piwik no script img

Podcast zum IranAuch wenn die Rufe leiser werden

In „Politische Gefangene in Iran“ erzählen Aktivistinnen von Einzelschicksalen. Das Ziel: den Glauben an einen freien Iran aufrechterhalten.

Dem schwedischen Diplomat Johan Floderus droht im schlimmsten Fall die Todesstrafe Foto: Amir-abbas Ghasemi/WANA/Reuters

Seit mehr als zwei Jahren sitzt der schwedische Diplomat Johan Floderus in Irans berüchtigtem Gefängnis Evin. Die Einrichtung ist für die Gefangenschaft politischer Häftlinge bekannt. Floderus’ Gerichtsprozess hat erst vor Kurzem begonnen, ihm wird vorgeworfen ein israelischer Spion zu sein. Sogenannte „Korruption auf Erden“ lautet der Vorwurf, damit droht ihm im schlimmsten Fall die Todesstrafe, im ‚besten‘ Fall ein Gefangenenaustausch.

Floderus’ Geschichte ist eine, die im Iran exemplarisch für das Schicksal vieler politischer Gefangene steht. Eine, die wieder und wieder im fast gleichem Wortlaut erzählt wird. Die deutsch-iranischen Aktivistinnen Mariam Claren und Daniela Sepehri haben es sich zur Aufgabe gemacht, uns Geschichten wie diese näherzubringen.

In ihrem Podcast „Politische Gefangene in Iran“ erzählen sie unermüdlich von Geiselnahmen, dem Versagen deutscher Iranpolitik und den Bedingungen, unter denen politische Gefangene im Iran leben. Die Geiseldiplomatie Irans mit dem Westen spielt dabei eine zentrale Rolle. Der mitunter unkritisch betrachtete Gefangenenaustausch, wird hier von Claren und Sepehri analysiert.

„Politische Gefangene in Iran“

bei allen bekannten Podcatchern

Seit einem Jahr rufen die Menschen weltweit nun schon den Spruch „Frau, Leben, Freiheit“. Doch das globale Interesse sowie die Berichterstattung zur Revolution Irans scheinen mehr und mehr in den Hintergrund zu rücken. An den menschenverachtenden Bedingungen, unter denen die iranische Bevölkerung leben muss, hat sich jedoch überhaupt nichts geändert.

Weiter zuhören

Umso wichtiger, dass Sepehri und Claren, deren Mutter Nahid Taghavi selbst politische Gefangene ist, den Glauben an einen freien Iran aufrechterhalten und mit ihrem Podcast dazu beitragen, dass die Geschichten der Menschen aus dem Iran weiterhin erzählt werden.

Das Mindeste, das wir tun können, ist, ihnen weiter zuzuhören, auch wenn die Rufe nach „Frau*, Leben, Freiheit“ langsam leiser werden.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!