■ Soundcheck: Pantera
Gehört: Pantera. Echte Roughboys schafften es bis auf die Bühne der Großen Freiheit, der schmächtigere Nachwuchs schüttelte sich verhalten auf den Rängen. Pantera-Sänger Phil Anselmo machte zwar einen gefährlichen Eindruck, gab sich jedoch neckisch beim Bierbecherwerfen und Karaoke. Es war ein Fest für die zornigen Masochisten unter den Oberstufenschülern: Lichtblitze durchschnitten die Hornhaut, tanzende Fans zerquetschten einander die Nieren unter den bösen T-Shirt-aufdrücken und der rabiate Sound setzte der Apokalypse der Sinne die Krone auf. An der frischen Luft trat das desorientierte, sich im Power–Groove halb ohnmächtig gepogte Volk erst einmal die ausgelegten Fanposter platt und rollte dann im Troß gen Prinzenbar. Dort spielten Downset, die aufgrund der Platzprobleme keinen Support leisten konnten, als Nachschlag für die, welche ihre Lärm-Stops nicht vergessen hatten und noch ein leichtes Brummen wahrnehmen konnten.
Vera Schönfeld/Foto: JMS
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