: Platz für Wagenburg besetzt
LEBEN Amt scheint unter Umständen zu Verhandlungen bereit
„Jeder Bezirk braucht seinen Rummelplatz“ steht auf dem Transparent. Am Dienstag wurde das leerstehende Gelände in der Hauptstraße 3 zwischen den S-Bahnhöfen Ostkreuz und Rummelsburg von rund 20 Menschen besetzt. Seitdem hängt dort der Spruch. Die Wagenburgler hatten im Oktober 2010 ein Grundstück in der Nöldnerstraße gepachtet. Nachdem der Eigentümer Konkurs anmeldete, kündigte der Zwangsverwalter den Platz zum 30. November.
Nun fordern die Wagenburgler ein neues Grundstück in der Umgebung des alten Platzes. „Mit der Gründung des Rummelplatzes wollen wir nicht nur einen Wohnraum für uns, sondern auch einen Treffpunkt für FreundInnen und Interessierte schaffen“, betont Förster.
Doch zunächst muss sich entscheiden, ob die Wagenburg vorerst auf dem Platz bleiben kann. Der neue SPD-Bürgermeister von Lichtenberg Andreas Geisel sagte der taz, über eine Zwischennutzung entscheide allein die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, denn das Grundstück gehöre dem Land. Eine längerfristige Nutzung sei ausgeschlossen, weil dort ab Frühjahr 2012 mit dem Bau einer Kita begonnen werde.
Holger Lippmann vom Liegenschaftsfonds, mit dem WagenburglerInnen am Donnerstagnachmittag Gespräche führten, sagte, sollte die Aktion als Besetzung gewertet werden, werde man Verhandlungen erst dann aufnehmen, wenn die AktivistInnen den Platz verlassen. So wurde auch vor zwei Jahren mit den BewohnerInnen der Wagenburg Schwarzer Kanal verfahren, die schließlich gemeinsam mit dem Liegenschaftsfonds ein neues Grundstück gefunden haben. Ein solches Vorgehen kann sich Lippmann auch bei der Wagenburg Rummelplatz vorstellen.
PETER NOWAK