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Pannen bei Corona-Tests in BayernKeine Zeit für „ewige Rückschau“

Die CSU stellt sich ein weiteres Mal hinter Gesundheitsministerin Huml. Sie hatte früher als angegeben von den Pannen gewusst.

Die Situation für Melanie Huml im Landtag am Mittwoch hätte komfortabler sein können Foto: Peter Kneffel/dpa

München taz | Das Corona-Testdebakel bei der Einreise nach Bayern und eine Gesundheitsministerin, die schon zwei Tage früher davon wusste, als bislang bekannt war: Die Situation für Melanie Huml (CSU) war äußerst unkomfortabel, als sie am Mittwoch dem Gesundheitsausschuss im Bayerischen Landtag in einer Sondersitzung Rede und Antwort stehen musste. Am Vortag hatte es von der Opposition aus Grünen, SPD und FDP Rücktrittsforderungen gegeben, da sie augenscheinlich nicht in der Lage sei, die Coronakrise im Freistaat zu managen.

Aber: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich ein weiteres Mal hinter Huml gestellt. Er selbst kam zwar nicht, wie von der Opposition beantragt, zu der Sitzung. Doch CSU-Generalsekretär Markus Blume konterte als Ausschussmitglied die Attacken: „Es gab keine Verfehlungen in diesem Ausmaß.“ Man habe in der Pandemie „nicht die Zeit, ewig Rückschau zu halten“. Huml selbst sprach von „erheblichen Wartezeiten und Pannen“ und bat „alle Betroffenen“ um Entschuldigung.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass seit Ende Juli 46.000 Urlaubsrückkehrer, die sich freiwillig an Autobahnen oder Bahnhöfen testen ließen, keine Antwort erhielten – darunter auch 1.000 mit dem Virus Infizierte. Jetzt musste Huml zugeben, dass sie über die erheblichen Schwierigkeiten bei der Identifizierung der Getesteten schon zwei Tage früher im Bild gewesen war, bevor sie an die Öffentlichkeit ging.

Huml habe damit „in Kauf genommen, dass sich noch mehr Menschen infizieren“, kritisiert der FDP-Abgeordnete Dominik Spitzer. SPD und Grüne fragten in der Sitzung immer wieder, warum die Massentests nicht früher und besser vorbereitet wurden. „Schließlich“, so sagt die SPD-Frau Ruth Waldmann, „war ja bekannt, wann in Bayern Sommerferien sind.“ Die Ministerin meint dazu, dass man sich erst auf die im Bundesvergleich späten Sommerferien im Freistaat konzentriert und dann dazu entschlossen habe, allen Rückkehrern – auch schon jenen aus anderen Bundesländern – die kostenlosen Tests anzubieten.

Thema für „abgeschlossen“ erklärt

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Arnold pocht darauf, dass Huml schon am Montag, 10. August, von zu diesem Zeitpunkt 338 Infizierten ohne Zuordnung gewusst habe. Aber erst zwei Tage später gab sie die Information weiter. „Da war Gefahr im Vollzug, man hätte unverzüglich handeln müssen.“ Die Ministerin meint, die zuständige Labor-Firma Eurofins habe zwar einen „Rückstau“ vermeldet, aber auch gesagt, dass sie „an einer Software-Lösung bis Dienstagabend arbeitet“. Am Mittwochmorgen sei klar gewesen, dass dies nicht funktionierte, so habe sie dann erst Alarm geschlagen.

Die Strategie von Ministerpräsident Markus Söder und der CSU ist klar: Die Fehler sollen abgehakt werden, der Blick soll sich auf die weitere Coronabekämpfung richten. Melanie Huml lobt die deutschlandweit „umfassendste Teststrategie der bayerischen Staatsregierung“. An den Grenzen in anderen Bundesländern würde anders als im Freistaat niemand getestet. Staatskanzleichef Florian Herrmann erklärt im Ausschuss das Thema für „abgeschlossen“. Die rasche Informierung der Getesteten würde nun funktionieren, sagt Huml. Der neueste Stand: Bis Dienstag um Mitternacht habe es 175.411 Tests gegeben, davon seien 2.339 coronapositiv gewesen.

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3 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein -

    “ Klopapierernte.







    Alle Bayern wissen:



    "Das Leben ist beschissen."



    Nun brauchen sie Papier



    für die Tabellier-



    maschinen und WC.



    Dabei gibt es PC-



    geräte doch mit Scanner.







    Fragt man nun ein paar Kenner:



    nach Barcode und RFID,



    so ist die Antwort:"Wann und wie-



    viel 'Kisten' darf ich liefern?"



    "Ich hab da was im Angebot.



    Wenn`s eilt, dann machen wir zur Not



    auch mal die Nacht zum Tage.



    Das ist doch keine Frage.



    Dann können Sie ab morgen schaffen."







    Wie soll Huml sowas raffen?



    "Programme und diese Sachen.."



    bringt sie kaum unfallfrei heraus -



    und Söder sitzt nun still zu Haus



    und ignoriert das Lachen.







    Alle IT-Leute mit Kenne in Dokumentenmagement greifen sich fassungslos an den Kopf und schütteln den selbigen. Es gibt viele fertige Computeranwendungen, mit denen innerhalb von Stunden (nicht von Tagen) die Corona-Teststationen hätten ausgerüstet werden können. Mit zentraler Speicherung der Adressen und Telefon-Nummern der getesteten Personen. Als zentralen Suchbegriff einfach die Barcode-Nr. des Twincheck-Etiketts der Laborprobe scannen. Wird in jeder Arztpraxis so gemacht, wenn (Blut-)Proben an externe Labors gegeben werden... (Weitere Statements nur noch gegen Beratungshhonorar)“

    kurz - Ooch wieder wahr - 👻 -

  • Wäre doch vielleicht ein wenig angebracht, Söders Handeln etwas mehr zu durchschauen, zumindest mal versuchen und nicht in die mainstreamartige Lobhudelei zu verfallen. "hinter Huml gestellt" kann man auch so lesen: Er braucht die Frau kurz gesagt als Blitzableiter, war so o.ä. bei anderen Schreibenden zu lesen und klingt absolut plausibel. Das gutsherrenartige "Beenden", es gebe "keine ewige Rückschau" kann schon mal tief blicken lassen, wenn der Möchtegerne, der sich wahnsinnig ziert ans Ruder kommt. Können natürlich nur die, die Krise können. Und wenn etwas schief geht, dann waren es die Anderen. Gut bei Merkel abgeschaut. Deren wahnsinnig intelligente Art ist, sich Anderer Verdienste auf die eigenen Fahnen zu schreiben oder schreiben zu lassen und eigene Versäumnisse anderen anzulasten oder anlasten zu lassen. Den wahren Meister erkennt man an den schwierigen Passagen und da hat Söder komplett versagt.

  • Na Servus

    „Es gab keine Verfehlungen in diesem Ausmaß.“

    kurz - Die Maß ist noch immer das bayrische Maß aller Dinge.



    Auch zu Corona-Zeiten. Gellewelle. Mir san mir.