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Professoren und Studenten fordern Rückkehr Milton Amadors

■ In einem Brief an Innensenator Heckelmann und Bürgermeister Diepgen setzen sich TU-Studenten für die Wiedereinreise des abgeschobenen Dozenten ein/ 1.655 Unterschriften von Professoren und Studierenden/ Die Behörde bleibt trotz Möglichkeit zum Einlenken stur

Berlin. 1.655 Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten der Technischen Universität haben mit ihrer Unterschrift unter eine Erklärung die sofortige Rückkehr des abgeschobenen kolumbianischen TU-Dozenten Milton Amador gefordert.

Das geht aus einem Brief hervor, den Angelika Brecht und Wolfgang Busch als Sprecher der Sprachstudenten der TU-»Zentraleinrichtung für Moderne Sprachen« an Innensenator Dieter Heckelmann (CDU-nah) und den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) schickten. Wie die taz mehrfach berichtete, hatte die Innenbehörde den beliebten Dozenten Anfang April zwangsweise in sein Geburtsland mit der Begründung zurückverfrachtet, an seinem Hierbleiben bestünde »kein öffentliches Interesse«.

Sowohl das TU-Konzil als auch der Akademische Senat verabschiedeten inzwischen jedoch zwei Erklärungen, in denen auf das »erhebliche öffentliche Interesse« an dem Diplomingenieur verwiesen und seine schnellstmögliche Rückkehr verlangt wird, damit sein ersatzlos ausgefallener Kurs für technisches Spanisch in den Sommerferien nachgeholt werden kann. Die Studenten fordern deshalb eine Vorabzustimmung der Innenbehörde, daß Milton Amador wiedereinreisen kann. Eine entsprechende Petition liegt nun auch im Petitionsausschuß des Abgeordnetenhauses und soll Ende Juni behandelt werden. Wie aus dem Brief weiter hervorgeht, waren bislang jedoch weder Heckelmanns Staatssekretär Jäger noch sein Referatsleiter für Ausländerrecht zum — rechtlich möglichen — Einlenken bereit.

Ihr für den Petitionsausschuß ausgearbeiteter Vorschlag sieht lediglich eine »Befristung der Abschiebung«, das heißt die Rückkehrmöglichkeit für den ins Ungewisse Abgeschobenen ab Frühjahr 1993 vor.

Die Studenten, die dadurch mindestens ein Studienjahr verlieren, fragen in ihrem Schreiben deshalb, »wie Sie uns die Diskrepanz erklären werden, die sich zwischen den publikumswirksamen Zielen der CDU, die Studienzeit zu verkürzen, und Ihrem Handeln auftut«.

Auch die 19jährige Tochter Jenny Amador soll ihr Abitur hier nicht mehr beenden dürfen. Nach Beendigung der zwölften Klasse im Juni muß sie ausreisen. Ein Gespräch zwischen ihr und einem Untergebenen Heckelmanns endete im Eklat: Jenny Amador wurde vor die Tür gesetzt. usche

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