Präsidentschaftswahl im Iran: Rohani gewinnt
Wohin steuert der Iran nach der Präsidentenwahl? Nun ist klar: Amtsinhaber Rohani hat sich durchgesetzt. Der Reformer kann seinen Öffnungskurs fortsetzen.
TEHERAN dpa | Amtsinhaber Hassan Rohani hat nach Angaben des Innenministeriums die Präsidentenwahl im Iran gewonnen. Nach Auszählung von fast 100 Prozent der Stimmen setzte sich der 68-Jährige mit fast 58 Prozent der Stimmen gegen seinen erzkonservativen Gegenkandidaten Ebrahim Raeissi durch, wie das Ministerium am Samstag mitteilte.
Bei der Wahl im Iran am Freitag ging es um den künftigen Kurs des Gottesstaates: Rohani steht für die Öffnung, Raeissi, der Spitzenkandidat des Klerus, für die Abschottung des Landes. Die anderen beiden Kandidaten galten als chancenlos.
Die Wahllokale waren erst in der Nacht geschlossen worden. Wegen des großen Andrangs hatte das Innenministerium die Abstimmung um mehrere Stunden verlängert.
Mehr als 56 Millionen Iraner waren aufgerufen zu bestimmen, ob sie Präsident Rohani eine zweite Amtszeit geben oder einen politischen Wechsel wollen. Der Reformer und moderate Kleriker Rohani galt zwar als Favorit, aber Raeissi genoss die Unterstützung des Klerus sowie der staatlichen Medien.
Sofort nach dem Ende der Wahl begann die Auszählung der Stimmen. Am Freitag hatten sich vor vielen Wahllokalen in der Hauptstadt Teheran lange Schlangen gebildet. Auch in den Provinzen war die Beteiligung nach Medienangaben lebhaft.
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Gast
Im Gegensatz zur Türkei hat hier wohl kein massiver Wahlbetrug stattgefunden. Und die Mehrheit wünscht sich mehr Demokratie nach westlichen Vorbild, zunächst im tiefsten Inneren. Wenn es Ruhani schafft als nächsten Revolutionsvorsteher einen Liberalen einzusetzen, könnte der ganze Laden umgekrempelt werden. Ein demokratischer Iran wäre die grösste Herausforderung für die totalitäten Saudis und würde die ganze Nahoststrategie der westlichen Welt über den Haufen werfen.