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Personen

Personenführung #182: Thomas Purps Ein backender Controller

Prima backen kann er und auch mit Zahlen jonglieren, sie interpretieren und eingängig präsentieren. Unser Buchhalter feierte kürzlich 60. Geburtstag.

Damals: Thomas Purps (2. v. re.) im Gespräch mit dem Steuerberater Bernhard Brugger (März 1991) Foto: Isabel Lott

Von JAN FEDDERSEN

taz Info, 21.06.22 | Er hat noch die kulturellen Prägungen der DDR in sich, inzwischen natürlich nachwendedeutsch abgeschliffen: Thomas Purps ist von eherner Freundlichkeit und Aufmerksamkeit, er denkt seine Gegenüber immer mit.

Aber das ist nicht sein Charakteristisches: Dieser Kollege wirkt aus jeder Pore heraus unperformativ, nicht imagebewusst, er hat keinen Drang zur interessanten Macke, um sich etwas Originelles zu verpassen.

Der Mann ist einfach von gusseiserner Sachlichkeit, und das muss er auch, denn er ist der betriebswirtschaftliche Controller unseres Hauses. Er bügelt betriebsintern alle finanziellen Belange plausibel glatt, er prüft, ob etwas Sinn macht, an welchen Stellen Rücklagen zu bilden sind – er ist, mit anderen Worten, die ökonomische Instanz schlechthin.

Einer, der auch prima backen kann

Nun hat er kürzlich sein 60. Lebensjahr vollendet – und wir wünschen ihm alles Gute und uns damit ja auch, denn Thomas Purps bleibt der taz noch viele Jahre erhalten.

1962 wurde er im schönen Frankfurt (Oder) geboren, er bekennt, naturwissenschaftlich-mathematisch immer schon orientiert gewesen zu sein – mit Blick für das Betriebswirtschaftliche.

Mit ihm, sagen Menschen, die ihn und seine Arbeit kennen, wäre der Arbeiter-und-Bauernstaat namens DDR nie, jedenfalls wesentlich später untergegangen: Denn dieser Kollege weiß, wie aus schlechten Zahlen stumpfe Fußangeln des politischen Verhängnisses werden können.

Ziffern gewordene menschliche Verhältnisse

Es ist, im Hinblick auf sein Privates, gar nicht so leicht, über ihn menschlich mehr zu erfahren. Immerhin erbrachte die Recherche dies: Er fährt gern Rad, er verbringt gern Zeit mit den Enkeln, liest sehr viel, geht gern ins Theater und Kino, backt viel und wunderbar, er versorgt alle, die Geburtstage oder Jubiläen feiern, liebevoll mit Blumen und selbstgemachter Nahrung.

Manchmal auch einfach so, kennt alle Geburtstage und schreibt herzliche und persönliche Geburtstagskarten, nimmt sich für die blödesten Finanzfragen und Themen Zeit, um Leuten zu helfen, und er ermöglicht mit persönlichem Einsatz die Umsetzung der kreativen Lösungsansätze der taz-­Mit­ar­bei­te­r*in­nen, er stellt die trockenen Zahlen – die für ihn keineswegs abstoßend dröge sind, sondern Ziffern gewordene menschliche Verhältnisse – verständlich und mit liebevollen Worten und Lob dar.