■ Primors Amtszeit wird nicht verlängert: Abmahnung für Israels Botschafter in Bonn
Jerusalem (rtr) – Der israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, erhält wegen seiner Äußerungen über die orthodoxe Schas-Partei eine Abmahnung. Außerdem werde er nach Ablauf seiner Dienstzeit im Sommer definitiv nicht wieder niminiert, sagte ein Sprecher des Außenministers Ariel Scharon gestern in Jerusalem. Der Minister werfe Primor „parteipolitische Propaganda“ vor. Der Botschafter hatte in Welt gesagt, die Schas- Partei sei undemokratisch, weil sie „auf göttlichem Gesetz und den Worten der Rabbiner“ basiere. Daraufhin war er nach Israel zurückbeordert worden.
Die Führung der Schas-Partei, die ihre Basis vornehmlich unter Juden aus arabischen Ländern hat, hatte die Entlassung Primors verlangt, nach einem Gespräch mit Primor die Affäre aber als erledigt betrachtet. Unbeeindruckt von dieser Verständigung meinte Außenminister Scharon nur: „Das ist deren Sache.“ Politiker der Opposition warfen Scharon vor, mit der Abmahnung selbst Wahlkampf zu betreiben.
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