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Portrait Kurt BeckDer Provinzpolitiker

Kurt Beck regierte erfolgreich sein Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Bundespolitik besiegelte seinen Abstieg.

Vergangene Woche beim 23. Erlebnistag Deutsche Weinstraße in der Südpfalz: Ein fröhlicher Kurt Beck. Bild: dpa

Ganz zum Schluss konnte er auch die Rheinland-Pfälzer nicht mehr von sich überzeugen. Auf der Beliebtheitsskala liegt der Ministerpräsident und Landesparteichef Beck in seiner dritten Legislaturperiode nur noch gleichauf mit seinem jungen Herausforderer Christian Baldauf von der Union - und erstmals seit knapp zwei Jahrzehnten die CDU mit 38 Prozent wieder 2 Prozentpunkte vor der SPD.

Dabei ist Beck doch Rheinland-Pfalz. 1949 in Bad Bergzabern geboren und in Steinfeld aufgewachsen - dort lebt er noch immer -, absolvierte er nach der Volksschule eine Lehre als Elektromechaniker. 1972 trat er in die SPD ein. Zwei Jahre später saß er im Kreistag und ab 1979 im Landtag. Dort wurde er rasch Parlamentarischer Geschäftsführer und danach - unter Ministerpräsident Rudolf Scharping - Fraktionschef. Als Scharping 1994 in die Bundespolitik wechselte, ernannte er Beck zu seinem Nachfolger. Der regierte danach mit der FDP fast zwei Legislaturperioden lang erfolgreich das Land. 2006 mit absoluter Mehrheit.

Als Bundesparteichef Matthias Platzeck im Frühjahr 2006 zurücktrat, übernahm Beck das Amt kommissarisch. Auf einem Sonderparteitag im Mai wurde er dann mit großer Mehrheit zum SPD-Vorsitzenden gewählt. Beck hatte das in der Partei ungeliebte Erbe der Agenda 2010 plus Hartz IV zu verwalten und der SPD gleichzeitig die neue, immer stärker werdende Konkurrenz von ganz links vom Hals zu halten. Eine Herkulesaufgabe, die den volksnahen Provinzpolitiker überforderte, wie Parteifreunde in Mainz jetzt meinen, die nun auch um das letzte von der SPD alleine regierte Bundesland bangen. Becks Fehler - wie die widersprüchlichen Avisen im Fall Hessen - und die anhaltende Kakophonie in der SPD beschleunigten seinen Abgang von der großen Politbühne.

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