Die Vorschau: Poppiges Strandgut
■ Stagebox: Pop mit und ohne –core
Die drei Mitglieder der Bremer Band „Jetsam“haben als kleine Buben nichts lieber gemacht, als Flöße aus allerlei Tand zu bauen, den sie am Strand gefunden hatten. So soll dann auch ihre Musik entstanden sein: Verschiedene Einflüsse gesammelt und zu einem Endprodukt zusammengefügt. Anstatt dieses musikalische Gebilde auf dem weiten Meer auszusetzen, läßt man es dem Publikum entgegentreiben – zum Beispiel in der Stagebox zum Thema Pop, die am Mittwoch umsonst und drinnen im Modernes betreten werden kann. Diese Gebilde, die die Herren selbst als Popcore bezeichnen, kommen als recht bodenständiger, frisch gespielter und ehrlich empfundener Rock daher. Schlagzeuger André Gerth, Bassist Oliver Dammbrück und der singende Gitarrist Achim Lindenberg tummeln sich schon seit einiger Zeit auf Bremer Bühnen und Platten, beispielsweise als harter Kern der Band „Lunatic Grin“. Jetzt wollen sie erst mal auswärts spielen, und im Herbst sollen sie auf zwei neuen CD-Samplern vertreten sein.
Die „Celestial Daffodils“aus Göttingen mögen es luftiger. Sie spielen Zwei-Minuten-Pop-Songs mit hübschen, eingängigen Gitarrenmelodien und erfrischendem weiblichen Gesang. Sie fühlen sich vorwiegend britischen Pop-Traditionen verpflichtet, wie sie ihre erwähnenswertesten Blüten vor allem in den 80ern trugen. Das treibt manch schreibende Seele zu den windigsten Vergleichen an. Der eine wähnt sie Salat essen mit den „Smiths“, der andere frühstücken mit den „Beatles“, ein weiterer findet, daß sie so klingen, wie die „Rainbirds“in den 90ern klingen sollten. Dabei klingen die „Celestial Daffodils“als sie selbst gut genug. A. N.
Modernes, 11.6. um 20 Uhr
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