piwik no script img

Podcast „Judging Amanda Knox“Auslandsjahr mit Haftstrafe

Hat Amanda Knox ihre Mitbewohnerin ermordet? Ein neuer Podcast recherchiert den Fall nüchtern nach.

Amanda Knox wird von einer Polizistin zur Verhandlung in den Gerichtssaal geführt. Perugia 2011 Foto: Pietro Crocchioni/dpa

Aperol am Strand, dahinter glitzert das blaue Wasser: In den sozialen Medien zeigen vermehrt junge Amerikaner*innen, wie sie ihren perfekten „European Summer“ verbringen. Gemeint ist damit meistens eine Reise nach Italien, Spanien oder Griechenland. Sie wollen kleine Gassen entdecken, lecker Essen und mit Einheimischen flirten.

Der Podcast

„Judging Amanda Knox“, 8 Folgen, Spiegel und alle bekannte Podcast-Plattformen

Doch neu ist an dem Trend wenig. Und für Amanda Knox, eine 21-jährige Studentin aus Seattle, endete die Auslandserfahrung in Italien 2007 dramatisch. Vier Jahre lang saß sie wegen des Mordes an ihrer Mitbewohnerin Meredith Kercher in einem italienischen Gefängnis, bevor sie nach einer Berufungsverhandlung entlassen und dann schließlich 2015 freigesprochen wurde. Ein Fall, der die internationale Presse bewegte.

Der Podcast „Judging Amanda Knox“ des Spiegel erzählt in acht Folgen kleinteilig den Fall Knox nach. Alexandra Berlin und Khesrau Behroz befragen Angehörige und Kriminalexpert*innen, um herauszufinden, welche Rolle Knox am Tod der jungen Frau spielt.

Einen besonders guten Einblick bekommen die Zuhörer*innen, wenn Knox selbst über ihre Haft und den Prozess berichtet. Die Journalistin Berlin hat die mittlerweile 37-Jährige bereits für eine Recherche des Spiegel vor zwei Jahren getroffen und besuchte sie nun ein zweites Mal.

Die Rolle der Medien

Unaufgeregt und nüchtern erzählen die beiden Podcast-Hosts nicht nur die Geschehnisse in Italien nach, sondern beschäftigen sich auch kritisch mit der Rolle des True-Crime-Genres und den Medien.

Denn es waren Journalist*innen, die der US-Amerikanerin den bekannten Spitznamen „Der Engel mit den Eisaugen“ verliehen – und ihren Spitznamen „Foxy Knoxy“ aufgriffen. Neue Erkenntnisse über die erste Spiegel-Recherche von 2022 hinaus liefert der Podcast jedoch nicht, bietet aber einen spannenden Einstieg für Hörer*innen, die sich mit dem Fall Knox noch nicht beschäftigt haben.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Nach seinem extrem unangemessenen öffentlichen Äußerungen



    und sein narzistisches sich selbst auf die Schulterklopfens



    im Fall Daniela Klette ist Khesrau Behroz journalistisch nicht mehr tragbar!