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Positive Signale aus Bratislava

Prag (dpa/taz) — Was Mitglieder der tschechoslowakischen Regierung bereits vor den Parlamentswahlen des vergangenen Wochenendes angedeutet hatten, erhielt nun eine Bestätigung: Die „Bewegung für eine demokratische Slowakei HZDS“ ist bereit, die CSFR zu erhalten. Kurz vor Beginn der zweiten Verhandlungsrunde über die Bildung einer föderalen Koalitionsregierung stellte der stellvertretende Vorsitzende der Partei, Milan Knazko, fest, daß die HZDS die Tschechoslowakei als „gemeinsames Bündnis“ erhalten wolle. Während die Kommentatoren der tschechischen und internationalen Presse den Zerfall des 1918 gegründeten Staates der Tschechen und Slowaken bereits als unabwendbar bezeichnet hatten, scheint die Position der „links-nationalistischen“ Bewegung nun doch flexibler als erwartet zu sein.

Noch am Dienstag waren die slowakischen Politiker — nach Darstellung ihres Verhandlungspartners, der rechtskonvervativen „Bürgerlich-demokratischen Partei“ von Finanzminister Vaclav Klaus — lediglich bereit, mit der Tschechischen Republik eine „Wirtschafts- und Verteidigungsunion“ zu schließen.

Entgegenkommen zeigte die Bewegung auch bei einer anderen Frage: Nachdem der Vorsitzende der HZDS, Vladimir Meciar, zunächst ein Gespräch mit Staatspräsident Vaclav Havel abgelehnt hatte, war er am Donnerstag zu diesem Treffen bereit.

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