Pakistanischer Ex-Präsident: Musharraf will aus Exil zurückkehren
Der ehemalige pakistanische Präsident Pervez Musharraf will aus dem Exil in seine Heimat zurückkehren – um an den Parlamentswahlen teilnehmen zu können.
DUBAI ap | Trotz eines drohenden Strafverfahrens will der ehemalige pakistanische Präsident Pervez Musharraf in seine Heimat zurückkehren. Er wolle am Sonntag begleitet von Journalisten und Mitgliedern seiner Partei in der Hafenstadt Karachi ankommen, teilte er bei einer Pressekonferenz in Dubai am Samstag mit. Musharraf, der sei viereinhalb Jahren im Exil in London und Dubai lebt, plant nach eigenen Angaben, an den Parlamentswahlen am 11. Mai teilzunehmen.
Die pakistanischen Taliban drohten wenige Stunden zuvor damit, Musharraf bei seiner Rückkehr zu ermorden. In einer Videobotschaft kündigten sie an, Selbstmordattentäter und Scharfschützen auf ihn anzusetzen, sollte er nach Pakistan zurückkehren. „Die Mudschaheddin des Islams haben ein Todeskommando bereit gestellt, um Pervez Musharraf in die Hölle zu schicken“, sagte ein Extremist in dem Video. Auf den Bildern waren rund 20 weitere bewaffnete Kämpfer zu sehen.
Musharraf kam 1999 mit einem Militärputsch an die Macht. 2008 trat er zurück. Ihm droht ein Verfahren wegen der Ermordung der ehemaligen Regierungschefin Benazir Bhutto im Jahr 2007. Musharraf hat den Vorwurf einer von ihm geführten Verschwörung zurückgewiesen.
Den Hass der Taliban zog sich Musharraf zu, als er unter dem Druck der USA alle Verbindungen zu ihrer Organisation abbrach. Zweimal versuchten Extremisten im Dezember 2003, Musharraf zu töten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Getöteter General in Moskau
Der Menschheit ein Wohlgefallen?
Sturz des Assad-Regimes
Freut euch über Syrien!
Weihnachten und Einsamkeit
Die neue Volkskrankheit
Grünes Wahlprogramm 2025
Wirtschaft vor Klima
Bombenattentat in Moskau
Anschlag mit Sprengkraft
Krieg in Nahost
Israels Dilemma nach Assads Sturz