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Personenführung #200: Gemma Terés Arilla Netzwerkerin mit Adrenalinkick

Gedanken in Rekordtempo: Die ehemalige Themenchefin und stellvertretende Chefin des Auslandsressorts wird ab 2024 neue Leiterin der taz Panter Stiftung.

Netzwerkerin par excellence Foto: Foto: Anke Phoebe Peters

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Aus der taz, 04.12.2023 |Da ist Tony! Und wir haben ein Selfie gemacht. Im Hintergrund besagter US-Außenminister Antony (Tony) Blinken. Und haben uns dann mit den Jour­na­lis­t:in­nen aus Spanien, Italien, Polen, Estland, der Türkei unterhalten. Networking, wie Gemma Terés Arilla an diesem Tag im Juli auf dem Nato-Gipfel im litauischen Vilnius sagte.

Netzwerken – ich kenne kaum eine andere Journalist:in, die diese Kompetenz derart perfektioniert hat, mit dem Blick für das Gegenüber und mit dem Schuss Charme, den es braucht, um die gewünschten Informationen zu bekommen. Mit Terés Arilla fliegen Gedanken in Rekordtempo, Konzepte wirbeln, Ideen sprudeln, dann steht die Planung.

„Wir“ steht für Teamgeist und Kooperation

Die gebürtige Katalanin hat für alles einen Plan. Und wenn es den noch nicht gibt, dann schmieden wir einen. Das „wir“ ist in diesem Fall viel mehr als ein Wort, denn es steht für Teamgeist, für Kooperation und Zusammenhalt. Mit ihrem Sprechtempo habe auch ich eine Sparringspartnerin gefunden. Ohne Wenn und Aber.

Und mit ihr weht viel mehr als ein Hauch von Style durch den 3. Stock. Die Etage, die man getrost als „Maschinenraum“ des taz-Hauses bezeichnen kann, als den Ort, an dem Re­dak­teu­r:in­nen diskutieren, oft streiten, aber es immer schaffen, am Ende des Tages eindrückliche Texte für alle Kanäle der taz zu liefern, Print wie online. Terés Arilla war dort Themenchefin und dann stellvertretende Chefin des Auslandsressorts.

Vor allem gibt es viel zu lachen mit ihr und ein wenig Wärme in diesen irren Kriegstagen. Unvergessen ist für mich die Ukraine-Sonderausgabe zum einjährigen Kriegsbeginn. Wir waren uns sofort einig: Wir wollen den Menschen in der Ukraine eine Stimme geben.

Nicht jammern. Einfach machen.

Wie so vieles war auch diese Ausgabe ein Kraftakt. Kurz vor Seitenschluss der Adrenalinkick, zack, zack, weg mit den Seiten, wir klatschten uns ab, dankten allen Beteiligten mit vielen Herzen im Intranet. Natürlich folgte am Abend ein spontaner taz talk zum Thema. Aber: Nicht jammern. Einfach machen. Los geht’s.

Die bisherige Leiterin der taz Panter Stiftung, Konny Gellenbeck, freut sich, dass eine solch versierte Kol­le­g:in in ihre Fußstapfen tritt. Zu recht. Für die Stiftung bringt sie alles mit, was eine Leitung braucht: Internationalität, ein Gespür für Themen, ein „feeling“ für die Redaktion, Teamspirit, Management skills. Eine tolle Wahl für die Stiftung – und ein Verlust für den „Maschinenraum“.