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Portrait Reinhard ErösDer Taliban-Flüsterer

Reinhard Erös ist Arzt, Soldat und bayerischer Gemütsmensch und kennt überdies noch Afghanistan wie seine Westentasche. Und er hat schon vor vielen, vielen Jahren mit den Taliban verhandelt.

Buddhistische Kunst in Bamiyan. Im Jahr 2001 zerstörten Taliban hier die vormals größten Buddha-Statuen der Welt. Bild: Carl MontgomeryCC-BY

Über zwei Stunden lang hat Reinhard Erös geredet. Es ist sein zehnter Vortrag diese Woche. Das kalte Licht des Alten Auditoriums der Universität Göttingen beißt kurz vor zehn Uhr abends in den Augen. Nach so einem langen Bildervortrag möchte mancher aus dem Publikum auch einmal etwas sagen.

Raschid zum Beispiel ist betrübt über den Zustand seines Landes. Er meldet sich und hebt an: "Ich bin in Afghanistan geboren …" Oh nein, so etwas - jetzt nicht. Nicht mit Erös. "Ich höre mir jetzt doch kein Referat über Afghanistan an! Stellen Sie eine Frage!", schnauzt er den Mann an. Dieser hat immerhin die Wäschewanne voller Bücher über Erös Afghanistan-Abenteuer mit hergetragen, damit sie verkauft werden können. Er sagt, er komme sofort zu seiner Frage, aber … - keine Chance.

"Nee! Ende!" Erös mächtiger Leib im schwarzen Pulli bebt, er greift seine Tasche sowie seine formlose Lederjacke und steuert auf die Hörsaal-Tür zu. Doch da fängt ein anderer Zuhörer seine Aufmerksamkeit ein, der - das Publikum atmet auf - knapp genug fragt: Ob Erös schon an die Nutzung von Solarthermie für Warmwasser in Afghanistan gedacht habe? Nein. "Aber machen Sie es, fahren Sie hin!", ruft Erös. Und: "Lachen Sie nicht so. Das mag ich nicht!"

Die Kinderhilfe

Nur auf privaten Spenden beruhend gründeten Reinhard und Annette Erös 1998 ihre "Kinderhilfe Afghanistan", für die sie jährlich rund sechs Mal dorthin reisen und die Projekte einweihen und besuchen. Die kleinen Büros der Kinderhilfe im pakistanischen Peshawar und im afghanischen Dschalalabad werden längst von Muhammad Alem Janna Shahb betrieben, einem langjährigen Freund der siebenköpfigen Familie Erös. Für ihr Engagement haben Erös bereits viele Preise erhalten, darunter das Bundesverdienstkreuz und den Marion-Dönhoff-Förderpreis. Die größte Aktion des vorigen Jahres war die Ausstattung von drei Bergdörfern mit Fotovoltaik-Kleinanlagen und Solarkochern. Dieses Jahr werden eine weitere Jungen-Oberschule für 3.000 Schüler, ein Waisenhaus und eine gemischte Berufsschule eingeweiht.

Einen Augenblick später, bei Wein und Spaghetti, die der gelernte Arzt und Soldat Erös kleingeschnitten vom Teller abräumt, ist er schon wieder ganz bayerischer Gemütsmensch. Raschid wird nachher sagen, nein, er sei jetzt nicht sauer - "Afghanistan, das ist so wichtig, Herr Erös hat so viel getan …"

Reinhard Erös duldet generell wenig Widerspruch. Eine falsche Frage, und schon werden die Augen schmal und die Stimme laut. "Es gibt keine dummen Fragen, aber Dümmlinge, die Fragen stellen!" Ganz sicher aber duldet Erös kaum einen anderen Afghanistan-Experten neben sich. Warum auch? Er beweist seit 25 Jahren, wie gut er das Land kennt, wie sehr er es liebt und wie viel er dort bewegt. Erös hat mit seiner Frau Annette die "Kinderhilfe Afghanistan" aufgezogen. Mittlerweile sind auch die erwachsenen fünf Kinder mindestens Teilzeit-eingespannt. Veit ist 30, er wird den Laden einst übernehmen, sagt der 62-jährige Erös.

Seit 1998 baut und betreibt die "Familieninitiative" vom kleinen Mintraching bei Regensburg aus ausschließlich aus privaten Spendengeldern Schulen, Kliniken und inzwischen auch ein zweites Waisenhaus im Osten Afghanistans - dort, wo die Paschtunen leben, das Volk, aus dem sich die Taliban und die Aufstandsbewegung gegen die internationalen Truppen rekrutieren.

Staatliches Geld will Erös nicht haben: "Von Leuten, die nur sagen: ,Kommen Sie zu unseren Bürozeiten wieder, und sechs Durchschläge bitte' - pah!" Seinen Spendern verspricht Erös, dass jeder Cent die Projekte in den Ostprovinzen Nangahar, Chost und Laghman erreicht. Unzählige Bilder hat er in seinem Laptop von afghanischen Kindern bei Schuleröffnungen, von jungen Frauen vor den Monitoren in den neuen Computerschulen in Dschalalabad und Eslamabad, alles soweit möglich besorgt mit Kräften vor Ort. Und mit Zustimmung der Taliban.

Band-e-amir-See in Afghanistan. Bild: Carl Montgomery – Lizenz: CC-BY

"Wenn Dorfälteste auf mich zukommen und sagen: ,Bau uns auch eine Schule', dann sage ich: ,Habt ihr mit den Taliban gesprochen? Nee? Dann holt die her, ohne die bauen wir gar nichts.'" Das ist auch die Botschaft im Titel seines ersten Buchs "Tee mit dem Teufel": Wer in der Hölle arbeitet, muss ab und zu mit dem Teufel ein Tässchen Tee trinken. Möglicherweise schleift sich bei jemandem, der als Arzt schon gegen die Sowjettruppen Mitte der 1980er-Jahre im Elend Ostafghanistans um Menschenleben gekämpft hat, die Definition von "Teufel" ab.

Doch trotz seiner bemerkenswert kurzen Zündschnur bis zum jeweils nächsten Wutanfall ist Erös ja vor allem eines: ein Realpolitiker. Vielleicht, wenn man seine schier unglaublichen Abenteuer in den beiden Büchern nachliest, ein Realpolitiker mit leichtem Hang zum vermeintlich Unmöglichen.

Geschickt variiert Erös seinen Afghanistan- und Werbevortrag je nach Publikum. Vor Studierenden der katholischen Hochschulgemeinde setzt er den Akzent auf christliche Motivation und liefert Zahlenkolonnen darüber, was ein US-Entwicklungshelfer in Afghanistan verdient im Vergleich zu afghanischen Medizinprofessoren.

Vor Gymnasiasten in Berlin lässt er das weg und trichtert ihnen ein, dass sie das Politikmachen nicht den Mittelmäßigen überlassen dürfen. Vor Polizisten, Soldaten und Geheimdienstlern in Hannover ("Schalten Sie sofort Ihre Mobiltelefone aus!") zeigt er das Bild von sich mit ihrem Dienstherrn, dem Innenminister Thomas de Maizière: ein guter Kumpel aus alten Tagen, offenbar kein Mittelmäßiger. Die Uniformierten sollen gleich wissen, dass Erös einer von ihnen ist, und zwar ein Besonderer.

Thomas de Maizière gehört zu Erös vorzüglichen Kontakten aus Studienzeiten. Genussvoll breitet Erös gegenüber Journalistinnen, die politisch nicht ganz auf seiner Linie sind, eine seiner Lieblingsanekdoten aus dem Medizinstudium aus. 1972, als die Studentenrevolte auch die Freiburger Universität erreicht hatte, "drangen dann diese Marsianer auch in unsere Vorlesung ein und wollten über Vietnam diskutieren".

Erös war vorm Studium "Fernspäher" bei der Bundeswehr gewesen, gehörte also einer spezialisierten Aufklärungseinheit an, die später im Kommando Spezialkräfte (KSK) aufging. Einem Fernspäher-Offizier aber zwinge man kein "linkes Politgelaber" in der Physiologievorlesung auf. Denen habe er es aber gezeigt. "Nasenbeine und Frontzähne gingen drauf, aber es hat sich gelohnt!"

Gegen den "Affenzirkus" der Linken, aber auch gegen die blutleeren, schleimkonservativen Nichtskönner bei den Burschenschaften gründete Erös die "Liste Unabhängiger Studenten". Später war er auch beim RCDS - "wir hatten die hübschesten Mädchen!" -, war auch ein Jahr Wahlkampfmanager eines CDU-Abgeordneten. Parteiklüngelpolitik hat ihn dann aber angeekelt.

Über Erös Frauenbild müsste der Mantel postfeministisch-barmherzigen Schweigens gedeckt werden, wenn nicht so deutlich wäre, dass Erös Männerbild ihm den Zugang zur afghanischen Kriegergesellschaft erleichtert. Geradezu singend erzählt er in der Berliner Schulaula vom brutalen afghanischen Volkssport Bushkasi, dem "Ziegenzerren": Lederpeitschen zieht man dem Gegner durchs Gesicht, um ihm den Ziegenkadaver vom Pferd aus abzujagen. "Das sind noch Männer!", ruft er den Berliner Schülerinnen zu - die verlegen ihre Haarsträhnen zwirbeln, auf ihre Trend-Turnschuhe gucken und offensichtlich denken: Geschmackssache.

"Fast pathologisch widerstandswillig" nennt Erös die Paschtunen. Er knüpft damit an die Historiensaga vom unbesiegbaren, unkontrollierbaren Afghanistan, dem Friedhof der Supermächte, an. Die Glaubwürdigkeit und den Respekt, den Erös als Arzt und Elitesoldat aus dem konservativen Lager genießt, nutzt er, um ebendort die ketzerische Botschaft hineinzutragen: Euer Militäreinsatz nützt nichts, er macht nur alles schlimmer. Euer vieles Geld geht an die Gangster, die es nach Dubai schaffen. Ihr habt Vertrauen verspielt, ihr habt die größte Volksgruppe gegen euch aufgebracht.

Und siehe da, das gleiche Rezept funktioniert auch in der anderen Richtung: Als Elitesoldat und Arzt, der in den 1980er-Jahren gegen den Willen der sowjetischen Besatzer operierte, oft heilte, manchmal aber auch nicht retten konnte, erwarb er sich Glaubwürdigkeit und Respekt auch bei den besonders Religiösen, bei Fanatikern, auch bei Hardcore-Taliban. Ihnen sagt er, wenn die ihre Waffen gerade einmal beiseitegelegt haben: Ihr müsst eure Kinder, auch die Mädchen, zur Schule gehen lassen. Sie brauchen eine Chance, das Land nach vorn zu bringen.

Erös hat, viele Jahre bevor ein deutscher Politiker erstmals verlangte, dass Verhandlungen mit Taliban möglich sein müssten, bereits verhandelt. Blut an den Händen ist nichts, was ihn schreckt. Mit der platten Rundmütze, dem farblosen Pakol, auf dem Kopf und dem inzwischen weißen Vollbart ist auf den Gruppenfotos nicht sofort zu erkennen, wer die Einheimischen sind und wer der deutsche Helfer - na ja, seine Leibesfülle verrät ihn. Afghanen sind dünn.

Selbstverständlich gehe es vielen Afghanen heute besser als in zehn Jahren Sowjet-Besetzung und in sechs Jahren Taliban-Regime. Aber ebenso selbstverständlich sei mit dem Nato-Einsatz von vornherein so viel falsch gemacht worden, wie falsch zu machen war.

Schulen, säkulare Schulen, immer mehr Schulen bauen für die 50 Prozent der afghanischen Bevölkerung unter 15 Jahren, damit sich die jungen Menschen dem Sog des radikalislamischen, dschihadistischen Wahns entziehen können: Das ist die einzige Antwort, die Erös einfällt, und weil er ein Aufschneider, ein Besessener, ein Nimmermüder, ein Chauvi, ein Politiker und ein – nun ja: ein Kämpfer eben ist, arbeitet er daran mit aller Kraft, mit allen seinen Mitteln.

Es ist seine höchstpersönliche Antwort, und er weiß, dass nicht jeder ihn nachahmen kann, erst recht nicht ein Staat, der ja notwendig bürokratisch ist. Aber was mit dem internationalen Militäreinsatz geschehen soll, ob er nötig ist - oder auch nicht? Kommt der nächste Bürgerkrieg, der nächste Taliban-Terror, wenn die Nato geht? Er weiß es nicht. "Die Karre ist im Dreck – und der Motor im Eimer. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man sie da rauskriegt und ins Laufen bringt", sagt Erös.

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9 Kommentare

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  • HL
    Heinle Lukas

    Hallo User,

    neulich hatte ich auch einen Vortrag von ihm anzuhören. Nur eben nicht lange. Nach gut 20 Minuten war jedoch für mich Schluss. Wie kam es dazu?

    Ausgangspunkt war das Thema "Deutsche Soldaten in Afghanistan" und er kam zu dem Punkt der Kommunikation. "Die Deutschen mussten sich natürlich auch mit den Afghanen unterhalten, aber sie konnten natürlich die Sprache nicht". Dabei sagte ich zu meinem Nachbarn "Ja woher auch?!".

    Diesen Satz hörte Herr Doktor Erös und fragte darauf, ob ich ein Problem hätte und es eine Frage gäbe? Ich erwiderte seine Frage und er sagte, das nächste mal würde ich wohl oder übel den Saal verlassen müssen (in Wirklichkeit: "Das nächste mal fliegste!"). Ich antwortete mit einen überraschten "Alles klar, ok."

    Naja das empfand er aber als "Provokation" und schmiss mich raus. Ich stand auf, drehte mich um und musste mir die Worte "Sowas halb-erzogenes muss ich hier nicht dulden". Ich wandte mich wieder um und fragte, ob er mir es nicht ins Gesicht sagen wolle und verließ den Saal.

    Als wäre das noch nicht genug gewesen, suchte ich das persöhnliche Gespräch und wollte den Grund erfahren. "Herr Erös, warum haben Sie mich rausgeschmissen?" Darauf er: "1. heißt das Herr Dr. Erös und 2. halte Abstand zu mir!"

    Ich sorgte für den nötigen Abstand und fragte ihn wiederholt. "Entschuldige dich und alles ist gut." Das konnte ich jedoch nicht einsehen, da ich mich in keinster Weise schuldig fühlte und er begann mich anzuschreien und beendete das Gespräch.

    Man sollte vielleicht überlegen, den ach so berühmten Herr DR.(!!!) Erös an Schulen zu holen und sich vorher vielleicht über ihn informieren.

    LG LH

  • C
    Constantin

    @Rubeninjo: Natürlich tut er Gutes und das ist auch positiv zu bewerten, doch charakterlich ist der Typ unter aller Sau.

     

    Ich komme auch gerade von einem Vortrag dieses Herren. Ich will vorwegnehmen, dieser Vortrag wurde nicht gehalten. Grund: Der Beamer fand nicht schnell genug die Quelle seines Laptops und war ihm nicht modern genug. Außerdem war die Leinwand ein wenig zu klein für ihn. Aus diesem Grund verließ er stürmend die Veranstaltung und ließ die etwa 50 Personen im Regen stehen. Schimpfend auf alles, vor allem die Veranstalter.

    Diese Veranstaltung wurde ehrenamtlich von Studenten organisiert. Er beschimpfte alle als inkompetent und meinte, dass es heutzutage keinen Anstand mehr gäbe. Die Veranstalter saßen nur peinlich beruhrt in der Ecke.

     

    Dieser Mensch hat selbst nicht den leisesten Anstand übrig den er von allen einfordert. Die Arroganz ist fast nicht mehr zu überbieten. Wenn etwas nicht zu 100% seinen Vorstellungen entspricht geht er hoch wie ein HB-Männchen. Mich wundert wie er überhaupt in Afghanistan überlebt, denn ich nehme an dort muss man noch flexibler sein als bei einem Vortrag in Deutschland.

     

    Auch wenn ich kurz selbst gedacht habe, dass bei der Planung der Veranstaltung etwas gewaltig schief gelaufen sein muss. Nach der Lektüre dieses Artikels und der Kommentare habe ich einfach nur Mitleid. Nicht nur mit diesen Veranstaltern sondern mit allen die jemals einen Vortrag mit ihm planen werden.

     

    Lasst es lieber bleiben und sucht euch bessere Redner.

  • B
    Bahirdar

    Herr Erös sollte heute seinen Afghanistan-Vortrag im mittelfränkischen Schwabach halten. Nach gut 30-minütiger Verspätung und schlechter Laune, weil nicht viele Zuhörer im Saal saßen, übte er erstmal zur Einleitung Kritik an einen Grünen Jungspund ("Ungepflegte lange Haare, rhetorisch eine Null ...") und an den evang. Landesbischof Friedrich (Anm.: Die Grünen und das evang. Bildungswerk hatten eingeladen), die am gestrigen Abend über das Erdbeben in Japan in der TV-Diskussion "Münchner Runde" eingeladen waren. Ein Zuhörer fragte vorsichtig nach: "OK, das ist ein anderes Thema. Bitte fangen Sie mit Afghanistan an." ... Dann sah Erös rot, nahm den 500-Euro-Check der Evang.Landjugend mit und haute mit Frau und Bücherkorb ab. Schade, hätte gedacht, dass er souveräner wäre, nachdem was er alles bereits geleistet und erlebt hat, müsste er eigentlich gelassener sein und nicht wie das HB-Männchen gleich in die Luft gehen. Austeilen kann er, einstecken aber nicht.

  • WK
    Willi K

    Luegenbaron Muenchhausen wird blass, wenn Eroes dreist chwadroniert... Aus leidvoller Erfahrung kann ich zur Vita anfuegen Bei der Deutschen Afghanistan Stiftung in Pakistan wurde er Ende der 80er wegen korrupter Geschaefte des Landes verwiesen.

    Als Arzt war er waehrend der Sowjetkriegs in Afghanistan nie taetig. Praktisch aerztlich taetig war er nie. Wie viele Kalte Krieger liess er es sich in sicheren Peshawar gut gehen, kolportierte stattdessen Maerchen von der Front.

    So auch waehrend unseres Einsatzes in Ost-Timor. Verdienstkreuze sagen bekanntermassen nichts ueber menschliche Qualitaeten aus.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Er%C3%B6s

  • W
    weissefeder

    Diesem Schwätzer sollte man schleunigst die Bilder der Mädchen zeigen, deren Gesichter durch Säureangriffe

    seiner Freunde, den Taliban -"Kämpfern", zerstört wurden.

    Von wegen - Taliban fragen nach Mädchenschulen!

  • S
    Siggi

    Vielen Dank für einen Artikel, der weitaus mehr hergibt und sich traut als die meisten Artikel die man heutzutage lesen kann/darf.

     

    Ich komme gerade von einem dieser Vorträge von Herrn Erös. Seine Leistungen wird ihm keiner absprechen auch ich finde sie bemerkenswert.

    Seine durchaus vulgäre Umgangsform und auch seine Grundeinstellung zur Bundeswehr empfand ich als äußerst abschreckend.

    Es braucht keinen Herrn Erös der an unsere Schulen kommt und uns glauben machen will, dass es nur eine, nämlich seine Art gibt mit den Dingen in Afghanistan umzugehen. Wenn er seine Vorträge selber kritisch hinterfragen würde, tut er das im eigenen Land was unsere Bundeswehr dort tut. Nur tut er es mit Worten, Worte die keine andere Meinung zulassen. Auch bei uns ließ er keinen zu Wort kommen.

    Die Ausdrücke: Scheißegal, alles scheiße, blödsinn, vielen mehrfach.

    Ein Anwesender der Bundeswehr, welcher 2008 in Afghanistan diente erhob sich und wollte sich zu den Anschuldigungen: "die deutschen Bundeswehrler haben in Afghanistan noch nie eine Kaserne von aussen gesehen wieso auch, sie haben da ja alles. Kommen dann aber heim und brauchen auf Grund eines posttraumatischem Stressyndroms einen Psychologen. (lacht)" von Erös äußern. Er ließ den jungen Mann nicht zu Wort kommen, erst redete er ihm zu schnell, dann zu leise und dann sowieso nur scheiß.

    Schade das man so versuchen muss die Leute auf die eigenen Taten aufmerksam zu machen.

    Mich hätte ja noch interessiert ob er Bezüge der deutschen Bundeswehr empfängt, welche er ja wie er selbst sagt verachtet. Wenn ja würde das gegen all seine Überzeugungen sprechen. Denn "der Afghane ist nicht materealistisch und ich bin es auch nicht" so Erös. Das habe er gelernt.

     

    Leider hat er mir diese Frage nicht beantwortet.

  • K
    K.Abraham

    Rubeninjo kann man nur beipflichten.

    Diesen Kommentar von U.Winkelmann als "Portrait" von Herrn Reinhard Erös auszugeben ist wohl etwas daneben.

    Oder wollte sie nur aufzeigen, wie man gebaut sein muß, um etwas durchzuziehen, wo andere, die über die volle Infrastruktur verfügen immer nur versagen?

     

    Und dann wäre da noch der Leserkommentar von Manfred D.-F. Dieser hat offensichtlich sein als Niederlage empfundenes Erlebnis aus den 70er Jahren nicht aufgearbeitet. Nun, wenn die sog. Linken - wo er sich offensichtlich immer noch wohl fühlt - nur einen Bruchteil ihrer Energie in derartige Projekte investieren würde, dann könnte man vielleicht das pöpelhafte Randalieren, die ausgelebten Aggressionen gegen Alles und Jeden in anderen Lichte sehen.

    Und dann noch seine Einlassung mit der Radikalenerlass-Story i.V. mit dem damaligen Engagement eines Reinhard Erös.

    Offensichtlich hat M. D.-F. immer noch nicht begriffen, um was es eigentlich ging und geht.

  • MD
    Manfred D.-F.

    Ein Paar zusätzliche Fakten zu Herrn Erös:

     

    1975 als RCDS-Mitglied Hauptorganisator für eine Veranstaltung zur Befürwortung des sog. Radikalenerlasses (Berufsverbote)in Freiburg. Diese Veranstaltung wurde damals von ca 500 Linken verhindert. Anzeigenerstattung gegen einzelne Linke durch den RCDS. 1977 "RCDS-Prozess" in Freiburg. Hauptzeuge der Anklage: Herr Erös. Selbstdarstellung im Prozess als harmloses Opfer linker Gewalttätigkeiten. (Er, der ja nach seiner jetzigen Selbstdarstellung stolz berichtet, Linken Zähne ausgeschlagen zu haben.)Verurteilung sämlicher 11 Angeklagter. (Einer davon war ich selbst.) Ich enhalte mich besser jeden weiteren Kommentars.

  • R
    Rubeninjo

    Toll, soviel Buchstaben für eine differenzierte Charakterisierung von jemandem, der seinen Teil dazu beiträgt, der eigentlich auch mal eine positive nachricht aus afghanistan wert wäre.

    der Artikel verfehlte sein Ziel wohl etwas, liebe Ulrike. Oder war es gewollt, den Herrn Erös einfach nur runterzuputzen?

    Ich denke, man sollte lieber beurteilen was getan wird. Und da sind Herrn Erös und seinem Verein keine Vorwürfe zu machen. Oder machen Sie es besser, Frau Winkelmann?