: Piepmatz und Folgen
Anlass zum Koalitionskrach Anfang 1995 gab die (nach einem taz-Titel benannte) „Piepmatz-Affäre“: Der Staatsrat von Umweltsenator Ralf Fücks (Grüne) hatte Flächen – fachlich richtig – als EU-Vogelschutzgebiet angemeldet, die Wirtschaftssenator Claus Jäger (FDP) lieber für Gewerbe reservieren wollte. Beim Misstrauensvotum stimmen auch Teile der SPD gegen Fücks – die Ampel-Koalition ist geplatzt.
Bei den Neuwahlen im Mai 1995 büßt die SPD 5,4 Prozentpunkte ein, die FDP gar 6,1: Sie kommt nur noch auf 3,4 Prozent und ist nicht mehr im Parlament vertreten. Die Grünen steigern sich um 1,7 Prozentpunkte auf 13,1 Prozent. Eine Abspaltung der SPD namens „Arbeit für Bremen“ (AfB) erzielt aus dem Stand 10,7 Prozent der Stimmen.
Klaus Wedemeier (SPD) tritt wegen des schlechten Ergebnisses zurück. Die SPD votiert für eine große Koalition mit der CDU, die Henning Scherf seitdem führt.