braucht als die reinen sportlichen Fähigkeiten, um sich aus der Masse hervorzuheben.“ Zum Wiegen vor den großen Kämpfen fährt Hammer gerne mal im Lamborghini vor und trägt dann einen knappen Bikini. Ein Termin mit dem Playboy-Magazin ist wohl nur noch reine Formsache. War bei Regina Halmich auch so – im Gegensatz zu Susi Kentikian. „Hammer könnte dem Frauenboxen in Deutschland einen Push geben“, hofft Halmich, die Veteranin der Faustkämpferinnen.
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