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Archiv-Artikel

Peinlicher Auftritt

betr.: „Fürs Volk, nicht fürs Feuilleton“, taz bremen 5. 11. 2007

Als die Presse fort war, bot Theaterintendant Frey in der Premierenfeier zur mäßigen Inszenierung der „Katze auf dem heißen Blechdach“ trotz sehr guter schauspielerischer Leistungen (!) einen nachgerade peinlichen, wenig souveränen Auftritt. Statt sich als Zwerg auf den Schultern des Riesen abermals zu sonnen, dass in Bremens Theater unter Klaus Pierwoß mit Geduld, Leidenschaft und Chuzpe „trotz hoffnungsloser finanzieller Lage spannendes Musiktheater“ gemacht wurde, so das Jahrbuch 2007 der opernwelt, wollte er sich nach 96 Tagen im Amt mit Verweis auf 4,2 Millionen „Pierwoß-Schulden“ von der Vergangenheit absetzen, „Schulden“, die nach der anschließenden Aussage von Staatsrat Heseler die Folge der Unterfinanzierung der Spielstätten sind. Ein Hinweis darauf, die Bitte um Hilfe wäre angemessen und von Applaus begleitet gewesen. Mit dieser Art von Vergangenheitsbewältigung aber hat die Ära Frey am Bremer Theater keine positive Zukunft. Auch für Vorgänger-Schmäh gilt die alte Theaterregel, was gestrichen ist, kann nicht durchfallen.

ERICH RÖPER, BREMEN