Podcast über AIDS und HIV: Die Ideologin

Lügen über Viren gibt es nicht erst seit Corona. Der Podcast „AIDS-Leugner“ erzählt von einer kranken Frau mit verhängnisvollem Einfluss.

Eine rote Aids-Schleife

Red Ribbon ist ein internationales Symbol für das Verständnis von HIV und AIDS Foto: imago

Ein tödliches Virus, das weltweit Millionen von Menschen tötet. Selbsternannte Aktivist*innen, die die Gefahr trotzdem nicht ernst nehmen oder das Virus gar für erfunden halten. Die mit pseudowissenschaftlicher und prominenter Unterstützung versuchen, eine angebliche Verschwörung von Staat und Pharmaindustrie aufzudecken. Hört sich bekannt an? Nein, die Rede ist nicht von Corona-Leugner*innen.

Auch die Aids-Pandemie, die in den frühen 1980er Jahren ihren Anfang nahm, kennt solche Geschichten. Der neue Deutschlandfunk-Podcast „AIDS-Leugner“ erzählt die wohl bekannteste davon: Christina Maggiore wurde 1992 HIV-positiv getestet – damals ein Todesurteil. Aber die US-Amerikanerin zweifelt den Zusammenhang zwischen HIV und Aids an und versucht mit ihrer Organisation „Alive & Well AIDS Alternatives“, auch den Rest der Welt von der „Aids-Lüge“ zu überzeugen.

Mit ihrem Engagement erzeugt sie bemerkenswerte gefährliche Resonanz: Die „Foo Fighters“, Rockband mit Saubermann-Image, lassen Maggiore während eines Konzerts auf die Bühne treten. Und sogar Thabo Mbeki kann Maggiore für sich gewinnen. Der damalige Präsident Südafrikas verhindert den Zugang zu antiretroviralen Medikamenten. Bis heute verzeichnet das Land mehr HIV-Fälle als alle anderen. Und auch für Maggiore selbst hat ihre Leugnung schwere persönliche Folgen – auch für ihre Tochter.

„Die AIDS-Leugner – Der fatale Irrweg der Christine Maggiore“, fünf Folgen, bei allen bekannten Podcatchern

Wie konnte es dazu kommen? Warum verstricken sich Menschen so sehr in Verschwörungserzählungen, dass sie das Leben anderer in Gefahr bringen? Mithilfe zahlreicher Zeitzeugen geben Christopher Weingart und Jonas Reese in fünf spannenden 30-minütigen Episoden Antworten auf diese Fragen und zeigen einmal mehr: Aus der Vergangenheit lässt sich einiges lernen. Allerdings ist es möglicherweise schon zu spät, damit sich so etwas nicht wiederholt.

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