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Probleme klinischer Art

■ Hafenkrankenhaus: Runder Tisch gescheitert? LBK baut Stellen ab

Flop oder nicht Flop: Das ist die Frage unter den ehemaligen BesetzerInnen des Hafenkrankenhauses. „Der Runde Tisch St. Pauli Forum ist gescheitert“, verkündete gestern die Initiative Hafenkrankenhaus Wiederöffnen. Zu der Ini gehört unter anderem die ehemalige Hafenkrankenhaus-Ärztin Sybille Marth.

Sie ist empört über eine Projektskizze zum geplanten Gesundheitszentrum, die eine Beratungsfirma vor einer Woche am Runden Tisch vorgestellt hat. „Ein Krankenhaus kommt darin nicht mehr vor“, schimpfte Marth gestern. Dabei habe die Ini immer klargemacht, daß „zumindest eine Kernklinik“erhalten bleiben müsse. Was die Ini nun unternehmen will, soll heute abend eine Versammlung ehemaliger MitarbeiterInnen klären. „Wir hoffen, daß jetzt einige Leute aufwachen“, sagte Marth.

Von einem Scheitern des Runden Tisches wollen manche Hafenkrankenhaus-AkteurInnen dagegen nichts hören. „Um das zu entscheiden, müßte es erstmal ein Plenum geben“, meint Frank Eyssen. Er engagiert sich in einer Planungsgruppe für das Gesundheitszentrum. „Ich halte das Zentrum nach wie vor für einen realistischen Weg.“

Während die Ini über eine Kiez-Klinik grübelt, kürzt der Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) weitere 700 Stellen für Pflegepersonal. Anfang 1998 soll es nur noch 14.000 Stellen geben. Damit der Abbau ohne betriebsbedingte Kündigungen funktioniert, hat der LBK als erstes deutsches Krankenhaus-Unternehmen eine Rahmendienstvereinbarung mit dem Gesamtpersonalrat geschlossen. Geplant sind Stundenkürzungen und Teilzeitarbeit. Stellen sollen auch durch Fluktuation und Pensionierungen abgebaut werden. juw/dpa

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