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Postkommunisten ausgezählt

■ In Bulgarien und Rumänien haben die Oppositionsparteien die Wahlen mit deutlichem Vorsprung gewonnen

Sofia/Bukarest (dpa/AP/taz) – In Bulgarien und Rumänien haben die Postkommunisten bei Präsidentschafts- und Parlamentswahlen eine deutliche Niederlage hinnehmen müssen. In der zweiten Runde der bulgarischen Präsidenschaftswahlen vom Sonntag setzte sich der konservative Kandidat der Union Demokratischer Kräfte, Petar Stojanow, nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 59,9 Prozent deutlich vor seinem sozialistischen Konkurrenten Iwan Masarow durch, der auf 40,1 Prozent der Stimmen kam. Stojanow bezeichnete seinen Sieg als Neuanfang für das von wirtschaftlichen Krisen erschütterte Balkanland. Im bulgarischen Parlament verfügen die Sozialisten allerdings noch über eine absolute Mehrheit unter Ministerpräsident Schan Widenow.

Bei den Präsidentschaftswahlen in Rumänien wird es am 17. November eine Stichwahl geben. Nach den Hochrechnungen von gestern mittag lag der Kandidat des liberal-konservativen Demokratischen Konvents (CDR), Emil Constantinescu, mit 28,5 Prozent knapp hinter Amtsinhaber Ion Iliescu mit 31,8 Prozent. Der Sozialdemokrat und ehemalige Ministerpräsident Petre Roman kam auf 21,4 Prozent. Bei den gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahlen am Sonntag konnte der Demokratische Konvent nach ersten Ergebnissen gut 30 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Die seit sieben Jahren regierende postkommunistische Partei der Sozialdemokratie (PDSR) erzielte nach Angaben der Wahlbehörden knapp 21 Prozent. Die linksliberale Sozialdemokratische Union (USD) von Petre Roman kam demnach auf knapp 14 Prozent der Stimmen. Damit steht das Land erstmals seit 1945 vor einem demokratischen Machtwechsel. Tagesthema Seite 3, Kommentar Seite 10

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