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Potsdamer Tropfen

■ Wasserbehördliche Erlaubnis zur Bebauung des Potsdamer Platzes / Grundwasser wird in Tiergarten zurückgeleitet

Die Daimler-Benz-Baugruben am Potsdamer Platz können gebuddelt werden. Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) erteilte am Donnerstag die erste „wasserbehördliche Erlaubnis“ für das „debis“-Projekt zum Bauen auf dem rund sechs Hektar großen Areal am Potsdamer Platz. Nach Angaben der Senatsumweltverwaltung bildet ein „noch nie dagewesenes Sicherheitskonzept“ die Grundlage für die Genehmigung, da der Grundwasserspiegel am Rande des Tiergartens nur etwa drei Meter unter der Erdoberfläche liegt. Danach müssen die geplanten Baugruben zunächst mit Spundwänden umgeben und eine wasserundurchlässige Betonsohle eingebracht werden. Im Anschluß soll das eingeflossene Grundwasser abgepumpt und in den Tiergarten beziehungsweise in den Landwehrkanal abgegeben werden.

Das aufwendige Verfahren wurde vorgeschrieben, da das sonst übliche Abpumpen des Grundwassers ökologisch nicht zu vertreten gewesen wäre. Die entnommene Grundwassermenge hätte beispielsweise dem durchschnittlichen Abfluß des Landwehrkanals entsprochen und die Vegetation des Tiergartens gefährdet. Durch das vorgeschriebene Verfahren werde die zu entnehmende Grundwassermenge um über 95 Prozent reduziert, heißt es in der Genehmigung.

Im Vorfeld der geplanten Baumaßnahmen am Potsdamer Platz hatte es von Bürgerinitiativen, Vertretern des Grünflächenamtes Tiergarten, aber auch von den senatsbeauftragten Gutachtern der Umweltverträglichkeits-Prüfung Einwände gegen die konventionelle Grundwasserabsenkung gegeben. Während der sechsjährigen Bauzeit, schätzen die Gutachter, sei mit einer Grundwasserentnahme von 20 Mill. Kubikmetern jährlich auf dem sechs Hektar großen Areal zu rechnen, die ohne Rückfluß die Vegetation sowie die bestehende Bausubstanz „gefährlich schädigen“ würde.

Aus diesem Grund müssen die Investoren nun harte Auflagen erfüllen: So wird debis für den Bau des Hotel- und Dienstleistungskomplexes erlaubt, 2,8 Mill. Kubikmeter Grundwasser abzupumpen. Außerdem schreibt die Wasserbehörde dem Konzern vor, rund 40 Brunnen im südlichen Tiergarten zu errichten, aus denen der Park mit Wasser gespeist werden kann. Zugleich muß debis darauf achten, daß nicht zuviel Wasser in den Tiergarten zurückfließt, bestünde doch sonst die Gefahr eines „Absaufens“ des Erholungsparks. Schließlich dürfen die Baugruben nicht größer als jeweils 10.000 Quadratmeter ausfallen.

Zur Überwachung der Grundwasserstände wird sich Daimler Benz eines sogenannten Grundwassermanagements bedienen, das alle Maßnahmen koordiniert und die erhobenen Daten einschließlich der entnommenen Grundwassermengen zusammenfaßt. Diese können über ein Datenverbundsystem der Wasserbehörde überspielt werden. Rolf Lautenschläger

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