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Preise in Ungarn drastisch angehoben

■ Nahrungsmittel sind um durchschnittlich 16 Prozent teurer Medikamente fast doppelt so teuer / Gewerkschaft protestiert

Budapest (dpa) - In Ungarn traten am Montag drastische Preiserhöhungen in Kraft. Wie der ungarische Ministerrat mitteilte, werden die Preise für Nahrungsmittel im Durchschnitt um 16 bis 17 Prozent angehoben. Dabei werden unter anderem Milch und Milcherzeugnisse durchschnittlich um 40 Prozent teurer, Rindfleisch um 30 Prozent. Um 80 Prozent verteuern sich Medikamente. Die Preise für Autos steigen zwischen 13 und 38 Prozent. Die bisher sehr niedrigen Preise bei den Budapester Verkehrsbetrieben werden von zwei auf fünf Forint (14 auf 35 Pfennig) mehr als verdoppelt. Die Personenbeförderung mit der Eisenbahn wird um 30 Prozent teurer. Auch Telefon- und Fernsehgebühren werden erhöht.

Die Erhöhungen waren, so die Regierung, wegen der Kürzung der Subventionen zur Bekämpfung des Haushaltsdefizits unbedingt erforderlich. Mit 17 Milliarden Dollar Auslandsschulden hat Ungarn die höchste Pro-Kopf -Verschuldung im Ostblock.

Am vergangenen Wochenende hatte das Präsidium des Zentralrats der Gewerkschaften Arbeitsniederlegungen angedroht, zu denen es als Reaktion auf die Preiserhöhungen kommen könnte. Die Gewerkschaft halte es für gerechtfertigt, daß sich in weiten Kreisen der Arbeiterschaft Unwillen ausbreite, hieß es in einer Erklärung.

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