■ Press-Schlag: Das absolut Scheiße Jahr des Elber
Das sei, hat Giovane Elber gesagt, „absolut Scheiße“. Er hat seine Schulterverletzung gemeint. Diese Bewertung kann aber auch leitmotivisch gebraucht werden für ein Jahr, das dem Fußballprofi so wenig Freude gebracht hat, daß es schon als gute Nachricht gelten muß, daß seine Schultereckgelenkssprengung, der dreifache Bänderriß und das gebrochene Schlüsselbein doch nicht operiert werden (müssen).
Ansonsten: Wie Vorgänger Klinsmann leidet Elber (25) beim FC Bayern an Trapattonis Minimalfußball, der ihm die Chancen nimmt – und den Spaß. Seine Bilanz: neun Saisontore, aber seit Januar bloß eins. Was Nationalmannschaft und WM betrifft: Da hat ihm der Name Bayern ein Entreé verschafft. Aber als er zuletzt in Stuttgart von der Bank aus ein bißchen zusehen durfte, beachtete ihn allenfalls der A-Block („Giovane, du Arschloch“). Trainer Mario Zagallo sagt, er habe seine „Elf im Kopf“ – und wenn er schlecht gelaunt ist, es gäbe Hunderte Elbers in Brasilien.
Na, Manager Uli Hoeneß hofft ja seit gestern wieder vage, Elber könne „vielleicht“ in einem Monat wieder spielen – also im Pokalfinale. Jenes beendete letzten Sommer ein wunderbares Jahr für Elber mit zwei Toren und dem Cup. Danach ging's nach München. Bergab. pu
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