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Petition für Bud Spencer und Terence HillPizza im Horchlappen

Es soll endlich Wachsfiguren von Bud Spencer und Terence Hill geben, fordern Fans. Falls das nichts wird, hätten wir einen Vorschlag.

Keine Wachsfiguren, aber dennoch unsterblich: Bud Spencer und Terence Hill Foto: imago/United Archives

„Auch die Kritiker beginnen ihre Filme mittlerweile als Klassiker zu sehen, die in eine Reihe mit den Werken von Stan Laurel und Oliver Hardy zu stellen sind.“ So steht es in einer Petition, die fordert wird, Wachsfiguren von Bud Spencer und Terence Hill bei Madame Tussauds in Berlin auszustellen. Denn Spencer und Hill seien „vollkommen zeitlos“.

Und weil zwei Petitionen besser sind als eine, gibt es mittlerweile noch eine weitere mit dem gleichen Ziel. Matthias Vogel, der sie gestartet hat, sagt, die Filme von Bud Spencer und Terence Hill seien „einfach Kultfilme“. Man fühle sich „durch die tolle Atmosphäre, als wäre man im Wilden Westen“.

Dieses Fan-Engagement verdient Erwähnung. Schon deshalb, weil die Anhänger der zwei Schauspieler, die die Petitionen initiiert haben, das Instrument durchaus richtig einzuschätzen wissen: Man kann mit Petitionen allein vielleicht nicht die Welt retten – aber Wachsfiguren, die kann man damit vielleicht bekommen. Wenn man die Stimmung dafür erzeugt. Matthias Vogel sagt, 100.000 Unterschriften zu sammeln, das wäre zum Beispiel schön.

Wobei bis dahin der Weg schon weit ist: Bisher gibt es eine vierstellige Zahl von Unterstützerinnen und Unterstützern. Und das Wachsfigurenmuseum hat sich bereits zu der ersten Petition verhalten. Tendenz: wird eher nichts. „Madame Tussauds sträubt sich dagegen, weil die Wachsfiguren natürlich sehr teuer sind“, sagt Matthias Vogel. Und dann gibt es eben eher eine Figur von Justin Bieber – eine Neuheit im Wachsfigurenkabinett – als von Bud Spencer.

Was nun? Zum einen kann man sagen: Die Petitionen laufen noch, also wer weiß. Zum anderen haben sie ein Nebenziel jeder Petition erreicht: Aufmerksamkeit. Die Petitionen würdigen die Schauspieler schon allein dadurch, dass es sie gibt. Zum dritten könnte man natürlich auch sagen: Vergesst Bud Spencer einfach, der, was er später leugnete, bei einer Regionalwahl einmal für eine rechte Partei kandidiert haben soll.

Das Werk von Einzelkämpfern

Wenn man aber das Werk Spencers und Hills, das im Grunde den Einzelkämpfer feiert, der sich gegen Geschäftemacher, Militärs oder Kirchenmänner durchzusetzen weiß, trotzdem als relevant erachtet: Dann gäbe es, zum vierten, auch noch andere Wege der Erinnerung. Einen Ehren-Oscar vielleicht? Matthias Vogel fände das gut, aber er weiß: „Einen Oscar durch eine Petition vergeben zu lassen, das ist halt echt schwierig.“

Man könnte daher vielleicht auch fordern, die Arbeit der beiden möge in ein Museum der aussterbenden Töne eingehen. Tatsächlich ist das gemeinsame filmische Werk von Carlos Pedersoli alias Bud Spencer, der im Juni gestorben ist, und Mario Girotti alias Terence Hill durchzogen von Klängen, die nur dank ihnen berühmt wurden – und die es wohl nicht mehr gäbe, wenn Filme wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ oder „Zwei wie Pech und Schwefel“ eines Tages nicht mehr wiederholt werden sollten.

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Wir denken da an das „Mmmrrrrrmmm“, einen Laut, der tief aus dem Inneren der von Bud Spencer dargestellten Figuren kommt, wenn sie beim Bohnenverzehr gestört werden. Oder an das vierfache flache „Batsch“, wenn Spencer mit der flachen Hand auf die linke Backe eines häufig in mafiösen Strukturen steckenden Gegners, dann auf die rechte Backe, dann mit beiden flachen Händen zusammen auf beide Backen und schließlich mit der flachen Hand auf die Stirn schlägt. Oder an das „Bäng-Bong“ einer Bohnenpfanne, die als Schlagwerkzeug zweckentfremdet wird. Es ist kulturgeschichtlich von Bedeutung, diese Klänge für die Nachwelt zu bewahren.

Falls aber auch die Forderung, die Töne in ein Museum zu nehmen, nicht auf Gegenliebe stoßen sollte, dann gäbe es noch die Ultima Ratio – Reden wie Bud Spencer und Terence Hill in den deutschen Synchronfassungen ihrer Filme: „Habt Ihr ’ne Pizza im Horchlappen? Wir wollen irgendwas mit Museum!“ Das könnte funktionieren. Bei Museumsverantwortlichen, die Kinder der Siebziger und Achtziger sind.

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