: „Peak Oil“
betr.: „Schmutzig und rentabel“ von Matthias Urbach, taz vom 7. 11. 06
Die „amerikanischen Geologen“ (Iren, Franzosen und Schweden sind auch dabei, nur Deutsche nicht), die sich mit dem weltweiten Ölfördermaximum, oder „Peak Oil“, beschäftigen, sind sich darüber im Klaren, dass man Ölprodukte auch aus Kohle, Erdgas oder Biomasse gewinnen kann. Sie kennen auch die Gesetze der Marktwirtschaft, denen zufolge Preise nicht durch die Herstellungskosten, sondern durch Angebot und Nachfrage gebildet werden.
Und was die Deponierung von Kohlendioxid angeht, mit der wir uns angeblich „arrangieren“ müssen: Bis jetzt gibt es ein einziges Projekt im norwegischen Sleipner-Ölfeld, bei dem seit 1991 im großen Maßstab Kohlendioxid in eine untermeerische Grundwasserschicht eingeführt wird. Was machen wir denn, wenn sich das Gas im Laufe der Jahrzehnte aus den Sequestrierungsspeichern wieder verflüchtigt, zur Meerwasserübersäuerung beiträgt, die CO2-Speicherfähigkeit des Ozeans herabsetzt und indirekt wiederum den Treibhauseffekt anheizt? Unterirdisch eingelagertes Kohlendioxid ist langfristig gesehen genauso gefährlich wie ein Salzstock voller Atommüll.
BERND OHM, Berlin