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Politisches Harakiri

■ Zum Verhandlungsbeschluß der Frankfurter Grünen

Obgleich die Kommunalwahl in Hessen ein eindeutiges Votum der WählerInnen für die sozial-ökologische Koalition zeitigte, hält der designierte Frankfurter Oberbürgermeister Volker Hauff an seiner Vorstellung von einem Magistrat aus SPD, Grünen und CDU fest. Wer nach diesem Wahlkampf der CDU auf dem Rücken der AusländerInnen - und nach dem Frankfurter Bestechungsskandal - die ausgemusterten CDU-Dezernenten im Amt (be)halten will, begeht politisches Harakiri.

Die Grünen haben die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, Hauff ohne wenn und aber über seine Alternativen aufzuklären: Entweder ist Hauff zu Bildung einer rot-grünen Koalition bereit - oder er muß mit der CDU eine Elefantenhochzeit zelebrieren. Dieser Elefant wird dann durch den sozialdemokratischen Porzellanladen marschieren.

Hauff ist in der Bredouille, nicht die Grünen. Um so unverständlicher, daß die Grünen erst in Sachverhandlungen mit der SPD einsteigen und die „Magistratsfrage“ hinterher klären wollen. Sollte Hauff nach diesen Sachverhandlungen an seiner Idee vom Allparteienmagistrat festhalten, haben die Grünen wochenlang umsonst verhandelt. Oder setzen die im Taktieren so geschickten grünen Herrschaften aus dem Fischer'schen Regierungspalast in Wiesbaden auf den Druck, der dann von diesem Verhandungsergebnis auf die Basis ausgehen soll, nach dem Motto: Seht her, was wir alles für euch erreicht haben? Da können wir doch die zwei, drei CDU -Dezernenten locker wegstecken! Doch dafür hat in Frankfurt und anderswo kein Mensch die Grünen gewählt. Denn auch das wäre politisches Harakiri.

Klaus-Peter Klingelschmitt

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