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Polizeieinsatz gegen BlockupyFrankfurter Verhältnisse

Grüne, Linke und SPD kritisieren Polizeieinsatz gegen die Blockupy-Demonstration am Samstag. Auch Konservative stimmen ein.

Was bleibt: Frankfurt in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Bild: reuters

FRANKFURT taz | Inzwischen schlägt die Aufregung über den massiven Polizeieinsatz gegen die Blockupy-Demonstration vom Samstag hohe Wellen: Die Linkspartei fordert den Rücktritt des hessischen Innenministers Boris Rhein (CDU). Roland Süß, Sprecher des Bündnisses Blockupy, dem neben der Linkspartei auch Attac, Gewerkschaften und linksradikale Gruppen angehören, bezeichnet den Polizeieinsatz als „gewaltsame Beschneidung der Versammlungsfreiheit“.

Doch Blockupy steht mit seinen Vorwürfen nicht alleine da: Auch die Frankfurter Grünen, die im letzten Jahr wegen ihrer passiven Haltung zu den Verboten der Blockupy-Aktionstage noch heftige Kritik einstecken mussten und in Frankfurt gemeinsam mit der CDU regieren, kritisieren den Polizeieinsatz und fordern von Rhein eine Erklärung darüber, „wie es zu einem teilweise unverhältnismäßigen Polizeieinsatz kommen konnte“.

Der Chef der Frankfurter SPD, Mike Josef, wird noch deutlicher. Er sehe „keinen Grund“ dafür, dass die Polizei einen Teil der Protestierenden einkesselte: „Von der Demonstration ging keine Gefahr aus.“

Der 30-Jährige vermutet politisches Kalkül hinter dem Einsatz: „Es entsteht der Eindruck, dass solch eine Eskalation vor allem der Law-and-Order-Politik der hessischen CDU dient.“ Für Hermann Schaus von der Linkspartei stellt sich nur die Frage, ob „der Angriff auf die Blockupy-Demo nach einem Drehbuch der Polizeiführung oder nach einem aus dem Innenministerium“ erfolgte.

Am besten lässt sich die Aufregung, die in den Tagen nach dem massiven Polizeieinsatz um sich greift, jedoch in der Berichterstattung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) festmachen.

Zur Erinnerung: Die FAZ ist jene Zeitung, die Blockupy 2012 in manchen Berichten als „kriminell“ und seine Aktivisten als „Chaoten“ bezeichnete. Nun schreibt dieselbe Zeitung über eine Demo, die „von der Polizei gewaltsam aufgelöst“ wurde – während das Verhalten der Protestierer bis zum Einschreiten der Polizei von Gewalttätigkeiten „weit entfernt“gewesen sei.

Indes gab Boris Rhein am Montag gemeinsam mit der Frankfurter Polizei eine Pressekonferenz, um sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen. Doch neue Erkenntnisse, warum die Polizei eine bis dahin friedliche Demo einkesselte und schließlich gewaltsam auflöste, wurden nicht präsentiert.

Der Einsatzleiter der Beamten, Harald Schneider, sagte: „Ich bin mir sicher, dass die etwas vorhatten.“

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21 Kommentare

 / 
  • T
    Thoma

    Schwere Vorwürfe von Sanitätern: Polizei und Innenministerium verhindern die Versorgung von Schwerverletzten. Die Anzeichen mehren sich, dass nicht nur die Versammlungsfreiheit massiv verletzt wurde, sondern auch Menschenrechtsverstöße vorliegen. Was seid ihr beteiligten Polizisten für Menschen, dass ihr das zulasst? Und gezielte Schläge auf den Kopf und großflächig Pfefferspray für die Menschenmenge - auch für Kinder - müssen auch nicht sein!

     

     

    Stellungnahme der Sanitäter:

    https://www.facebook.com/blockupybremen/posts/475758509170142

  • B
    bliblablubb

    Was soll dieses gebashe von gewaltbereiten demonstranten? Wir leben in einer Welt in der Gewalt alltäglich, legalisiert und institutionalisiert ist und ihr beschwert euch wenn menschen sich gegen diese gewalt wehren, nicht mehr bei der ganzen scheiße mitmachen wollen, nicht verprügelt werden wollen, nicht zusehen wollen wie wir diese welt zerstören und tagtäglich menschenleben psychisch und physisch im kapitalistischen alltag verheizen? Was macht die Gewalt der Institutionen, der Polizei legitimer als die der demonstranten - die tatsache dass sie legal ist? - gesetzte kann mensch ändern und nur weil etwas legal ist heißt es nicht dass es richtig ist. wer macht im übrigen diese gesetze mit welchen interessen und in was für einem kontext. der staat ist keine neutrale instanz, alle seine apparate sind keine neutralen felder in denen sich dank demokratie die öffentliche meinung einfach so niederschlagen kann und alles in alle richtungen politisch möglich ist - der staat und seine apparate sind strukturell (eben nicht einfach verschwörungstheoretisch personell!) mit dem kapitalismus verwoben und auf dessen reproduktion ausgerichtet (alles was die störungsfreie Kapitalverwertung verhindert oder gefährdet, gefährdet auch den staat und seine akteure in ihrer handlungsfähigkeit, interssen werden daher dahingehen aggregiert und selektiert).

    und selbst wenn sich - nur weil eine mehrheit etwas will ist es noch lange nicht richtig oder berechtigt (siehe nationalsozialismus - war hier gegengewalt illegitim weil sie von minderheiten ausgeübt wurde?)

    und vergesst bitte nicht, alle großen veränderungen wurden mit gewalt, bzw. ihrer androhung erkämpft - wenn revolutionen friedlich waren, dann deswegen, weil meist ein gewalttätiges potential bestand und die mächtigen rechtzeitige eingelenkt haben und so noch einige ihrer pfründe retten konnten (gandhi war nur erfolgreich, weil er für die briten das kleinere übel war im gegensatz zur bewaffneten unabhängigkeitsbewegung die radikaler antibritisch war).

    der kapitalismus bedroht unser leben und eine zukunft in der ein freies gutes leben möglich ist kann es nur ohne kapitalismus und seinen staat geben. die überwindung dieser selbstmörderischen verhältnisse, durch das eingehen neuer verhältnisse, konkret beziehungen, führt zwangsläufig zur konfrontation in der die staatlichen und bestimmte nichtstaatliche akteure die verhältnisse mit gewalt verteidigen, wie sie es im ganz normalen alltag schon die ganze zeit tun.

    das besondere an der blockupy-demo in frankfurt war daher nicht die illegalität, der rechtsbruch die übertretung eines demokratischen oder "gerechtfertigen" rahmens, sondern die offensichtlichkeit mit der der staat seine gewalttätigkeit und seine funktion in den kapitalistischen verhältnissen gezeigt hat. der polizeieinsatz war kein bruch mit der nomalität (demokratischen) staatlichen funktionierens, sondern dessen logische fortsetzung in zeiten von krise, protest und widerstand. das insistieren auf demokratischen rechten, juristische klärung der sachverhalte ist daher illusorisch bis ideologisch (weil den staat fetischisierend), dann werden die rechte für das nächste mal eben auf legalem wege eingeschränkt oder abgeschafft (ist aber eigentlich nicht nötig, da jede öffentliche, politische betätigung die die öffentliche ordnung stört bereits jetzt illegal ist, die gesetzeslage ist also schon jetzt vollkommen ausreichend um jeden ernstzunehmenden widerstand oder protes legal zu unterdrücken)

  • R
    rica

    Hier hilft es möglicherweise, analog zur abgeschafften militärischen Wehrpflicht eine zivile Wehrpflicht, als Polizist, einzuführen. Das könnte das monotone Polizeimilieu etwas auffrischen.

    Oder, sollte sich in der Zukunft das Beziehungsverhältnis Bürger(Staat)sorgane unschönerweise weiter verschärfen, statt scheinbar unnötigem Informatik-Unterricht spannend lustig laute Sprengmittelkunde+Leistungskurs (-:?

     

    Ansonsten:Die beste Demokratie, welche mann/frau für Geld kaufen kann.

  • B
    Bremer

    Es wird Zeit, dass sich die Demokraten in der Linken (ich zähle mich dazu) sich gegen gewaltbereite Autonome stellen und sich dazu bekennen, dass eine demokratische Kultur Gewaltbereitschaft nicht akzeptieren und nicht relativieren darf.

     

    Es kann nicht sein, dass Demonstrationen vermehrt Aufmarschgebiete von faschistoiden Hohlköpfen werden, die sich zum Schein den Mantel der Arbeiterschaft oder des Humanismus anlegen und doch eigentlich nur Aufruhr schüren wollen!

     

    Worüber reden wir hier? Noch über programmatische Inhalte der Demo? Nein! Das eigentliche Problem - die eigentlichen Punkte sind durch Vermummte in den Hintergrund gezogen worden!

     

    Keine Vermummung mehr, keine Leuchtraketen - keine Tiere und keine Pflastersteine! Demonstrationen sind keine Barrikadenkämpfe!

    Demonstrationen sind unser Recht!

     

    Das Demonstrationsrecht und die -kultur ist aber gefährdet, wenn dieses Recht von geistigen und wirklichen Brandstiftern missbraucht wird!

  • H
    @Heiko

    Der Schwarze Block ist überhaupt keine politische Gruppierung, sondern eine Strategie.

     

    Außerdem:

     

     

    "Intellektuellen-Dresscode: Der schwarze Block

     

    Von Anne Haeming

     

    Es ist der Einheitslook der Intellektuellen und aller, die sich dafür halten: Schwarz kleidet sich, wer seinen Kopf für Wichtigeres braucht. Ein amüsantes Buch enträtselt nun den Dresscode - mit Hilfe prominenter Architekten." http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/intellektuellen-dresscode-der-schwarze-block-a-597993.html

  • SM
    @Stephan Mirwalt

    "Ich hoffe, die Polizei greift zukünftig noch härter durch und die Randalierer müssen alle Kosten tragen.

     

    Ich selbst wäre auch gerne Polizist geworden und empfinde Blockupy gegenüber nichts als Verachtung."

     

     

    Dazu:

     

    "Zudem sind Polizisten, die eine rechte politische Gesinnung pflegen, alles andere als eine Seltenheit. Diese Vorliebe ist vielmehr im Charakter der Behörde selbst begründet. Als »Arm des Gesetzes«, staatliche Wehrsportgruppe und Blaulicht-Bevollmächtigte ist die Polizei eine Institution, die autoritäre Charaktere anzieht wie das Licht die Motten. In ihr können sie ihre Bedürfnisse ungehemmt aus­leben, bietet sie doch durch strenge Hierarchien, Prinzipien wie Gehorsam und Unterordnung sowie ihren traditionellen Corpsgeist alles, was das autoritäre Herz begehrt." http://jungle-world.com/artikel/2013/15/47522.html

     

    Dazu auch der Hinweis auf die Studien zum Autoritären Charakter: http://de.wikipedia.org/wiki/Autoritärer_Charakter

  • CS
    @Cometh & Stephan Mirwalt

    "Journalisten berichteten, dass sie oder ihre Kollegen angegriffen wurden oder ihre Personalien abgeben mussten. Es kamwohl zu Tumaltähnlichen Zuständen, die Journalisten riefen "Schande", es wurde von "Gewaltorgie" und "brutalen Szenen" gesprochen.

     

    "Zwischenrufe, Flut von Vorwürfen, "Schande"-Rufe: So eine Polizei-PK habe ich noch nie erlebt #blockupy - Tweets auf @hronline" z.n. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/polizeieinsatz-bei-blockupy-protesten-eine-schande-fuer-frankfurt-1.1687570

     

    Ein Journalist der FR bemerkt, dass man die Polizisten nicht melden könne, da man sie nicht erkennen könne. Ein andere Journalist fragte den hessischen Innenminister Boris Rhein (diesen Namen müssen Sie sich vorraussichtlich NICHT merken): "Haben sie eigentlich schon was in der freien Wirtschaft in Aussicht?"

     

    Für Spott bei Twitter sorgte, als die Polizei die "gefährlichen" Gegenstände vorführte: Farbbomben, Perücken, Regenschürme usw.

     

    [...]

     

    Auch der Hessische Rundfunk berichtet über die Pressekonferenz. Anscheinend haben die Polizisten illegale Vermummungsmittel getragen um sich vor Öffentlichkeit damit auch Strafverfolgung zu schützen:

     

    "Rhein und Schneider machen sich jetzt still viele Notizen, versprechen Aufklärung. Ein Journalist der "Frankfurter Rundschau" berichtet von einem gefährlichen Armstoß. Auf die Frage, warum sie einen OP-Mundschutz trügen, hätten Beamte ihm gesagt: "wegen euch". Wie solle er übergriffige Beamte melden, sagt er, außer Helm und Uniform sei ja nichts zu erkennen. Tja, sagt Schneider, das sei ja nun eine irgendwie grundsätzlichere Frage.

     

    Doch die Journalisten finden das alles sehr konkret." http://www.hr-online.de/website/specials/extended/index.jsp?rubrik=81261&key=standard_document_48646841

     

     

     

    Ob die implizit geforderte Kennzeichnungspflicht alleine reichen würde, ist jedoch fraglich:

     

    "Mehr als 1400 Ermittlungsverfahren gegen Polizisten sind in NRW im vergangenen Jahr eingeleitet worden. Zu einer Verurteilung kam es nur in 17 Fällen. Amnesty International sieht eklatante Mängel bei den Ermittlungen und fordert unabhängige Untersuchungen.

     

    [...]

     

    Die Menschenrechtsorganisation sieht eklatante Mängel bei den Untersuchungen der Fälle. „Die Staatsanwaltschaft arbeitet ständig eng mit der Polizei zusammen und ist abhängig von ihr. Da kommt es schnell zum Interessenskonflikt“, erklärt Schwantner.

     

    [...] Darum fordert Amnesty International unabhängige Untersuchungen der Fälle, damit nicht mehr 'Kollegen gegen Kollegen ermitteln müssen.'" http://www.hr-online.de/website/specials/extended/index.jsp?rubrik=81261&key=standard_document_48646841

     

     

     

    Überblick über das Medienecho:

     

    https://www.freitag.de/autoren/bastian84/wahlkampf-mit-polizeiknueppel

  • F
    flujo

    @Stephan Mirwalt:

    Da sind sie aber mal so was von einem Paradebeispiel für einen autoritären Charakter, Adorno hätte sich bei seiner gleichnamigen Studie die Finger geleckt! Hut ab.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Autorit%C3%A4rer_Charakter

  • M
    MaikLory

    @Stephan Mirwalt:

    wer oder was ist denn Ihre Meinung nach Blockupy, dass Sie dafür nur Verachtung übrig haben? Haben Sie mit Menschen gesprochen, sie gesehen, ihre Botschaften gehört, die sie versuchen mit den ihnen zustehenden Demonstrationsrecht zu verdeutlichen? Anscheinend nicht. Denn ansonsten könnte ich mir Ihre Meinung nicht erklären. Oder hegen Sie wirklich Verachtung gegen Menschen aller Alters- und Statusgruppen, die sich Sorgen machen um unsere Demokratie, um unsere Umwelt um den sozialen Frieden in der Welt. Denn diese Menschen erkennen, dass all dies durch eine gewinngierige und egoistische Minderheit Stück für Stück zerstört wird. Sie erkennen, dass diese mächgtige Minderheit mit allen Mitteln der Manipulation in Medien und Politik ihre Ziele durchsetzen, welche größtenteils der Bereicherung und Ausbeutung ganzer Völker gleichkommt.

    Aber viel interessanter ist die Frage, wer Sie eigentlich sind, dass Ihnen nichts anderes einfällt, Verachtung gegen friedlich demonstrierende Bürger zu äußern. Sind Sie ein stressgeplagter Autofahrer, der durch solche Demonstrationen eins, zwei Mal im Jahr einen Umweg nehmen muss und vielleicht noch im Stau stecken bleibt? Ist dann Ihr Hass gerechtfertigt oder entlädt sich da nur was an Bockupy, was vielleicht einzig mit Ihnen und Ihrem Lebensstil in Verbindung gebracht werden könnte?

    Oder sind Sie vielleicht einer der Bänker, die in den Kreditwucher an krisengeschüttelte Staaten beteiligt ist und sich an ihrer Notlage bereichert - die Hauptangeklagten von Blockupy aber gewiss nicht die einzige Tätergruppe, gegen die Blockupy organisiert?

    Vielleicht sind sie aber auch einfach nur ein bemitleidenswerter Konsument, der sich jeden Tag aufs neue von RTL und Co berieseln lässt und sich daran erfreut, dass sein industriegemästetes Stück Tier auf dem Teller mal wieder im Angebot war und mit seinem von Sklaven gefertigtem und 0%finanziertem Touchpad mal zufällig auf taz.de gelandet ist und der Meinung ist, er könnte hier qualifizierte Kommentare abgeben.

    Es tut mir leid, aber Sie irren sich! Aber kein Problem, ich verachte Sie nicht. Ich habe Verständnis für Ihre mangelnde Bildung, für die Sie nicht können - oder jedenfalls nicht viel. Nur würde ich mir wünschen und Ihnen auch empfehlen, dass Sie sich in Zukunft die Dinge und Menschen etwas genauer anschauen, für die sie Hass und Verachtung streuen.

    Herzlichst - eine Person, die am Samstag von einer Armee hochgerüsteter "Polizisten" daran gehindert wurde, friedlich gegen einige Missstände in unserer Gesellschaft zu demonstrieren.

  • T
    THX!

    Liebe Leute, die Ihr in Frankfurt dabei wart,

     

    danke für Euer so wichtiges Engagement und Euren Mut!

     

    Dresden, Stuttgart und nun auch Frankfurt zeigen den Menschen überdeutlich: Demokratische Grund- und Bürger(innen)rechte sind auch in Deutschland nichts Selbstverständliches und Unantastbares, sondern werden zumindest von staatlichen Instanzen auch schon mal (temporär) kassiert, wenn die Bürgerinnen und Bürger für den Geschmack dieser Instanzen zu mündig werden ...

  • S
    sophia

    ich bin traurig, über einige sehr unreflektierte, stumpfe leserkommentare zu diesem artikel. die brutalität der polizei war keinesfalls gerechtfertigt, nicht "vermummte kriminelle" wurden stundenlang eingekesselt und waren massiver polizeigewalt ausgesetzt, sodern doch hauptsächlich friedliche Demonstranten, ältere Menschen, Kinder... hier der Bericht eines Augenzeugen:

    http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/brutale-polizeigewalt-als-mittel-der-repression-demokratie-sieht-anders-aus

  • A
    Anastasia

    Polizeipräsident Achim Thiel war das schon im HR-Interview am Tag des Geschehens richtig peinlich. Er wusste selbst nicht so genau warum man die Demo stoppt, einkesselt und immer wieder Leute im Kessel und dem anderen Teil der Demonstration verprügelt und Pfefferspray anwendet (Pfefferspray ist auch nicht so harmlos wie sich das anhört, es gibt immer wieder bleibende Schäden und Todesfälle). Die Polizei hat gleich eine Vielzahl von Rechtsbrüchen begangen. Gerade Gewalt sollte das letzte Mittel sein. Auf einige Regenschirme und Guy Fawkes-Masken kann man auch besonnen reagieren und muss nicht eine ganze friedliche Demo körperlicher Gewalt aussetzten. Von der Exekutive in einem demokratische Rechtsstaat und auch von jedem anständigen Polizisten kann man das eigentlich erwarten. Jetzt hat die Polizeiführung und das Innenministerium nicht mal mehr den Mut, sich für die abartige Gewaltorgie zu entschuldigen.

    Besonders schlimm ist, dass die Polizisten sogar vor Pressvertretern keinen Respekt mehr haben (siehe Pressekonferenz). Dass sich dort auch Kinder befanden, hat kaum einen Polizisten interessiert.

    Dadurch ist natürlich gelungen, dass keiner mehr von den Inhalten redet. Dafür hat die "liberale Stadt Frankfurt" und die CDU-Regierung in Hessen jetzt einen Polizeiskandal. Für eine ganze Generation von Protestierenden und Frankfurter Bürgern wird der "Frankfurter Kessel" eine prägende Erfahrung bleiben. Dass sie so besonnen auf die Gewalt und untereinander solidarisch regiert haben ist ein kleines Wunder.

  • K
    kamat

    @Cometh: "Die waren alle nur friedlich und schwarz vermummt, weil sie schüchtern sind und dass Polizisten verletzt wurden zählt nicht,".... Naja, wenn Sie das sagen. Die Flucht in solche infantilen Phrasen zeigt natürlich, dass es Ihnen an Argumenten fehlt. Ihresgleichen erfindet dann eben was, was man anderen andichten kann. Das ist zuallererst schmierig. Übrigens:

     

    "Am liebsten beißt der Poliziehund den Polizisten"

     

    http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/am-liebsten-beisst-der-polizeihund-den-polizisten-article1669057.html

     

    Hätten Sie auch nicht gedacht, oder? Hauptsache verletzt und schmierig instrumentalisierbar, gelle?

  • C
    Cometh

    Die waren alle nur friedlich und schwarz vermummt, weil sie schüchtern sind und dass Polizisten verletzt wurden zählt nicht, weil die zählen ohnehin nicht und es fehlen Beweise! Ist wie bei Pfarrer K, dem kann man auch nix nachweisen, hihi.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Ich hoffe, die Polizei greift zukünftig noch härter durch und die Randalierer müssen alle Kosten tragen.

     

    Ich selbst wäre auch gerne Polizist geworden und empfinde Blockupy gegenüber nichts als Verachtung.

  • G
    gesche

    bereits beim stop der demo waren in den nebenstrassen des kessels jede menge einsatzwägen geparkt. woher die voraussicht, dass es nicht weitergehen würde, bzw. dass dort der ort des geschehens bleiben würde?

     

    und laut versammlungsleitung blockupy wurde ein zwischenzeitlicher kompromiss mit der polizeileitung dann ja "aus wiesbaden" gekippt. während sich laut blockupys twitter-account (1.juni, ca. 19:40) die bereitschaftsrichterin ffm für nicht zuständig erklärt.

    das beantwortet wohl die fragen von herrn schaus.

  • WR
    wage Recht!

    Der Einsatzleiter der Beamten, Harald Schneider, sagte: „Ich bin mir sicher, dass die etwas vorhatten.“

     

    Helmut Schmidt, Alt-Bundeskanzler, sagte:

    Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.

     

    Wage Recht!

  • E
    eksom

    Der Einsatzleiter der Beamten, Harald Schneider, sagte: „Ich bin mir sicher, dass die etwas vor hatten.“

    Ich bin mir auch sicher, dass Polizei kein Rechtsbruch begehen darf, weil einer etwas subjektiv vermutet!

    Haben wir nur noch blinde, verblödete und mit vielen Vorurteilen belastete Polizisten!?

  • H
    Heiko

    Man muß schon zwischen den friedlichen Demonstranten und dem schwarzen Block unterscheiden, der schwarze Block ist eindeutig gewaltbereit und besteht aus fanatischen Linksradikalen. Da ist ein massiver Polizeieinsatz sehr gerechtfertigt.

    Normalerweise sollten die Organisatoren von sich aus ein Interesse haben, den schwarzen Block in ihrer Demo NICHT zu haben, diese Typen versauen immer alles.

  • BB
    Bamm Bamm

    "Doch Blockupy steht mit seinen Vorwürfen nicht alleine da: Auch die Frankfurter Grünen, die im letzten Jahr wegen ihrer passiven Haltung zu den Verboten der Blockupy-Aktionstage noch heftige Kritik einstecken mussten und in Frankfurt gemeinsam mit der CDU regieren, kritisieren den Polizeieinsatz und fordern von Rhein eine Erklärung darüber, „wie es zu einem teilweise unverhältnismäßigen Polizeieinsatz kommen konnte“."

     

     

    Die Frankfurter Grünen machen sich gerade in bisschen lächerlich.

     

    Die Stadt Frankfurt war die zuständige Versammlungsbehörde. Der Einsatzleiter Schneider behautet nun, der Polizeikessel sei mit der Stadt Frankfurt abgesprochen gewesen.

     

    Auf Twitter kann man ihnen dort antworten:

    https://twitter.com/grueneffm/status/341466760404414465

     

    Die Grünen sollten diese Koalition sofort beenden!

  • N
    Nassauer

    Neuester Gutmenschensprech: "Aktivist" = Vermummter Krimineller, der mit spitzgefeilten Schraubendrehern auf Polizisten einsticht"...