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Piratin über Geschlechterrollen„Kinder haben keine freie Wahl“

Jungs tragen Blau, Mädchen Rosa? Manuela Schauerhammer will ihre Kinder ohne Geschlechterklischees erziehen – doch das ist anstrengend. Da können selbst die Piraten nicht helfen.

Wem gehört welcher Rucksack? Geschlechterklischees dominieren – noch. Bild: ap
Interview von Svenja Bergt

taz: Frau Schauerhammer, wie oft mussten Sie in der Schwangerschaft beantworten, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?

Manuela Schauerhammer: Das weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich weiß aber, dass es für mich ein echter Schock war, zu merken: Mir ist gar nicht egal, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Auch der Versuch, damit bewusst neutral umzugehen, ist ziemlich schnell fehlgeschlagen.

Zum Beispiel?

Zum Beispiel, wenn man von Leuten Besuch bekommt, die dann sagen: Ach, es wird ein Junge. Einfach weil man es dem Kleiderschrank wohl doch angesehen hat. Es ist ziemlich schwer, Dinge zu kaufen, die geschlechtsneutral sind. Schon für Babys gibt es fast nur einordnende Mädchen- und Jungs-Sachen. Auf den blauen ist ein kleines Monster, ein kleiner Helikopter oder so etwas. Und auf den rosafarbenen eine Prinzessin oder ein kitschiges Pony.

Was war der Auslöser, zu sagen, Sie wollen Ihre Kinder bewusst geschlechtsunabhängig erziehen?

Bild: privat
Im Interview: Manuela Schauerhammer

32, ist freie Texterin und PR-

Strategin. 2009 trat sie in die Piratenpartei ein. Sie betreibt auch ein Blog.

Mein Partner und ich haben unsere Kinder während des Studiums bekommen. Schon damals haben wir uns mit solchen Themen auseinandergesetzt - zum Beispiel habe ich meine Diplomarbeit zu den Gleichstellungsrichtlinien in Deutschland und Frankreich geschrieben. Weil die Sensibilität da war, dachten wir, dass es für uns relativ einfach werden würde, Klischees eben nicht zu reproduzieren.

War es dann aber nicht?

Nein. Mir fiel zum Beispiel auf, dass ich es mitunter schön fand, wenn Leute auch wahrnahmen, ob mein Baby ein Mädchen oder ein Junge ist. Das war für mich schon überraschend und hat einiges an Auseinandersetzung gebraucht, bis sich das geändert hat.

Sie sind Mitglied der Piratenpartei, auch die will erreichen, dass die Geschlechterzugehörigkeit eine geringere Rolle spielt. Erziehen viele Piraten-Eltern so wie Sie?

Das kann ich gar nicht so genau sagen. Ich glaube aber, dass es in alternativen Kreisen recht verbreitet ist, sich kritisch mit herkömmlichen Strukturen und Stereotypen auseinanderzusetzen, und das betrifft dann auch Erziehungsfragen.

Und wie reagieren Sie, wenn Ihr Sohn in rosa Kleidung auf die Straße will?

Wenn er meint – kein Problem. Als er aber mit drei, vier Jahren mal Haarspangen tragen wollte, musste ich mich schon erst mal fragen: Warum fällt mir das jetzt überhaupt auf? Und wie gehe ich mit meiner Aufmerksamkeit um, so dass sie ihn nicht beeinflusst? Denn schon in dem Moment, wo er merkt, dass mir das auffällt, wird ihm natürlich klar, dass hier irgendetwas nicht der Norm entspricht.

Haben Sie ihn auf diskriminierende Kommentare vorbereitet?

Ich hatte damals das Gefühl, ich müsste das besprechen. Aber heute glaube ich nicht mehr, dass das unbedingt der beste Weg ist. Denn damit zeige ich natürlich, dass ich dem Rest der Gesellschaft nicht zutraue, cool damit umzugehen.

Ist die Gesellschaft denn gelassen genug, mit einem Rosa tragenden Jungen umzugehen?

Unser Bekanntenkreis ist aufgeschlossen und lebt teilweise recht unkonventionell, die Kinder sind ziemlich frei. Im Freundeskreis meiner Kinder scheint es mir eher unwichtig, wer was anzieht, Rollenbilder sind nicht so stark präsent. Aber das ist nicht der gesellschaftliche Durchschnitt und dessen bin ich mir bewusst. Es gibt natürlich Gegenden und gesellschaftliche Spektren, in denen Geschlechterklischees noch viel stärker verankert sind. Und in denen diese Klischees gar nicht hinterfragt werden, weil andere Probleme viel drängender sind.

Sind Sie nie angeeckt mit Ihrer Position?

Man darf da nicht missionieren. Nur weil die Forderungen nach geschlechtsneutraler Erziehung für mich nicht radikal sind, heißt das nicht, dass andere das auch so sehen.

Es gibt immer wieder Studien, die nahelegen, unterschiedliche Verhaltensweisen seien zumindest teilweise genetisch bedingt …

… und es gibt andere Studien, die das Gegenteil zeigen. Das Problem ist, dass die Fixierung auf vorgegebene Geschlechterrollen diskriminiert. Ja, unsere Gesellschaft ist heute in vielen Punkten offener als noch vor 50 Jahren. Aber ich glaube, dass ganz viel davon nur eine theoretische Offenheit ist. Selbst wenn heutzutage jede und jeder sich eigentlich geben und anziehen kann, wie er, sie oder es möchte - ganz viele tun es eben doch nicht. Und warum? Weil es einen Konsens gibt, was als normal gilt. Menschen tendieren dazu, gesellschaftskonform zu handeln.

Lässt sich als EinzelneR etwas dagegen tun?

Wir sollten immer mal hinterfragen: Was von meiner Entscheidung kommt eigentlich von mir? Und was von einem gesellschaftlichen Bild?

Wie schwer fällt es Ihnen, sich diesem Bild zu widersetzen?

Das wird um so schwieriger, je stärker der Druck ist. Wenn Kinder ständig von Klischees umgeben sind, kann man nicht mehr behaupten, dass sie eine wirklich freie Wahl hätten. Wenn beispielsweise ein Kind morgens sagt, ich möchte heute ein Junge sein, damit ich im Kindergarten Bauarbeiter spielen kann, dann muss man sich fragen, woher das kommt. Ist das innovativ, weil das Kind sich seine Geschlechterrolle einfach aussucht und damit was ganz Neues macht? Oder ist das tradiert, weil das Kind schon verinnerlicht hat, dass in unserer Gesellschaft nur bestimmte Menschen bestimmte Berufe ausüben? Ich glaube, es schadet, wenn auf jedem Spielzeug mit Bausachen ein Junge drauf ist. Das gibt starre Rollenbilder vor und diskriminiert in der Auswahl dessen, was man sein kann.

Die Einflüsse kommen ja aber nicht nur von den Eltern, sondern auch von Verwandten, dem Kindergarten, aus der Werbung.

Ja, die Kinder sind immer Teil ihrer Umwelt, das lässt sich nicht ausblenden. So hatte unser Sohn eine Bauarbeiterphase, unsere Tochter eine Prinzessinnenphase. Ganz klassisch. Da ist dann die Frage: Inwieweit lässt man das unkommentiert zu, inwieweit diskutiert man das oder denkt sich, das geht schon vorbei.

Und?

Wir haben eine Zeit lang versucht, die Kinder solche Phasen ausleben zu lassen. Aber irgendwann haben wir gemerkt, dass wir sie mit diesen Eindrücken nicht allein lassen sollten - sie werden sonst einfach überflutet. Kinder frei aufwachsen zu lassen kann nicht heißen, sie ihrer Umwelt auszuliefern.

Was heißt das?

Immer wieder reden, Sachen erklären. Unsere Kinder erleben das praktischerweise auch in ihrem Umfeld, und ich nehme selbst auch gerne eine Bohrmaschine in die Hand. Bücher, in denen Rollenstereotype ganz selbstverständlich durchbrochen werden, gibt es leider zu wenige, daher habe ich manchmal selbst gemalt und geschrieben.

Klingt anstrengend.

Es ist wahnsinnig anstrengend. Ein besonders absurdes Beispiel, das mir kürzlich bei einer Recherche untergekommen ist, sind Windeln. Es gibt Windelslips - das sind quasi Windeln für Kinder, die nicht mehr ganz klein sind - inzwischen für Mädchen und Jungs. Ich dachte erst, vielleicht gäbe es dafür physiologische Gründe, dass die Windeln besser angepasst sind oder so. Aber die Herstellerfirma hat mir ausdrücklich versichert, dass ausschließlich das Design unterschiedlich ist.

Eigentlich kämpfen Sie als Eltern auf verlorenem Posten, oder?

Ich kann meinen Kindern Werte mitgeben. Die ganze Gesellschaft lässt sich damit nicht gleich umkrempeln.

Was soll die Piratenpartei da ändern können?

Eine komplett geschlechtsneutrale, also nicht einordnende Gesellschaft ist noch Utopie. Aber es würde schon helfen, eine Gesellschaft so zu organisieren, wie die Piraten das in ihrem Programm fordern. Zum Beispiel, dass das Geschlecht gar nicht mehr erfasst wird, etwa auf dem Personalausweis.

So etwas wie eine Frauenquote kann man dann aber auch vergessen.

Das stimmt, das könnte ein Nachteil sein. Gerade deshalb ist mir auch die Diskussion, wie sich Diskriminierungen stattdessen abbauen lassen, wichtig. Ich glaube, es ist eine Chance, wenn eine jüngere Generation bestimmte Normen hinterfragt, aktiv ablehnt und eine neue Form von Gesellschaft leben will.

Glauben Sie, dass Stereotype verschwänden, wenn jeder Mensch geschlechtsunabhängig aufwachsen würde?

Ich denke nicht, das Stereotype generell verschwinden. Sie gehören wohl zu einer Gesellschaft dazu. Aber sie müssten sehr viel durchlässiger werden. Eine Gesellschaft sollte zulassen, dass Menschen heute in einer Schublade sein können und morgen in der anderen. Dann wären sie Möglichkeiten, aber kein Zwang mehr.

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43 Kommentare

 / 
  • T
    Towanda

    @ FMH: Vielleicht sollten Sie meine Kommentare erst mal richtig lesen, bevor Sie sich dazu äußern und sich selbst widersprechen. Oder wollen Sie abbstreiten, dass in unserer Kulturindustrie Spielzeug nicht Jungen oder Mädchen primär zugedacht ist? Einfach mal Werbung anschauen. Dass in der Realität Mädchen mit Autos und Jungs auch mit Puppen spielen, ist doch auch Fakt, darum ist die geschlechtstypische Zuordnung auch Quatsch.

  • M
    machtWORTE!

    Eine Idee zu einem neuen Kinderbuch, wo Klischees und Stereotype durchbrochen werden, finden sich hier: www.machtworte.wordpress.com oder www.facebook.com/mworte

  • F
    FMH

    @Towanda

    So meinen sie das? Nun, dann weiß ich nicht was sie überhaupt wollen. Normalerweise bezeichnen Eltern Dinge nicht als Jungen und Mädchenspielzeug und es ist durchaus üblich, dass Kinder mit beidem spielen. Niemand presst hier etwas auf, es gibt nur einfach Leute - wie sie - die so etwas behaupten.

    Ich -männlich- übernahm als Kind die Puppenküche meiner Mutter, was mich später von selbst zum eher männlich konnotierten Modellbau brachte.

    Meine Nichte dagegen übernahm das gesamte Dinosaurier- und Autospielzeug von mir und meinem Bruder. Ihre Lieblingsfarbe ist allerdings rosa, sie steht auf Ponys und Prinzessin Lilife.

     

    So läuft das in der Realität ab und es gibt keinen Grund hier aufgrund von irgendwelchen Ideologien einschreiten zu wollen, nur weil man glaubt, dass Eltern hier etwas falsch machen könnten.

    Alles was hier verlangt wird ist, dass eine bestimmte Idee der Erziehung, die rein zufällig sowieso bereits gelebte Realität ist, durch ein theoretisch erdachtes Regelsystem zementiert werden soll.

  • T
    Towanda

    q TakaTukaLand: Ich habe nicht behauptet, dass genauso viele Männer wie Frauen ihre Kinder betreuen. Außerdem habe ich nicht (nur) von den Vätern gesprochen, die ganztags zu Hause sind. Aber Babys wickeln, füttern, mit Kindern spielen, Kinderwagen schieben und sich sonst um die Kids zu kümmern, ist für die meisten Väter heute kein Fremdwort mehr. Umgekehrt sind sehr viele Frauen erwerbstätig. Die Lebensrealität von Frauen und Männern hat sich insgesamt in den letzten Jahrzehnten doch angenähert, privat wie beruflich. Aber nun gut. Jeder hat halt seine Meinung und ich sehe hier keine konstruktive Diskussion, denn wer wie die meisten hier Geschlecht auf die Biologie reduziert und den Wandel der letzten hundert Jahre und die Vielfältigkeit der Menschen und der Kultur ignoriert, ist immun dagegen, mal wenigstens einige Stereotype in Frage zu stellen oder sich auf Argumente einzulassen.

  • T
    TakaTukaLand

    @Towanda

     

    wo, in welchem Land betreuen genauso viel Väter wie Mütter den Nachwuchs ?

  • T
    Towanda

    @ Goofos: Schau dir doch bitte mal die Geschichte an was die Kleidung betrifft. Wenn meine Aussagen auf Glauben beruhen was ist dann mit den gegenteiligen Argumenten? Dann müssten die auch auf einem Glauben beruhen. Auch sie sind nicht entgültig zu verifizieren. Tatsache ist doch, dass vermeitlich einfache, kauusale Begründungen, nach denen ein oder zwei "natürliche" Ursachen für eine grundlegende Prägung vorhanden sind, von den Medien in den letzten Jahren stärker verbreitet werden, statt sich mit komplexen Einflussfaktoren zu beschäftigen. Vor über hundert Jahren war man der Meinung, Frauen wären nicht befähigt höhere Bildung zu erlangen und eine Partei zu wählen. Biologisch begründet. Würdest du dem zustimmen? Heute noch? Man kann doch nicht soziale Prägungen, die auch immer einer aktuellen Mode unterworfen sind, alle auf Natur zurückführen. Und noch einmal, wie ich schon geschrieben habe: Ich haben NICHT behauptet, dass es keine biologischen Unterschiede gäbe. Mich stört, dass aber versucht wird, die Komplexität des Menschen auf ein bipolares Schema zu reduzieren. Außerdem gibt es Unterschiede zwischen den Kulturen. In Russland werden Frauen sehr wohl Bauarbeiterinnen und Ingenieurinnen. Und was Natur angeht: Sieht der Frauentyp, den die Medien uns präsentieren, noch natürlich aus? Viele versuchen wohl Barbie nach zu eifern. Vor fünfzehn Jahren sah das noch anders aus. Ich denke, dass hier sehr viel Diskursmacht, Mainstream und Zuschreibungen im Spiel sind. In dreißig Jahren denken die Menschen über all das vielleicht ganz anders.

    Und das Populärwissenschaft, Neoliberalismus etc. den Menschen im Denken prägen, kann doch ein gebildeter Mensch nicht abstreiten. Sonst müssten wir in einer, völlig von Natur determinierten, Kultur leben.

     

    @ FMH: Man könnte z.B. darauf verzichten, Autos als Jungespielzeug und Puppen als Mädchenspielzeug zu bezeichen. Vor allem, wo inzwischen genauso viele Frauen wie Männer Führerschein haben und Männer daheim ihren Nachwwuchs betreuen. Und was ist mit Spielzeug für Kleinkinder? Kreisel, Förmchen, Bälle, Legos, Puzzle usw.? Nur was für Mädchen? Nur was für Jungs? Unsere Zwillinge (Mädchen) hatten all das und haben darüber hinaus haben sie mit Autos und mit Puppen gespielt. Die eine mochte eher rosa, die andere eher blau. Ist die eine jetzt deswegen ein echtes Mädchen und die andere nicht??

  • F
    FMH

    @Towanda

    Nein, tut mir Leid, darum geht es meiner Erfahrung mit Eltern und auch Wissenschaftlern in diesem Gebiet nach leider nicht. Es wäre vielleicht ganz interessant, das so zu betrachten. Aber es wird nicht gemacht. Niemals. Was bitteschön soll auch beispielsweise nicht geschlechtsspezifisch konnotiertes Spielzeug oder Kleidung sein?

    Wie ich es bisher erlebt habe, läuft das immer nur darauf hinaus, dass man Jungen Dinge zuteilt, die eher weiblich konnotiert sind und umgekehrt.

    Es liegt mir fern zu behaupten, dass das Kinder irgendwie ruiniert, aber es ist wohl nicht vielmehr als ein neo-esoterischer Spleen der Eltren und auch auf sozialwissenschaftlichem Terrain einäußerst zweifelhaftes Unterfangen.

  • H
    HamburgerX

    "sondern ich würde wollen dass auch ein mädchen bauarbeiter spielen darf ohne gleich ihr geschlecht wechseln zu müssen."

     

    Ja, soll sie, wenn sie will. Auch ein Junge kann mal Krankenschwester spielen.

     

    "wir zwingen aber alle menschen diesem durchschnitt zu entsprechen ...."

     

    Nö, niemand wird zu irgendwas gezwungen. Das ist doch ein Märchen. Alles ist frei. Die meisten Frauen WOLLEN aber eben keine Bauarbeiter werden. Den Zwang sehe ich vielmehr bei den ganzen Gendergesetzen, Frauenquoten und sonstigen Zwangsbeglückungen, die bevormundende Ideologen da für uns zusammenkochen wollen.

     

    Und dass bestimmte Berufe eher "weiblich" oder "männlich" geprägt sind, ob nun aus biologischen, kulturellen oder sonstigen Aspekten, erfordert dann halt etwas Mut zur Abweichung von der Masse. Aber alles auf 50-50 künstlich zu planieren, nur damit es die Mutlosen auf dieser Erde leichter haben, ist kontraproduktiv. Man muss sich im Leben immer etwas mehr behaupten, wenn man gegen den Strom schwimmt. Das ist nur natürlich. Hauptsache, der Staat oder irgendwelche Gesetze mischen sich da nicht ein, denn der Staat vertritt alle und hat sich daher neutral zu verhalten.

     

    In Arabien in einem Lanhd mehr Frauen in der Informatik? Haben Sie eine Quelle? MINT-Fäche werden ja gerne mal zusammengeschmissen. Generell können natürlich auch Frauen Informatik. Aber auch hier ist die Vorliebe für das Fach einfach nicht so hoch. Evtl. ist in muslimischen Staaten durch die strenge Erziehung und das Einschränken von Mode, Tanz, Discos, Kommunikation, Weggehen usw. (kein westlicher Lebensstil) die Konzentration auf geistig-komplexe Fächer mehr motiviert.

  • G
    Goofos

    @Towanda

    Ich weiß nicht welche Logik es sein soll zu behaupten die Farbe Rosa hätte nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun. Weder das eine noch das andere ist irgendwie wissenschaftlich bewiesen. Es ist also weiterhin nur ein Glaube, dass die Farbe Rosa nichts mit dem biologischen Geschlecht zu hat. Ebenso die Annahme, dass "Kulturindustrie, Massenkonsum und der Verblödungsmedien" hätte mit der Farbwahl von Mädchen etwas zu tun, bis hin zur Annahme, dass es keine "natürlichen Gründe" gebe warum Frauen sich in hochhackige Schuhe und enge klamotten quälen.

    Alles nicht bewiesen sondern einfach nur Glaube.

     

    Außerdem meintest du wahrscheinlich "Die Unterschiede innerhalb der Geschlechter sind größer als zwischen den Geschlechtern." Den Satz kenne ich und weiß, dass das meistens so interpretiert wird als gebe es deshalb keine Unterschiede zwischen Mann und Frau, quasi so als gebe es diese verschiedenen Welten Mann und Frau nicht. Aber genau das besagt dieser Satz nicht.

  • T
    Towanda

    @ Willi: Wo steht denn, dass alle jetzt Rosa tragen sollen? Darum geht es doch gar nicht, auch nicht, dass die Geschlechtsunterschiede ganz eingestampft werden sollen. Das halte ich auch für utopisch. Viele hier haben das Interview gar nicht richtig verstanden. Es geht darum, dass bei kleinen Kindern nicht alles und jedes vom Spielzeug bis zum Gebrauchsgegestand geschlechtsypisch gestaltet und konnotiert wird. Das hat nämlich in den letzten Jahren ziemlich zugenommen und hat nichtss mehr mit Natürlichkeit zu tun. Und was das Hinterfragen und ggf. Modifizieren von Klisschees mit Pädophilie zu tun hat, wüsste ich auch gern. Das Interview ist viel weniger radikal als hier unterstellt wird.

  • AT
    abby thur

    Ich liebe pink und kann mit einer Bohrmaschine umgehen... da haben meine Eltern was richtig gemacht ;-)

  • W
    Willi

    "geschlechtsunabhängig aufwachsen"

     

    Was soll das sein, rosa Röcke für alle?? Und Gemeinschaftsduschen und -toiletten bis zum Erwachsenenalter?

     

    Dieser Genderquatsch ist eine gefährliche Ideologie, bei der auch zunehmend abartike Praktiken und Ansichten wie Pädophilie und Nekrophilie in den Bereich des Akzeptablen und Legalen gerückt werden sollen. Es hindert niemand ein Mädchen eine Bohrmaschine in die Hand zu nehmen, aber solche Gendersachen führen bei vielen Menschen später zu schlimmen Neurosen und Persöhnlichkeitsstörungen. Man sollte beim althergebrachten bleiben.

  • T
    Towanda

    @ Goofos, was bitte soll denn das für eine Logik haben? Was hat die Farbe rosa mit dem biologischen Geschlecht zu tun? Warum finden so einige Mädchen rosa gar nicht toll oder machen nur mit, weil ihre Freundinnen das auch haben? Glauben Sie etwa im Ernst, dass die Wissenschaft heraus gefunden hat, Mädchen lieben "von Natur aus" rosa und dann wird das so verkauft? Ich würde eher sagen, die Auswirkungen von Kulturindustrie, Massenkonsum und der Verblödungsmedien (besonders TV und amerikanische Populärliteratur) hat dazu geführt. Aber wenn es uns jeden Tag gesagt wird, dass diese kulturelle Inszinierung und Bipolarisierung natürlich ist, dann glauben es eben die meisten auch. Ist ja so schön einfach. Am Ende heißt es wahrscheinlich noch, es sei von der Wissenchaft heraus gefunden worden, dass Frauen aus natürlichen Gründen ihren Körper gern in hochhackige Schuhe und zu enge Klamotten quetschen und Schönheits-OPs für Frauen und Männer dem natürlichen Drang der Geschlechter entspricht. Die Verschiedenheit in Auffassung, Geschmack und Interesse innerhalb einer Geschlechtskategorie ist u.U. höher als zwischen den Geschlechtern. Aber das wäre für einige Leute schon zu kompliziert. Klassifizierung und gruppenspezifische Zuordnungen sind eben einfacher.

  • S
    Schmelter

    Komisch, das sich das seit 35 Jahren nicht geändert hat. auch ich habe mein Kind Kleidungsmäßig Geschlechterneutral erzogen, und es war gar nicht so schwer. Was mir heute auffällt, ist eine Rückkehr der alten Kliches, nämlich Mädchen rosa und mit Rock, jungens blau und mit Hose. Ich empfinde das als Rückschritt und einengung der Persönlichkeit.

    Besser klettern lässt es sich allemal mit einer Hose, und Latzhosen sind praktischer als Bundhosen mit Gürtel, jedenfalls für kleine Kinder, es sagt nämlich im Kindergarten keiner:"steck mal dein Hemd in die Hose"! Das hat mein sohn schon vor 30 Jahren festgestellt.

  • N
    nihi.list

    Da hilft nur noch die Quote im Kindergarten.

     

    50% der Mädchen müssen Blau tragen, dürfen nur mit Bagger und Autos spielen und haben sich zu prügeln.

     

    Bei 50% der Jungens eine entsprechende Quote (rosa, Puppen, lieb sein)

     

    Wäre doch gelacht, wenn man die Natur der Bälger nicht an Gender-Vorstellungen anpassen könnte.

     

    Die werten Leser halten das für Blödsinnig und der Schreiber hat nichts verstanden? Na dann warte sie mal ab. Den EU-BürokratINNEN traue ich noch ganz andere Sachen zu.

  • T
    thxyz

    Sorgen habe die Leute ...

  • I
    ich_auch

    man sollte ein ministerium für ungeschlechtliche Gesellschaft einrichten und dieses mit mindestens 500 absolventen der gender-studies besetzen, da hätte man gleich ein paar leute von der strasse geholt.

  • G
    Goofos

    @ Towanda

    "ob Sie es glauben oder nicht, vor ein paar Jahrzehnten war blau eine Mädchenfarbe."

     

    Warum sollte deshalb heute die Mädchenfarbe Rosa sozial konstruiert sein? Was wenn damals die Mädchenfarbe Blau sozial konstruiert war, heute aber nicht?

     

    Man kann natürlich alles mögliche einfach so "sozial konstruiert" betiteln. Es bleibt aber eine mit großen Lücken behaftete Argumentation und letztendlich nur ein Glaube, dass das eine und das andere nicht sozial konstruiert wäre.

  • W
    Wieso

    Hiho,

     

    da werden dir aber all die Kinderlosen Bioloser was ganz anderes erzählen!!! Sei gewarnt, jedes Kind (geschlechtsneutral) darf in Zukunft selbst aussuchen, ob es später Kinder bekommt oder nur zeugen kann, werden die sagen .-))

  • G
    Goofos

    "Wir haben eine Zeit lang versucht, die Kinder solche Phasen ausleben zu lassen. Aber irgendwann haben wir gemerkt, dass wir sie mit diesen Eindrücken nicht allein lassen sollten - sie werden sonst einfach überflutet. Kinder frei aufwachsen zu lassen kann nicht heißen, sie ihrer Umwelt auszuliefern."

     

    Das ist wohl doch eine dürftige Entschuldigung dafür in die "geschlechtsneutrale" Erziehung einzugreifen. So erscheint es auch eher so als ob mit der "geschlechtsneutralen Erziehung" ein gewünschtes Ergebnis produziert werden soll.

     

    Bei dem Thema wird leider zum einen oft der Einfluss der Umwelt einseitig betrachtet. Wird auf das Kind eindringlich eingeredet "Du musst dieses und jenes nicht tun, sondern könntest auch dieses und jenes tun" muss man das wohl ebenso einen stereotypen Eingriff in die geschlechtsneutrale Erziehung nennen, das ein bestimmtes Ergebnis reproduziert. Eben vornehmlich das was sich die Erziehenden darunter vorstellen.

     

    Zum anderen finde ich es immer wieder erstaunlich wie allgemein und simpel "geschlechtsneutrale Erziehung" auf den Einfluss der Umwelt auf die Kinder reduziert wird, welches zudem die Ursache für Geschlechtstereotype sein soll. Beseitigt man halt mal kurzerhand jeglichen Umweltbedingten Einfluss auf die Kinder, es bleibt dann noch immer die höchsteigene Wahrnehmung eines jeden einzelnen Kindes. Und auch das wird irgendwann mal feststellen, dass es (ganz allgemeine und simple) Unterschiede gibt und schon allein das eine gewisse Stereotypisierung in Gang bringen muss.

    Man könnte auch sagen, dass sich Stereotype reproduzieren auch wenn die Erziehenden sie nicht produzieren.

     

    Von daher sehe ich "geschlechtsneutrale Erziehung" zum großen Teil als Unsinn an.

  • T
    Towanda

    Manche Leute haben auch im 21. Jahrhundert noch nicht kapiert, dass Geschlecht zu einem großen Teil sozial konstruiert ist oder was ist natürlich daran, dass Jungs blau tragen und Mädchen rosa?

    Und @ Angelika Renner: ob Sie es glauben oder nicht, vor ein paar Jahrzehnten war blau eine Mädchenfarbe. Und wenn Sie jahrunderte alte Gewohnheiten so toll finden, sollten Sie mal ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen. Frauen hatten vor über hundert Jahren kaum Rechte, durften nicht wählen, keine Uni besuchen und waren gesetzlich dem Ehemann unterstellt. Wenn Sie das toll finden und Weiterentwicklung ablehnen, können Sie ja so leben. Die geistige Rückständigkeit und der Antifeminsimus in diesem Land ist echt gruselig. Wenn die sozialen Geschlechtsunterschiede alle so natürlich wären, müssten sie ja nicht jeden Tag auf Teufel komm raus insziniert werden.

  • G
    gast

    @ hamburgerx

     

    ''in der kleine Kinder morgens aufstehen und sagen, heute will ich aber ein Junge sein''

     

    das will ich auch nicht!!! sondern ich würde wollen dass auch ein mädchen bauarbeiter spielen darf ohne gleich ihr geschlecht wechseln zu müssen.

    aber genau das verlangt ja unsere gesellschaft weil ein mädchen das eben nicht darf oder zumindest würde man ihr vorwerfen kein richtiges mädchen zu sein. ein mädchen welches bauarbeiter ohne diskriminierung speieln darf kommt auch nicht auf die idee ihr geschlecht zu wecheseln es sei denn sie wäre transsexuell.

    männer haben nicht das recht frauen in eine rolle zu zwingen nur weil sie nicht in der lage sind sich selber unabhängig von den frauen eine sinnvolle aufgabe zu geben und sich sonst nutzlos fühlen.

    emanzipiert euch.

    in einigen arabischen ländern studieren mehr frauen als männer informatik. weil der bezug informatik = männlich fehlt.

    natürlcih gibt es eigenschaften die im DURCHSCHNITT mehr männlich oder weiblich sind. aber es ist die regel der stochastik dass der einzelfall nicht dem durchschnitt entspricht. wir zwingen aber alle menschen diesem durchschnitt zu entsprechen ....

  • A
    Anita

    Ich hab jahrelang unter Geschlechterklischees gelitten.

    Ich wurde in rosa gesteckt und ständig hiesz es: "Ein Maedchen macht so etwas nicht!".

    Ich musste kaempfen um Abi zu machen "Du heiratest doch spaeter sowieso und bekommst Kinder!".

    Und ich musste mich rechtfertigen, weil ich eine technische Ausbildung gemacht habe.

    Es hat nichts mit Gleichmacherei zu tun, wenn man Kinder nicht von vorneherein in eine Schublade steckt und mit Gewalt versucht, darin fest zu halten.

    Solange ein Mann im rosa Bluemchenkleid nicht auf die Strasse kann ohne schief angekuckt zu werden, haben wir noch einen langen Weg zur Gleichberechtigung.

  • N
    nnnn

    ich finde den Artikel gut.

    Und wie immer wenn die Kommentarfunktion eines Artikels Honeypot für maskulinisten ist: Sie brauchen nur zwei zeilen zu schreiben um sich als erzreaktionäre dumpfbacken zu outen

  • M
    Martinique

    Mit etwas Gehirnwäsche sollte es doch möglich sein, aus vernünftigen Kindern gestörte Erwachsene zu machen, die mit Heroinspritze am Bahnhof sitzen.

  • F
    Fraggle

    Denkt doch mal an eure eigene Kindheit zurück. Was mich wundert, ist dieser fiese Rollback hinsichtlich von Geschlechterstereotypen bei Mädchen und Jungen, was besonders deutlich beim derzeitigen Dresscode wird. Kein Wunder und wohl notwendig, wenn das Pendel da ins andere Extrem ausschlägt.

     

    Eines bleibt wie es immer war: Kinder durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen. Ich erinnere mich, als Mädchen zwar zuerst Interesse an Puppen gehabt zu haben, aber schon als Grundschülerin mehr Interesse für Technisches entwickelte. Meine - nicht sonderlich reflektiert-fortschrittliche Mutter - häkelte mir grüne Babyklamotten, mein Einschulungskleidchen war dunkelblau mit gelb, und überhaupt fand ich rosa schon immer doof. In der Pubertät trugen dann viele, unabhängig vom Geschlecht, das gleiche: Parka, Jeans, Palästinensertuch und Turnschuhe. Highheels kamen bei mir später dran. Was bin ich doch froh, dass ich all das tragen durfte und konnte, was ich wollte. Meine These: würden Eltern und andere Erziehungsberechtigte nicht dauernd reinquatschen, Ansprüche stellen und drängen, hätten Kinder tatsächlich mal die Wahl. Angebote machen ist gut, aber enttäuscht zu sein, nur weil Ella jetzt mal mit Puppen spielen will und nicht mit dem Bagger, bringt sicher nicht den gewünschten und aus meiner Sicht durchaus sinnvollen Effekt, sondern nur Frust und Irritation auf beiden Seiten.

  • B
    bempo

    Mann-o-Mann, die Kinder müssen ja ne Schacke fürs Leben kriegen...

     

    @Michael Neunmüller: Besser könnte ich es auchnicht ausdrücken... 100 Punkte!

  • R
    Rainer

    Das arme Kind.

     

    Bei solch verkopftem Geschwurbel ist die spätere lebenslange Psychotherapie vorprogrammiert.

  • J
    Jörg

    Liebe Redaktion,

     

    warum interviewt Ihr Frau Schauerhammer? Weil sie bei den Piraten ist? Auch unter Mitgliedern anderer Parteien findet Ihr viele Eltern, die Euch Interviews über die Schwierigkeiten bei moderner Erziehung geben könnten.

     

    Vorschläge für die nächsten TAZonline Titel:

    CDU-Mitglied über seine Probleme im Staßenverkehr, oder

    SPD-Mitglied über seinen Ärger mit Mobiltelefonen.

     

    Spannend!

  • H
    HamburgerX

    Es gibt mehrere Studien, die nicht widerlegt wurden, und die zeigen unterschiedliche Reaktionen und Aufmerksamkeitsverschiebungen auf Rasseln, technische Werkzeuge bei Mädchen und Jungen.

     

    Vielleicht ist das auch bei Vorliebe für blaue uns insbesondere rosa Kleidung so. Vielleicht auch nicht - nur dann ist es eine kulturelle Komponente der Gesellschaft. Es gehört auch zur Kultur, zur Tradition dass Mädchen ehre rosa und Jungen eher blau tragen. Ohne dass es aber tatsächlicher Zwang ist. Sich Fragen gefallen lassen zu müssen, ist nun mal immer so, wenn man von der Mehrheit abweicht, gilt auch, wer mit Händen statt mit Messer und Gabel ist.

     

    Und was ist daran schlimm? Gar nichts. Im Gegenteil: Solche kulturellen Codes verbinden, stärken, sorgen für Identifikation, geben der komplexen Welt eine gewisse Ordnung. Und das anzustreben, ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis.

     

    Ich will keine Welt, in der alles völlig beliebig ist, in der kleine Kinder morgens aufstehen und sagen, heute will ich aber ein Junge sein, weil Genderforscher ihnen das zugeredet haben.

     

    Frauen und Männer werden für alle Zeiten unterschiedlich sein, und sei es nur, weil erstere Kinder gebähren, und das ist auch gut so. Vielleicht ist das ja auf anderen Planeten anders. Also, wer sonst keine Sorgen hat, soll sich auf zu den Sternen machen.

  • AR
    Angelika Renner

    Warum muss immer alles "geschlechtsneutral" sein? Was soll diese krankhafte Gleichmacherei, die mit Gleichberechtigung nichts, aber auch gar nichts zu tun hat?? Was ist das Problem daran, wenn Jungen jungentypische und Mädchen mädchentypische Sachen tun bzw. Kleidung tragen? Was ist das Problem daran, wenn man am Kleiderschrank das Geschlecht des Kindes erkennen kann? Eure ständigen Experimente am Menschen und seinen jahrtausendealten Gewohnheiten und Wesenszügen sind abartig und widerwärtig! Die Masse der Menschen will dieses geschlechtsneutrale Getue nicht, ihr seid die berühmt-berüchtigte schreiende Minderheit! Kümmert Euch nicht um die Privatsphäre anderer Menschen, haltet Euch aus Sachen raus, die Euch nichts angehen! Und lasst endlich Jungen Jungen und Mädchen Mädchen sein!!!

  • T
    Towanda

    Wie gut, dass manche Kinder sich das Recht nehmen so zu sein wie sie sein wollen. Ich kenne genug Mädchen, die Fußball und mit Autos spielen und Jungs, die Rosa mögen.

  • I
    imation

    "Es ist ziemlich schwer, Dinge zu kaufen, die geschlechtsneutral sind. Schon für Babys gibt es fast nur einordnende Mädchen- und Jungs-Sachen. Auf den blauen ist ein kleines Monster, ein kleiner Helikopter oder so etwas. Und auf den rosafarbenen eine Prinzessin oder ein kitschiges Pony."

     

    Wie sehen denn geschlechtsneutrale Babysachen aus, Grau?

     

    Ansonsten: Mädchen/Jungs und Frauen/Männer sind nicht gleich, sondern anders.

    Das anders und nicht gleich immer mit schlecht und besser verwechselt wird ist das Problem und nicht die Unterschiede.

  • AH
    Aus Haching

    Arme Kinder. Im Jahr 2012 sollte klar sein, dass das Verhalten von Kindern teils genetisch, teils kulturell bestimmt wird. Eine Erziehung, die als Ziel das (gefühlte) Neutrum hat, wird mehr als genügend Schäden hinterlassen.

  • MN
    Michael Neunmüller

    LOGISCH BETRACHTET gibt es sechs Möglichkeiten:

     

    a) KONVENTIONELL: Mädchen MÜSSEN rosa tragen, Jungs blau

     

    b) ANTIKONVENTIONELL: Mädchen MÜSSEN blau tragen, Jungs rosa

     

    c) LIBERAL: Beide dürfen tragen, was sie wollen, die Eltern kümmern sich nicht darum

     

    d) PROTESTANTISCH: Beide dürfen tragen, was sie wollen, aber nur nach vorhergehender intensiver Gewissensbefragung und Therapiesitzung: sie sollen wissen, dass JEDE Kleidung Stereotypen beinhaltet und deshalb reflektiert und mit der nötigen Gewissensschwere getragen werden muss

     

    e) MAOISTISCH: es gibt nur noch graue Einheitskleidung

     

    f) REFORMPÄDAGOGISCH: Alle gehen nackt und sehen einander nicht an. Keiner merkt was.

  • K
    Kindertagesstättenbekämpferin

    nichts Neues unter der Sonne...

     

    auf dem Dampfer waren wir vor ca. 30 Jahren auch schon: den Jungen die Puppen aufzudrücken und den Mädchen die Technik-Trecker und Dampfmaschinen...

    Umpolung ging aber nicht. Es hat sich raus kanalisiert, was wollte/sollte

  • HR
    Hans Reimann

    Ich versuche ständig für mein weibliches Menschenkind auch geschlechtsuntyisches Speilzeug zu kaufen und sie dafür zu begeistern. Für eine Eisenbahn oder ein ferngesteuertes Auto ist mein Kind schwer zu begeistern.

    Aber die Fussballpräsenz im Fernsehen bewirkt, dass sie mit mir Fussball spielt. Yeah!

     

    Ein Kleid mit einem Monster oder der Konstruktionszeichnung eines Baufahrzeuges zu finden ist leider völlig unmöglich. Blöde Hersteller. An der Nachfrage kann es unmöglich liegen.

  • D
    D.J

    Mist, 1 Million Jahre alles falsch gemacht. Resettaste drücken ;)

  • L
    lele

    geschlechtsneutrale Erziehung...man kann sich das Leben wirklich extrem unnötig komplizieren.

    Was sollen denn die Kinder davon haben, ausser Problemen mit ihrer Identität. Dank sei den Hirngespinsten und wirren Gerechtigkeitsvorstellungen der Mutter.

  • R
    Ralph

    Bis wir dann irgendwann den Sinn für "männlich" und "weiblich" verloren haben und nur noch farblose und sexuell inkompetente Abziehbilder sind.

     

    Was für eine Utopie.

     

    Wäre es nicht sinnvoller, Unterschiede als solche zu akzeptieren, statt Uniformität anzustreben?

  • E
    entschuldigung

    Wie wäre es, wenn wir bei den Muslimen beginnen.

     

    Geschlechterabhängige Erziehung muslimsicher Jungen und Mädchen.

     

    Ich halte das ganze für unrealistisch. Die Demographie spricht eine eindeutige Sprache.

     

    Es wird wohl eher mehr Rollen als weniger geben z.B. das Kopftuch (auch für Männer?)

     

    Schon komisch. Die Linken wollen Genderstreaming und Islam gleichzeitig.

     

    Ihr seid ja lustig.

  • HJ
    Hu Junzi

    Bravo!

    Ein schönes Interview, mit ein paar bemerkswert nachdenklich machenden Thesen.

    Wichtig und vorallem enstzunehmen, Kindererziehung ist keine reine Privatsache (zum Glück für manche Kinder), und sie erfordert viel Kraft, Geduld und Ausdauer und weniger RTL2 und PS3.

    Schön so etwas zu lesen.

    Ansonsten, die Gesellschaft ist so, wie wir sie uns machen.

    Daher, Danke und nochmals, Bravo.

  • F
    FMH

    Vielen Dank, taz, für dieses Interview. Jetzt trete ich aber endlich und ganz schnell aus der Piratenpartei aus. Geschlechterneutrale Erziehung... aua!