BETRUGSVERDACHT : Pharmahändler und Ärzte im Visier
VERDEN | Ein Pharmagroßhändler und etwa 50 niedersächsische Ärzte sollen mithilfe fiktiver Rezepte im großen Stil Krankenkassen betrogen haben. Man ermittle gegen den Pharmagroßhändler und rund 50 Ärzte wegen Untreue, Betruges und Bestechung oder Bestechlichkeit, so die Staatsanwaltschaft in Verden. Den Krankenkassen sei durch die Betrügereien ein Schaden in einer Größenordnung von etwa 1,2 Millionen Euro entstanden.
Ein Mitarbeiter des Pharmahändlers habe sich der AOK Niedersachsen offenbart und so das Verfahren ins Rollen gebracht. Der Pharmahändler stehe im Verdacht, bei den Kassen gar nicht ausgelieferten Sprechstundenbedarf abgerechnet zu haben – Medikamente, Verbandsmaterialien oder Spritzen, die der Arzt bei der Behandlung von Patienten in der Praxis verbraucht. Die Ärzte verschiedener Fachrichtungen hätten dem Pharmahändler Rezepte über den Sprechstundenbedarf ausgestellt. Im Gegenzug hätten die Ärzte von dem Pharmahändler Sach- und Geldzuwendungen erhalten. Die Ermittlungen seien weit fortgeschritten. (apn)