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KOMMENTARProblemgruppen

■ Gröpelinger SPD-Beiräte sehen rot

Gröpelingen ist wirklich arm dran. Der Stadtteil ist nicht nur von Werften-Pleite und Massenarbeitslosigkeit schwer gebeutelt. Es ist noch schlimmer: An jeder zweiten Straßenecke stört eine „Problemgruppe“. So jedenfalls sieht es die SPD-Beiratsfraktion und will deshalb in den schäbigen Hafenbaracken neben dem Giftmüll-Panscher Plump auf keinen Fall Asylbewerber untergebracht sehen. Dies nicht etwa, weil die Flüchtlinge sich dort fatal an Verfolgung, Knast und Folter in der Heimat erinnert fühlen könnten, sondern weil der Stadtteil auch ohne Asylbewerber-Lager schon heute voller „Problemgruppen“ sei.

Die Genossen haben Recht. In Gröpelingen ist an Problemgruppen tatsächlich kein Mangel. Da gibt es Pyromanen, die es so lange auf einen Lebensmittel-Laden in der Morgenlandstraße abgesehen hatten, bis der türkische Besitzer aufgab und das Geschäft einem Inländer überließ. In Gröpelingen sind auch überdurchschnittlich viele Wähler der großdeutsch-nationalen DVU-Propaganda auf den Leim gegangen. Und die gefährlichste aller Gröpelinger Problemgruppen? Das ist die SPD-Beiratsfraktion selber. Sie macht ihre popelige Stadtteilpolitik mit dem Schicksal von Verfolgten.

Dirk Asendorpf

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