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Preisanstieg bei RohstoffenEU plant Lager für Seltene Erden

Die Preise für die Metall-Rohstoffe Seltene Erden steigen und mit ihnen die von elektronischen Geräten. Nun reagiert die EU mit zwei Maßnahmen.

Heißen sie bald Häufige Erden? Raffinerie für Seltene Erden in Malaysia. Bild: dpa

LONDON rtr/dpa | Die EU will Reserven von Seltenen Erden aufbauen, um die Abhängigkeit von Importen aus China zu reduzieren. Man arbeite einerseits daran, die Versorgung mit diesen Mineralien aus Lateinamerika, Afrika oder Russland sicher zu stellen, sagte eine Sprecherin von EU-Industriekommissar Antonio Tajani am Dienstag.

Andererseits lege die Gemeinschaft Depots an, um mit Stoffen aus der EU arbeiten zu können. Damit reagiert die EU auf die Verteuerung elektronischer Geräte. Denn die stark gestiegenen Preise für die Metall-Rohstoffe Seltene Erden kommen zunehmend bei den Verbrauchern an.

Nachdem die Konsumenten vorige Woche auf steigende Kosten bei Energiesparlampen eingestimmt wurden, schließt nun auch der Bosch Siemens Hausgeräte-Konzern als Europas größter Hersteller von Haushaltsgeräten Preiserhöhungen noch in diesem Jahr nicht mehr aus. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung begründet das Münchner Unternehmen dies mit den teureren Rohmaterialien wie Stahl und Edelstahl sowie auch der eingesetzten Metalle der Seltenen Erden.

Eine Sprecherin des Unternehmens sagte, Bosch Siemens Hausgeräte werde "alles daran setzen, dass wir die Kostensteigerungen von Stahl und Seltenen Erden nicht 1:1 in unsere Produktpreise weitergeben". Zudem bemühe man sich darum, den Einsatz von Seltenen Erden mittel- bis langfristig zu reduzieren. Diese Maßnahmen würden in ein bis zwei Jahren greifen.

Die teuren Metalle werden bei Haushaltsgeräten etwa bei der Emaillierung von Herden eingesetzt oder auch bei Magneten für Motoren und Pumpen. Die Seltenen Erden werden zu 97 Prozent aus China in die Welt exportiert. Sie haben sich innerhalb von wenigen Jahren um 1.000 bis 3.000 Prozent verteuert. China wird vorgeworfen, das Angebot künstlich zu verknappen, um so Preisschübe auszulösen.

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1 Kommentar

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  • VK
    Vorschlag: Kongo

    Bald ist der gesamte Kongo eh entvölkert, damit sich deutsche Teenager gegenseitig immer neuere Handys klauen können.