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Playstation 4 vorgestellt„Evolution, keine Revolution“

Sony stellt die Playstation 4 vor: Das Unternehmen hat Details über die neue Spielekonsole präsentiert. Neu ist die Anbindung an Online-Netzwerke und Smartphones.

Der neue Controller der Playstation 4. Preis, Aussehen und Erscheinungsdatum der Konsole bleiben noch geheim. Bild: Reuters

NEW YORK dpa | Sony spannt die Kunden bei seiner neuen Spielekonsole Playstation 4 auf die Folter. Der japanische Elektronikkonzern gewährte zwar am späten Mittwoch in New York einen ersten Einblick in die Pläne für seine neue Spielekonsole. Doch weder gab es ein vorzeigbares Gerät noch einen Preis. Fest steht nur: Die Playstation 4 soll gegen Weihnachten in den Handel kommen, sieben Jahre nach der Playstation 3.

Gegenüber dem Vorgänger weist die Konsole eine höhere Rechenleistung auf, was realistischere Grafiken ermöglicht. Neu ist die Anbindung an Soziale Netzwerke und mobile Geräte wie Smartphones und Tablet-Computer.

„Die Menschen interagieren heute anders miteinander als noch vor ein paar Jahren“, sagte der für Deutschland verantwortliche Sony-Manager Uwe Bassendowski.

So lassen sich Sequenzen aus dem laufenden Spiel per Knopfdruck direkt an Freunde schicken. Über Apps für Mobilgeräte können sich die Spieler auch fernab der Konsole austauschen oder neue Titel bestellen. Das Steuergerät und eine Kamera zeigte Sony bereits.

Einmal begonnene Spiele können auf der tragbaren Playstation Vita weitergespielt werden - wenn beispielsweise der Nachwuchs den Fernseher in Beschlag nimmt. Die Playstation 4 fungiert dann als Server, der Bilder und Töne an den kleinen Bruder überträgt. „Nicht mehr das Wohnzimmer ist der Mittelpunkt, sondern der Spieler“, sagte Sony-Spartenchef Andrew House bei der Präsentation.

Vernetzung mit Internet und Smartphones

Eine weitere Neuerungen besteht darin, dass Wunschtitel direkt aus dem Internet heruntergeladen werden können. Dabei kann mit dem Spielen schon begonnen werden, bevor der Download vollständig abgeschlossen ist, was angesichts der großen Datenmengen ein großer Zeitvorteil ist.

Sony antwortet mit dieser Vernetzung auf die Beliebtheit von Smartphones und Tablet-Computern besonders bei Gelegenheitsspielern. Die Handyspiele können längst bequem online herunterladen werden und sind in der Regel günstiger als Konsolentitel.

Mit der Vorstellung der ersten technischen Details kommt Sony dem Konkurrenten Microsoft zuvor, dessen Xbox 360 ebenfalls in die Jahre gekommen ist. Beobachter erwarten, dass der Windows-Hersteller bis zum Jahresende einen Nachfolger präsentieren wird. Nintendo hatte seine neue Wii U pünktlich zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt gebracht. Sie verkauft sich allerdings schlechter als erwartet.

Bekannte Technik „aber hochgezüchtet“

Die Playstation 4 bekommt die bekannte x86-Prozessorentechnik aus dem PC. „Aber hochgezüchtet“, wie Chefentwickler Mark Cerny sagte. Der Vorgänger Playstation 3 basierte dagegen auf einer speziellen Chiparchitektur. Der Schwenk zur Standardtechnik soll es den Entwicklern erleichtern, Spiele zu entwerfen.

Bei der zweistündigen Präsentation in New York zeigten die Spielepartner von Sony zahlreiche Ausblicke auf ihre neuen Titel. Gartner-Analyst Michael Gartenberg nannte es in einer ersten Reaktion auf Twitter eine „Evolution, keine Revolution“.

Die PlayStation 3 ist seit Ende 2006 zu haben und verkaufte sich nach der Schätzung des Marktforschers IDC seitdem 77 Millionen Mal. Die Konsole war zu ihrer Zeit revolutionär, vor allem dank des Blue-ray-Laufwerks. Allerdings war sie auch relativ teuer und wurde die ersten Jahre beim Absatz von Nintendos günstigerer Wii überholt.

Erfolg für Sony wichtig

Zuletzt war die Xbox 360 die bestverkaufte Spielekonsole, vor allem seit Microsoft die Bewegungssteuerung Kinect herausgebracht hatte.

Für Sony ist ein Erfolg der Playstation 4 wichtig. Der Konzern schreibt unter dem Druck von Rivalen wie Apple oder Samsung seit geraumer Zeit Verluste. Das Spielegeschäft war im zurückliegenden Weihnachtsquartal wegen schwacher Playstation-Verkäufe um 15 Prozent zurückgegangen. In dem Ende März abschließenden Geschäftsjahr hofft Sony erstmals seit fünf Jahren wieder auf einen Gewinn.

Das Erscheinen der Playstation 4 bedeutet aber nicht gleichzeitig das Aus für den Vorgänger. „Die Playstation 3 lebt weiter“, sagte Deutschland-Manager Bassendowski. „Ich gehe davon aus, dass wir die noch mindestens zwei Jahre verkaufen.“ Mit weiteren Details zur Playstation 4 sei zur Jahresmitte zu rechnen, möglicherweise auf der Branchenmesse E3 im Juni in Los Angeles.

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5 Kommentare

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  • 1
    1Kritiker

    Die TAZ versucht sich an der Playstation, macht euch nicht lächerlich!!!

     

    Ein deutsches Sprichwort besagt:

     

    "Schuster bleib bei deinen Leisten"

     

    Nur so am Rande, nebenbei...

  • SB
    stephan Buchkremer

    Sicher ist DMITRIJ KAPITELMAN kein Asylbewerber oder Asylant gewesen; es deutet der Kontext der kindheitserinnerungen darauf hin, dass er als sogenannter Kontingentflüchtling in einem Heim, bzw. Übergangswohnheim gelebt und gespielt hat. Der Unterschied zu einem "Asylantenheim" bzw. Asylbewerberunterkunft ist eklatant. Asylbewerber leben in permanenter Angst vor Abschiebung, sie sind geduldet und dürfen sich nicht integrieren. Aussiedler und Kontingentflüchtlinge sind in diesem Staat willkommen und werden im Heim systematisch auf die Integration vorbereitet, so zumindest steht es im Gesetz. Der Papa mit der billigen chinesischen Playstation kommt im "Asylantenheim" nicht vor.

    Wenn schon Werbung für Sony Playstation in der TAZ sein muss, so sollte zumindest die Rahmenstory und ihr biographischer Hintergrund wahrhaftig und der gesellschaftlichen Realität angemessen sein. Aussiedler und Kontingentflüchtlingen waren in den selben Heimen untergebracht. Der Unterschied dieser Gruppen zu Asylbewerbern auf der anderen Seite nämlich der ausgeschlossenen Gesellschaft ist nicht ein semantischer, sondern ein brutaler. Schade, dass dem Autor dieser Unterschied nicht bekannt ist.

  • K
    Kaimo

    Hallo N.Fei.,

     

    das Problem ist, dass es mich natürlich stört, wenn auf einer in meinen Augen kritisch-emanzipatorischen Nachrichtenseite wie der taz immer wieder solche Elektronik-Geräte besprochen werden.

    Was heißt hier, wenn es mich nicht interessiert, könne ichs einfach nicht lesen, es zwänge mich ja keiner...

    Klar, es zwingt Sie auch niemand, die Werbung im TV auch anzugucken oder sich Werbeprospekte im Briefkasten zu Gemüte zu führen - dennoch nervt das tierisch.

    Natürlich lese ich mir solche Artikel wie den über die neue PlayStation nicht durch, aber ich finde es bereits eine Zumutung, dass hier darüber in dieser Form berichtet wird - ich kritisiere die Schwerpunktsetzung, die Prioritäten der Themen. Genau das ist es, was mir ansonsten bei der taz sehr gefällt, dass man eben nicht nur die innenpolitischen und scheinbaren "weltpolitischen" Dinge thematisiert, über die man überall lesen kann, sondern z.B. auch viel aus Entwicklungsländern etc.

     

    Warum dann doch immerwieder Dinge thematisiert werden, die man beim besten Willen nicht als in irgendeiner Form "wichtig" oder "sinnvoll" bezeichnen kann, wie bei neuartigem Elektronik-Spielzeug, erschließt sich mir nicht. Dafür gibts doch tausend andere Seiten und Fachportale, wo man sich darüber informieren kann.

  • N
    N.Fei.

    hallo Kaimo,

     

    sicherlich kann man es als Werbung verstehen. Warum wird dann auf Attac reagiert. Warum berichtet man über Lena (die junge Dame, die die BRD mal für einen Singwettbewerb vertreten hat) Ich weiß nicht, für welche Bereiche Sie sich interessieren, aber die taz hat nunmal verschiedene Lesergruppen, welche die Zeitung gerne bedienen möchte. Ob sie persönlich dies jetzt interessiert, ist nicht relevant. Ihnen muss bereits beim Öffnen des Artikels bereits bewusst gewesen sein, dass es hier nicht um die Arbeitsbedingungen geht, oder eine kritische Beleuchtung des Konzerns. Ich selber besitze keine PS, werde mir auch keine kaufen, trotzdem interessiere ich mich für moderne Medien und Konsolen. Auch wenn ich nicht alles verstehe, lese ich heise. Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, wo Ihr Problem ist. Wenn es Sie nicht interessiert, dann lassen Sie das Lesen einfach. Zwingt Sie ja keiner.

  • K
    Kaimo

    Ist das hier eine Nachrichtenseite oder ein Werbe-Portal?

     

    Warum geben sich deutsche Medien immer wieder willfährig für die Vermarktungskampagnen irgendwelcher Elektronik-Hersteller her?

     

    Wer braucht ein weiteres neues sinnloses Elektro-Schnickschnack-Teil?

     

    Warum ist sich die taz nicht zu schade dafür, hier kostenlos Werbung zu machen für geldgierige Unternehmen, die die Leute zu blindem Konsum verdummen wollen?

     

    Ist das noch Journalismus??