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PortraitIn rechter Gesellschaft

Kandidiert als AfDler für den Landtag: Arnulf Fröhlich Foto: AfD

Ganz freundlich schaut Arnulf Fröhlich einen direkt an. Wache Augen, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Am 7. Mai tritt der 50-Jährige für die AfD im Wahlkreis 30 Stormarn-Süd an. Ein Direktmandat möchte der Vater von drei Kindern für seine Partei erreichen. In seiner Kurzvita zur Kandidatur bezeichnet er sich als „Vor-Kämpfer für Vaterrechte“ und verweist auf sein Verfassungsklagen dazu. Ein anderes Engagement weit rechts lässt er indes unerwähnt:

Vor 27 Jahren saß Fröhlich in München im Löwenbräu-Keller auf dem Podium. „Wahrheit macht frei“, prangte in großen Lettern an den Podiumstischen. Der Kongress war das größte Event der internationalen Holocaust-Leugner-Szene. Einen Tag nach dem Geburtstag Adolf Hitlers am 21. April 1990 hatte der Rechtsextremist Ewald Bella Althans viele bekannte Holocaust-Leugner für die Veranstaltung gewinnen können. Der mittlerweile einschlägig verurteilte David Irving war einer der Redner.

800 Gäste, junge Rechtsex­treme und alte Nazis, lauschten den Vorträgen und verzehrten Bier und Deftiges. Auch der bekannte Rechtsterrorist Manfred Röder war darunter, ebenso der spätere Kameradschaftsführer Christian Worch. Unter Applaus erklärte Irving, das die Gaskammern erst nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut worden seien.

In der Dokumentation „Wahrheit macht frei“ ist Fröhlich zu erkennen. In einer kurzen Sequenz ist zu sehen, wie Althans mit ihm eine Absprache trifft. Althans ist mittlerweile ausgestiegen. Hat Fröhlich seine Ansichten geändert?

Die Frage konnte die taz dem AfD-Kandidaten nicht stellen. Die telefonische Zusage des Landespressesprechers Volker Schnurrbusch, einen Kontakt zu knüpfen, wurde nicht eingelöst. Eine Anfrage per E-Mail blieb gleichfalls zwei Tage ohne Antwort. AS

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