Präsentation und Diskussion 06.02.: Relaunch: Migration Control

2016 als taz-Projekt gestartet, jetzt mit neuem Gesicht: Vorstellung des Infoportals zur Externalisierung des Grenzregimes.

Unter zivilgesellschaftlicher Beobachtung: Einsatzkräfte der sudanesischen Grenzpolizei an der Grenze zu Eritrea Bild: picture alliance / MINDS Global Spotlight/AFP/Ashraf Shazly

Die 2016 von der Tageszeitung taz aufgebaute Webdokumentation Migration Control wird seit 2019 aktualisiert, überarbeitet und zu einem kooperativen Projekt weiterentwickelt. Beteiligt ist ein Netzwerk von antirassistischen Initiativen, NGOs und Forschungsgruppen aus mehreren Ländern.

Wann: Do., 06.02.2020, 18 Uhr

Wo: Aquarium am Südblock

Skalitzer Str. 6

10999 Berlin

Eintritt frei

Das Portal wird die Expansion der EU-Grenzabschottung in die Transit- und Herkunftsregionen und deren Folgen dauerhaft sichtbar machen. Redaktionskollektive werden die Entwicklungen in einzelnen Regionen verfolgen und dokumentieren – und wünschen sich hierfür weitere MitstreiterInnen.

Im Februar 2020 geht das neue Infoportal online unter migration-control.info. Am 06.02. präsentiert Migration Control den aktuellen Stand der Seite und die Möglichkeiten zur Mitarbeit.

PROGRAMM:

I. Vorstellung der neuen Website

Mit Eberhard Jungfer und Helmut Dietrich von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration sowie Jelka Kretzschmar (WatchTheMed Alarm Phone/Sea-Watch).

Moderation: Hanne Tijman (FFM)

II. Schlaglichter: Aktuelle Entwicklungen bei der Migrationskontrolle

• Brüche im Schlüsselstaat Niger (Laura Lambert, kritnet/Max-Planck-Inst. für ethnologische Forschung Halle)

• Krise der Entwicklungszusammenarbeit (Katherine Braun, kritnet/Brot für die Welt)

• Algerien, Tunesien und Libyen: Frontstaaten der Abschottung (Sofian Naceur, freier Journalist, Tunis)

• Militärdiktatur und Migrationskontrolle in Ägypten (Muhammed al-Kashef, Jurist, WatchTheMed Alarm Phone)

• Sudan: Bashir weg – Grenzmiliz noch da? (Wasil Schauseil HU Berlin & Stand with Sudan Uprising)

• Senegal: Lokale und europäische Interessen im Konflikt (Leonie Jegen, Arnold-Bergstraesser-Institut Freiburg)

• Abschiebe-Monitoring in Nigeria (Rex Osa, Refugees4Refugees, Stuttgart/Benin City)

Moderation: Christian Jakob (taz-Redakteur)

III. Gedenken: Tödliche Schüsse in Ceuta am 06.02.2014

Wir wollen an die mindestens 15 MigrantInnen erinnern, die vor genau sechs Jahren von der spanischen Guardia Civil erschossen wurden. 400 Menschen hatten versucht, von Marokko aus über den Grenzübergang El Tarajal nach Ceuta zu gelangen. Als das marokkanische Militär eingriff, sprangen viele ins Wasser, um die Exklave schwimmend zu erreichen. Für diesen Teil schalten wir AktivistInnen aus Oujda/Marokko per Skype dazu. Dabei ist auch der aus Kamerun stammende Flüchtling Tresor, der die Initiative Voix des Migrants gegründet hat, um auf europäischer Ebene an diesen Vorfall zu erinnern.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Übersetzungen ins Franzöische und Englische sind angefragt. // This event is held in German. Translations into French and English are requested.

Die Veranstaltung ist organisiert von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration e.V.