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PortraitDer verfolgte Schriftsteller

Im Jahr 1990 kam in Pakistan ein Film in die Kinos, der Salman Rush­die als Superschurken zeigte, der einen Plan verfolgt: Pakistan durch die Eröffnung einer Kette von Kasinos und Discos untergehen zu lassen.

Es könnte sein, dass sich Rush­die später über diesen Plot amüsiert hat, der auf etwas verweist, was er stets beklagt: den Verlust der einst liberalen Kultur in den großen Metropolen des Orients. Zu dieser Zeit allerdings musste er sich verstecken, nachdem ihn der iranische Staatschef Ajatollah Chomeini am 14. Februar 1989 mittels einer Fatwa zum Tode verurteilt hatte, weil sich Rush­dies 1988 erschienene Roman „Satanischen Verse“ „gegen den Islam, den Propheten und den Koran“ richte. Chomeini rief die Muslime in aller Welt zur Vollstreckung auf, Rushdie entging einem Bombenanschlag.

Ahmed Salman Rushdie wurde heute vor 70 Jahren, am 19. Juni 1947, im indischen Bombay, heute Mumbai, geboren. Er wuchs in einer muslimischen Familie auf. Sein Vater gab sich den Namen Anis Rushdie aus Bewunderung für Ibn Ruschd, den spanisch-arabischen Philosophen aus dem zwölften Jahrhundert, der in Europa unter dem Namen Averroës bekannt wurde. Ihm verdankt das europäische Mittelalter die Wiederentdeckung von Aristoteles und Plato. Rushdie bezeichnet sich als Atheisten, aber seine Werke sind stark von der muslimischen Kultur beeinflusst. Seine Bücher befassen sich mit den vielen Verbindungen und Brüchen zwischen Ost und West.

Im Alter von 14 Jahren wurde Rushdie auf eine englische Schule geschickt. Am King’s College von Cambridge studierte er Geschichte. Er arbeitete am Thea­ter, als Journalist und als Werbetexter. Internationaler Erfolg als Schriftsteller war ihm 1981 mit seinem zweiten Roman „Mitternachtskinder“ beschieden, für den er mit dem Booker-Preis ausgezeichnet wurde.

In Talkshows zeigt sich Rush­die als gewitzter und schlagfertiger Gesprächspartner. Er zieht Bikinis der Burka vor, war viermal verheiratet und hat zwei Söhne. Seit seiner Jugend ist er Fan des Londoner Fußballclubs Tottenham Hotspur. Dessen lateinisches Motto „Audere est facere könnte auch Rushdies sein: Es zu wagen ist, es zu tun. gut

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