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Pro und ContraHomöopathie als Kassenleistung?

Darf man den Studien zur Wirksamkeit von Homöopathie glauben? Kann die alternative Heilmethode mehr erreichen als Schulmedizin? Oder ist Homöopathie nur Luxus?

Wirken Globuli und Co. – oder nicht? Da sind sich sowohl Ärzte als auch Patienten uneins. Bild: dpa

P ro:

Im Zeitalter unnützer Zwangsbevorratung mit Pharmazeutika zur Eindämmung drohender Pandemien liegt es nahe, dass eine die Gemüter bewegende Sommerdebatte gebraucht wird.

Die fortgesetzten Versuche zur Entmündigung von Verbrauchern, Konsumenten oder Patienten machen in einer pluralistischen Gesellschaft stutzig. Wenn sie dann auch noch unter den Stichworten Solidargemeinschaft und soziale Gerechtigkeit vorgetragen werden, tatsächlich aber Rationierung und zentralistische Bevormundung meinen, sollte sich die Versichertengemeinschaft aktiv zu Wort melden. Und wird die Kampagne dann auch noch mit dumpfen Vorurteilen und als wissenschaftlich hingestellten Falschaussagen garniert, stellt sich schon die Frage, für wessen Interessen sich ihre Lobbyisten eigentlich engagieren.

Es mag ja logisch erscheinen, dass jede Ausgabenbeschränkung die Kosten im Gesundheitswesen dämpft. Ist aber nicht so, wenn der damit einhergehende Qualitätsverlust und die oft vielfach höheren Folgekosten unberücksichtigt bleiben. Jeder kann verstehen, dass die Streichung der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Homöopathie, die sich im Bereich von unter 1 Promille bewegen, das Ertragsproblem im Gesundheitswesen nicht wird lösen können.

Eine Debatte unter Ausschluss von Patientinnen und Patienten, die man als "hemmungslos Gläubige" diskreditiert und deren Therapiewunsch deshalb nicht ernst genommen wird; eine Debatte, welche die fast 7.000 Vertragsärzte, mithin 5 Prozent der niedergelassenen Ärzte in Deutschland, die die Zusatzbezeichnung Homöopathie führen, als unwissenschaftliche Dilettanten verunglimpft; und die schließlich jüngere Studien in Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern, in denen die Wirksamkeit der Homöopathie zweifelsfrei belegt wird, einfach ausblendet, darf als "Sommerente 2010" in die Annalen eingehen. Eine mündige Bürgergesellschaft wird sie ebenso wenig beeindrucken wie das Gerede von ungefährlichen Atomkraftwerken, risikolosen Finanzanlagen sowie die Aussagen von Politikern vor der Wahl.

IRIS MELLENTHIN-FRIED

ist Fachärztin für Allgemeinmedizin in Berlin-Kreuzberg

***************

Contra:

Es gibt eine Menge Gründe, für homöopathische Medikamente als Kassenleistung zu sein: PatientInnen wollen sie, weil die Methoden vergleichsweise sanft auf den Körper einwirken. Ärzte geben ihre Unterstützung, weil ihre Klientel eben jene Vorteile schätzt und für unverzichtbar erachtet. Und für Krankenkassen ist eine homöopathische Behandlung im Angebot ein echter Wettbewerbsvorteil im Kampf um die jungen, weiblichen, gut verdienenden Patientinnen, die auf eine derartige Behandlung Wert legen. Aus demselben Grund hat übrigens auch bei Parteien die Homöopathie einen stetig hohen Rückhalt.

Denn machen wir uns nichts vor. Die Homöopathie wird besonders gerne von jener relativ privilegierten Bevölkerungsgruppe genutzt, für die eine naturbasierte Behandlung das kleine bisschen zusätzlicher Luxus ist, den man sich zu gönnen nicht zu schade ist. Sachliche Argumente stützen dagegen die Behandlungen nicht. Keine Studie hat je wissenschaftlich den Nutzen der Homöopathie nachgewiesen. Selbstverständlich darf trotzdem jeder weiter diese Form der Behandlung vorziehen. Aber inwieweit die Solidargemeinschaft diese Kosten für die intellektuelle, junge Oberschicht übernehmen muss, während an anderer Stelle im Gesundheitssystem gekürzt wird, ist mehr als fraglich.

Natürlich machen die Kosten für Homöopathie im Vergleich zu den im kommenden Jahr bei den gesetzlichen Krankenkassen fehlenden 11 Milliarden Euro nur einen Bruchteil aus. Doch in manchem Fall hat die Homöopathie Folgekosten. Dann nämlich, wenn andere Behandlungen verzögert werden, die Homöopathie nicht anschlägt und eine viel teurere, langwierigere Therapie folgen muss. Darüber sprechen die Krankenkassen jedoch nur ungern, wenn sie die "minimalen" Kosten vorrechnen. Grundsätzlich muss Maßstab für eine Kassenübernahme bei einem Medikament oder einer Behandlung sein, ob die Therapie einem durchschnittlichen Beitragszahler nützt - und ob es allen Schichten der Gemeinschaft zu angemessenen Teilen zugute kommt. Beides ist bei Homöopathie nicht der Fall.

GORDON REPINSKI

ist Redakteur im Parlamentsbüro der taz und zuständig für Gesundheitspolitik

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77 Kommentare

 / 
  • RK
    Renate Krause

    Es wurde die Frage nach seriösen Studien zur Homöopathie gestellt:

     

    Sie finden eine Auflistung im Querdenkerforum:

     

    http://www.querdenkerforum.de/forum/showthread.php?tid=2879&page=1

  • FN
    Felix Nagel

    Außer von Ihnen Frau MELLENTHIN-FRIED kennt niemand irgendwelche seriösen Studien. Wo kann man denn diese einsehen? Oder liegen die nur auf "Fortbildungen" zum Thema aus?

  • D
    durga

    was alles in einen apfel ist ,ist bis heute noch nicht wissenschaftlich erforscht und doch eßt ihr äpfel.was tabletten bis ins kleinste in unseren körper machen,ist leider auch nicht bewiesen und doch werden sie in masse zu sich genommen.

    homöopathie ist aber wissenschaftlich bewiesen! tja.

    wirkt die homöopathie nicht,liegt es am therapeuten!also gleich zum klassischen homöopathen.

    schulmedizin und homöopathie haben sich in zeiten der seuchen entwickelt.es mußte was her ,was die menschen vor den sicheren tod bewahrt.

    auch hier war die homöopathie erfolgreich,z.b. starben in einen italienischen homöopathischen krankenhaus rund 60% weniger menschen an typhus als in normalen krankenhäuser.das sind uralte geschichten,doch bis heute konnte sich die homöopathie nicht anerkannt durchsetzen.warum? nun der alte dr.hahnemann wurde schon früher von ansässigen apothekern verjagt.ein globuli,das ca. ein halbes jahr im körper ein reiz setzt,kostet ein paar cent.wer kann daran sich bereichern? nur der patient ! bewiesen,von ärzten ! feinst dokumentierte krankheitsverläufe mit späterer heilung.es gibt zig tausende davon.es wird ignoriert,dümmlich unwissend belächelt.das ist das verbrechen an den menschen.

    hier ein beispiel: durch die pharmaindustrie angeregtes experiment homöopathie zu beweisen,wurde ein rattendarm außerhalb des organismus´ elektrisch inveriert.als erstes wurde auf stofflicher ebene athropin auf dem darm gebracht,worauf sich dieser zusammenzog. danach wurde bella donna in homöopathischer potenz über den zusammengezogen darm gegossen,daraufhin entspannte sich dieser wieder auf sein ursprüngliche länge.es wirkte also. doch der irrwitz wollte es so,daß das experiment nicht anerkannt wurde,da sich der darm unter der beobachtung des experimentators befand und der durch seine blicke diesen test mit beeinflussen konnte.

    dieses denken ist noch feinstofflicher als homöopathie.homöopathie wirkt nicht,nur der blick?

    ein inder hat jetzt in zwei dicken mathematikbüchern die homöopathie bewiesen.einen homöopathischen arzt ,der schon zwanzig jahre damit arbeitet interessiert es nicht ,wie weit die gesellschaft die augen aufmacht und daran glaubt.für ihn ist die homöopathie anhand seiner geheilten fälle bewiesen und es geht um den menschen ,der vor ihn sitzt.

    darum schreibt hier kein erfahrener therapeut zu dieser taz debatte.diese könnte auch in der bildzeitung stehen.

    es geht um heilung ,das man mit klassischer homöopathie nicht stinkreich werden kann und seinen patienten 20 tabletten am tage ballert ist gut so. geht es um die menschen oder um das liebe geld?

    fragt doch einfach diejenigen,die durchtherapierten

    von der schulmedizin,wo nichts mehr geholfen hat(hauptklientel der homöopathen)und die durch klassische homöopathie wieder ,tja,ob ihrs wollt oder nicht, geheilt wurden oder eine viel bessere lebensqualität erreichten.

     

     

    @raven: es heißt nicht homopathie(gleich) es heißt homöopathie- ähnliches mit ähnlichen

     

    @oliver:die substanzen kommen aus der natur(pflanzen,tiere,mineralien etc.) würdest du das nicht der natur zu ordnen?

     

    bitte kein falschen infos!

  • K
    Kurt

    Um die Debatte auf eine sachliche Ebene zu führen:

     

    Placebo-Effekte gibt es nicht nur bei Erwachsenen, sondern sehr wohl auch bei Kindern! Bestes Beispiel in dieser Hinsicht dürften bunt bedruckte Pflaster oder das beliebte "Heile Heile Gänschen"-Ritual sein, die bei Kleinkindern wahre Wunder wirken und Schmerzen und Verletzungen innerhalb weniger Minuten vergessen machen. Dies hat viel mit dem Gefühl von Fürsorge und Geborgenheit zu tun, das selbstverständlich auch bei Tieren wirkt (siehe Studien a la "Kühe mit Namen geben mehr Milch").

     

    Und an einem Placebo-Effekt ist ja auch gar nichts schlechtes - ganz im Gegenteil! Viele medikamentöse Behandlung bräuchten gar nicht stattfinden, wenn sich Angehörige, Bekannte und eben auch Ärzte und Pfleger besser und persönlicher um ihre Mitmenschen kümmern würden bzw. könnten. Was bei homöopathischen Behandlungen den größten Anteil am Heilungserfolg haben dürfte, sind die persönlichen Beratungen und der Blick auf die Lebensumstände, die Zuckerkügelchen und Tröpchen sind da nur Beiwerk, das aber den Heilungsprozess häufig nochmal verstärkt. Was ja auf keinen Fall etwas schlechtes ist - im Gegenteil - aber warum wird das so vehement bestritten?

     

    Ein gutes Beispiel für den Placebo-Effekt in der Schulmedizin ist etwa Paracetamol. Bis es seine Wirkung entfaltet (d.h. der Wirkstoff "angekommen" ist) vergehen etwa 20 Minuten, erst nach 30 bis 60 Minuten wird die größte Wirkung erreicht. Dennoch schlucken die meisten eine Tablette und kurz darauf sind die Kopfschmerzen weg bzw. gelindert, sogar wenn man sich dessen bewusst ist, dass dies nichts mit dem Medikament zu tun haben kann, da die Tablette erstmal aufgelöst und von der Magenschleimhaut aufgenommen werden muss.

  • D
    durga

    was alles in einen apfel ist ,ist bis heute noch nicht wissenschaftlich erforscht und doch eßt ihr äpfel.was tabletten bis ins kleinste in unseren körper machen,ist leider auch nicht bewiesen und doch werden sie in masse zu sich genommen.

    homöopathie ist aber wissenschaftlich bewiesen! tja.

    wirkt die homöopathie nicht,liegt es am therapeuten!also gleich zum klassischen homöopathen.

    schulmedizin und homöopathie haben sich in zeiten der seuchen entwickelt.es mußte was her ,was die menschen vor den sicheren tod bewahrt.

    auch hier war die homöopathie erfolgreich,z.b. starben in einen italienischen homöopathischen krankenhaus rund 60% weniger menschen an typhus als in normalen krankenhäuser.das sind uralte geschichten,doch bis heute konnte sich die homöopathie nicht anerkannt durchsetzen.warum? nun der alte dr.hahnemann wurde schon früher von ansässigen apothekern verjagt.ein globuli,das ca. ein halbes jahr im körper ein reiz setzt,kostet ein paar cent.wer kann daran sich bereichern? nur der patient ! bewiesen,von ärzten ! feinst dokumentierte krankheitsverläufe mit späterer heilung.es gibt zig tausende davon.es wird ignoriert,dümmlich unwissend belächelt.das ist das verbrechen an den menschen.

    hier ein beispiel: durch die pharmaindustrie angeregtes experiment homöopathie zu beweisen,wurde ein rattendarm außerhalb des organismus´ elektrisch inveriert.als erstes wurde auf stofflicher ebene athropin auf dem darm gebracht,worauf sich dieser zusammenzog. danach wurde bella donna in homöopathischer potenz über den zusammengezogen darm gegossen,daraufhin entspannte sich dieser wieder auf sein ursprüngliche länge.es wirkte also. doch der irrwitz wollte es so,daß das experiment nicht anerkannt wurde,da sich der darm unter der beobachtung des experimentators befand und der durch seine blicke diesen test mit beeinflussen konnte.

    dieses denken ist noch feinstofflicher als homöopathie.homöopathie wirkt nicht,nur der blick?

    ein inder hat jetzt in zwei dicken mathematikbüchern die homöopathie bewiesen.einen homöopathischen arzt ,der schon zwanzig jahre damit arbeitet interessiert es nicht ,wie weit die gesellschaft die augen aufmacht und daran glaubt.für ihn ist die homöopathie anhand seiner geheilten fälle bewiesen und es geht um den menschen ,der vor ihn sitzt.

    darum schreibt hier kein erfahrener therapeut zu dieser taz debatte.diese könnte auch in der bildzeitung stehen.

    es geht um heilung ,das man mit klassischer homöopathie nicht stinkreich werden kann und seinen patienten 20 tabletten am tage ballert ist gut so. geht es um die menschen oder um das liebe geld?

    fragt doch einfach diejenigen,die durchtherapierten

    von der schulmedizin,wo nichts mehr geholfen hat(hauptklientel der homöopathen)und die durch klassische homöopathie wieder ,tja,ob ihrs wollt oder nicht, geheilt wurden oder eine viel bessere lebensqualität erreichten.

     

     

    @raven: es heißt nicht homopathie(gleich) es heißt homöopathie- ähnliches mit ähnlichen

     

    @oliver:die substanzen kommen aus der natur(pflanzen,tiere,mineralien etc.) würdest du das nicht der natur zu ordnen?

     

    bitte kein falschen infos!

  • H
    hape

    Was mich beim lesen des Artikels in der Zeitung am meisten gewundert hatte, war, wie schlecht oder fast schon suggestiv die beiden Sprecher gewählt wurde. Für den Pro-Teil hat man eine der wohl wenigen Ärzte gefunden, die tatsächlich der Meinung ist, die HP sei sogar durch Studien belegt (was nicht der Fall ist), für den Contra-Teil dann einen Nichtmediziner. Hier wäre es hilfreich gewesen, ausgeglichenere Positionen zu finden, denn sonst denken Leser, die sich sonst kaum um das Thema kümmern, dass die Ärzting ja eh recht haben muss, der andere habe ja keine Ahnung von Medizin. Selbst wenn die Auswahl der beiden nur Zufall war und nicht schon Absicht, find ich das so ziemlich schwach.

  • P
    peterle

    Als Agnostiker, vielleicht sogar Atheist, beziehe ich mich auf Giordano Bruno: Ich glaube nicht, ich weiß. Und so geht es wohl vielen, offensichtlich nur wenigen taz-Lesern: Wenn man Heilprozesse erlebt hat, braucht man nicht an Homöopathie zu glauben.

    Und als Naturwissenschaftler weiss ich darüberhinaus, dass es viele Dinge auf diesem Planeten gibt, die durch naturwissenschaftliche Beweise nicht zu belegen sind. Weil Naturwissenschaften ein festgefügtes System sind, die allem außerhalb der eigenen Grenzen nur Nichtexistenz bescheinigen können. Für mich sprechen die Vorurteile vieler Kommentatoren für sich.

  • S
    Stefan

    Was muss ich denn hier lesen?

    Könnten die, die hier Menschen mit einem Glauben an Heilung jenseits von Ratiopharm diskreditieren bitte gleich mal bei den Christen weitermachen, deren ganzes Leben sich um "nachweislich" nicht Existentes dreht? Aber immer feste druff!

     

    Die anderen fragwürdigen Verfahren sind ja praktisch alle keine Kassenleistung, daher passt das nicht so ganz dazu, aber wenn ich mir den einträglichen Markt der Elektrodiagnose und -therapie anschaue, würde ich als Ingenieur eine halbwegs klare Linie ziehen wollen zwischen Humbug und _kann_ was dran sein. Ebenso zB in der Osteopathie, die von Praktiken mit sofort spürbaren Ergebnissen zu seltsamen berührunslosen Therapieformen geht.

     

    Oder eben Homöopathie - warum sollte ein D3..D6 verdünnter "Wirk"stoff keinen Effekt haben, wenn im Körper teilweise ng/l-Konzentrationen entscheiden? Dies zu beurteilen ist nicht mein Fachgebiet, bei höheren Verdünnungen, wo die Befürworter dann von irgendwelchen Schwingungen, die an das Wasser übertragen werden sprechen, steige ich aber auch aus. Trotzdem verdienen Dr. Med.s gutes Geld damit, Nosoden an teilweise hoch gebildete Menschen zu verscherbeln, in sie Muster irgendwelcher Erreger "eingeschwungen" haben...

     

    Wenn der Kostenanteil wirklich im Promillebereich liegt, würde es mich nicht stören, statt 15,5 künftig 15,52% zu bezahlen. Der Glauben an Heilung durch Globuli hat sicher schon mehr Menschen geholfen als irgendwelche verschreibungspflichtigen Drops, die dem Allgemeinmediziner gerade einfielen, denn zur Medikation von verschiedensten Leuten in meinem Bekanntenkreis durch grundsolide Ärzte, die mit Hahnemann sicher nichts am Hut haben, fällt mir so gar nichts ein.

  • U
    Urgestein

    Die "Schulwissenschaften" haben zweifellos ihre Erfolge. Jedoch sind auch sie NICHT in der Lage, das Universum mit all seinen Phänomenen hinreichend zu erklären. Beispiel Sonnenstrahlen: Wellen- oder Teilchen-Charakter? Die Erkenntnis sagt: "Irgendwie beides.", die schnöde wissenschaftliche Theorie schliesst das Gegensätzliche jedoch aus. Und nun? Das Sonnenlicht ignorieren, für "nicht-existent" erklären, bis die "Schulwissenschaft" irgendwann doch noch einmal in der Lage sein wird, eine "vernünftige" Erklärung anzubieten?

     

    Homöopathie wurde bereits Mitte des 19. Jhds mit grossem Erfolg bei Pferden angewandt, welche damals noch eine grosse militärische Bedeutung hatten. Nur, wie führe ich diesen Erfolg auf "Placebo" zurück? Woran "glauben" Pferde? Heute findet Homöopathie in allen Bereichen der Tiermedizin Anwendung.

     

    Wer die Komplexizität des Lebendigen im Allgemeinen und der menschlichen Existenz auf ein rein mechanistisches Weltbild hin amputieren will, der ist ein miserabler Wissenschaftler, selbst in Kreisen der sogenannten Schulwissenschafter. Denn Wissenschaft lebt von der Beobachtung der Natur, zu deren Interpretation dann "Schlüssel" gesucht werden und nicht umgekehrt, vom Entwurf eines "Schlüssels", dem dann die Beobachtungen und Interpretationen unterworfen werden, frei nach dem Motto "es kann nicht sein, was nicht sein darf". Dies ist lediglich das Vorgehen eines beschränkten Intellekts, nicht das des "wahren" Wissenschaftlers.

     

    Auch wenn Homöopathie nicht bei jedem Krankheitsbild einsetzbar ist, so funktioniert sie ebenso wie das "Bewußtsein" funktioniert, auch wenn wir es bisher nicht vollständig entschlüsselt haben. Das eine oder das andere allein aufgrund eines aktuellen Notstandes hinsichtlich einer allumfassenden Erklärung zu negieren, Allerdings funktioniert beides eben auch mit einer gewissen Streubreite, woran man sich an der Mehrzahl der Kommentare ein Bild machen kann.

     

    Naturheilverfahren umfassen nicht nur Verfahren und Mittel der "sanften" Medizin, bei der synthetische durch natürliche oder naturbelassene Stoffe ersetzt werden, sondern ganz selbstverständlich auch homöopathische Verfahren und Mittel. Aber es wird ja niemand gezwungen, sie zu benutzen. Ein Verbot ist daher nur als illegitimer Eingriff in das Recht des Patienten auf freie Verfahrenswahl zu verstehen. Es ist das unausgesprochene Eingeständnis, dass das Grundproblem der Homöopathie weniger im medizinischen Erfolg, als vielmehr in der Schmälerung des Umsatzes der Pharmakonzerne liegt.

     

    Dieses Vorgehen gegen unliebsame Konkurrenz ist auch nicht neu. Bereits Ende der Achtziger Jahre war ein europaweites Verbot verschiedener Heilpflanzen, von Huflattich bis Kamille, in der Diskussion, angeregt durch die pharmazeutische Industrie, die eigene synthetische Substitute auf den Markt bringen wollten. Grund war auch hier weder "Gefährlichkeit" noch "Unwirksamkeit" der natürlichen Inhaltsstoffe, sondern allein Profitmaximierung der Konzerne.

  • G
    Godesberg

    Es geht nicht darum, ein Defizit auszugleichen. Es geht um eine medizinische Redlichkeit.

     

    In vielen Diskussionen zum Thema Homöopathie musste ich mir schon anhören, dass Homöopathie doch wirken müsse, sonst würden das die Kassen ja wohl nicht bezahlen. Das ist die Adelung von der Lauterbach spricht. Wenn dann auch noch Ärzte die Homöopathie propagieren und damit der wissenschaftlichen Medizin gleichstellen, ist dem Hokuspokus Tür und Tor geöffnet. Warum dann bei der Homöopathie aufhören? Die Edelsteintherapie hat in etwa die gleiche wissenschaftliche Basis: nämlich keine.

     

    Medikamente die ihre Wirksamkeit im kontrollierten Test bewiesen haben sollen bezahlt werden, aber derzeit ist die Situation so, dass pharmazeutische Wirkstoffe durch den kompletten, jahrelangen Prozess der klinischen Erprobung müssen um Wirksamkeit und Sicherheit zu beweisen, während homöopathische Mittel keinerlei Überprüfung bestehen müssen.

     

    Im Prinzip reicht ein Wasserhahn, ein Satz Probenflaschen und ein Stift um einen Vertrieb für homöopathische Mittel zu eröffnen. Nach Bestelleingang schreibt man einfach drauf was drin sein soll...

     

    Die Studienlage ist glasklar. Je besser das Studiendesign, desto deutlicher die Übereinstimmung mit der Placebokontrolle. Studien die die Homöopathie belegen haben ausnahmslos schwere methodische Mängel. Welche neueren Studien von der pro-Seite gemeint sind würde auch mich interessieren.

     

    Aus physikalischer Sicht ist das Prinzip gradezu lächerlich zu nennen. Es gibt nicht mal den Ansatz einer Hypothese, wie die Homöopathie funktionieren könnte. Es widerspricht allem was die Naturgesetze vorgeben.

  • A
    Anna

    Ich glaube nur noch, was ich selbst erlebe. Die Wissenschaft kennt ja nicht mal die Grundlage unseres Daseins (wo kommen wie her, wo gehen wir hin ...). Die Wissenschaft der Industrieländer hat leider keine Demut, wir wissen nichts! Ich brauche auf jeden Fall keine Medikamente seit ich bei einen homöopatischen Arzt bin (der auch allgemeine Medizin anbietet). Ich kannte Homöopthie gar nicht, mein Sohn hatte kleinere Beschwerden, die verschwanden schnell. Wofür ich früher Antibiotika oder sonstige Hammermedizin bekam, und mich dann noch Monate von den Medikamenten wieder erholen musste (meist Erkältungen) bekomme ich nun Tipps, wie ich Krankheiten vermeiden kann oder frühzeitig in den Griff bekomme. Wäre ich nicht bei diesem Arzt, wäre mein Kind schon vollgepumpt mit Antibiotika und Impfstoffen, hätte jährlich eine Erkältung (seit Jahren ist er gar nicht mehr Krank). Ich glaube an Homöopathie - aus Erfahrung! Ich glaube nicht an Schulmedizin aus Erfahrung. Gleiche Erfahrungen haben meine vielen Geschwister und Freunde. Kenne sogar jemanden, der an einem Medikament gestorben ist.

  • S
    Steffi

    Die Frage ist doch, mit welcher Begrünung die Finanzierung von Homöopathie abgelehnt wird. Und wenn die Begründung nicht lautet "Wir haben eben etwas gegen alternative Heilmethoden" sondern "Die Wirksamkeit der Homöopathie ist nicht nachgewiesen", dann ist das eine gute Begrüundung.

     

    (Und allen Vorkommentatoren, die eine Quellenangabe zu den angeblichen Studien fordern, die die Wirksamkeit doch nachgewiesen haben sollen, möchte ich mich auf das Nachdrücklichste anschließen.

    Liebe taz, vielleicht wäre das auch einen Artikel für kommende Woche wert.)

     

    Ob es nicht nur eine gute Begrünundung sondern auch eine glaubwürdige Begründung ist, bemisst sich freilich daran, ob alternative Heilmethoden, deren Wirksamkeit sehr wohl nachgewiesen ist, wie zum Beispiel Akupunktur, denn bezahlt werden. Wie verhält sich das denn, ist Akupunktur (oder andere erwiesermaßen wirksame alternative Heilmethoden ) denn Kassenleistung?

    Falls nein, würde das natürlich trotzdem nicht für eine Finanzierung der Homöopathie sprechen, sondern nur dafür, das Kriterium der nachgewiesenen Wirksamkeit gefälligst konsequent und ausnahmslos anzuwenden.

  • PD
    PD Dr. Birgit Reime MPH

    Liebe AerztInnen, liebe Studierende der Medizin,

    als habilitierte Epidemiologin habe ich oft mit AerztInnen zu tun. Viele wissen nicht mal, wo sie Studien finden wuerden (Meine niedergelassene Gyn kennt Pubmed nicht, meine DoktorandInnen wissen nicht, wie man Studien recherchiert, geschweige denn was "Evidenz" ist. Viele von ihnen rauchen...)Wieviel AerztInnen verschreiben immer noch Hormonersatzpraeparate weil es Geld bringt, trotz der nachgewiesenen Risiken? Und wie waere es denn, den Ultraschall in der Schwangerschaft abzuschaffen? Laut randomisierten WHO Studien reichen 4 Besuche bei Gyn oder Hebamme zur Betreuung einer normal verlaufenden Schwangerschaft, der Ultraschall verbessert eine physiologische Schwangerschaft (was die Regel ist) nicht, macht sie nur teurer. Zum gleichen Schluss kam ein deutscher HTA (health technology assessment). Wollen Sie den Schwangeren ihr Baby-TV vorenthalten? Also bitte, bevor Sie auf einer Kollegin rumhacken, beweisen Sie erst mal, dass Sie es besser koennen.

  • M
    mettler

    Schon spannend wie panisch Schulmediziner und deren Jünger sich von Homöopathie förmlich bedroht fühlen.

    Ich denke wer wirklich gesund werden will kann und sollte sich auch auf sie einlassen dürfen.

    Nur - wer Angst hat ist nicht frei, wählt also keine ganzheitliche Medizin, fürchtet sich gar vor Naturheilverfahren.

    Und manche tun aus Angst schreckliche Dinge.

  • FH
    Franz Haferkamp

    Liebe taz,

     

    Ihr Kollege hat vollkommen recht: An Homöopathie glauben in erster Linie junge, akademisch gebildete Frauen in erstaunlich großer Zahl - deshalb werden sie von Kassen und Parteien umworben. Meine Frau ist übrigens auch eine von ihnen, und meine Kinder bekommen daher auch diverse Kügelchen für dies und das. Die Kinder mögen sie, denn die Kügelchen schmecken süß. Dass die Homöopathie nicht oder nur wegen des Placebo-Effektes wirkt - dafür ist diese Anektote ein Indiz: Eines Tages haben meine Kinder ein großes Glas mit Kügelchen irgendwie aufgekriegt und komplett leer gefuttert. Natürlich ist ihnen nichts passiert - weder im Guten noch im Schlechten.

     

    Ein Überlegung, die Homöopathie würdigend, habe ich dann aber doch. Ist es für das Gesamtsystem der Kassen am Ende nicht vielleicht sogar günstiger, wenn Leute, die an Hokuspokus glauben, Kügelchen (die überwiegend selbst bezahlt werden, ich weiß ein Lied davon zu singen) schlucken und so ihre Selbstheilungskräfte möglicherweise aktivieren, als wenn sie ganz klassisch von Arzt zu Arzt rennen, die auch vor allem ihre Einnahmen im Blick haben und entsprechend teure Untersuchungen und Therapien veranstalten? Das hätte ich gern mal seriös ausgerechnet: Ob die volkswirtschaftlichen Gewinne durch Placebo-Homöopathie am Ende größer sind als die Verluste durch verschleppte Krankheiten.

     

     

    Franz Haferkamp, Ostberlin

  • A
    atypixx

    Liebe taz! Bitte geht dem mal auf den Grund und setzt euch mit den Studien auseinander, die die Frau Allgemeinmedizinerin anspricht. Ich halte es durchaus für möglich, dass so mancher, der das Prinzip von Homöopathie nicht gerafft hat (zu schlau dafür?! ;-)) dann verstummt. Aber, in einem Nebensatz wie jetzt alleine ist der Verweis auf Studien noch nicht sonderlich aussagekräftig.

  • K
    kundry

    Studien, die die Wirksamkeit von Homöopathie beweisen? Die möchte ich gerne lesen, ich bitte um Quellenangabe.

     

    Ansonsten: wenn 5% aller Allgemeinärzte auf Homöopathie schwören, so ist das entweder als Gewinnoptimierung oder als Verblendung zu betrachten.

     

    Und an alle, die sagen, dass es Ihnen ganz persönlich gut geholfen hat: "The plural of anecdote is not data"

  • D
    DBassermann

    Es ist wohl unumstritten, dass Menschen psychosomatisch erkranken können. Früher half ein Gespräch mit dem Pfarrer, später mit dem Psychologen. Auc Esoteriker können "heilen". Denn es mag auch Leute geben, denen mit Placebo-Effekten tatsächlich geholfen werden kann. Wer durch Zuckerdrops mit Minze oder verdünntes Wasser "gesund wird" dem ist zunächst Glückwunsch auszusprechen. Gebe es die Homöopathie nicht, müssten für diese Leute viel teurere psychologische Behandlungsmethoden von der Gesellschaft getragen werden. Also, her mit dem Wasser, das ein Gedächtnis hat.

  • DA
    der anja

    hm...

    dass ausgerechnet eine allgemeinärztin hier für die homoeopathie spricht irritiert mich schon...

     

    "Die fortgesetzten Versuche zur Entmündigung von Verbrauchern, Konsumenten oder Patienten machen in einer pluralistischen Gesellschaft stutzig"

     

    äh...niemand hält personen davon ab, sich privat homoeopathische zubereitungen zu kaufen, also, wo ist bitte die entmündigung? ist ein patient auch entmündigt, wenn er neo-angin oder magnesiumbrausetabletten nicht auf rezept bekommt?

     

    "...Streichung der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Homöopathie, die sich im Bereich von unter 1 Promille bewegen, das Ertragsproblem im Gesundheitswesen nicht wird lösen können."

     

    dann ist es ja aber auch egal, wenn es gestrichen wird, oder? offenbar findet die anwendung von homoeopathie ohnehin hauptsächlich außerhalb der GKV statt?

     

    "...welche die fast 7.000 Vertragsärzte, mithin 5 Prozent der niedergelassenen Ärzte in Deutschland, die die Zusatzbezeichnung Homöopathie führen, als unwissenschaftliche Dilettanten verunglimpft"

     

    ist das ein argument? bin mir nicht sicher...ein mathelehrer meinte einst: eine aussage wird durch häufige wiederholung nicht wahrer

     

     

    "und die schließlich jüngere Studien in Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern, in denen die Wirksamkeit der Homöopathie zweifelsfrei belegt wird, einfach ausblendet"

     

    quellenangaben? bitte! ich denke, ein beweis der wirksamkeit von homoeopathie vs placebo wäre eine riesensensation...und big pharma oder big science wären glücklich! ganz viel neues zum forschen! und eine riesenmöglichkeit, mit geringem substanzeinsatz viel geld zu verdienen.

     

    "...Gerede von ungefährlichen Atomkraftwerken, risikolosen Finanzanlagen sowie die Aussagen von Politikern vor der Wahl."

     

    nanana, frau mellenthin-fried! jetzt werfen sie bitte nicht alles in einen topf! wahlaussagen von politikern sind ja so offensichtliche lügen, dass sie nicht zählen.

    ausserdem frage ich mich, was die mündigkeit der bürger mit der wirksamkeit von homoeopathie zu tun hat, bzw, in welcher hinsicht erstere ein argument für das verbleiben letzterer in der GKV kostenübernahme sein kann.

    alle anderen arzneimittel in d. müssen, um verschreibungsfähig zu sein, ein strenges zulassungsverfahren durchlaufen...wenn HOMs das auch schaffen, können sie ja gern verschrieben werden.

    einen sonnigen tag noch,

    die anja

  • C
    Christian

    Wenn gewöhnliche Ärzte mit ihrem Dreimonatsdoktor behaupten, etwas von Wissenchaftlichkeit zu verstehen, wird mir immer ganz anders. Ärzte bestätigen wieder und wieder, dass sie nicht mehr von biologischer Methodik verstehen als ein Automechaniker von Physik, nicht zuletzt durch Kombidoktoren Medizin/Humbug. Frau Mellenthin-Fried ist da ganz offensichtlich keine Ausnahme. Es hätte keines „Arguments“ wie dem über die Anzahl ihrer homöopathiegläubigen Kollegen bedurft, um das zu erkennen.

     

    So lange, wie die Leute, die uns gesund machen sollen, so wenig Ahnung auch nur von grundlegender Naturwissenschaft haben, dass sie an Wunderheilung aus dem Wasserglas glauben, brauchen wir uns um die korrupte Pharmaindustrie nicht, um unser Gesundheitssystem zugrunde zu richten.

  • HE
    Hildegard Elias-Nieland

    Natürlich gibt es Selbstheilungen, nur dass dazu keine

    Kügelchen notwendig sind. Der reine Glaube daran macht's.

  • V
    V.A.

    "jüngere Studien in Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern, in denen die Wirksamkeit der Homöopathie zweifelsfrei belegt wird"

     

    Wovon zur Hölle spricht der Autor?? Wie kann man sowas nur ohne Quelle einwerfen? Für seriösität und Qualität des Kommentars spricht das wirklich nicht gerade...

     

    Und was die Debatte angeht: Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Homöopathie (im Gegensatz zu bspw. pflanzlichen Mitteln!) Quark ist.

    Meine Mutter hat mir früher immer Homöopathische Mittelchen gegeben wenn ich mal eine Grippe oder ähnliches hatte. Heute nehme ich einfach gar nichts und die Genesung läuft genauso..

    Auch in anderen Fällen bei komplizierteren Beschwerden hat Homöopathie mir regelmäßig was gebracht? Nix! Und das, obwohl ich aus Unwissenheit einfach mal daran geglaubt habe!

    Bevor ich mein Geld nochmal für irgendwas Homöopathisches ausgebe, werfe ich es lieber gleich aus dem Fenster!

  • G
    globulus

    Wie immer bei dieser Diskussion tun sich diejenigen am meisten als besonders glaubensfest hervor, die von der Materie keine Ahnung haben.

    Es gibt seit Jahren eine wissenschaftliche Forschung zur "Komplementärmedizin", die Ergebnisse sind nicht eindeutig. Wer behauptet, er geben keine Untersuchungen, die eine Wirksamkeit der Hom. zeigen, ist schlicht unwissend. Wer will kann ja mal auf den Seiten der Carstens-Stiftung lesen, zB. http://www.carstens-stiftung.de/eigene/fa/stand/stand_der_forschung_homoeopathie_07MAR06.pdf

     

    Man kann natürlich auch fragen, warum nicht mehr Forschungen gemacht werden. Wer ruiniert sich schon seine akademische Karriere mit solchen Themen?

     

    Wer -wie ich- täglich erlebt, dass Homöopathie tiefgreifende Veränderungen in Menschen bewirkt, braucht die Verifikation durch die Universitäre Wissenschaft eh nicht.

  • P
    Peter

    Leider sind ja angesichts der immer komplizierter werdenden Zeiten (Kriege, Umweltzerstörung, Finanzkrise, Klimawandel, etc.) die verscheidensten esoterischen Strömungen immer weiter auf dem Vormarsch. So auch die Homöopathie, die eigentlich hätte schon längst vergessen sein sollen.

    Es ist halt leider "en vogue", auf die böse "Schulmedizin" und die noch bösere Pharmaindustrie zu schimpfen - dabei sind wir dank der modernen Medizin von den meisten Seuchen und Krankheiten relativ sicher, die Kindersterblichkeit ist so niedrig wie nie zuvor, und die Mütter überleben ebenfalls meistens die Geburt. Die unzweifelhaften Probleme des Gesundheitswesen liegen eher im kapitalistischen System denn in der Medizin als Wissenschaft begründet und sollten keine Ursache sein, auf solchen Hokuspokus wie die Homöopathie zurückzugreifen.

    Es wird immer wieder von anekdotischen Fällen berichtet, wo der Patient gesund geworden ist, allerdings wäre er dies sicherlich früher oder später ohne die kleinen Zuckerkügelchen. Und wie gesagt, belastbare Beweise oder Studien gibt es nicht, sonst würden sie ja hier zitiert werden...

  • L
    Lukas

    Also ich denke auch das Homöopathische Wirkungen nur den Placebo effekt widerspiegeln.

     

    Aber dennoch denke ich dass wir von der Homöopathie lernen können, wie z.B. eine sehr genaue Anamnese, oder den gezielten einsatz von Placeboeffekten.

     

    Und ich möchte Homöopathen auch ein wenig in schutz nehmen! Meine Mutter z.B. die schon sehr lange Ärztin ist und momentan eine homöopatische Weiterbildung macht, ist einfach sehr beeindruckt von der Herangehensweise von Homöopathen.

    ... Naja dennoch versuch ich sie immer davon abzuhalten diesen Weg weiter zu verfolgen.

     

    Und mir persönlich hat ein Homöopath einmal sehr geholfen, einfach dadurch, dass er sich Zeit gelassen hat.... im endeffekt war es ein orthopädisches Problem jedoch konnte mir vorher kein Orthopäde helfen.

     

    Also obwohl Homöopathie Unsinn ist sollte sich die Schulmedizin nochmal ein wenig mehr Zeit für den Patienten nehmen!

  • H
    HeinoRipinski

    Nützlich ist, zwischen Wissen und Nichtwissen, Fakten und Annahmen zu unterscheiden. Dazu hilft ein Blick hierhin:

    http://www.psychophysik.com

    http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=122

  • A
    Andreas

    Hallo allerseits,

     

    warum denn schon wieder diese Hetze gegen eine medizinische Richtung, die man nicht verstehen will.

    Bevor man Frau Mellenthin-Fried als Lügnerin darstellt, sollte man sie vielleicht erst nach den von ihr erwähnten wissenschaftlichen Untersuchungen fragen.

     

    zur Homöopathie ein Beispiel aus der Geschichte: Kaspar Hauser wurde von Georg Friedrich Daumer mit homöopathischen Mitteln behandelt, auf die er besonders stark reagierte. Wo ist hier zum Beispiel der Placeboeffekt? War Daumer bescheuert? (Ich stelle hier sehr verkürzt dar, wer will, kann sich problemlos näher darüber informieren).

    Diese unsachlichen Unterstellungen, die sich gegen alles, was dem eigenen Weltbild widerspricht, wenden, entbehren jeder wissenschaftlichen Methodik.

     

    Es gibt in Berlin (und an einigen anderen Orten) Krankenhäuser, die auch mit homöopathischer Medizin arbeiten.* Besuchen Sie sie doch mal und unterhalten sich mit den Ärzten, Pflegekräften und Patienten darüber, bevor Sie verurteilen.

    Oder ist das unwissenschaftlich???

     

    *Klinik Havelhöhe in Berlin z.B.

     

    Noch als Schlußbemerkung: Ich komme mir hier manchmal vor wie am virtuellen Stammtisch. Vielleicht sollte man seine relative Anonymität im Internet nicht immer als Freibrief für unsachliche Unterstellungen und Polemiken betrachten.

     

    MfG

    Andreas

  • MN
    Michel Ney

    Das mittlerweile schon mehr als lästige ist, wirksame Behandlungen werden zugunsten von Hoöopathie vorenthalten. Man versuche mal, für eine schmerzgepeinigte schwangere Frau oder für die fiebernden Kleinkinder ein Medikament zu bekommen -- in 2 von 3 Apotheken wollen sie einem den überteuerten H.-Müll aufschwatzen (ein Kräutertee vor 30 Cent täte es auch, wenn man einen Placeboeffekt erreichen will), es kennt aber z.B. kaum einer die einschlägigen Informationsquellen zu verträglichen Arzneimitteln für Schwangere und Kleinkinder wie http://www.embryotox.de/ .

  • AW
    Axel Wartburg

    Der Glaube versetzt die Berge, nicht das Objekt des Glaubens, oder?

     

    Und dann war da doch auch noch ein Aspekt im Sinne von "die Freiheit des Individuums", oder irre ich?

     

    Ja, ich bin mir darüber bewusst, dass die Freiheit immer mit der Geldfrage einhergeht und die Geldfrage stets mit der Frage der Freiheit.

     

    Ja, auch darüber, dass dies, systemisch bedingt und für viele daher sicherlich "alternativlos", auch in Sachen Medizin gilt.

     

    Peinlich (schmerzhaft) und tragisch empfinde ich das, da ich mir bewusst bvin, dass diese Fehler gelöst werden können. Mit einem anderen System.

  • M
    Mikael

    Da die Argumentation gegen Homöopathie eher dürftig ausfällt, empfehle ich die Lektüre folgenden Artikels von Ben Goldacre: http://www.badscience.net/2007/11/a-kind-of-magic/

  • WS
    wissenschaftliche Studien

    An alle Skeptiker - neuere Übersichtsarbeiten die einen positiven Effekt der Homöopathie bei einzelnen Diagnosen nahelegen.

     

    Wer mehr lesen möchte:

    http://www.carstens-stiftung.de/eigene/fa/stand/stand_der_forschung_homoeopathie_07MAR06.pdf

     

    Ein Stellungnahme der Carstens-Stiftung die sich für eine differenzierte und sachgemäße Erforschung der Homöopathie einsetzt. Wer dies nun als Lobbyismus kritisiert dürfte dann auch getrost alle Leitlinien der Evidence based Medicine als Lobbyismus ablehnen....

     

    Taylor MA, Reilly D, Llewellyn-Jones RH, McSharry C, Aitchison TC: Randomised controlled trials of homoeopathy versus placebo in perennial allergic rhinitis with overview of four trial series. BMJ 2000;321:471-476.

    13. Lüdtke R, Wiesenauer M: A metaanalysis on the pollinosis treatment with homeopathic preparations of Galphimia glauca. Wien Med Wochenschr 1997;147:323-327.

    14. Jacobs J, Jonas WB, Jimenez-Perez M, Crothers D: Homeopathy for childhood diarrhea: combined results and metaanalysis from three randomized, controlled clinical trials. Pediatr Infect Dis J 2003;22(3):229-234.

    15. Fisher P: An Experimental Double-blind Clinical Trial Method in Homoeopathy - Use of a Limited Range of Remedies to Treat Fibrositis. Brit Hom J 1986;75(3):142-147.

    16. Fisher P, Greenwood A, Huskisson EC, Turner B, Belon P: Effect of Homoeopathic Treatment on Fibrositis (Primary Fibromyalgia). BMJ 1989;299:365-366.

    17. Bell IR, Lewis DA, Brooks AJ, Schwartz GE, Lewis SE, Walsh BT, Baldwin CM: Improved clinical status in fibromyalgia patients trated with individualized homeopathic remedies versus placebo. Rheumatology 2004;43:577-582.

    18. Barnes J, Resch KL, Ernst E: Homeopathy for Postoperative Ileus? - A Meta-Analysis. J Clin Gastroenterol 1997;25(4):628-633.

    19. Vickers AJ, Smith C: Homoeopathic Oscillococcinum for preventing and treating influenza and influenza-like syndroms. Cochrane Library 2000;1.

  • B
    Bruno.S

    In der DDR wurde Homöopathie hauptsächlich in der Tiermedizin eingesetzt.

    Waren jetzt die Tierärzte oder nur die Viehcher besonders blöde?

  • R
    Roland

    Schönes Beispiel, wie intensiv in der Homöopathie Arzneimittel getestet werden:

    http://www.bunkahle.com/Homoeopathie/matmed/Sonnenlicht_Lux_solis.html

    Es geht doch nix über tiefgreifende wissenschaftliche Studien!

  • B
    Bigsen

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Hi Leute, besprecht das doch mal mit Nano Wissenschaftlern und stellt fest, dass letztlich alles , jedes Molekül, Atom - Materie schwingende Energiefelder sind...

    Arnika ist im Stofflichen nicht mehr drin aber auch über Hochfrequenzfotografie

    nachweisbar ist die "Schwingung" von Arnika sehr wohl.... wirkt also direkt auf die feinstofflichen Felder die die Materie sind....

    vergesst nicht, dass man vor paar Jahren auch noch keine Bakterien sehen konnte....

    Tiere kennen keinen "Psychokram" also der berühmte Plazeboeffenkt wirkt da nicht.... von ökologischen Landwirten höre ich, dass zum Beispiel bei Euterentzündung Homöopathie wunderbar wirkt und heilt ohne die Milch mit Antibiotika zu verseuchen.

    Wenn diese Etablieren Wissenschaftler an den Plazeboeffekt glauben ( der ja nachgewiesen ist) dann frage ich mich was diese Aufschriften auf Tabakwahren

    bedeuten sollen... nun will man auch noch Bilder von kaputten Lungen hinzufügen.... das heisst sie machen die Leute krank über Invokation und psychisches Einstimmen auf Krankheit....

     

    Ich bin immer wieder erschüttert wie engstirnig die Menschen noch immer sind und wie im Mittelalter nur "glauben " was sie mit dem recht begrenzten Spektrum des Auges sehen können. Leute, es sind immer "Neue" Geräte gewesen, die Dinge sichtbar machten die man ohne Gerät nicht sehen konnte...

    Bakterien, DNA, Subatomare Partikel..... das sollte uns eine Lehre sein und aus mittelalterlicher Schau sollten wir uns langsam heraus bewegen...

     

    Aber die Pharmalobby verdient immens an dieser Haltung.... 4000 Euro für ein neues Krebsmedikament an einen Schwerstkranken pro Monat, 3 Monate lang das Leiden verlängert macht 12.000 Euro.... das gefällt denen natürlich...

    wir bezahlen das ja kollektiv über die Kassen... na sauber.....

     

    Freude beim Aufwachen wünsch ich und schönes WE

  • O
    olk

    Ich finds interessant wie viele Leute über Homöopathie diskutieren, ohne überhaupt zu wissen, was es ist. Leute, jeder einmal 10 Sekunden Wikipedia bitte! Davon ab ist der Vergleich mit den Atomkraftwerken durchaus nicht geeignet, mich davon zu überzeugen, dass es sich bei der Ärtztin nicht um eine unwissenschaftliche Dilettantin handelt..

  • P
    peterle

    Als Agnostiker, vielleicht sogar Atheist, beziehe ich mich auf Giordano Bruno: Ich glaube nicht, ich weiß. Und so geht es wohl vielen, offensichtlich nur wenigen taz-Lesern: Wenn man Heilprozesse erlebt hat, braucht man nicht an Homöopathie zu glauben.

    Und als Naturwissenschaftler weiss ich darüberhinaus, dass es viele Dinge auf diesem Planeten gibt, die durch naturwissenschaftliche Beweise nicht zu belegen sind. Weil Naturwissenschaften ein festgefügtes System sind, die allem außerhalb der eigenen Grenzen nur Nichtexistenz bescheinigen können. Für mich sprechen die Vorurteile vieler Kommentatoren für sich.

  • D
    Drawida

    Ja, ich könnte guten Gewissens einen Eid darauf schwören, dass Homöopathie bei der richtigen Anwendung(das genau entsprechende Mittel mit der richtigen Potenz)eine starke Heilwirkung entfaltet, manchmal spürt man das schon nach Sekunden !Und zwar nicht allein stimmungsmäßig, sondern ebenso körperlich. Der Blutkreislauf kann sich z.B.spürbar verändern und Schmerzen verschwinden, es tritt z.B. völlige Entspannung ein und Schlaf, wo vorher Verkrampfung war und Einschlafproblem. Ich sehe die "rein gläubigen" auf seiten der Schulmedizin. Ich z.B. glaube nur, was ich selbst am eigenen Leib erlebt habe und nicht, was man dem Volk eintrichtert.

  • D
    Dirk

    Ich denke, wir haben es hier mit einem Religionskrieg zu tun. Es wird mit allen Mitteln gekämpft, und auch für die eine oder andere Lüge ist sich die Wissenschaft nicht zu schade.

    Ein hoher Vertreter derselben äusserte einmal mir gegenüber wörtlich: "Was ich nicht kenne, existiert nicht." Diese Haltung spiegelt sich in den Einstellungen der Homöopathiegegner. Woher dieser Hass? Woher das Verleugnen von Tatsachen?

    Ähnlich wie auf anderen Gebieten der Alternativmedizin werden Forschungen, die positive Resultate zu Tage fördern, schlicht geleugnet. Was nicht sein kann, darf auch nicht sein. Und was ich nicht kenne, existiert nicht, deshalb brauche ich gar nicht erst nach Forschungen zu suchen, deren Ergebnisse meinem Glaubenssystem zuwider laufen.

    Wissenschaft ist eben nichts als eine Hure, die dem nach dem Mund redet, der das Geld gibt. Mit Hilfe der Wissenschaft wird noch heute versucht, Veränderungen des Weltklimas zu leugnen, der Segen der Atomkraft gepriesen und dergleichen. Wenn die Wissenschaft nun einen solch emotional aufgeladenen Glaubenskrieg anzettelt gegen einen nun wirklich nicht allzu starken Gegner, sollten überall die Alarmglocken läuten. Warum legt man sich nicht mal mit den Grossen an? Hat bisher jemand Gott wissenschaftlich nachweisen können? Wieviel Geld würde man sparen durch Abschaffung der Kirche - zumal verglichen mit den Einsparungen durch Abschaffung der Homöopathie? Warum nicht die Kirchensteuer ins Gesundheitssytem umleiten? Warum stehen die Damen und Herren Wissenschaftler nicht auf und fordern ein Ende des Christentums? Feiglinge legen sich halt nur mit den Schwachen an.

  • Q
    quarksalber

    oh und noch etwas: moderne wissenschaft - schon mal den begriff "mad scientist" gehört? haha...

  • Q
    quarksalber

    herr gordon repinksi, machen sie sich mal nichts vor, klar wird die homöopathie gerne von der previligierten bevölkerungschicht verwendet. der rest kann es sich ja nun mal nicht leisten bzw. weiss auch gar nichts davon.

     

    komisch, mein heilpraktiker hat mir noch nie "wasser" verordnet. naturheilkunde und homöopathie gehen in hand in hand.

     

    natürlich gibt es krankheiten, bei denen die homöopathie nichts ausrichten kann.

     

    bei den kommentatoren fällt mir auf, dass die homöopathie gegner äußerst aggressiv vorgehen.

    von solchen leuten lass ich mir rein gar nichts sagen.

  • R
    Roland

    Ich kann mich auch nur über die Aussagen der ärztlichen Kollegin wundern. Welche Studien sollen das denn sein und warum erwähnt sie nicht die tausenden(?) Studien die eine Wirkung verneinen (Gibt aktuell übrigens einen sehr schöner Artikel über die Versuche im 3.Reich die Wirksamkeit zu belegen). Abgesehen von den Nobelpreisen wären wohl auch mehrere Milliarden Euro als etablierte Medizin drin...aber die will wohl keiner der Befürworter haben...

    Niemand soll der parareligiöse Glauben an irgendwelche Gedankenkonstrukte genommen werden, mag es Krishna, Shiva oder Darth Vader sein, aber bitte nicht auf Kosten der Allgemeinheit. Es geht tatsächlich eben NICHT um Naturheilkunde sondern um Hokuspokus und wenn ich tatsächlich voller Bewunderung feststelle, dass "dank Homöopathie" der Schnupfen nach 7Tagen weg ist, dann ist mir echt nicht mehr zu helfen!

    Ist ja auch ein tolles Marketing- Konzept. Wird es besser, war es sofort die Homöopathie, wird es erst schlechter ist es die homöopathisch gewünschte "Erstverschlechterung", wird der Pat. dann gesund war es wieder die Homöopathie und wenn der Pat. nicht gesund wird und stirbt war er halt zu spät beim Homöopathen oder Gott behüte in seinen letzten Stunden noch beim klassischen Schulmediziner, der die Ganze Heilung dann natürlich auf den letzten Metern vers**t hat...und abgesehen davon machen Tote keine Propaganda mehr.

     

    Es bleibt die Frage, wieviel Folgekosten es denn in Wahrheit sind und v.a. wieviel die Deutschen abseits der Kassen für diesen "geadelten" Humbug ausgeben (schließlich zahlen es die Kassen und der unethische oder dumme "Arzt" verschreibt es ja auch gerne gegen ein kleines Taschengeld oder um die nervige Psychotante, die eh alles besser weiß endlich los zu werden).

    Sollen die Homöopathen doch das bei Homöopathen so beliebte Arsen oder Quecksilber einnehmen aber bitte nicht im Namen des gesunden Menschenverstandes, der Aufklärung und der Erungenschaften der Wissenschaft und bitte nicht auf meine Kosten!

  • KB
    kritischer Beobachter der es erlebt hat und dankbar ist

    Es wäre toll, wenn alle Die, die keine EIGENEN Erfahrungen mit der Homöopathie haben einfach mal aufhören würden, ihre Vorurteile zum Besten zu geben. Ich denke gerade die Leser der Taz täten gut daran etwas mehr kritschen Geist an den Tag zu legen und eine genauere Prüfung der Sachlage in Erwägung zu ziehen.

    Selbstverständlich funktioniert die Homöopathie und Jeder, der sich die Mühe macht, sich ERNSTHAFT damit zu befassen, kann sich davon überzeugen.

    Es wurden in einigen Beiträgen Studien und weiterführende Hinweise auf Belege der Wirksamkeit gefordert - ich gebe gerne einige weiter (s.u.). Bitte erst prüfen, statt gleich zu zerreißen!

     

    Aus meiner Sicht haben wir es derzeit mit einer unglaublich durchtriebenen und phantasievollen, lobbyistischen Kampagne zu tun, die im Ringen um Marktanteile auf dem pharmazeutischen Markt, von langer Hand angelegt, einen immer mehr zur Last gewordenen Konkurenten aus dem Weg räumen will. Es sind immer die gleichen Leute, die dahinter stecken.

     

    Die stereotyp wiederholten Behauptungen es gäbe keinen Wirksamkeitsnachweis kommen immer nur von zwei Gruppen von Leuten: Denen, die damit Eigeninteressen verfolgen und gezielt Falschaussagen streuen, sich noch nicht einmal zu schade dafür sind, gezielt manipulierte, angeblich wissenschaftliche Studien zu produzieren und solchen, die sich nie selber mit der Sache befasst haben, aber aus tiefster Überzeugung ungeprüft die Argumente der ersten Gruppe transportieren.

    Und es ist, wie gesagt, schlicht falsch, dass es keine Studien zu Gunsten der Homöopathie gibt. Es wird auch nicht wahrer dadurch, dass es immer wieder behauptet wird.

    Auch gestandene Schulmediziner, die es beobachtet haben, erkennen das an.

     

    Wenngleich es unsere bisherige herkömmliche, materialistische Vorstellungswelt und Wissenschaft schwer hat, die Homöopathie zu erklären, sehen wir doch, dass sie funktioniert. Und dies z.B.auch bei Komapatienten, Säuglingen, und sogar Tieren. Kann es also nicht wahr sein, nur weil es sich viele nicht vorstellen können und die alte Wissenschaft noch nicht völlständig hinter den Wirkmechanismus gekommen ist?

    Es ist vor allem nicht wissenschaftlich Vorurteile widerzukauen statt Dinge selber zu prüfen.

     

    Ich bitte um ernsthafte Prüfung der unten genannten Links und darum, eine Moment darüber nachzudenken, ob es nicht die Grenzen der Wissenschaft sind, die erweitert werden müssten (Was große Teile der Wissenschaft (siehe Quantenphysik, Molekularbiologie...) bereits tun) und darüber, wer eigentlich das größte Interesse daran hat, die Homöopathie zu diskreditieren.

     

    Es gab eine Zeit in der das elektrische Licht gerade erst erfunden wurde. Keiner wußte genau was im Stromkreislauf vor sich ging, aber man sah es brannte. Hätte man nun auf das Licht verzichten sollen, nur weil man noch nicht genau erklären konnte wie es funktioniert?

     

    In diesem Fall ist die Wissenschaft nachgezogen und auch in Sachen Homöopathie wird sie es tun und tut es z.T. bereits. Die Regeln der Anwendung übrigens sind bestens erforscht - seit 200 Jahren - und wohl besser als die der meisten anderen medizinischen Disziplinen.

    In vielen Ländern der Welt leistet die Homöopathie gute und kostengünstige Dienste. In Indien hat sie einen sehr großen Anteil am öffentlichen Gesundheitswesen - an Unis und in eigenen Kliniken.

     

     

    Wer also ernsthaft Interesse hat, am genaueren Beleuchten der Materie, der findet hier weiterführende Hinweise:

     

    Die Stiftung des ehemaligen Bundespräsidenten Karl Carstens und seiner Frau Veronika

    hat wichtiges zum Stand der Forschung in Sachen Homöopathie veröffentlicht:

    http://www.carstens-stiftung.de/eigene/fa/index_stand.php'>http://www.carstens-stiftung.de/eigene/fa/index_stand.php

     

    Offener Brief zur aktuellen Debatte:

    http://www.dzvhae.com/portal/loader.php?seite=78839&org=1113&navigation=1119&back_seite=1115

     

    Stellungnahme des VKHD:

    http://vkhd.de/index.php?option=com_content&view=article&id=165:der-spiegel-die-blase&catid=42:news-show-intern&Itemid=439

     

    Weitere Studienübersicht:

    http://www.dzvhae.com/portal/pics/abschnitte/221209102152_studienuebersicht_homoeopathie_12-2009.pdf?PHPSESSID=32afc9d783445e2cdb32497b7ecb478e

     

    Homöopathieforschung in den USA

    http://nccam.nih.gov/health/homeopathy/

     

    Mehr Infos:

    http://www.homoeopathie-konkret.de/wissenschaft.html

     

    http://www.dzkf.de/heft/2006_05-06/12.pdf

     

    http://www.groma.ch/fileadmin/download/Homoeopathie/frei_adhs.pdf

     

    http://www.carstens-stiftung.de/

     

    http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=66

     

    http://www.homeopathyeurope.org/

     

    http://arscurandi.de/wirksamkeitsnachweis.html

     

    Und für die, die es ganz genau wissen wollen, gibt es ein hilfreiches Buch:

     

    Homöopathie in der Krankenversorgung

    Gudrun Bornhöft, Peter F. Matthiessen et al.

    VAS Verlag für Akademische Schriften, 24,80 Euro

     

     

    Auch ganz interessant ist, wer in der Geschichte noch so alles mit der Homöopathie zu tun hatte:

    Dazu zwei Zitate. Vielleicht kennt ja jemand die Beiden:

     

    Homöopathie ist die modernste und durchdachteste Methode, um Kranke ökonomisch und gewaltlos zu behandeln. Die Regierung muß sie in unserem Land fördern und unterstützen. [...] Dr. Hahnemann besaß einen genialen Geist und entwickelte eine Methode, in der es keine Begrenzung gibt, um das menschliche Leben zu retten. Ich verneige mich in Ehrfurcht vor seinem Können und dem großen humanitären Werk, das er schuf.

     

    Mahatma Gandhi

     

    ---

     

    "... und ich glaube jetzt eifriger denn je an die Lehre des wundersamen Arztes, seitdem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde."

     

    (Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, in einem Brief über Hahnemann und die Homöopathie)

  • MD
    Meinung D40

    Ich finde es schon interessant, mit welcher Vehemenz der Homöopathie Unwissenschaftlichkeit als Totschlagargument entgegen geworfen wird. Na klar ist die Wirkung von hochpotenzierten (=verdünnten) Substanzen vermutlich nicht nachzuweisen.

     

    Als in Forschung und Entwicklung tätiger Ingenieur interessiert mich die "wissenschaftliche" Betrachtungsweise manchmal gar nicht. Und manchmal geht eine wissenschaftliche Betrachtungsweise am Thema vorbei!

     

    Die Frage ist doch, warum sich der Streit um die Wirksamkeit in Milchzucker gepressten Nichts dreht: Weil wir immer was zum Anfassen brauchen, um zu fühlen, zu denken und zu handeln. Und ohne, dass der Homöopath oder sein Patient sich dessen bewusst sind - sie reden über die Krankheit des Patienten, sie reden über Einstellungen zum Leben, sie reden über Verhaltensweisen, sie reden über Veränderungen. Und das tun sie, und finden am Ende ein homöopathisches Mittel, welches vermutlich nichts bewirkt: Aber trotzdem hilft. Das Mittel ist nur der Kristallisationspunkt all des Redens, Nachdenkens, Ermunterns zu Veränderungen. Ich weiß, dass Homöopathen meine Sicht nicht teilen.

     

    Andererseits verstehe ich die Aufregung um die Übernahme der Kosten für Homöopathie ganz und gar nicht: Die Mittelchen sind im Allgemeinen deutlich preiswerter als die Zuzahlung des Patienten ausmacht, hier entstehen also kaum Kosten. Die Behandlung muss durch ("Schul-")Mediziner erfolgen, die Gefahr unbehandelter oder nicht erkannter Krankheitsbilder besteht also kaum.

  • S
    Schroedingers

    Ich misstraue der Homoeopathie zutiefst. Wie soll es angehen, dass eine solche Disziplin mit solch geringen Kosten auch noch Erfolg hat! Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Neinneinnein!

     

    Andererseits gibt es selbst hier auch Licht im Schatten. So finde ich mich bei den mageren Erklaerungen, wie das Ganze denn nun funktionieren solle oder wie nicht, gleich wieder in gewohnten Fahrwassern. Verduennungen - hochpotenziert noch wirksam - das liest sich ebenso dilettantisch wie die Schulmedizin doch schon seit Jahren agiert. Dieses anscheinend selbe Ausmass an im Blinden Stochern (ok, wir Schulmediziner haben noch wesentlich groessere Boecke geschossen) ist zumindest ein wenig vertraueneinfloessend, dass es auch bei diesen Ketzern mit richtigen Dingen zugeht.

  • CK
    Curt Kösters

    „Keine Studie hat je wissenschaftlich den Nutzen der Homöopathie nachgewiesen.“

    Da gibt es zunächst einmal die Versorgungsforschung, die eindeutig zeigt, dass homöopathische Behandlungen im Effekt mindestens gleichwertig und in den Kosten nicht höher ist.

    - Witt et al. Outcome and costs of homeopathic and conventional treatment strategies: A comparative cohort study in patients with chronic disorders. Compl Ther in Med 2005;13:79-86.

    - Witt C et al.. Homeopathic medical practice: Long-term results of a cohort study with 3981 patients. BMC Public Health 2005;5:115.

    - Schlussbericht PEK, April 2005 des Schweizerisches Bundesamt für Gesundheit BAG (Eidgenössisches Department des Inneren EDI): http://www.bag.admin.ch/themen/krankenversicherung/00305/02363/index.html

    Und mit diesen Studien entfällt auch das Argument, dass Homöopathie hohe Folgekosten verursacht, weil „andere Behandlungen verzögert werden, die Homöopathie nicht anschlägt und eine viel teurere, langwierigere Therapie folgen muss.“

    Dann gibt es auch eine Reihe von Doppelblindstudien z.B.:

    - an hyperaktiven Kindern: Frei et al.: Homeopathic treatment of children with attention deficit hyperactivity disorder: a randomised, double blind, placebo controlled crossover trial. European Journal of Pediatrics, Vol. 164, Nr. 12, December 2005: 758-767

    - an Patienten auf der Intensivstation: Frass et al. Influence of potassium dichromate on tracheal secretions in critically ill patients. Chest. 2005; 127:936-41

    - als Begleittherapie bei Sepsispatienten: Frass et al. Adjunctive homeopathic treatment in patients with severe sepsis: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial in an intensive care unit. Homeopathy 2005; 94:75-80

    - an Kindern mit Durchfällen: Jacobs et al. Homeopathy for childhood diarrhea: combined results and metaanalysis from three randomized, controlled clinical trials. Pediatr Infect Dis J 2003;22(3):229-234.

    Es gibt auch neuere Designs zu homöopathischen Arzneimittelprüfungen, die zeigen, dass dieses Prinzip funktioniert:

    - Möllinger et al. A Double-Blind, Randomized, Homeopathic Pathogenetic Trial with Healthy Persons: Comparing Two High Potencies. Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd 2004;11:274-280

    - Möllinger et al. Homeopathic Pathogenetic Trials Produce Specific Symptoms Different from Placebo. Forsch Komplementmed 2009;16:105-110

    Und dann gibt es natürlich aber auch die jüngste Metaanalyse:

    - Shang, A et al: Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy: Lancet, 2005;366:726-732.

    Diese Studie kommt zu der Schlussfolgerung, dass es sich bei der Homöopathie um eine Placebo-Therapie handelt. Es gibt nur zwei Probleme damit:

    1. Die Rohdaten - 110 homöopathische Studien - zeigen zunächst einmal mehr positive als negative Studien. Dann wurden die 8 qualitativ besten Studien ausgewählt und diese zeigen dann keine Überlegenheit mehr gegenüber Placebo. – Das Problem dabei: Die Selektionskriterien werden ja (im Gegensatz zur Planung klinischer Studien) bereits in Kenntnis der Rohdaten festgesetzt. Andere Statistiker konnten zeigen, dass eine kleine Veränderung der Selektionskriterien ein positives Ergebnis erbracht hätte. Es steht also der Verdacht der Manipulation dieser Selektionskriterien im Raum.

    2. Eine Metaanalyse geht von der Annahme aus, dass man Studien mit negativem Outcome und Studien mit positivem Outcome gegeneinander aufrechnen kann. Das funktioniert aber nur solange diese Studien ähnliche Fragestellungen beantworten. Die einzelnen Doppelblind-Studien zur Homöopathie stellen aber nicht die Frage, ob Homöopathie wirkt, sondern z.B. die Frage, ob sie bei Durchfällen oder bei Muskelkater wirkt. Man kann nun aber das Ergebnis, dass Arnica den Muskelkater (bei Marathonläufern) nicht nachweisbar beeinflusst nicht aufrechnen gegen das Ergebnis, dass entsprechend der Symptomatik ausgewählte Mittel einen Durchfall nachweisbar bessern. Vielleicht hätte ja ein anderes homöopathisches Mittel – oder auch eine symptombezogene Auswahl von Mitteln – auch den Muskelkater beeinflusst. Und ohnehin: Wenn homöopathische Mittel wirksam sind bei Durchfall und nicht wirksam sind bei Muskelkater, sind sie ja unterm Strich doch erst mal wirksam. Die Studien lassen sich also nicht gegeneinander aufrechnen.

    Von Prof. Klaus Linde, dem Autor einer frühere Metaanalyse stammt das Fazit:

    „Alle relevanten publizierten Übersichtsarbeiten […] zeigen, dass die Mehrheit der vorliegenden Studien positive Ergebnisse erbracht hat (dies gilt auch für die Arbeit von Shang et al.!). Es ist gleichzeitig unstrittig, dass bei den methodisch guten Studien positive Ergebnisse nicht so häufig sind wie bei den weniger guten. Dies bedeutet aber natürlich, dass es auch unter den guten Studien durchaus positive gibt. Die Debatte unter den klinischen Forschern ist also nicht, ob es positive Evidenz aus placebokontrollierten Studien gibt, sondern ob diese für einen Nachweis der Wirksamkeit der Homöopathie angesichts der aus naturwissenschaftlichen Sicht geringen Plausibilität ausreicht.“

     

    Homöopathie ist unplausibel, weil bekanntlich nichts drin war. Aber Fliegen war auch unplausibel, solange man noch keine Flugzeuge gesehen hatte. Mindestens hat der berühmte Physiker Lord Kelvin noch 1895 festgestellt, dass Fluggeräte, die schwerer als Luft sind, unmöglich seien.

     

    Weiterführende Literatur:

    Dean, M. E: The Trials of Homeopathy. KVC Verlag, Essen 2004

    Gudrun Bornhöft/Peter F. Matthiesen (Hrsg.), Homöopathie in der Krankenversorgung - Wirksamkeit, Nutzen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt a.M. 2006

     

    Curt Kösters, homöopathischer Arzt

  • D
    Dirk

    reaktionär und unwissenschaftlich....ach ja, das ist die homöophatie, und die anthroposophie gleich mit, beide böse und dunkel, wo hingegen ja die pharmaindustrie bekanntermassen tiefdemokratisch, stets wissenschaftlich sauber, menschenfreundlich und nebenbei auch völlig selbstlos ist.

     

    glaubenskrieger scheinen mir eher die ersten kommentatoren hier zu sein, als die menschen, denen homöaphatie bei geringsten kosten geholfen hat, wie so vielen.

     

    und zum thema wissenschaftlichkeit: wenn ich birnen mit meinen gesammelten erkenntnissen zu äpfeln prüfe, komme ich eben zu der erkenntnis, dass birnen fälschungen sind und nicht zu äpfeln taugen, kapiert?

  • C
    Curator3

    Patienten, die auf homöopathische Mittel bestehen, sind im allgemeinen zufrieden damit. Würde man ihnen diese wegnehmen, würden sie 'richtige' Medikamente verlangen, welche aber viel teurer sind. Ergo ist es unsinnig, die Homöopathie aus Kostengründen aus dem Katalog zu nehmen. Homöopathie ist billiger.

  • C
    Christian

    Ich war und bin der Homöopathie kritisch gegenüber eingestellt. Trotz meiner Vorbehalte habe ich es ausprobiert. Tja was soll ich sagen. In meinem Fall haben die Tropfen schnell und sehr gut funktioniert. Placebo Effekt kann es ja wohl nicht gewesen sein. Erklären konnte mir das bisher auch noch keiner. Vielleicht war es nur ein Zufall. Ich werde es nochmal probieren und dann entscheiden ob ich daran "glaube" oder eben nicht.

  • T
    tazitus

    1. Es sollte zwischen Naturheilmitteln wie Arnica und anderer Homöopathie unterschieden werden.

    2. "..intellektuelle, junge Oberschicht.."

    Welch ein Blödsinn, Herr Repinski. Oma, Opa, Onkel, Tanten und auch andre Anverwandten, alle aus dem "Arbeitermilieu" des frühen 20ten Jahrunderts, wurden von Heilkundigen (darunter auch Ärzte) erfolgreich mit Naturmedizin und Homöopathie behandelt.

  • M
    mirandola

    Obwohl die Abschaffung der Homöopathie nur wenig Einsparungen im Gesundheitswesen mit sich bringt, wenn es aus dem Leistungskatalog gestrichen wird, hat Lauterbach vollkommen recht. Homoöpathie ist eher eine kulturelle, bildungs- und wirtschaftspolitische Angelenheit als naturwissenschaftlich-medizinisch. Kulturell weil man sich Fragen muss, wo wir nach 200 Jahren Aufklärung, nach Mondlandung, Quantenphysik, Menschenrechte eigentlich angelangt sind, dass man noch über Quacksalberei, wie es die Homöopathie ist, diskutieren muss. Bildungspolitisch weil offenbar die Schulen und Hochschulen versagt haben, den Menschen zu einem aufgeklärten, humanistischen und verantwortunsvollen Mitglied unserer Gesellschaft zu erziehen. Das zeigt sich z.B. darin, dass nicht wenige Ärzte Homopathie anwenden und das viele Ärzte und Apotheker nicht den Mut aufbringen, gegen diesen Aberglaube anzukämpfen. Wirtschaftlich, weil wir uns fragen müssen, auf was unser Wohlstand (und unsere sehr gute Gesundheit) beruht: auf Aberglaube oder technischen und naturwissenschaftlichen Errungenschaften. Es geht schlicht um die Frage, welche Werten wollen wir nachleben, die der Aufklärung oder die des Obskurantismus.

  • R
    Roland

    warum wird eigentlich immer erzählt, Homöopatie sei harmlos?

     

    Die Homöopatische Praxisgemeinschaft Gmunden (3 ausgebildete Ärzte mit Doktor-Titel!) fordert auf seiner Seite wegen eines Todesfalls bei der Anwendung von homöopatischen Mitteln eine Rezeptpflicht:

    http://www.hom-gmunden.com/homoeopathie/schaden.htm

     

    Wie spannend so eine Arzneimittelprüfung bei Homöopaten sein kann, ist auf http://www.bunkahle.com/Homoeopathie/matmed/Sonnenlicht_Lux_solis.html nachzulesen ... spannende Sache, bei der man intuitiv ahnt, wie wissenschaftlich verwurzelt die Homöopathie ist.

  • DG
    Daisenberger Gert

    Homöopathie ist und bleibt eine Lebenslüge. Der gesunde Menschenverstand reicht aus, um eine solche Feststellung zu treffen. Wie in "des Kaisers neue Kleider" wird eines Tages ein Kind kommen und sagen, dass die Anhänger des Herrn Hahnemann alle nackt sind.

    Das wird aber vermutlich noch sehr lange dauern.

  • DN
    Dr. Neeb

    Ich finde das Argument, daß Homöopathie (die ich selbst nicht anwende) langfristig Kosten durch Verzögerung der Heilbehandlung erzeugt insofern interessant, das dieses Argument einerseits nicht beweisbar ist.

    Andererseits aber kann ich nicht beweisen, daß ich bei Symptomen älterer Patienten teils über 50% Nebenwirkungen der oft quer durcheinander verschriebenen Arzneimittel finde, die durch gründliche Recherche (die bei 3,5 Minuten Kassenleistung leider nicht möglich ist) oder sogar Verschreiben eines "Placebos" nicht vorhanden wären.

    Die Folgekosten dieser auf Kassenleistung verschriebenen "richtigen" Medikamente aufgrund von Wechsel- und Nebenwirkungen kann zwar auch niemand ausrechnen, aber man schlage nur beim neutralen http://www.arznei-telegramm.de/ nach, dann kann man sich leicht ausrechnen, daß die Kosten auf jeden Fall steigen werden, wenn für jedes "Placebo" ein Medikament verschrieben würde.

    Aber man rechnet sich vermutlich aus, daß Idealisten ihre Homöopathika künftig aus eigener Tasche bezahlen würden. Wehe dem Gesundheitssystem, wenn diese Rechnung nicht aufgeht.

  • US
    Uwe Sak

    Ich habe die Debatte verfolgt und komme zu einem Ergebnis, zu dem die meisten, so glaube ich auch kämen wenn sie ehrlich wären: Ich kann es nicht beurteilen.Ich als Laie bin einfach nicht imstande zu prüfen, ob die Wirkung der Homöopathie bewiesen ist, ob es keine Beweise gibt oder ob es sogar Beweise gibt, das die Homöopathie nicht wirkt.

    Man muß nicht so tun, als hätte am von allem Ahnung.

  • Z
    zanossa

    bei dem thema gehts immer hoch her. aber kaum sachlich. ich glaube die schulmedizin ist eindeutig im vorteil. aber: warum entwickeln die damen und herren von der schulmedizin nicht mal ein differtziertes programm zus salutogenese. damit kann man im kindergartenalter schon anfangen. so könnte man eine pädagogik entwickeln, die den menschen eine gute gesundheitliche basis und widerstandsfähigkeit schafft, so dass sie nicht in der zweiten lebenshälfte krank werden. damit wäre sicherlich viel geld zu sparen.

    diese idee ist nicht von mir. sie stammt von einem pädagogik prof. der vor einigen wochem im spiegel ein interview zur schulmiesere und den sparplänen der regierung gegeben hat.

    das wäre doch mal eine aufgabe für die schulmediziner. dann könnten sie auch beweisen das mehr können als nur ihren zynismus über die dummen unglaubigen homöos auszugiessen.

  • D
    Daniel

    Frau MELLENTHIN-FRIED spricht von "... jüngere Studien in Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern, in denen die Wirksamkeit der Homöopathie zweifelsfrei belegt wird ...".

    Es wäre schön, wenn Frau MELLENTHIN-FRIED diese Studien der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen würde.

     

    Hier ist z.B. ein Link auf eine Studie aus der Schweiz (Universität Bern), die das Gegenteil von dem zeigt, was Frau MELLENTHIN-FRIED behauptet:

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16125589

    Schluss-Satz der Zusammenfassung des Artikels der Schweizer Autoren: "This finding is compatible with the notion that the clinical effects of homoeopathy are placebo effects."

  • L
    Lisa

    Ich bin fest davon überzeugt, dass die Zweifler noch nie in den "Genuss" einer homöopathischen Abhilfe gekommen sind. Sicher, einer offenen Knochenfraktur etc. sollte sich ein Chirurg/Orthopäde annehmen.

    Aber Allergiker bspw. können mit den Globuli enorme Erfolge erzielen, Nachteulen können am nächsten Morgen ihren flauen Magen mit Nux Vomica im Handumdrehen besänftigen, Wespenstichopfer können dem Erfolg durch Apis zuschauen.

    Allerdings ist wohl unumstritten, dass in vielen, ursachenbezogenen Fällen dann auch der Gang zum (professionellen, kompetenten) Homöopathen nicht ausbleiben sollte. Das kann teuer werden, aber auch unschöne Nebenwirkungen wie Leber- und Nierenschäden durch Analgetika oder geistige Umnachtungen/Hirnschäden durch Psychopharmaka verhindern.

     

    Klappt übrigens auch bei Tieren (Placeboeffekt adé?!).

  • S
    skeptikerin

    Schade, dass um die Homöopathie so ein erbitterter Glaubenskrieg geführt wird. Ich finde es auch unredlich, der jeweils anderen Seite immer nur Geldgier zu unterstellen. Sowohl konventionelle Ärzte als auch Homöopathen wollen sicher in der Mehrzahl ihren Patienten helfen; dass sie auch ihr Auskommen haben wollen, darf ihnen wohl zugestanden sein. Es wäre schön, wenn die gesammelte Intelligenz der Foristen statt ins gegenseitige Abwatschen in die Beantwortung der Fragen flösse, die sich wirklich stellen.

    Wie kommt es, dass Homöopathie Einzelnen auf erstaunliche Weise hilft, und zwar nicht nur bei Kopfschmerzen, sondern auch immer wieder bei hartnäckigen, chronischen, von anderen Ärzten mit Kortison, Antibiotika, chirurgisch behandelten Erkrankungen (habe es selbst erlebt und bei anderen mitbekommen; sie hält sich ja auch deswegen seit 200 Jahren), dass aber mit wissenschaftlichen Methoden keine Wirksamkeit nachgewiesen werden kann? Wer löst mir diesen Widerspruch auf?

    Wenn es sich nur um den Placebo-Effekt handelt, wieso trat er in vielen dieser Heilungsgeschichten bei den konventionellen, wirksamen Medikamenten nicht auf? Wenn das nur an der Gesprächsbereitschaft der homöopathischen Ärzte liegt, also eher Psychotherapie als Placebo ist, wie kommt es, dass das heilende Gespräch von anderen Ärzten nicht systematischer eingesetzt wird? Mit anderen Worten: wenn die Wirksamkeit des Placebo-Effektes und des Arzt-Gesprächs via Homöopathie-Studien erwiesen ist, wieso ist es zulässig, dass Ärzte einen mit Kortison und Antibiotika in die chronische Krankheit treiben, statt einen mit Placebo und Gespräch zu heilen?

    Ich bin selbst Wissenschaftlerin und Atheistin und kann weder Hahnemann noch Steiner viel abgewinnen. Aber meine Heilungserfahrungen mit der Homöopathie kann ich, wie viele andere, nicht von der Hand weisen. Wer löst mir das Rätsel?

  • DB
    das Brot

    @Bernd:

    Die heilende Wirkung von Annika ist um eine 100er-Potenz höher.

  • F
    foo

    Wer öffentliche Gelder für unwirksame Sachen ausgibt, macht sich der Veruntreuung öffentlicher Mittel schuldig, genauso wie Steuerhinterzieher.

     

    Und ja, ein Doppel-blind-test ist ein seriöses Testverfahren.

  • M
    Malte

    Komisch, ich bin 21 Jahre alt und wurde in meinem Leben bis jetzt fast ausschliesslich homöopathisch behandelt. Ich hatte noch nie Probleme gesund zu werden. Naja aber wahrscheinlich stimmts, die Homöopathie ist vollkommen wirkungslos und ich bin einfach zufällig ein Wundermensch der sich von selbst heilen kann.

  • H
    Hannes

    Also ich habe bisher alle Leiden, bei denen die Schulmedizin nicht weiter kam, (das sind Einige) immer bestens mit Homöopathie behandeln können. Die Typen, die immer auf Beweise pochen sagen warscheinlich auch "Gott ist tot". Homöopathie wirkt sehr individuell bei Menschen und Tieren - und sie funktioniert. Ich wette, dass der Autor selbst und die Skeptiker noch nie Homöopathie ausprobiert haben, aber sich ihre Meinung natürlich schon längst gebildet haben. Ich halte den Contra Artikel des Autors für unqualifiziert [...die jungen, weiblichen, gut verdienenden Patientinnen, die auf eine derartige Behandlung Wert legen.] Wer solche chauvinistischen Behauptungen aufstellen muss um Irgendetwas zu untermauern, sollte nicht ernt genommen werden!

  • F
    Felix

    Ein Aspekt wird hier völlig vernachlässigt. Placebos sind für gegen viele Zipperlein ein effektives Mittel. Aber Placebos brauchen eine Geschichte drumrum. Und die liefert Herr Hahnemann. Felix

  • D
    Dirk

    Auf Spiegel-Online wurde das Homöopathie-Forum nach fast 5000 Beiträgen geschlossen. Jetzt geht das hier weiter. Und wie immer die ewig gleichen Argumente:

     

    - Bei mir hat es geholfen, also funktioniert es

    - Bei Kinder und Tieren hilft es und da kann es doch kein Placebo-Effekt sein

    - Die Kritiker sollen es doch erst mal selbst ausprobieren, dann würden sie schon sehen, dass es funktioniert

    - Alle Kritiker sind von der pösen Pharma-Lobby bezahlt

    - Schulmedizin macht nur krank (schüttet Reagenzglas-mäßig Chemie in die Menschen)

    - Schulmedizin heilt nur die Symptome, Homöopathie dagegen den Menschen

    - Homoöpathie kann man nicht wissenschaftlich erklären, da sie individuell wirkt (feinstofflich auf der Informationsebene)

    - Potenzieren ist kein Verdünnen (wg. der Gedächtnisfunktion)

    - Es gibt angeblich tausende Studien die die Homöpathie belegen

    - usw. usw. usw.

     

    Ich habe mich entschlossen mich selbstständig zu machen und Euch H.-Befürwortern diesen (und vielen anderen Eso-Kram) zu verkaufen. Ihr seid die besten und treusten Kunden und verteidigt diese Produkte bis zum Äußersten. Das kennt man sonst nur von Apple-Kunden...

  • MW
    meine Wenigkeit

    Wirksamkeit von Homöopathie über den Placeboeffekt hinaus würde radikal den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften widersprechen. Ja die gleichen bösen Wissenschaften, die die Funktionsfähigkeit des Computers ermöglichen, vor dem ich gerade sitze.

     

    Wer etwas Unglaubliches behauptet, sollte das auch bitte schön beweisen. Und hier muss ein HAMMERBEWEIS her! Nichts Geringeres!!!

  • J
    Jones

    @ Skeptiker: Sehr schön gesagt und diese ominösen Studien, von der unsere liebe kreuzberger Iris Mellenthien-Fried spricht..die möchte ich bitte auch mal sehen. Ich versteh garnicht, warum sie nicht in dem Artikel nicht direkten Verweise gibt...dann würden diese ganzen bösen Aspirinschlucker endlich mal Ruhe geben...hahahahahahaha.

  • C
    Claus

    @ Oliver:

    "Erschreckend, dass ausgerechnet eine Ärztin sich für die Homöopathie ausspricht. Das lässt mich doch sehr an der Qualität der medizinischen Ausbildung hierzulande zweifeln."

     

    Als Medizinstudent folgendes: Die Ausbildung in der Richtung ist okay, man bekommt nahegelegt, dass Homöopathie Quacksalberei ist, dass Wassermoleküle nicht so funktionieren wie sich ein Arzt vor 200 Jahren das vorgestellt hat, dass das Prinzip "Gleiches mit Gleichem heilen" von ebendiesem Menschen auch nicht wissenschaftlich begründet ist und kennt die Studien, die keine über den Placeboeffekt hinausgehenden Wirkungen zeigen. Der Grund, warum viele Ärzte in Homöopathie machen ist ein anderer: Geld.

     

    Leitungswasser als Medikament zu verkaufen ist eine Kunst, für die man entweder 6 Jahre des Studiums geschlafen haben muss oder aber, und dieser Fall ist deutlich wahrscheinlicher, man hat das Verlangen nach einem schwäbischen Sportwagen und einem Alterssitz in Spanien.

     

    Ohne irgendjemandem hier auf den Schlips treten zu wollen - Meine Großeltern pflegten zu sagen "Das Geschäft mit den Dummen war schon immer das Beste."

  • K
    Krause

    Um Arzt zu werden, muss man nicht zwingend von außergewöhnlichem Verstand, sondern nur von außergewöhnlicher Disziplin sein. Ich überlege noch, ob ich der Kollegin mangelnden Verstand oder mangelndes Verantwortungsgefühl vorwerfen soll. Beide Möglichkeiten reichen zur Begründung ihrer unethischen Haltung.

     

    Die angesprochenen "jüngeren Studien" existieren im übrigen nicht.

  • H
    HolgerG

    @Bernd

    Die Anwendung von Arnica ist Naturmedizin. Wenn wirklich

    Arnica drin ist ist es ja OK. Homöopathie mir dem Namen

    Arnica enthält kein Arnica (mehr) oder so wenig das da

    nichts wirken kann. Bei den absurden Verdünnungen

    enthält jeder Tropfen normales Leitungswasser mehr

    "Wirkstoff" als das "Medikament".

    Wenn Hahnemann selbst im Organon schreibt "Lesen in wagerechter Lage" ... muß ... "möglichst vermieden oder entfernt werden, wenn die Heilung nicht gehindert oder gar unmöglich gemacht werden soll. " Dann habe ich keine weiteren Fragen. Echt!

  • R
    Raven

    Es ist mal wieder Sommer, sprechen wir also über irrelevantes. Nein, nicht die Homöopathie an sich, aber die Debatte darüber, ob die ach so klammen Kassen dafür aufkommen sollen.

     

    Erschlagen wir das Thema in Kürze: Die Kosten sind ein irrelevanter Anteil an den Gesamtkosten und ehe man an so eine Schraube geht, gibt es ca. 1.000 wesentlich größere, die sich deutlich eher lohnen.

    Zudem werden die Ärzte bei Verbot der Erstattung sicher auch mal eher zum (deutlich teureren) schulmedizinischen Präparat greifen, was die Kosten eher steigern denn senken dürfte. Also eine reine Luftnummer.

     

    Für die Freunde der Homöopathie spielt die Debatte ohnehin nur eine Rolle unter "ferner liefen", denn hier geht es um die vom Arzt verordneten homöopathischen Arzneimittel. Diese machen in der Gesamtbehandlung mit homöopathischen Arzneimitteln jedoch ebenfalls keinen relevanten Anteil aus. Solange klassische Homöopathen und Selbstbehandlung nicht von den Kassen erstattet werden, ist die Debatte für die meisten Anwender homöopathischer Arzneien ohnehin irrelevant.

     

    Die Debatte hat aber auch ihre guten Seiten. Z.B. habe ich endlich aufgehört Spiegel Online zu lesen. Nicht aus Begeisterung für die Homöopathie, sondern aus Verachtung für das journalistische Niveu, auf dem sich dieser Neuzugang im Boulevardsektor (ich weiß, neu ist nur meine Erkenntnis) inzwischen bewegt. Nazikeule gegen Homöopathie und so. Äußerst peinlich.

     

    Was gibt es sonst zu sagen? Das ein Konzept wie die Doppelblindstudie bei einer ganzheitlichen Medizinform, die nicht nach dem Prinzip "gleiche Krankheit - gleiches Mittel" basiert kompliziert ist, dürfte auf der Hand liegen.

    Mein Fazit:

    WENN die Homöopathie ausschließlich auf dem Placeboeffekt beruhen SOLLTE, gehört das angesichts der Heilungserfolge dringend fokussiert untersucht, denn dann haben wir da wohl die fähigsten praktischen Anwender des Placeboeffektes und was könnte besser sein als Heilung ohne Arznei (-kosten, -nebenwirkungen etc.)?

     

    Zum Abschluss noch einmal die Zahl, mit der ich das Thema eigentlich für erledigt hielt: Der Anteil der homöopathischen Arzneien am Gesamtaufkommen für Arzneien liegt bei 0,06%. Das ist der Zahlencode für "völlig egal".

  • P
    Pecuchet

    Hallo Bernd, da muß man doch etwas genauer hinschauen. Arnika kann sowohl als pflanzliches Medikament verwendet werden (mit Wirkstoffen), da hat es eine nachweisliche Wirkung, als auch in der Homöopathie, und dort hat es nachweislich überhaupt keine Wirkung.

     

    Die Hoöopathie ist wohl eher ein Glaubens- denn ein Wissenssystem. Solche Glaubenssysteme haben in heutigen Zeiten Konjunktur, siehe z.B. auch die Anthroposophie, sie stehen aber im Grunde für eine reaktionäre Grundtendenz, die sich mit einer grundsätzliuchen Wissenschaftsfeindlichkeit paart. Sicher kann man auch die Wissenschaft als Diskurs kritisch betrachten, aber es ist doch dumm, wenn man dabei auf vorwissenschaftliche oder feudalistische Einstellungen zurückgreifen würde. Mir ist ein Wissenschaftler, der sich irren kann und dies auch öffentlich zugibt, allemal lieber als ein Gurutyp, der von seinen Anhängern per se als unfehlbar verstanden wird.

  • O
    Oliver

    Erschreckend, dass ausgerechnet eine Ärztin sich für die Homöopathie ausspricht. Das lässt mich doch sehr an der Qualität der medizinischen Ausbildung hierzulande zweifeln.

     

    Die Contra-Argumente sind ein bisschen schwachbrüstig. Die Homöopathie ist eben keine Naturheilmethode.

  • P
    Peter

    Gibt es hier auch einen Atheisten der an Homöophatie glaubt?

    Ich frage nur aus Neugierde.

  • S
    Skeptiker

    (...) und die schließlich jüngere Studien in (...), in denen die Wirksamkeit der Homöopathie zweifelsfrei belegt wird(...)

     

    Na die Studien möchte ich mal sehen. Bisher ist es m.E. so, dass jede Studie die anhand wissenschaftlicher Grundsätze erstellt wurde, der Homöopathie eben KEINE Wirksamkeit jenseits des Placeboeffektes bescheeinigt wurde! Und derjenige der die Wirksamkeit von Homöopathie (wissenschaftlich) nachweist, für den stehen wohl mehrere Nobelpreise bereit (Physik, Chemie, Medizin und evtl. noch der Friedensnobelpreis ;-) )

     

    (..) für die eine naturbasierte Behandlung das kleine bisschen zusätzlicher Luxus ist (..)

     

    Homöopathie ist definitiv KEINE Naturheilkunde. Naturheilkunde basiert bspw. auf pflanzlichen Grundstoffen (Wirksamkeit durch medizinische Studien durchaus belegt) und nicht auf HokusPokus wie dem "Gedächtnis des Wassers".

     

    Und abgesehen davon:

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wirkstoffe wie Hundekot, Rattenblut, Plutonium, Schießpulver, Kondensmilch und Mondstrahlen oder aber "Tausend deutsche Mark" einen heilenden Effekt haben sollen (seien sie auch noch so verdünnt).

     

    Ruft man sich dann noch zusätzlich ins Gedächtnis, wie die "Arzneimittelprüfungen" ablaufen, kann man an über die Belege der Wirksamkeit nur müde lächeln... Denn diese sogenannten Prüfungen basieren auf Träumen, Empfindungen und Gefühlen der Probanden (und dazu können sie sich die Stoffe auch unter's Kopfkissen legen).

     

    Wer da noch an eine Wirkung glaubt, dem ist eigtl. nicht mehr zu helfen.

     

    Gefährlich wird es insbesondere dann wenn Menschen, auf Grund der erfahrenen Wirksamkeit bei Schnupfen, Husten und Heiserkeit (Heilung in nur 7 Tagen, statt einer Woche), wieder Globuli schlucken, obwohl ein Gang zum Mediziner angebrachter wäre (Krebs, Infarkte sind da nur Extrembeispiele...)

     

    Für diejenigen, die sich gerne weitergehend informieren wollen:

    http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/06/medikamente-aus-hundekot.php

  • L
    Larissa

    Die Schulmedizin ist teuer und richtet mehr Schaden als Nutzen an. Trotzdem wird der Pharmaindustrie laufend immer mehr Geld in den Rachen geschoben. Die Homöopathie arbeitet leide und ihre Erfolge stellen sich langsam ein. Dafür sind diese nachhaltig!

  • RH
    Ruth Herrmann

    Danke, daß Ihr auf diese Sommerdebatte eingeht. Ich bin schon seit vielen Jahren "Nutzerin" der Homöopathie und kann nur den Gegnern empfehlen, es einfach mal auszuprobieren. Ich kann ausreichend von Heilungen bei mir und meiner Familie berichten, in denen die Schulmedizin komplett versagt hat. Für mich sieht das alles nur nach Lobbyismus aus... Mich würde aber mal interessieren, welche neuen Studien es gibt, die die Wirksamkeit wissenschaftlich beweisen. Vielleicht veröffentlicht Ihr auch noch entsprechende Links zu den Ergebnissen.

  • B
    Bernd

    Also ich schwöre auf die Wirksamkeit der Homöopathie. Insbesondere die Anwendung von Arnica dürfte unumstritten sein.