: Platzverweis für die Privaten
Private Hörfunksender wollen per Prozess Zugang zu Bundesligaspielen erzwingen
HANNOVER dpa ■ Nach Angaben des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) planen mehrere private Hörfunksender einen Musterprozess gegen die Deutsche Fußball Liga (DFL), weil sie für ihre Bundesligaberichterstattung Geld an die DFL bezahlen sollen. Für die Berichterstattung über die 17 Heimspiele einer Mannschaft verlangt die Liga gegenwärtig zwischen 15.000 und 50.000 Mark – je nach Reichweite des entsprechenden Senders.
„Die spinnen doch“, kommetiert VPRT-Geschäftsführer Thorsten Grothe, und das Präsidiumsmitglied Wilfried Sorge ergänzt: „Wir wollen diese unwürdigen Zustände beenden.“ Teilweise hatten die privaten Sender in ihrer Not Reporter auf die Stehplätze im Stadion geschickt, die aber wieder hinauskomplimentiert wurden. Jeder öffentlich-rechtliche Sender dagegen darf samstags 40 Minuten live über die Spiele berichten. „Wir zahlen nicht“, sagt ARD-Sprecher Rüdiger Oppers. DFL-Geschäftsführer Michael Pfad verwies auf inoffizielle „Nebenabreden“, die den ARD-Sendern die Berichterstattung gestatte, und sieht der möglichen Klage ansonsten „gelassen“ entgegen: „Es gibt keine Verknüpfung zwischen TV und Radio.“ Der Verband dagegen pocht darauf, dass es zwar Fernseh-, aber keine Radiorechte gebe.
Vor dem Saisonstart hatten 27 private Anstalten die Lizenz zum Senden von der DFL erworben. Dem VPRT gehören 55 Radiosender und 105 andere Medienunternehmen an. „Der Lizenzkauf erfolgte unter Vorbehalt“, betonte Geschäftsführer Grothe. FRA
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