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Polizeiinterne Kritik an ProvokateurenWie "scharfe Kampfhunde"

Nach dem harten Vorgehen gegen Stuttgart 21-Gegner und vor dem Castor-Transport Anfang November erheben Polizisten schwere Vorwürfe gegen ihre Kollegen und die Politik.

Wenn man die jungen Beamten der Beweis- und Fetnahmeeinheiten "von der Leine und räumen lässt, dann beißen sie ohne Erbarmen zu", so ein Polizeikommissar. Bild: dpa

Nach dem umstrittenen Polizeieinsatz gegen Stuttgart-21-Gegner Ende September melden sich nun auch kritische Stimmen aus Reihen der Polizei. So zitiert das Hamburger Abendblatt am Montag einen Mannheimer Polizeikommisar, der am Stuttgarter Einsatz beteiligt war und ihn nun scharf kritisiert. Man habe in Stuttgart "ein Exempel statuiert, Macht demonstriert, ganz sicher auch schon mit Blick auf den nächsten Castor-Transport", so der 48-jährige Polizeikommissar Thomas Mohr.

Vor allem die schwarz und dunkelgrau gekleideten, zumeist jungen Beamten der Beweis- und Festnahmeeinheiten, die beim Stuttgarter Einsatz von der Bundespolizei und aus Bayern kamen, agierten wie "scharfe Kampfhunde". Wenn man diese "von der Leine und räumen lässt, dann beißen sie ohne Erbarmen zu", so Mohr. "Dafür wurden sie gedrillt und ausgebildet." Für den Einsatz müsste es ein Okay gegeben haben, erklärt der Polizist. "Von ganz oben - mindestens vom Innenministerium."

Die Stuttgarter Polizei weist die Vorwürfe Mohrs zurück. "Das ist die Einzelmeinung eines Beamten", so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Stuttgart. Die Bundespolizei wollte die Aussagen auf taz-Anfrage nicht kommentieren.

Doch nicht nur das Vorgehen der "schwarzen Einheiten" gegen Stuttgart-21-Gegner steht in der Kritik. Ein weiter Einsatzpolizist, der nicht mit seinem echten Namen genannt wird, bestätigte gegenüber dem Abendblatt den gezielten Einsatz von Provokateuren. "Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen", so der Polizist. "Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann."

Vertreter der Anti-Atom-Bewegung reagieren schockiert auf die Aussagen. "Die Berichte von Polizei-Insidern sind ungeheuerlich", sagt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt". Es sei ein bodenloser Skandal, wenn BKA und Innenminister fast täglich vor Krawallen rund um Gorleben warnen und gleichzeitig innerhalb der Polizei genau diese Ausschreitungen vorbereitet würden. Die Politik müsse aufhören, Probleme mit Polizeigewalt zu lösen, und sicherstellen, dass auf Eskalation durch die Polzei verzichtet werde.

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75 Kommentare

 / 
  • F
    Friedo

    Mappus muss gehen!

  • A
    Antilopenmond

    bei lesen dieses Artikel fielen mir die 60er -und 70er Jahre ein,auch bei diesen Demonstrationen wurden Polizeibeamte, so wie Leute vom Verfassungsschutz beauftrag die Demonstrationen unfriedlich zu gestalten.

    Da gibt es nur eins, diese Störer festhalten, Personalien feststellen, so weit es geht.

    Geschah vereinzelt in den 70er, Ergebnis war oft der Staat schicke seine Leute als Steinewerfer.

  • V
    vic

    Aber die Beamten mussten sich doch irgendwie verteidigen...

     

    http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2010/1021/stuttgart.php5

  • V
    vic

    Aber die Beamten mussten sich doch irgendwie verteidigen...

     

    http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2010/1021/stuttgart.php5

  • MB
    Münchner Bub

    „Was ist der Unterschied zwischen einer Diktatur und einer Demokratie? In der Diktatur unterdrückt mich eine Macht, ich habe keine Wahl. In der Demokratie kann ich wählen, wer mich unterdrückt.“

    (Urban Priol in der Sendung "Neues aus der Anstalt" vom 19.10.2010)

  • D
    Demokrat

    Die ganze Debatte erinnert mich irgendwie an China. Dort werden auch die Grundrechte mit Füßen getreten und die Executive hat volle Handlungsfreiheit. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Platz_des_himmlischen_Friedens

     

    Bei allem was uns etwas wert ist. Soweit darf es in unserem demokratischen Staat nicht kommen/weitergehen

  • L
    lutzindasky

    Also man muss schon sagen, so aus der Ferne betrachtet, unter Berücksichtigung der vielfältigen Informationen, die man beim Recherchieren im Internet zum Thema S21 finden kann, ergibt sich in der Gesamtschau ein Bild der Vorgänge in Stuttgart, welches einem Angst und Bange machen kann und in das der Einsatz von Provokateuren auf Seiten der "Ordnungsmacht" nur allzu leicht hineinpasst. Erinnert irgendwie an den Film China Town. Das ist eben auch Globalisierung: mit den sozialen breiten sich politische Strukturen aus, die man früher nur aus Mafiafilmen kannte. In Stuttgart scheint eine mafiös durchsetzte und möglicherweise auch mafiös beherrschte Klicke durch und durch korrupter Politgangster am Werke zu sein. Nur aus so einem Blickwinkel gesehen passt das Alles zusammen. Deutschland 2010 - so etwas hätte ich nie für möglich gehalten. In welcher Branche war die Mafia nochmal traditionell stark? In welcher Region in Deutschland besonders? Was kommt bei S21 vor Allem heraus? Bauland in bester Lage! Wer will schon nach Bratislava? :) Gute Nacht Deutschland.

  • JS
    Jens Schlegel

    @ pro Stuttgart 21:

     

    genau, erst mal alle diffamieren und beleidigen, also so richtig Stimmung schaffen. Wenn dann über zurück gepöbelt wird am besten kopieren und im Netz verbreiten mit "Schaut mal wie die mich beschimpfen!" Ist etwa die Taktik der Polizei. Sie müssten nur noch so tun als wären sie einer der Gegenseite... Oder sind Sie etwa contra S21 und wollen die Befürworter als krakeelende, argumentationslose Schreihälse darstellen.

     

    Dann aber Pfui.

     

    Viel Spass mit dem Sturm...

     

    (P.S. Mehrere Wochen friedlicher Demonstration mit mehreren zehntausend Teilnehmern war übrigens die Saat. Wie konnte hieraus die bekannte Gewaltorgie entstehen?)

  • E
    EU-Gegner

    An Thomas F. :

    So solls doch sein. Polizisten fordern doch die Unkenntlichmache Ihrer Person im Dienst schon lange. Keine Nennung von Namen oder so. Dient ja angeblich dem persönlichen Schutz der Polizisten und derer Familien vor Racheakten. Damit können sie natürlich machen und sagen was sie wollen, ohne dass einer gegen so einen was einleiten muss. "Ist nicht zu ermitteln". Außerdem: Wer Rache fürchtet, muß sich ganz schön was geleistet haben.

  • E
    EU-Gegner

    Ich beglückwünsche die Regierung zum Bergfest! Die halbe Strecke zum faschistoiden Staatssystem haben sie schon geschafft. Weiter so. Ich freu mich auf weitere Aktionen gegen die blöden überflüssigen Restfreiheiten der bescheuerten Bürger. Ach ja ? : Wer von den Politikerpflaumen macht demnächst freiwillig den Reichskanzler auf Lebenszeit?

  • W
    Westberliner

    Es ist schon lange ein offenes Geheimnis, dass vom Staat bezahlte Provokateure in Großdemos geschleust werden.

     

    Die angebliche Splitterbombe in Berlin bei der Großdemo im Juni 2010 enttarnte sich als "Schweizer Knaller". Pflastersteine in Stuttgart wurden als Kastanien enttarnt.

     

    Endliche merkt auch die Masse, was in diesem Staat passiert.

  • TF
    Thomas F.

    Es ist schon erstaunlich, mit welcher Wehemenz hier ungeprüft die Aussage eines einzelnen "Einsatzpolizist[en], der nicht mit seinem echten Namen genannt wird", von den Kommentatoren blindlings als selbstverständlich wahrheitsgemäß aufgegriffen wird.

  • SL
    sanus labor

    hansemann: Hes Leute! Das sind Verschwörungstheorien! Unser Freiheitlich Demokratischer Rechtsstaat würde das NIE zulassen!!

     

     

    Träum weiter

  • RI
    Roland Ionas Bialke

    So gerne ich den Artikel für wahr halten will: Der Artikel von Jörg Heuer ist ein Fake! Jörg Heuer arbeitet wie Joself Hufelschulte (V-Mann des BND) für den Focus. Der Focus ist eine vom BND durchsetzte Zeitschrift - und der BND ist noch in ganz anderen innerdeutschen Medien involviert. (Der BND darf eigentlich nicht im Inland agieren, macht es aber trotzdem.) Jörg Heuer ist auch nicht zufällig ausgewählt worden, denn von ihm kann sich leicht getrennt werden, indem er als "verrückt" dargestellt wird.

  • M
    Markus

    Wann merken die naiven Demonstranten endlich, dass man mit der Politik nicht auf Basis der gleichen Augenhöhe sprechen kann.

    Die PolitikerInnen und WirtschaftsfüherInnen belügen und betrügen das Volk.

    Und was macht der naive Demonstrant? Er hebt auch noch die andere Wange hin.

  • M
    matthi

    Bei den G8 Demos in Heiligendamm wurde so ein taktischer Provokateur von den Demonstraten gestellt - das Ganze hat für mich also Glaubwürdigkeit (Quelle war ja anonym).

     

    In einem Rechtsstaat müßte sich jetzt die Staatsanwaltschaft einschalten.

     

    Deutschland würde es gut tun, mal die ganze Beamten-Führungsriege durch den Gesinnungs-Tüv zu schicken. Analog Stasi-Überprüfung.

  • PS
    Pro Stuttgart 21

    ...dann bleibt halt alle zuhause, ihr fortschrittsfeindlichen Berufsquerulanten, hysterischen Lehrer mit Burnoutsyndrom, hyperventilierenden Schüler_innen und Öko-Weiber mit Kleinkindern. Dann passiert auch nichts, erst Stimmung machen und jetzt rumheulen, genau wie bei den Castordemos.

    WER WIND SÄT, WIRD STURM ERNTEN!

  • W
    Willi

    Rüstungs und Sicherheitsindustrie brauchen Kunden ,Behörden und Ministerien benötigen Geld ,eine Polizei braucht Gründe für ihre Existenz ,Kriminalisierung ist nur Mittel für diese Zwecke und der Weg zu den Förder und Subventions Milliarden der Steuerzahler steht offen ,wie das Scheunentor eines Schlesischen Bauerhofes .

    Dank der fleißigen und sehr Schlauen Spezialpolizisten ,die mit Psychopatischen Agitationen uns ,leider ,als spätere Zeugen vermutlich durch aktiven o. passiven Suizid abhanden kommen werden .

    Alles Symptome eines kranken Sicherheitssystems dessen Hauptproblem in der Abhängigkeit,von Sicherheitrisiken und Kriminalität ,besteht .

  • M
    Michael

    Hauptproblem ist,an Kriminellen wird viel Geld verdient.

    Dieses kranke Sicherheitssystem ist eine Gefahr für die die Zivile Gesselschaft .

    Eine Riesige Sicherheits und Rüstungsindustrie hat mehr als nur ihre Finger im Spiel .Ministerien und Behörden bedienen sich der Steuergelder aus dem Förder und Subventionstopf des Bundes und wenn es um "Sicherheit" geht dan bekommen sie ihr Geld ,wenn nicht gibt es eben "scharfe Polizisten".

  • S
    SMT

    Ja, und?

    Was ist an der Nachricht so überraschend? Das auf Demos "Polizisten" als Agent Provocateur unterwegs sind ist doch nicht erst seit gestern bekannt?!

  • R
    Replica

    @Schroedingers

     

    Ihr Zitat: "Wieso kommen solche Informationen nicht in der Tageschau und wieso werden die Verantwortlichen nicht abgeurteilt?

    Ich erlaube mir diese naiven Fragen, weil ich mich weigere, die Antworten als selbstverstaendlich hinzunehmen!"

     

    Ich glaube, Sie dürfen die Ihnen vorschwebenden, und wohl durchaus richtigen Antworten, ruhig so akzeptieren.

    Ob Sie sie hinnehmen, ist ja ein anderes Thema.

     

    Bemerken... ja das tun viele, obwohl in den "großen Medien" kein Wort davon zu hören ist.

     

    Ist denn nur das "Wahrheit", was die Glotze abstrahlt?

     

    Medien sind "unabhängig"? Nun, fragen Sie zu dem Thema mal Josef Goebbels oder G. Orwell. Die wussten auch, wie der Hase läuft, allerdings von verschiedenen Standpunkten aus.

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Ein anderer Polizist berichtet im Abendblatt: »Ich weiß, daß wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann.«

    Im Beamtenapparat sichert sich jeder "nach oben" ab - jeder, jede. Dies gilt überall, zu jeder Zeit und für alle Behörden, nicht nur den Polizeiapparat.

    Die Behördenapparate sind streng hierarchisch gegliedert, die Orderkette verläuft immer einseitig von oben nach unten. Befehl und Gehorsam, "Autorität" und Loyalität sind im Staatsapparat selbstverständliche Verhaltensmaximen. Es geht zu wie auf dem Kasernenhof. Darum gibt es auch so viele Gestörte und psychisch Gebrochene dort.

     

    Wenn also sicher ist, dass es taktische Provokateure gibt - und es gibt sie wahrscheinlich auf allen Großdemos - dann ist absolut sicher, dass diese Provokateure von Vorgesetzten gesteuert sind. Dass sie nur die dummen Marionetten von organisierten Polit-Kriminellen im Amt sind, begreifen sie mangels Masse nicht. Innenminister und ihre nachgeordneten Chargen, die Provokateure gegen Bürger zum Einsatz bringen, um Demonstrationen zu Gewaltveranstaltungen umzufunktionieren, sind nicht nur Antidemokraten, sie sind ordinäre Kriminelle und müssen auch als solche behandelt werden.

  • KB
    Kai B.

    Wie bitte?

     

    Der Souverän, das Volk, nimmt sein demokratisches Recht war und demonstiert, und die Polizei schickt in Zivil gekleidete Provokateure, die Randale machen, damit die Demonstration "geräumt" werden kann.

     

    Das ist verfassungswidrig! Und das mit Vorsatz!

     

    Unglaublich! Das Maß ist voll!

    Wir sind das Volk und wir werden diesen diktatorischen "Saustall" wieder demokratisieren!

  • W
    Wolfgang

    Die historische Praxis - nicht erst seit 1914 - bis in die Gegenwart 2010. Kapitalinteressen werden vor der Bevölkerung geschützt und durchgesetzt, auch mit BND-VS-Polizei-Staatsterrorismus.

  • S
    silli

    Ich hab den Abendblatt Artikel auch gelesen. Hier in der Taz steht mehr nicht drin, eher weniger. Ein bisschen abgeschrieben und aufgegriffen und schon wird ein Artikel draus. Meinetwegen, macht ihr das so, geht zwar nicht in jedem Berufsfeld auf diese Weise, aber OK. Nur mich enttäuscht das trotzdem sehr, denn diese Provokateure aus den Reihen des IM und der Polizei stellen eine sehr große Bedrohung und Provokation für friedliche Proteste dar. Sie untergraben demokratische Rechte. Oft bleibt dem Bürger angesichts der uneinsichtigen Politik, die allein Konzerninteressen verfolgt, kein anderer Weg, als auf die Straße zu gehen, vor allem wenn's bis zur Wahlurne noch weit ist oder keine geeignete Partei in Sicht. Deshalb bin ich echt enttäuscht, dass ihr euch bei diesem wichtigen Thema so wenig Mühe gegeben habt. Mann Leute, ein bisschen mehr Recherche, habt ihr keine Verbindungen, kommt ihr nicht an neue Informationen? Sorry, superschwacher Artikel.

  • S
    Schroedingers

    @ MoritzH

     

    Nein, Polizeiprovokateure sind so lange kein alter Hut, wie dies noch nicht wirklich in der Oeffentlichkeit auch als solche wahrgenommen werden, sondern darueber nur in der taz zu lesen ist - und die Verantwortlichen nicht dingsfest gemacht worden sind.

     

     

    Demonstationsrecht ist Grundrecht und Teil jeder lebendigen Demokratie. Wer dieses mit dem Einsatz von Polizeiprovokateuren behindert, ist selbst Gesetzesbrecher. Verfassungsbrecher, um genau zu sein.

     

    Wieso kommen solche Informationen nicht in der Tageschau und wieso werden die Verantwortlichen nicht abgeurteilt?

    Ich erlaube mir diese naiven Fragen, weil ich mich weigere, die Antworten als selbstverstaendlich hinzunehmen!

  • ED
    Ein Demokrat

    Der Link von Cymaphore auf http://bit.ly/9z8kh0 ist wirklich sehr empfehlenswert.

     

    Demonstrationen müssen professionalisiert werden und Provokateure müssen in Zukunft von den Demonstranten selbst gestellt und enttarnt werden.

     

    Absolut widerlich, welche Gestapo-/Stasi-Strukturen bei der Polizei zu finden sind. Das erklärt dann auch die Angstmache in Bezug auf die Castor-Transporte.

  • H
    hansemann

    ZUr Demo S21 am 30.08.2010

    War der plötzlich auftauchende Vermummte wirklich ein Zivilpolizist?

    http://www.videogold.de/stuttgart-21-wer-war-der-chaot-demonstrant-oder-zivilbeamter/

     

    Stutgart21 Blog meldte das schon vor Tagen

    http://stuttgart21.blog.de/2010/10/08/stuttgart-21-demo-agent-provocateur-polizei-pfeffersprayer-9560592/

     

    Hes Leute! Das sind Verschwörungstheorien! Unser Freiheitlich Demokratischer Rechtsstaat würde das NIE zulassen!!

  • G
    grünfreak

    Es ist aber auch zu blöde, das der sich wehrende Bürger nicht schon von sich aus kriminell ist und man für die eigene Rechtfertigung und für den Machterhalt schon nachhelfen muß.

    Nur das diesmal nicht nur irgendwelche vermeintlichen linken Spinner und Berufsdemonstranten kriminalisiert werden, sondern eine breite Bevölkerungsschicht.

    Ich hoffe, das fliegt den Damen und Herren ganz oben sowas von um die Ohren.

  • R
    rüdiger

    Beweis- und Fetnahmeeinheiten

  • T
    Toby

    Es gibt vermutlich im Wesentlichen zwei Gründe, den nicht ganz vergnüglichen und nicht unbedingt luxuriös entgoltenen Job bei der Polizei zu machen.

    1. man glaubt wenigstens ein ganz klein wenig an die Grundsätze des Rechtsstaates und findet sie wert, den Job gut zu machen

    oder

    2. man kriegt eine fette Egoerektion, wenn man sich endlich die Dienstwaffe und den Knüppel umschnallen darf.

    Nun muß jeder selbst wissen, wozu er sich rechnen möchte.

  • S
    stereotyp

    Das sind dann wohl die vielbeschworenen "Berufsdemonstranten"..?

  • F
    Flo

    Polizisten die als Provokateure auftreten und wild um sich schlagende Räumkommandos. Nein, das gabs ja noch nie, welch eine Überraschung.

  • M
    Malkovich

    demnächste stehen wir vor einer roten Ampel, und werden von hinten geschubst, während ein Polizist auf der anderen Straßenseite steht, und sagt, wir wären über Rot gegangen.

    Brauch die Polizei diese Aktionen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen?

  • V
    vantast

    Beamtete "Agent provocateurs" gab es auch damals bei den '68er Demonstrationen, wie der "Spiegel" schrieb.Sie forderten die jungen Leute zu Straftaten auf. Auch diese Kriminellen sind nie verurteilt worden

  • KS
    kleiner Spinner

    In einem funktionierenden Rechtsstaat würde sich nun die Staatsanwaltschaft einschalten.

  • BT
    B. Tenzel

    Die Polizei operiert, wie lange schon vermutet, unter falscher Flagge. Na das stärkt mein Vertrauen in diesen "Rechts"-Staat ja immens.

    Was unterscheidet unsere Polizei jetzt noch gleich von der SA?

  • IN
    Ihr Nameherrmann

    ich kann nur sagen: ACAB

  • W
    wir-sind-das-Volk

    "Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann." Die hierfür Verantwortlichen gehören schlicht und ergreifend ins Gefängnis. Schön wäre es, wenn einige Polizisten die Namen dieser Täter nennen.

  • T
    tgpt

    Warum überrascht mich das nicht?

    Der gleiche Sch..ß lief doch schon bei dem G8-Gipfel in Greifswald.

    Und dafür zahlen wir Steuern... um erst einmal verprügelt und hinterher noch belogen zu werden, von wegen, es sei alles unsere Schuld.

    SKANDAL!

  • O
    Oldi

    Dass versucht wird, Demos durch gezielte Provokationen zum Scheitern zu bringen, bzw. als gewalttätig zu bezeichnen und damit die Legitimation zu entziehen, ist nichts Neues. Einfach nur üblich. So wurden schon Kriege angezettelt...

    Im Fall von S 21 muss man sich nur die Gesichter bestimmter Herren am Tag danach ansehen und hören was sie gesagt haben. Inzwischen haben sie ihre Marschrichtung geändert und heucheln, dass das Volk beteiligt werden müsste. Diese Sorten ändern sich nicht. S21 ist eine abgekartete Sache, wo es um viel Geld, Steuern von uns geht.

    Offenbar war man bei F 21 und M 21 nicht so machtversessen und wollte um jeden Preis bauen.

    Ich wünsche Deutschland, dass S 21, bzw. K 21 das Land verändert. Es ist Zeit, allerhöchste Zeit in dieser Bananenrepublik...

  • MM
    Mr. Mandela

    Willkommen in der Wirklichkeit! Und dies wird weltweit und nicht nur auf Polizeiebene praktiziert.....

  • MK
    M. Kleiser

    Wenn es tatsächlich stimmt, dass die Polizei slebst Straftaten begeht um Gruppen in schlechtes Licht und vor Gericht bringen zu können, muss man auch andere "Sicherheitsgesetze" neu bewerten.

     

    Die "Onlineuntersuchung" setzt technisch vorraus, dass die per Spionagesoftware Polizei in private Computer eindrngen kann. Aber dann ist es nur noch eine ganz kleine technische Hürde auch Daten auf dem Computer zu verändern. Die Polizei könnte also auch "Beweise" auf dem Computer selbst erzeugen!

     

    Und geheime Sperrlisten des BKA um Internetseiten zu sperren, sind auch bedenklicher, wenn die Ploizei nicht politisch neutral ist.

  • P
    Peter

    Daß Provokateure eingesetzt werden ist doch ein alter Hut! Es sollte vordringliche Aufgabe der Veranstalter sein, solche Leute schnell zu isolieren und zu demaskieren.

  • E
    evilkneewel

    "Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen", so der Polizist. "Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann."

     

    Oh mein Gott, ich hoffe, dass das nicht wahr ist.

  • DO
    de omnibus dubitandum

    Es gibt bei jedem Vorfall zwei Seiten des Geschehens, das heißt, man darf sich und sein Verhalten nicht immer außer Kritik lassen.

     

    Leider vergessen das viele Demonstranten bei Ihrer Berichtserstattung.

     

    Dass die Polizei jedoch kein Unschuldslamm ist und gezielt Provokateure einsetzt, ist nichts neues und sollte niemanden überraschen.

    Innerhalb der "linken Szene" ist dies schon seit Jahren bekannt und bei "1.Mai"-Demonstrationen ein beliebtes Mittel.

    Auch die unverhältnismäßige Gewaltanwendung wurde schon oft dokumentiert, ein Aufschrei gibt es jetzt nur weil "Bürger" betroffen waren.

    Ich hätte mir diese Kritik und dieses Unverständnis schon viel früher gewünscht, nicht nur bei Demonstrationen bei denen das Thema so eine breite Masse erreicht.

     

    Kleine Kritik an die TAZ-Online:

    Die Rechtschreibfehler (vermutlich Flüchtigkeitsfehler) fallen in letzter Zeit immer häufiger auf.

  • GG
    günter g.

    Ich frage mich schon lange, aber heute morgen ganz arg, wo sind wir politisch eigentlich gelandet. Unsere Politiker zeigen mit dem Finger auf andere Nationen, bei denen massive Korruption das Volk leiden lässt. Aber sind gerade diese Politiker besser? Nein, Sie unterscheiden sich kaum noch von skrupellosen Diktatoren in Afrika oder sonst auf der Welt.

  • C
    carsten

    die aussagen des ungenamt bleiben möchtenden beamten kann ich nur bstätigen solche steineschmeissenden beamten wurden auch zum auftagt der demoreie von christian worsch in leipzig eingestzt und tags darauf sogar in der leipziger volkszeitung als steine werfende autonome abgebildet.sicher nur um den protest 1000der leipziger von anfang an zu krimminalisieren und 100derte festnahmen mit erkennungsdienstlichen maassnahmen durchführen zu können.da durfte auch schon mal der usk jugendliche massenhaft jugendliche verprügeln.3 zivielpolizisten mit sturmhaube haben dazu ausgereicht.in dresden und beim g8 gipfel gab es ähnliche aktionen.

  • B
    Bitbändiger

    Provokateure der Polizei? Die sich vermummt unter die Demonstranten mischen?? Und auf Befehl mit Stein- und Flaschenwürfen die Rechtfertigung für die "Räumung" liefern??? Gibt's doch nicht - wir sind doch nicht in Zimbabwe oder China!! Wenn ich allerdings an das "Celler Loch" zurückdenke - warum sollte die Regierungskriminalität (und ohne Rückendeckung der Politik geht sowas nicht) zurückgegangen sein...

     

    Einen kleinen Lichtblick geben die beiden aufrechten Polizisten, die sich dem Rechtsstaat verpflichtet fühlen und hoffentlich nicht (à la Russland, China oder Hessen) in der Psychiatrie enden. Ich fürchte nur, dass dieser Skandal mangels breiter medialer Aufmerksamkeit alsbald versandet.

  • HR
    Hugo Rune

    Das haben die Nazis doch beim Reichstagsbrand im Prinzip genauso gemacht. Nur eine Nummer kleiner.

  • V
    vic

    Immerhin zwei Beamte sagen die Wahrheit. Immerhin.

    Danke für den Mut.

  • T
    T.V.

    Die Welt ist eine Schauspielbühne.

  • JU
    Johnny Uno

    Das die Polizei Provokateure einsetzt ist spätestens seit den Protesten in Heiligendamm 2007 auch auf Video belegt. Von den Protesten gegen den Castor liegen immer wieder Aussagen vor die den Einsatz von Agent Provocateurs wahrscheinlich erscheinen lassen.

     

    Es sollte von seit der kritischen Medien auf diesen Komplex ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Diese, vermutlich seit Jahren gängige Praxis, von Polizei und Geheimdiensten aufzuzeigen ist ein wichtiger schritt gegen die weitere Unterhöhlung des Demonstrationsrechts.

  • J
    Jens

    Vor allem ist es sehr geil, dass solche Stimmen jetzt aus der Polizei selber kommen.

    Der Sachverhalt als solcher ist ja bereits seit Jahrzehnten bekannt.

    Da scheint sich in Richtung interner Demokratie oder jedenfalls Zivilcourage auch gegen PolizeikollegInnen ja zur Zeit jede Menge zu tun!

     

    Weiter so, Polizei!

  • R
    Replica

    Weshalb existiert in den Reihen der Kernkraftgegner denn plötzlich solches Entsetzen?

     

    Hier wird doch nur zugegeben, was jedem aufmerksamen Bürger bereits seit vielen Jahren zumindest schemenhaft bekannt sein sollte.

    Ist lediglich eine Bestätigung für die täglich stattfindende Bürgerverdummung. Es mag sein, dass es einen "schwarzen Block" gibt, aber der kann ja nicht überall sein... da muss halt die Polizei selber dran drehen, damit man anschließend losknüppeln kann.

     

    Übrigens, kennt jemand "Dies ist Klaus" von Heinz Rudolf Kunze? Der Song muss ja auch bald 30 Jahre alt sein.

     

    Tja, wenn man mehr selber denken als auf das, was die gleichgeschalteten öffentlich-rechtlichen Medien so von sich geben, hören würde... würde man so einiges bemerken...

     

    Aber denken ist sooo anstrengend, konsumieren viel leichter.

    Angenehmen Abend.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Muss hier nicht Anzeige von Amtswegen erstattet werden? Zu welchem Zweck werden diese Kampfhunde ausgebildet? Wer schickt Provokateure unter die Demonstranten? Das könnten Verbrecher sein! Gegen das eigene Volk! Und wo erheben sich die Stimmen der 89iger Friedensapostel? Als Ossi bekommt hier ein Gefühl für Lug und Trug in unserem Lande. Pfui!

  • MK
    Michael Kruse

    Wenn das so stimmt wie im Artikel beschrieben wäre das der absolute Hammer!

     

    Ganz spontan fällt mir (Nichtjurist) dazu ein dass die eingesetzten Beamten/ Beamtinnen ja in dem Fall Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung begehen würden!

     

    Und die Teilnehmer an solch einer Demo nicht "Widerstand gegen die Staatsgewalt" leisten, sondern in "Notwehr" handeln. "Abwehr eines gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriffs."

     

    Ich kann jeden Polizisten nur auffordern sich nicht zum Rechtsbrecher zu machen.

     

    Ein Befehl der eine Straftat beeinhaltet DARF nicht ausgeführt werden!!

  • H
    hurlebaus

    Das zu untersuchen wird es ja hoffentlich einen Untersuchungsausschuß geben.

    Bis jetzt sind das durch nichts belegte Behauptungen. Wessen Spiel wird da gespielt? Wer soll damit "instrumentalisiert werden? Ich bin gegen S 21, aus tiefer Überzeugung und aus guten Gründen. Aber ich emerke immer mehr Leute aus anderen "Ecken" auf den Demos, die mir alles Mögliche "unterjubeln wollen; ich wil keine Linke, ich kann die politik schon allein verfolgen, ich kauf keine T-Shirt mit entsprechendem Aufdruck, mit denen ich dannMLPD oder oder finanziere....

    Nein Danke! Schade, dass ein völlig anderes Protestverhalten, wie es sichin Stuttgart etablierte, nun so peu a peu abrutscht in ein anderes Image!

    Schade! So bleibt mir nur die Wahlen...und da halten sich leider auch ein paar Parteien, die für mich in Frage kämen, doch sehr auffallend mit konkreten Statements zurück!

  • E
    Ex-CDU-Wähler

    Das was man bisher nur als gerücht hörte-provokateure von seiten der polizei-stimmt also.Das ist ja ungeheuerlich.Die "polizei:dein freund und helfer" ist wohl auch nur ein gerücht gewesen-man darf es spätestens ab jetzt getrost vergessen.Vor dieser polizei kann man nur noch angst haben.

  • BD
    Bei der Wahrheit bleiben

    Eines verwundert doch sehr an dem angeblichen Insider Hannes Hecht im Abendblatt-Interview 2 Stunden fern seiner Dienststelle.

     

    Abiturient, keine 30 Jahre, im Betrugs- und Rauschgiftdezernat einige Fälle geklärt, Polizeiführungsakademie besucht Berufsziel ist Zielfahnder im Landeskriminalamt und nun dazu verdonnert mit einer Einsatzeinheit in Stuttgart im Schlossgarten einen Bahnhof durchzuprügeln. Aber ganz im Wissen, dass man ja auch zivile Provakateure einsetzt um Räumen zu können.

     

    Hört sich nach einem echten Insider an...., dann seien aber auch ein paar Fragen gestattet:

     

    1) wie kommt man bei so einem dienstlichen Werdegang zu einer geschlossenen Einheit, die dann nach Stuttgart entsandt wird (Hamburger oder Niedersachsen waren da nicht eingesetzt!)

    2) als Absolvent der Polizeiführungsakademie ist man im höheren Dienst = Polizeirat, bei Tätigkeiten in Rauschift und Betrugsdezernat in der Regel Kriminalpolizist, somit nach der Führungsakademie also Kriminalrat

    3) seit wann werden Polizeiräte oder Kriminalräte als Einsatzbeamte verwendet ?

     

    Wer dieser Hannes Hecht ist weiß ich nicht, aber eins weiß ich sicher, kein Polizist, und das nicht weil er Kritik äußert, die kann durchaus berechtigt sein, er ist es nicht, da seine Vita schlichtweg ausgedacht ist, wahrscheinlich wie sein angebliches Fachwissen ...

  • WS
    Walther Schmidt

    Wann wird es in der Taz jemals Kritik an den Demonstranten geben, die unter Verstoß gegen das geltende Recht, Steine werfen und das Leben ihrer Mitbürger in Uniform gewissenlos gefährden? Die Taz ist auf dem linken Auge blind.

  • CK
    Christian Kriegsmann

    Respekt, dass ihr euch trautr dies zu veröffentlichen. mal wieder ein kleines Lebenszeichen? Wegen solchen Artikeln kann man erahnen warum die taz mal einen guten Ruf hatte. Nur weiter so... vielleicht wirds ja doch noch mal was mit meinem Abo.

     

    Schreibt endlich von all den Dingen, von denen wir hier draussen längst wissen das sie Realität sind, jedoch kein Sprachrohr besitzen.

     

    Kann ja doch was bei rumkommen wenn ein Journalist seinen Job macht ;P

  • M
    Micha

    Also-wie naiv sind eigentlich die Leute?Muß erst ein Polizist aussprechen,was seit Jahrzehnten auf Großdemo`s passiert.Agent Provocateur gab`s schon in den 80iger Jahren-siehe "Der Fall Tröger".

  • M
    magda

    same procedure...ganz ehrlich: diese agent provocateur sache is doch n alter hut...eigentlich müsste mensch inna anti akw-kampagne, dass doch lächeld mit "das kenn wa schon" kommentieren und nicht "schockiert" sein, als sei das eine neuigkeit sondergleichen...ob schanzenfest, 1. Mai,G8...was auch immer: es ist doch mittlerweile mehr als bekannt, dass da spitzel in den blöcken mitlaufen...

     

    ein "das wissen wir, wir haben schon seit jahren damit zu kämpfen" und vielleicht noch ein verweis auf die eine oder andere antirepressionskampagne wäre irgendwie cooler...

  • O
    Opti

    Interessant. Die gleichen Gerüchte über Provokateure in den Reihen der Polizei gab es schon bei den Protesten 2007 in Heiligendamm. Mich würde interessieren, was das Gesetz zu solchen Einsätzen sagt.

     

    Diese Methoden erinnern mich fatal an eine dunkle Episode der deutschen Geschichte. Am Anfang brannte der Reichstag...

  • M
    Max

    Herr Mohr, aber auch der anonyme Polizist, der die Agent-Provocateurs erwähnt (sofern es ihn gibt) bestätigen, was zahlreiche Demonstrant_innen aus eigener Erfahrung wissen.

     

    Der Grund für die ganze Aufregung ist, dass es jetzt auch mal "unbescholtene Bürger_innen" getroffen hat, obwohl dieses Vorgehen der Polizei .a. bei Demonstrationen aus dem linksradikalen, autonomen, antikapitalistischen Spektrum schon immer praktiziert, von Letzterem kritisiert und von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung toleriert wird. Bleibt nur zu hoffen, dass von der jetzigen öffentlichen Debatte etwas in den Köpfen der Menschen hängen bleibt, wenn es um komplexere Themen geht als den Bau eines Bahnhofes.

     

    Noch ein Hinweis an die Redaktion: Im Original war im Abendblatt zu lesen

     

    "Mit "scharfen Kampfhunden" meint Thomas Mohr die schwarz und dunkelgrau gekleideten, meist sehr jungen Kollegen von den Beweis- und Festnahmeeinheiten (BFE), die beim Stuttgarter Einsatz größtenteils von der Bundespolizei und aus Bayern kamen".

     

    in der TAZ steht

     

    "Vor allem die schwarz und dunkelgrau gekleideten, zumeist jungen Beamten der Beweis- und Festnahmeeinheiten, die beim Stuttgarter Einsatz von der Bundespolizei und aus Bayern kamen, agierten wie "scharfe Kampfhunde". Wenn man diese "von der Leine und räumen lässt, dann beißen sie ohne Erbarmen zu", so Mohr. "Dafür wurden sie gedrillt und ausgebildet." Für den Einsatz müsste es ein Okay gegeben haben, erklärt der Polizist. "Von ganz oben - mindestens vom Innenministerium."

     

    Wenn die TAZ das aus dem Abendblatt übernimmt, sollte sie das auch kennzeichnen. Auch wenn die Aussage hier im Kern wahrscheinlich erhalten bleibt, wird der Originalzusammenhang m.E. zu sehr verfremdet

  • D
    David

    Mich würde mal die Meinung anderer Polizisten interessieren. Gibt es diese Provokateure? Vielleicht äußern sich mal einige?

  • H
    hartnäckig

    Wen wundert's? War doch, wie wir jetzt wissen, die Fällung der Bäume illegal, damit die Räumung und schließlich der Beginn der Arbeiten ab der Grundwasserabsenkungsanlage.

    Und dann kann ein Herr Grube einen Baustopp ablehnen.

    Recht und Gesetz verkommen zur Farce, wenn es um die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen geht.

  • SK
    Susanna Knotz

    Solche Aussagen sollte wirklich allen JournalistInnen - vor allem auch denen der Agenturen - endgültig klar machen, dass keine Pressemitteilungen mehr, auch nicht von der Polizei, ungeprüft übernommen werden können.

  • CC
    Claus Carstensen

    Wer ohne Vorurteile die diversen Videos von dem Einsatz dieser Sonder-Einheit gesehen hat, wird wissen, wer hier die Wahrheit spricht.

     

    Mir erscheinen diese Beamten als Schwarzer Block des Staates.

  • C
    Cymaphore

    Was ganz neues. Was mit dem Agent Provocateur von der Räumung am 30. geworden ist interessiert ja jetzt scheinbar auch keinen mehr... --> http://bit.ly/9z8kh0

  • M
    MoritzH

    Polizei-Provokateure? Ist das nicht längst ein alter Hut?

  • P
    PiPaPo

    Interessant hierzu der falsche Provokateur, der als angeblicher Demonstrant Pfefferspray eingesetzt haben soll, lustigerweise erst um Punkt 14 Uhr (die Polizeigewalt begann bereits ca. 12 Uhr) und in der selben Vermummung wie die Polizei, viele Bildanalysen gibt es dazu hier:

     

    http://stuttgart21.blog.de/2010/10/10/nachbetrachtung-agent-provocateur-stuttgart-21-demo-30-9569683/

  • RV
    RA Veits

    Der Bay. Innenminister Joachim Herrmann am Sonntag bei Anne Will:

     

    " .... wir [haben] zu viele ... , die nicht integriert sind."

     

    Sie beanspruchen rechtsfreien Raum, möchte man ergänzen.

     

    Dem Kommissar wünsche ich viele Unterstützer auch aus den eigenen Reihen, Kollegen, die die Bindung an Recht und Gesetz hochhalten, der eigenen Glaubwürdigkeit und Legitimation halber und weil Transparenz und Vertrauen mit der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgericht das A und O unseres freiheitlichen demokratischen Rechtsstaats sind.

     

    Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

  • J
    Jacob

    Das die Erde eine Kugel sei, hat anfangs auch nur einer behauptet und schlussendlich recht behalten. Erklären wir den Rebellen zum Deppen und unser Weltbild hängt wieder fast im Lot.