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Partitur des Zwitscherns Das Gesangs-Timing der niedersächsischen Waldvögel

Des Waldkauz‘ schauriges „Komm mit!“ ist, erwartbar, nur nachts zu hören und bricht mit Sonnenaufgang ab: Das führt in der Grafik zum Gesangs-Timing der niedersächsischen Waldvögel zu einem sich verbreiternden lila Korridor. Überraschend hingegen: Der zänkische Ruf des Buntspechts erklingt, wenn überhaupt, in den ersten zwei Stunden mit Tageslicht, während die Mönchsgrasmücke ihre hochkomplexen Strophen ab Ende April im hellen Sonnenschein anstimmt, gerne zusammen mit den rhythmisch anspruchsvollen Koloraturen des Fitis. Noch nie ist so genau gezeigt worden, wie ich die Gesangsaktivitäten von Vögeln auf die Frühlingsmonate und die Tageszeit verteilen. Dafür hat ein Team der Uni Göttingen und der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in der Brutsaison an 256 Standorten in niedersächsischen Wäldern alle zehn Minuten während 30 Sekunden die Pieps- und Zwitscherereignisse erfasst. Das Ergebnis der KI-gestützten Auswertung der so eingesammelten insgesamt 6,4 Millionen Rufe wurde nun im „Journal of Ornithology“ veröffentlicht. Hauptautor ist Forstwisssenschafts-Doktorand David Singer. Grafik: David Singer

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