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Populismus pur in DänemarkAuf Stimmenfang mit der Burka

Obwohl nur wenige Frauen in Dänemark Burka tragen, fordern konservative Parteien jetzt ein Verbot.

Mit der Forderung nach einem Burka-Verbot wird in Dänemark Stimmung gegen Ausländer gemacht. Bild: dpa

STOCKHOLM taz | Das Burkaverbot hat Naser Khader auf die Tagesordnung gebracht. Khader ist ein in Syrien geborener Politiker, der nach einer gescheiterten Parteigründung auf der Suche nach Erfolg und politischer Heimat in den letzten Jahren von links immer weiter nach rechts gewandert ist. Khader kann zwar nicht sicher sagen, wie viele burkabekleidete Frauen er schon in Dänemark gesehen hat - nach Schätzungen eines Sozialforschungsinstituts gibt es insgesamt ein bis zwei Dutzend unter den 5,5 Millionen EinwohnerInnen -, aber es gehe ums Prinzip. Ein solches Kleidungsstück widerspreche "dänischen Werten", sei aufgrund der Einschränkung des Sichtfelds eine Gefahr im Straßenverkehr und stehe schließlich, so Khader, für eine "totalitäre islamistische Ideologie, die man dem Nazismus gleichstellen muss".

Das Thema Burkaverbot verspricht WählerInnenstimmen. Dies belegt eine Umfrage, wonach 56 Prozent der DänInnen es begrüßen würden. Prompt nahm es nicht nur Khaders eigene konservative Regierungspartei in ihren Forderungskatalog auf, sondern - wenig verwunderlich - auch die fremdenfeindliche Dänische Volkspartei. Prüfen will das Burkaverbot neben den Sozialdemokraten auch der Regierungspartner der Konservativen, die rechtsliberale Venstre. Die hat eine Kommission eingesetzt, die untersuchen soll, ob die Burka wirklich ein Problem für Dänemark darstellt und ob ein Verbot überhaupt mit der Verfassung vereinbar wäre. Peter Ibsen, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft, zweifelt daran, dass man Polizeibeamten nun zur Aufgabe machen sollte, ein solches Verbot handgreiflich auf der Straße durchzusetzen. "Danach drängen wir uns wahrlich nicht."

Neben obligatorischen Kursen in Gleichstellungsfragen, um das "Defizit bei der demokratischen Integration" von EinwanderInnen auszugleichen, wollen Khader und seine Konservativen ein neues Register einführen, das an die Rassenpolitik der Nazis erinnert: eine Erfassung Neugeborener mit Behinderungen nach Herkunftsland der Eltern. Es gebe ein Bedürfnis, so Khader, "Erkenntnisse über Folgen der Ehen zwischen Vettern und Cousinen zu gewinnen".

"Bei solchen Debatten geht es nicht mehr um Sachfragen", kritisiert die Journalistin Lena Sundström, die Dänemark als Land institutionalisierter Fremdenfeindlichkeit beschreibt: "Da geht es nur darum, sich wahltaktisch zu positionieren. Wo Wind ist, da setzt man wahllos Segel."

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44 Kommentare

 / 
  • I
    Irene

    Dass nicht nur "weisse Männer" gegen die Burka sind, zeigt sehr schön die aktuelle Ausgabe der Emma.

  • A
    aso

    @ christine rölke-sommer:

    „...manche unter ihnen wünschen sich allerdings einen anderen umgang mit solchen fragen als ausgerechnet ein viril inspiriertes verbotssystem!...“:

    In der Regel ist es ja der Zwang aus der Umma, der Familie, der Frauen Kopftuch bis Burka aufzwingt.

    Diejenigen Frauen, die behaupten, es wäre rein freiwillig, um damit selbstbewußt ihre Identität zu demonstrieren:

    Was demonstrieren sie denn?

    Hallo, seht her, ich spiele gern die zweite Geige! Ich ordne mich gern Männern unter!

    Ich ordne mich gern einem antiquierten patriarchalischen Rollenmodell unter! Bravo...

    Diese Frauen erweisen der Mehrheit ihrer Geschlechtsgenossinnen einen Bärendienst, und unterstützen das überholte patriarchalische Weltbild.

    Ist doch irre:

    Hier kämpfen Links/Grün FÜR das Tragen dieses Frauenunterdrückungssymbols,

    Im Iran, wo es seit 79 Zwang ist, kämpfen die Frauen DAGEGEN...

    Ein Verbot würde die Frauen vor dem Zwang schützen...und im Koran wird ein Kopftuch nicht erwähnt.

  • P
    Peter

    Burka,Scharia und Koran gehören auf den Müllhaufen der Geschichte.

  • Y
    Yroc

    Von soviel Schwarz-Weiss-Denken wird mir richtig schlecht. Die einen schreien Links, die anderen Rechts, andere fantasieren von rechtsextremisten...

     

    eigentlich würde ich gerne noch so viel sagen, doch das hat hier einfach keinen sinn, weil die leute, so scheint es mir, absichtlich alles falsch verstehen (ich hoffe mal, dass es absichtlich getan wird, ansonsten ist der moment gekommen wo man wegen soviel verpeiltheit heulen sollte), oder gar nicht verstehen wollen oder einfach nicht fähig sind eine diskussion zu führen.

     

    möchte nur noch der frau christine rölke-sommer danken, dass sie als einzige, unter wenigen, nen wirklichen durchblick hat.

  • G
    Giselle

    Egal ob Burka, Türban oder Kopftuch, diese "Schutzschilder" gehören nicht auf Frauenkörper, sondern in die Hirne der oft unbeherrschten islamischen Macho-Männer.

     

    Vergleichsweise gehört der UV-Schutz ja möglichst nicht auf die Haut, sondern es gilt politisch primär, das Ozonloch zu verhindern und zu verkleinern.

     

    Vor rund 30 Jahren haben es die Frauen hier geschafft, den moralin-penetrativen Katholenpfaffen die juristische Vergewohltätigung von Frauen mit Zwangsschwangerschaften abzugewöhnen. Ich wünsche den Frauen in islamisch terrorisierten Staaten, dass sie ihre Peiniger endlich ebenso zur Vernunft bringen.

  • CR
    christine rölke-sommer

    @gegenspiegel

    stimmt! bei manchen männern wäre ne burka über haupt und body gar nicht übel!

    im übrigen halte ich es für ein bösartiges gerücht, dass linke frauen und grüninnen für die weibliche zwangsverschleierung plädieren. manche unter ihnen wünschen sich allerdings einen anderen umgang mit solchen fragen als ausgerechnet ein viril inspiriertes verbotssystem! denn das hat nun mal mit frauenrechten nichts, aber wirklich garnichts zu tun!

  • AW
    Adam Wiesent

    Wehret den Anfängen, sollte es heissen.

     

    Es ist egal wie viele Burkas es in Dänemark gibt, auch wenn es keine einzige geben sollte ist so ein Verbot sinnvoll und angebracht, denn es geht hier um den Symbolcharakter, es geht darum, dass der Westen nicht den Geschlchterrassismus respektieren wird.

  • G
    gegenspiegel

    Dass so etwas wie "Burkatragen erlauben" überhaupt diskutiert wird, ist ein Armutszeugnis für unsere Kultur. Wie hart wurden Frauenrechte erkämpft! Dazugehört auch, dass Frauen nicht nur als Sexsymbol zu sehen sind. Wenn Burka, dann auch für Männer.

    Und gerade von linken Frauen und GünInnen hätte ich anderes erwartet, sie plädieren für Verschleierung, das ist derfür Linke typische Hang zur kulturellen Selbstaufgabe, im Namen der Toleranz. Die Freiheit stirbt, so Toleranz zur Selbstaufgabe wird.

  • CR
    christine rölke-sommer

    @aso mal wieder

     

    in anbetracht der tatsache, dass die meisten bankräuber hosen tragen, plädiere ich für das allerstriktetens durchzusetzende verbot von beinkleidern!

     

    und zu den behinderungen bei neugeborenen (und so mancher totgeburt) fällt mir als ursache nicht etwa die cousine-cousin-verbindung ein, sondern die tatsache, dass in einer region, in der seit jahrzehnten alle möglichen waffen ausprobiert/eingesetzt werden, der in den waffen enthaltene "dreck" irgendwo bleibt. die folgen von agent orange lassen sich nicht nur in Vietnam besichtigen, sondern auch im Nahen/Mittleren Osten. beispielsweise.

     

    und dass manche leute doof sind, auch wenn ihre eltern nicht cousine-cousin waren... wie erklären wir das?

  • A
    aso

    „...eine Erfassung Neugeborener mit Behinderungen nach Herkunftsland der Eltern...“:

    Ist doch durchaus sinnvoll.

    Jedes Kind lernt im Biologieunterricht, daß ein Inzestverbot wegen der Gefahr auftretender Gendefekte sinnvoll und in (fast....) jeder Kultur üblich und verankert ist.

    Dies war eindrucksvoll an wiederholt auftretenden Gendefekten ( z.B. Bluterkrankheit ) in europäischen Adelshäusern zu beobachetn, die ebenfalls oft untereinander verwandt waren.

    Die aus islasmischen Ländern mitgebrachte „übliche“ Tradition den Cousin, die Cousine zu heiraten, kann für gesunde Gene nicht förderlich sein.

    Vor diesem Hintergrund macht ein solches Register Sinn. Denn falls hier überdurchschhnittliche Gendefekte nachweisbar sind, wäre das ein überzeugendes Argument, diese Unsitte innerhalb der Familien zu heiraten zu beenden.

    Niemand hat hier an Eutanasie o.ä. gedacht...

    Mit der Rassenpolitik der Nazis hat das ganze absolut nichts zu tun.

    Das wäre in etwa so, als würde in jedem Land, in dem eine Autobahn gebaut wird, die Kritik laut: das erinnert aber stark an die Nazis...schließlich haben die auch schon Autobahnen gebaut...

    Mit dem Patentrezept, das hätten die Nazis aber auch schon so, oder ähnlich gemacht, kann man alles mögliche verunglimpfen...Bravo...: ein Jornalistisches Meisterstück von REINHARD WOLFF .

     

    Das Burkaverbot ist sinnvoll, da es ansonsten die perfekte Tarnung für Kriminelle und Terroristen wäre. Daran kann keine Gesellschaft interessiert sein. Das eine Burka eine wenig artgerechte Frauenhaltung in mobilen Minizelten ist, die wegen zu wenig Sonne auf der Haut schon an Vitaminmangel-Krankheiten leiden, sollte doch die Tierschutz...nee falsch...Menschenschutzverbände auf die Barrikaden rufen. Oder doch besser die Frauenschutzverbände?

  • K
    Katira

    @ Yadgar: die Antwort ist "ja".

    Auch im Eingang von Geschäften. Waren gespenstische Begegnungen.

  • M
    moslaemm.wordpress.com

    Is wahr, is "Mumustapha" echt doische Herretruppe, Alta?

    Schreibt tatsächlich wie Herrenmensch von PIssnews. Aber macht nix, wir Moslems tolerant sind. Kann de Dummdödel ruhich hetzen, guckst du. Gehört su demokratische Kültür su hetzen un Ängste su machen, Alta. War fruher in Doische Reich auch so, haben gesagt de Jude nimmt Euch alles weg un "kauf nisch bei Jude" un "Jude trägt Locken un wird Euch wegnehmen Eure Kleida".

    Alles olle urdoische Kamelle.

  • CR
    christine rölke-sommer

    apropos kuschelkurssüchtige allesversteherinnen und ähnliches gedröhns: letztes jahr sah ich mal burka in berlin. ja. echt. zwei oder drei. bei der Afghanistan-demo. steckten übrigens männers drin... ansonsten ist mir schon schleier in vielen variationen begegnet ... aber darum geht es nicht.

    sondern es geht darum, dass dieser herr K. ein völkisches programm aufgelegt hat. das weder mit emanzipation noch mit aufklärung noch mit selbstbestimmung zu tun hat. sondern mit dem glatten gegenteil.

    und dieses völkisch-grundierte gegenteil garniert er mit allem, was er nur finden kann. um erst die angst vor zwangs-islamisierung und dem ganzen anderen summs hochzukochen und dann abhilfe zu versprechen. auf dem verbotsweg, weil das - wie auch hier in der taz zu lesen - ja so gut ankommt. und sich kein einer schelm was böses dabei denkt...

    nun, ich denke mir dabei was böses. was sehr böses sogar. und hoffe deshalb, dass die däninnen noch nicht so verblödet sind, auf solch einen brownie-schmarrn hereinzufallen.

     

    aber ich freue mich natürlich immer wieder ganz doll, wenn mir (und anderen) irgendein dödel ganz ernsthaft erklärt, wie sehr der islam, der islamismus oder auch der muslim im allgemeinen oder besonderen die frauen unterdrückt. wäre ich ja von alleine nicht drauf gekommen, wallah!

    denn hier lebe ich ja völlig unterdrückungsfrei! und weiß überhaupt nicht, was das eigentlich ist. weshalb etliche dödel immer noch meinen, frauen, befreite zumal, bräuchten ganz dringend einen dödel, welcher ihnen die politik erklärt.

     

    die ironie an der geschichte ist, dass das die eine oder andere frau unter ihrer burka auch so sieht! und die schnauze voll davon hat, dass ihr schon wieder irgendein dödel erklären und verordnen will, was sie trägt, wie sie was trägt, was sie darunter zu denken/zu fühlen hat oder auch nicht, mit wem sie kinder macht und mit wem nicht, wie sie bitte-schön ihr beute-schema auszurichten habe und für wen sie wie die angenehme schwiegertochter geben möchte. in anbetracht all dessen sieht die eine oder ander4e frau unter burka, tschador, hijab, abaja oder auch perücke dieses wirklich nur noch als eine äußere garnitur an.

     

    und im übrigen täte ich mir so viel aufgeregtheit und erregung wünschen, wenn mal wieder eine frau nach Afghanistan abgeschoben werden soll. dann wäre sie angebracht!

  • Y
    Yadgar

    Hat irgendjemand, der hier postet, jemals auf deutschen (oder sonstigen europäischen) Straßen Frauen in Burka (die original afghanisch-pakistanische Totalverschleierung mit Stoffgitter vor den Augen wohlgemerkt, nicht die meistens schwarzen arabischen Varianten, die noch die Augen freilassen!) gesehen? Ich nicht, und dabei wohne ich schon mitten in der "Musel-Hochburg" Köln... gelegentlich sieht man hier Frauen mit saudi-arabischen Gesichtsschleiern, aber Burkaträgerinnen kenne ich nach wie vor nur aus Filmen und Websites über Afghanistan!

  • MM
    Mustapha Mond

    @FKK-ler

    Sie haben sehr recht damit, dass das Verbot und die dahinter stehende Motivation fragwürdig sind!

    Absolut richtig!

    Einen Vergleich mit Hitlers Autobahnen finde ich allerdings etwas daneben.

    Denn andersherum: Soll man etwa alles erlauben, "was Hitler auch verboten hätte"? Zum Beispiel hätte er bestimmt auch etwas gegen Kindesmissbrauch gehabt. Sollten wir etwa deshalb dafür sein?

    Außerdem war Hitler Vegetarier. Sind alle Vegetarier deshalb des Teufels?

  • MM
    Mustapha Mond

    @ Brian (Sherlock Holmes) von Nazareth

    Haha! Es steht um Sie wohl schlimmer als ich dachte... Nun ja, ich mag "PI" nicht und habe mit denen auch nix am Hut, einen "Herre" kenne ich scchon mal gar nicht.

    Was ich hier schreibe, ist meine ehrliche Meinung. Wenn Sie nicht damit klarkommen, dass ich zu unterschiedlichen Themen unterschiedliche Meinungen habe, spricht das gegen Ihre geistige Flexibilität und sonst nichts. Eine Welt aus gut und böse gibt es leider nur bei "Star Wars" usw.

    Ich "Spiele" hier gar nichts, was für eine absurde Unterstellung, Sie kennen mich so wenig wie ich Sie.

    Aber so phänomenal der Unterhaltungswert Ihres detektivischen Spürsinns auch sein mag, zur Diskussion hier trägt das herzlich wenig bei. Wie wäre es denn mit Argumenten, wenn Sie anderer Ansicht sind als ich?

  • F
    FKK-ler

    Diese Diskussion läuft doch irgendwie am Thema vorbei. Es geht doch nicht darum, was hier wer über die Burka denkt bzw. wer eine tragen würde.

     

    Eine rechte Partei hetzt gegen maximal 50 Bürger des ganzen Staates (ca. 0,00001%). Ganz klar das dies die restlichen, ich sage mal grob gerundet, 100% interessiert und polarisiert.

     

    Wer jetzt "Bravo Dänemark" sülzt, sollte wohl mal über die Motive der Initiatoren dieser Debatte nachdenken, sich über deren andere Aktivitäten informieren (~behinderte Kinder nach dem Herkunftsland ordnen; ich würde ja lachen, wenns nicht so traurig wäre), anstatt hier den Menschenrechtshardliner mit Scheuklappen zu mimen.

     

    Wenn es um Hitler geht, lobt ihr dann die Autobahnen?

    Er hätte die Burka bestimmt auch verboten.

    Bravo!

  • BV
    Brian von Nazareth

    @"Mustapha Herre"

     

    Ich denke nicht, dass solche Leute wie Sie und/oder Marti aus der PI-Truppe in der Lage oder fähig sind, mich zu beurteilen. Wenn Sie schon plötzlich den "neutralen" Typ spielen wollen, sollten Sie bei Ihrer Charade auch Ihre Nicks entsprechend ändern, sonst wird das nix. Leute, die Ihre vorhergehenden PI-typischen "Kommentare" gelesen haben, erkennen Sie auch ohne den Geruch.

     

    Toben Sie sich hier solange aus, wie Ihr Freund bei der taz es zulassen kann, bis er auffliegt.

  • MM
    Mustapha Mond

    Ich halte persönlich weder etwas von Burkas noch von deren Verbot. Wer will soll eine tragen. Allerdings erscheint mir die dahinter stehende Kultur etwas fremdartig und ich möchte nicht, dass irgendeine Frau in Europa jemals gezwungen werden kann, soetwas zu tragen. Dies ist in einigen islamischen Ländern ja durchaus der Fall.

    Wir haben es hier mit einem Extremfall zu tun, der die Menschen provoziert, das sollten auch strenggläubige Muslime einsehen. In Pakistan würden westliche Frauen in knappsten Bikinis mancherorts ganz bestimmt ebenfalls Unwillen und Geschrei auslösen. Dies sind eben "kulturelle Reflexe".

    Dass gerade die Dänen etwas empfindlich sind, kann ich nach dem Theater um die Karikaturen schon irgendwo verstehen, da sollte man jetzt auch nicht hysterisch werden und sie gleich als Rassisten verdammen.

    Insgesamt sollte für alle in Europa die unbedingte Meinungsfreiheit gelten. Ich sollte mich nicht an Burkas stören und die Burkaträgerinnen sollten mich über Mohammed-Karikaturen lachen lassen.

    Wenn das nicht funktioniert, sollten wir uns überlegen, in wie weit eine "multikulturelle" Gesellschaft überhaupt realisierbar ist.

     

    @Brian von Nazareth: Na, Sie haben aber eine merkwürdige Wut im Bauch! Ihre Einstellung erscheint mir schon etwas paranoid, von einem "Deutschen Reich" kann ja heute wohl keine Rede sein, trotz der paar rechtsradikalen Hanseln...

  • M
    Marti

    Linke als Vorkämpfer für die Burka?

     

    Manchmal frage ich mich wirklich, wie desorientiert viele Linke mittlerweile sind.

     

    Wenn es um den Islam geht, wird zunehmend reflexartig alles Islamische verteidigt, auch wenn es von den schlimmsten Islamisten kommt.

     

    Es ist noch nicht so lange her, das sind viele Linke ohne mit der Wimper zu zucken in Demonstratiorn mitmarschiert, wo "Juden ins Gas" gebrüllt wurde.

     

    Ich frage mich manchmal, wo das alles noch enden soll? Linke für die flächendeckende Einführung der Scharia?

     

    Nick Cohen hat diese ganze Verwirrung der Linken seit dem Zusammenbruch des Kommunismus sehr gut in seinem Buch "What's left" beschrieben, es sei hiermit sehr zur Lektüre empfohlen.

  • BV
    Brian von Nazareth

    @Armando

     

    Warum Sie solche widerlichen Kommentare hier in der "taz" lesen müssen?

     

    Ganz einfach: Auch in der taz haben sich die arischen NeoCons breitgemacht und finden es geil wie der Führer der HSS (Herre'schen Sturmstaffel), "politisch inkorrekt" zu sein. Eine Burka ist nun mal in einem arischen Land wie Deutsche(sReich)land kein Kleidungsstück, sondern eine Bedrohung. Schon ein Kopftuch ist für einen tazler die pure Unterdrückung, und die es tragende Muslima einer Gehirnwäsche unterzogen, weil sie es nicht merkt. Am Deutschen (Wesen) soll halt nach wie vor die Welt genesen.

     

    Wie weit es mit der taz schon bergab gegangen ist, sieht man daran, dass bereits die HSS auf die taz verlinkt...

  • H
    Hank

    @ Armando: Es ist doch sehr unangemessen, einfach Menschen, die das Burka-Verbot fordern pauschal als Rechtsextreme abzuqualifizieren. Hier geht es überhaupt nicht um eine "Hexenjagd". Tausende burkatragende Frauen in Europa wären ein entsetzliches Signal. Ein Signal, dass der irrationale, unterdrückerische Verhüllungswahn steinzeitlicher Moralapostel hier salonfähig würde. Der Her in Dänemark handelt aus offensichtlich populistischen Gründen und ist sicher nicht meine politische Couleur, aber trotzdem ist die Burka ein grausamer Unterdrückungslappen der auf den Müllhaufen oder ins Museum gehört - Abteilung Mittelalter!

  • K
    Katira

    @Armando u.a. Sie unterliegen einem Irrtum, nicht jede Meinung, die Ihnen nicht paßt, ist gleich 'rechts'.

  • A
    Armando

    Lese ich die TAZ, oder eine Rechtsextremisten-Zeitung gerade?

     

    Die Kommentare, die hier zu lesen sind, strahlen so viel hass und wenige Argumente: Warum sollte es in der EG ein Burkaverbor geben?

     

    Warum fühlt ihr eine Bedrohung, wenn es Tausende Frauen mit Burka gibt?

     

    Diese Kommentare von Sabi, Marti, Gockelinke und Wally sind eine Bedrohung für Europa. Denn, sie sind unbegründet, dunkel... wie in der Zeit der "Hexenverbrennung".

  • H
    Hank

    Um es vorweg zu nehmen: ich sehe mich politisch mitte-links-grün und verachte Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit ebenso, wie das oben geplante, widerliche Register. Die Burka allerdings ist ein steinzeitliches, abartiges Unterdrückungsinstrument, dessen Verbot völlig richtig wäre. Der Islam ist, entgegen der Meinung gewisser kuschelkurssüchtige AllesversteherInnen, nicht nur ein putziges Ethno- Utensil, sondern eine Religion mit klarer politischer Ausrichtung, die archaisch und totalitär und sehr intolerant daherkommt - zumindest wenn man Hadithe und Quran als Basis dieser Religion akzeptiert und das tun Muslime nunmal. Dass viele Muslime diese Religion glücklicherweise ambivalent leben ändert nichts an der frauen- und ungläubigenverachtenden Tendenz.

  • A
    aeps

    Also ich finde das ja auch nicht gut, wenn religiöser Wahn in der Öffentlichkeit zur Schau gestellt wird. Aber Verbote helfen da wohl kaum nachhaltig weiter. Es würde ja auch niemand einer Nonne die Kopfbekleidung wegnehmen, obwohl das eine ähnlich wahnhaft motivierte Vermummung ist.

     

    Man müsste stattdessen versuchen, über die Diskriminierung der Frauen in den Religionen aufzuklären.

  • S
    Sonja

    Wieso nur die Burka?

     

    Ich seh hier dauernd so schwarz Vermummte, die nur die Augen frei lassen und schwarze Handschuhe tragen, echt gruselig.

     

    Ich denke, ein Europaweites Verbot oder wenigstens die offizielle Ächtung einer solchen Bekleidung könnte eventuell auch ein Signal sein für Frauen in den jeweiligen Herkunftsländern dieser Bekleidung. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die sich in der Mehrheit wirklich darin wohlfühlen.

     

    Schade nur, dass solche Debatten immer vom Schatten der Islamkritik- und feindlichkeit überlagert werden.

  • CR
    christine rölke-sommer

    na großartig! da hat sich einer, nämlich ein gewisser Naser Khader, ja sehr erfolgreich akkulturiert.

    bevor irgendwer aufschreit: nein, ich finde die burka nicht toll. und frauenverachtende kleidung gefällt mir überhaupt nicht. ganz prinzipiell nicht!

     

    aber was daran nicht frauenverachtend sein soll, dass ein mann nun (mal wieder!) frauen verordnen möchte, was sie nicht tragen sollen/dürfen, das hat sich mir noch nicht erschlossen. wird es auch nicht, denn da möchte einer einen autoritären gestus und habitus gegen einen anderen ersetzen.

     

    wenn ich solches und auch die idee, behinderte neugeborene nach dem herkunftsland der eltern zu erfassen, lese, dann ist mir als erstes immer danach, mir nen schleier überzuwerfen, damit ich in ruhe nachdenken kann. und zwar darüber, wie ich mit solch einem "brownie" am besten umgehe.

  • A
    alcibiades

    @sabi, marti, gockeline, wally:

    Habt ja recht. Es ist nicht wirklich ein grosses Problem, aber man regt sich halt mal furchtbar auf, Untergang des Abendlandes gar nichts dagegen. Wie wärs, zusammen einen Ableger der dänischen Volkspartei gründen, dann lässt es sich aufs Feinste zusammensitzen und über muslimische Frauen schimpfen. Fühlt sich doch sicher irgendwie gut an, oder?

    Oder noch ein Vorschlag: Für jede Frau in Burka läuft dafür jemand anderes immer nackig rum, dann sind im Durchschnitt alle gleich angezogen...

  • J
    Josenz

    ich bin fast vom stuhl gekippt. ich dachte immer tazlehser seien gebildet oder besaessen zumindest die faehigkeit zu reflektieren. leute leute, als ob verbote mehr bringen als ausgrenzung und eine staerkung des extremistischen fluegels der islamisten in europa.

     

    freiheit bedeutet auch, dass man sich streiten darf, wer jedoch anfaengt alles das zu verbieten, was seine freiheit (die betonung liegt auf SEINE)gefeahrden koennte, beisst sich in den eigenen schwanz. aus intoleranz folg ausgrenzung folgen feindbilder und extremismus. verboete man euch die kurzen hosen im sommer, ihr wuerdet sie erst recht tragen - denn ihr seht eure kultur der freiheit in gefahr. wenn ich das gefuehl habe, dass meine kultur nicht geduldet ist - und ich bin einfach nocht nicht so viel individualist wie ihr, meine kulturelle identitaet bestimmt mein sein staerker, als es das bei euch tut - werde ich mich natuerlich noch staerker in sie hineinziehen, werde sie verteidigen.

     

    Unterdrueckung von gedanken -erst recht von kultur - durch verbote ist bullshit!!!

  • D
    danskern

    häää? Was ist bei einem solchen Verbot bitte Fremdenfeindlich??? Jeder Mensch kann überall wohnen, muss sich jedoch die gepflogenheiden und Gesetze des jeweiligen landes unterwerfen - ansonsten muss ich woanders Wohnen! Lang lebe die demokratie.... Dänemark ist halt mutiger als wir es sind!!!

  • Y
    Yroc

    Währet den Anfängen?!

     

    Ein Burka-Verbot ist kein Anfang! Nee, das ist bloss ein Zeichen von politischer Unkompetenz und von es-sich-sehr-einfach-machen. Ein Anfang muss in der Integrationspolitik gemacht werden, denn auch durch ein Verbot ist diesen Frauen, die sich in frauenverachtenden und somit unmenschlichen Beziehungen und Situationen befinden nicht geholfen. Burka-tragen ist gegen "dänische Werte", Menschen aus schwierigen Lebenssituationen zu helfen wohl auch...

  • W
    Wilhelm

    Kopftuch und Burka sind d i e Symbole der Frauenfeindlichkeit des Islam.

     

    Ich find ein striktes Verbot richtig! Bravo Dänemark!

     

    Wieso soll es für die Polizei problematisch sein, das Burka-Verbot durchzusetzen? Einfach das Ding runterreißen und in den Schredder damit! Basta!

  • P
    Panther

    Ich würde das nicht so hart treiben wollen.

    Die wenigen, die dies tragen, würden sich wie ausgezogen(nackt) fühlen.

    Warum muss es ein Verbot = Zwang sein?

    Warum nicht die Arbeit von mehr Aufklärung und Integration statt Kleidungsstücke herunterzureißen?

     

    Dass das von den rechtsgerichteten Parteien kommt,

    ist doch wohl eindeutig.

  • KB
    karin bryant

    es sollte ein EU-weites Burka Verbot geben.

    Diese Stoffkaefighaltung muss unterbunden werden.

  • S
    sonnenlicht

    Burka - das geht hier nicht.

    Nehmen wir mal an: 3 Frauen/Mütter kommen zum Elternsprechtag und wollen bzgl der Schullaufbahn ihrer Kinder beraten werden.

    Neben den Sprachproblemen gibt's dann noch die "falsche" Auskunft für das Kind.

    Man konstruiere weitere Fälle:

    Kopftuch reicht doch.

  • M
    moslaemm.wordpress.com

    Burka is gut, Alta! Kann mein Frau dann de dumme Nazigesichter von de Doische nisch sehn, guckst du. Braucht dann aber moslemische Blindenhund oder eingebaute moslemische Navi.

     

    Kannsch langsam nur furzen uber de Herrenmenschgomendare hier auf voll inkorräckte taz. Hat Gerhard Frey gekauft de schaise taz-Verlag?

  • R
    Ralf
  • A
    aso

    Die Burka ist nicht nur aufgrund der Einschränkung des Sichtfelds eine Gefahr im Straßenverkehr. Sie ist eine hervorragende Tarnung für Gangster, die in England schon ausgiebig genutzt wird:

    http://www.dailymail.co.uk/news/article-1209006/Jewellers-robbery-Oxfordshire-burka-clad-man--150-000-designer-watches-stolen.html

    Es versteht sich von selbst, allein deshalb die Burka zu verbieten. Was soll das mit Populismus zu tun haben?

  • A
    Alicia

    wer nicht lange genug in daenemark gelebt hat kann schwer beurteilen wie populistisch und institutionell fremdenfeindlich es dort (auf politischer ebene) zugeht. diese diskussion hat nichts mit "waehret den anfaengen", "islamkritik" oder frauenpolitik im sinne der gleichstellung gemein, sondern ist purer wahlkampf und versuch der persoenlichen profilierung K.s (der eine scharfe rhetorische rechtskurve nach der verlorenen wahl absolvierte und dabei jegliche politische glaubwuerdigkeit bei seinen "stammwaehlern" verlor), im sinne der debatte um richterinnen mit kopftuch wie sie letzten sommer gefuert wurde z.b.(ohne das es diese tatsaechlich gaebe, wie gesagt, "aus prinzip", und die von der DF angezettelt wurde) und ploetzlich wieder verschwand, und aehnilchen scherzen die sich die daenische politikwelt hin und wieder erlaubt... ich stelle mich gegen das tragen jedweder kleidung die ihre traegerInnen gezwungenermassen einschraenkt (bei der burka offensichtlich), finde diese diskussion aber unwuerdig eines landes dass sich seiner demokratischen tradition zu ruehmen nie zu schade ist; so werden themen instrumentalisiert, banalisiert und ihres inhalts entleert, nur um zu polarisierern und eine potentiell inhaltsvolle debatte um dieses wichtige thema mundtot zu machen. dass solche diskussionsvorschlaege aus der "mitte der gesellschaft" kommen, kommt rechtsradikalen parteien wie der DF hoechstgelegen.

    ein solches politisches verhalten gleicht dem einer populistische bananenrepublik. die fronten verhaerten sich zunehmend im harmoniesuechtigen kleinen staate daenemark, where something s definitely rotten....

  • W
    wally

    Ohne Burka geht's besser. Wer Islamkritik mit Auslaenderfeindlichkeit verwechselt, hat nichts kapiert und sollte sich nicht mit taz-Artikeln blamieren.

     

    Bravo

    Daenemark

  • G
    Gockeline

    Sie schreiben es sei Populismus weil nur ein paar die Burka tragen?

    In Europa hat niemand die Burka zu tragen,

    denn die fällt unter das Vermummungsverbot.

    Oder wollen sie zulassen,dass ein paar Verrückte

    ihr perverses Spiel mit der Burka hier in der freien Demokratie leben dürfen?

    Sofort verhaften oder die Birka abnehmen.

  • M
    Marti

    Ich finde ein Burka-Verbot gut, und zwar gerade jetzt, wo es noch relativ wenige Frauen mit Burka in Dänemark gibt: wenn es erst Tausende sind, ist das dann kaum noch durchzusetzen.

     

    Außerdem wird Islamisten klar gemacht, dass Dänemark kein Land für sie und ihre Frauen ist: Wer Burka will, soll wo anders hin auwandern!

  • S
    Sabi

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    Auch ich bin für ein Verbot

    von Burkas u. andere frauenverachtende Kleider -

    währet den Anfängen !

    In Frankreich kommt das Verbot auch, u. ich wünsche

    EU-weit auch !