Ort der Gerechten: Die rote Insel
In der Krise erscheint das andalusische Dorf Marinaleda mit seiner kollektiven Verwaltung vielen Spaniern als Hort der Sicherheit und Vollbeschäftigung.
Am Volkslokal der Vereinigung der Landarbeiter in Marinaleda prangt in stählernen Lettern „Im Kampf für den Frieden“, gegenüber im Park der Freiheit haben Arbeiter den Wappenspruch des Dorfes mit aneinandergereihten Glühbirnen geschrieben und zwischen den Pappeln aufgehängt: „Marinaleda – eine Utopie auf dem Weg zum Frieden“.
Nicht nur der Spruch der Anarchosyndikalisten erinnert an die revolutionären Zeiten der Tagelöhner in den 1980er Jahren, auch die Präsentation der Glühbirnenschrift scheint ein Überbleibsel der Vergangenheit zu sein, hat doch jedes andalusische Dorf heute Leuchtschriften aus einem Stück.
Innen in der hallengroßen Kneipe schmücken Fotos aus Palästinenserlagern und von Landbesetzungen in einem ungenannten Land Südamerikas die Wände. Ein Mann mit lückenhaften Zähnen in beigefarbenem Parka trinkt morgens um halb elf einen Anis an der Bar, sein Nachbar auf dem Barhocker hat das Glas schon geleert, raucht trotz landesweiten Rauchverbots, schweigt.
Der Bürgermeister: José Manuel Sánchez Gordillo bleibt auf freiem Fuß. Der oberste Gerichtshof von Andalusien hat Anfang Februar das Verfahren gegen den Bürgermeister von Marinaleda wegen seiner besonderen Aktionen bei den großen Streiks im Frühjahr 2012 eingestellt. Sánchez Gordillo war unter anderem dabei, als Streikende sich in einem Supermarkt und einem Kleiderladen aus Protest bedienten und gingen, ohne zu zahlen.
Anfahrt: Marinaleda liegt 110 Kilometer von Sevilla entfernt und 12 Kilometer von der nächsten Kleinstadt Estepa. Reisende kommen am einfachsten mit dem Auto nach Marinaleda. Auf der A 92 von Sevilla nach Antequera ist Marinaleda bei Estepa ausgeschildert, ab der Autobahn geht es auf der Landstraße A 388 ins Dorf. Direktbusse fahren von Sevilla nur zweimal am Tag nach Marinaleda.
Unterkunft: Hotels, Pensionen und Restaurants gibt es in Osuna und in Estepa. In Marinaleda stehen am Ortsausgang in Richtung El Rubio und der Finca El Hermoso ein paar Gasthäuser. (ufo)
Anis und schwarzer Tabak zum Frühstück sind selbst in andalusischen Dorfkneipen nicht mehr üblich, doch in Marinaleda haben Gewohnheiten und Dinge überlebt. Eine Wandtafel verkündet die Tapas: Sangre con tomate, Blutwurst in Tomatensoße, Paprikawurst, Tortilla.
Anis und schwarzer Tabak zum Frühstück
„Señorita, ven!“, sagt Nicolás ungefragt und kommt hinter der Bar vor, „Señorita, komm, ich will dir etwas zeigen“. Er führt die Besucherin in den hinteren Teil des schummrigen Raums, öffnet eine Tür zu einem dunklen Flur, schwingt eine Saaltür auf, verschwindet im Dunkeln, findet schließlich den Lichtschalter und erleuchtet einen Saal. An der Stirnseite ist der Marsch der italienischen Landarbeiter in den Unabhängigkeitskriegen des 19. Jahrhunderts überlebensgroß auf die gesamte Fläche gemalt.
Das berühmte Bild mit der Frau und einem Kind auf dem Arm, neben ihr ein Mann mit Vollbart, hinter ihnen marschieren Hunderte Bauern. „Hier halten wir unsere Versammlungen ab“, sagt Nicolás und dreht den Oberkörper halb im Kreis, als zeige er ringsum auf Anwesende. An der Längsseite des gefliesten Saals hängt ein Kachelbild, Che Guevara in seiner berühmtesten Pose als Mosaik.
Viele Besucher kommen
„Alle entscheiden gemeinsam, was wir anbauen, was wir kaufen und solche Sachen“, sagt Nicolás, wendet sich zum Gehen und erklärt noch beiläufig das Wandgemälde. „Es war mal ein Maler da, mit nur einem Arm.“
Viele Besucher kommen nach Marinaleda, einem Dorf in der andalusischen Provinz Sevilla, 110 Kilometer östlich der gleichnamigen Stadt inmitten sanfter Hügel mit Olivenhainen und Äckern gelegen. Denn Marinaleda mit 3.000 Einwohnern war und ist das einzige Dorf Spaniens, das seine Bewohner kollektiv bewirtschaften und verwalten. Die rote Insel wird das Dorf genannt, und seit 32 Jahren lenkt José Manuel Sánchez Gordillo, Bürgermeister und Gründer des linksnationalistischen Kollektivs der Einheit der Arbeiter (CUT), die Arbeiter und ihre Familien im „Kampf für die Freiheit“.
Die CUT ist mittlerweile in die kommunistische Izquierda Unida integriert, doch vom andalucismo kann El Gordo, wie man Sánchez Gordillo im Dorf auch nennt, nicht lassen. Im jüngsten, 60 Seiten starken Rechenschaftsbericht seiner Amtszeit zur Regionalwahl 2011 schreibt er ausgiebig von „unserer Nation Andalusien“ und fordert beständig „das Recht der Andalusier auf ihr eigenes Haus, und zwar allein deshalb, weil sie in Andalusien geboren sind“. Zu sprechen ist Sánchez Gordillo im Dezember 2012 nicht, da ihn „Fragen der Gesundheit“ von Amtsgeschäften abhalten, wie die Gemeindesekretärin Carmen sagt.
Überall im Dorf hängen Plakate und Bilder von ihm mit ergrauendem Rauschebart zwischen Marx und mittelalterlichem Propheten, ein Palästinensertuch hat er locker über die Schulter geworfen. Auf dem Wochenmarkt heißt es, José habe Depressionen, weil er nach den letzten Aktionen im August sogar Morddrohungen erhielt.
Der Widerständler Sánchez Gordillo
Damals, im August 2012, hatte Sánchez Gordillo mit anderen die Supermärkte in den Städten der Umgebung geplündert, um gegen die Wirtschaftskrise und die Politik dagegen zu demonstrieren. Er nahm den Kapitalisten und gab den armen Familien.
Als „die Wiege des Tagelöhner-Syndikalismus“ hat die Tageszeitung El País Marinaleda beschrieben, denn gleich nach Ende der Franco-Diktatur hat Sánchez Gordillo die landlosen Arbeiter 1979 organisiert und zum kollektiven Eigentum durch anhaltenden und durchaus handgreiflichen Protest geführt.
„Das war ein harter Kampf“, sagt Nicolás, der stolz darauf ist, dass er 1980 mit zehn Jahren schon am Hungerstreik teilgenommen hat. „Es gibt keinen anderen Weg als den Kampf“, sagt er. „Ich sehe keine andere Lösung, denn so geht es nicht mit den Banken und dem Finanzsystem“, sagt er, und seine blaugrauen Augen starren entschlossen, sein Gesicht verhärtet sich, und für einen Moment lässt er keinen Zweifel an seiner Kampfeslust. „Wenn sich 20.000 Dörfer erheben“, fügt Nicolás hinzu und nickt in stiller Bewunderung seiner Vision. Bei seinem ersten Hungerstreik 1980 ging er in die vierte Klasse und sagte einem Reporter von El País, dass er an eine bessere Zukunft glaube. Denn: „Wenn ich groß bin, wird es Autonomie und wirkliche Selbstbestimmung geben.“
Man holt sich die Agrarreform
Die Aktion „Mit dem Hungerstreik gegen Hunger“ war die Idee von Sánchez Gordillo, dem damals 28-jährigen Lehrer von Nicolás Ramos und den anderen Kindern von Marinaleda. Anfang der 1980er Jahre mussten Menschen in Andalusien hungern, weil sie weder Einkommen noch Besitz hatten. Sie waren von den herrschenden Großgrundbesitzern abhängig. Denn damals wie heute gehört das Land den meist adligen Großgrundbesitzern, die in Madrid oder Sevilla ihren Geschäften nachgehen und sich nur bei Lust und Laune um die Landwirtschaft kümmern. Seit Jahrhunderten hat sich daran nichts geändert.
Wenn die Landbesitzer also die Oliven am Baum lassen und die Artischocken nicht ernten, haben die Tagelöhner keine Arbeit, keinen Lohn und nichts zu essen. Jahrzehntelang hatten sich die Menschen von Marinaleda auch noch im 20. Jahrhundert mit Entbehrung, Armut, Hunger und Hütten als Behausung abgefunden. Doch nachdem nicht einmal die demokratische Regierung in Madrid nach Ende der Diktatur eine Agrarreform durchführt, ist die Zeit reif für Sánchez Gordillo. Der damals junge Lehrer kann im Gegensatz zur Mehrheit in Marinaleda nicht nur lesen und schreiben, er kann auch reden und hat eine politische Vision.
Im Februar 1988 besetzen Sánchez Gordillo, Nicolás und die anderen Männer, Frauen und Kinder der Landarbeiterfamilien die Finca El Humoso des Conde Duque Infantado 12 Kilometer außerhalb von Marinaleda. Nach langen Kämpfen zwischen den Landlosen und der Guardia civil bewegt die Regionalregierung von Andalusien schließlich den adligen Großgrundbesitzer dazu, den Landlosen 1.200 Hektar Land seiner 17.000 Hektar zur Nutzung abzutreten.
An der Mauer neben dem Eingangstor zur Finca El Humoso steht heute „Tierra – Utopia“, und die Dorfbewohner bauen auf dem Land Oliven, Artischocken, rote Paprika und kleine Saubohnen an, die sie in der selbst gebauten modernen Fabrik El Humar zu köstlichen Konserven verarbeiten. Was sie nicht unter dem Eigennamen vermarkten, verkaufen sie an Lebensmittelunternehmen wie etwa die Handelskette Carrefour. Die nussig schmeckenden Saubohnen legen die Frauen in El Humar gekocht in das Olivenöl von der Finca El Humoso ein, das mittlerweile zu den besten Olivenölen Spaniens zählt.
Ökologischer Anbau nicht gefragt
„Wir machen das Öl mit einem Haufen Herzblut“, sagt Martín Marino, den alle in der Ölmühle von El Humoso Maestro Marino nennen und der eine Art Meistertechniker und Qualitätsexperte für das Olivenöl ist. Von ökologischem Anbau hält Meister Marino nichts, obwohl das Kollektiv nun sogar 50 der 150 Hektar Olivenhaine zertifiziert ökologisch betreibt. Aber in der Ölmühle kommen alle Oliven zusammen und werden wie eh und je nur nach der Sorte getrennt: das Öl der fruchtigen Arbequina in einen Stahltank, das der kräftigen Marteño in einen anderen. Die Einzelvermarktung des Spitzenöls findet Meister Marino zu aufwendig; er verkauft das Öl am liebsten hektoliterweise in Tanklastern an die Zwischenhändler, die zur Erntezeit über Land fahren.
470 Pesetas hat er in der letzten Saison im Januar 2012 für einen Liter bekommen. Marino zieht einen Casio-Taschenrechner vom Rand seines Schreibtischs heran und rechnet aus, dass das 2,67 Euro sind. In Peseten rechnet auch Bürgermeister Sánchez Gordillo noch gern, wenn er in seiner Wahlkampfbroschüre 25 Millionen Peseten für den neuen Parque Natural am Rande des Dorfes anführt oder die 73 Millionen Peseten für Altenpflege, Kinderbetreuung und andere soziale Dienstleistungen nennt, die das Rathaus von Marinaleda jedes Jahr dafür ausgibt. In die Gemeinschaft investieren die sieben kommunistischen und zwei sozialistischen Gemeinderäte eine Menge.
Marinaleda ist eines von ganz wenigen Dörfern Spaniens mit eigenem Schwimmbad (Saisonkarte drei Euro) und vermutlich bald das einzige Dorf der Iberischen Halbinsel mit beheiztem Hallenbad für den termalismo social, das soziale Thermalbaden. Das Sportstadion mit Che-Guevara-Gemälde und die Sporthalle von Marinaleda würden jede Kleinstadt schmücken, und man fragt sich, woher die Menschenmassen für das riesige Fußballstadion kommen sollen.
Überraschend groß ist auch die zur Calle de la Libertad ausgebaute Dorfstraße, die mit ihren 15 Meter breiten Gehwegen einem Paseo in Sevilla gleicht. An dieser baumgesäumten Avenida liegt auch das neue, hell gekachelte Rathaus, das mit Turm und Kuppel nicht nur überdimensioniert, sondern auch fremdartig im andalusischen Hügelland wirkt.
Die Jugendlichen sind wenig innovativ
„Alle Techniker kommen von außerhalb“, sagt Pepa Dominguez, die mittwochs und donnerstags aus Sevilla anreist und als Architektin die Bauten des Dorfes betreut. Mit „Techniker“ meint Pepa die ausgebildeten Spezialisten für Wasser- oder Gesundheitsversorgung, die im Rathaus von Marinaleda arbeiten. „In der Mehrheit der anderen Dörfer machen das ausgebildete Leute aus dem Dorf“, sagt sie, senkt die Stimme und fügt hinzu, das ihrer Meinung nach die jungen Leute das Dorf nicht für Studium oder Ausbildung verlassen, weil dort für alles gesorgt ist. Das die Jungen schlecht ausgebildet sind, sei ein Problem, aber es werde auch nichts dafür getan, dass sie das Dorf verlassen. „Pero es mi opinión personal“, sagt sie.
Einen Job garantiert den Jungen die Gemeinde oder die Kooperative, Internet und Fernsehen sind im ganzen Dorf umsonst, der ganztägige Kindergarten mit Vollverpflegung kostet 12 Euro im Monat, 3 Euro zahlt man für den Sportverein, 15 Euro im Monat zahlen die Bewohner für die Hypothek eines Reihenhauses, das sie selbst gebaut haben. „Damit zahlen sie das Haus natürlich in 80 Jahren nicht ab“, sagt Pepa und schickt mit einer entschiedenen Handbewegung den Gedanken in den Himmel. Mithilfe staatlicher Darlehen, einer Bürgschaft und Kostenübernahme der Gemeindekasse haben die Einwohner von Marinaleda 350 Reihenhäuser gebaut. Jedes ist zweistöckig, hat 60 Quadratmeter Grundfläche, 100 Quadratmeter Hof, und alle haben ein Tor nach hinten raus, denn die Leute vom Land haben immer viel ein- und auszuladen, wie Pepa sagt. Die Häuser bauen die Leute straßenweise gemeinschaftlich, gemeinsam entscheiden sie, welche Kacheln, welche Fenster und welche Badezimmerarmaturen sie einkaufen und verbauen.
Alle packen mit an, deswegen gehen die Bauarbeiten auch sehr langsam voran, und die ewigen Abstimmungen führen zu Streit. Aber alle Häuser sind gleich, denn erst wenn sie fertig sind, entscheidet das Los, wer welches Haus bekommt.
Viele Spanier wollen herziehen
„Jeden Tag rufen hier Menschen aus ganz Spanien an und fragen, ob wir Arbeit und ein Haus für sie haben“, erzählt Pepa, die trotz ihrer kritischen Anmerkungen seit 2006 gern in Marinaleda arbeitet und es dort viel interessanter und lustiger findet als in dem anderen Dorf, wo sie montags und dienstags arbeitet.
In der Krise erscheint Marinaleda als ein Hort der Ordnung und Vollbeschäftigung, arbeitet doch aus jeder Familie immer mindestens einer in der Kooperative. Sieben oder acht Monate im Jahr verdienen die Leute von Marinaleda dort ihr Geld oder in der Konservenfabrik, im Volkslokal, einem Laden oder einer Werkstatt. Sie verdienen 1.200 Euro im Monat, egal was sie machen, und mal arbeitet einer aus dieser Familie, mal aus jener aber immer aus jeder Familie einer, damit alle zu essen haben, wie Nicolás erklärt.
In den anderen Monaten erhalten die Arbeiter Arbeitslosengeld, aber das ist in Andalusien auf dem Land sowieso üblich, denn traditionell arbeiten die Tagelöhner nur ein paar Monate im Jahr und leben ansonsten von staatlicher Hilfe.
Da niemand in Marinaleda mehr als 15 Euro für die Hypotheken abzahlt, geht es den Menschen dort jedoch anders als in vielen anderen Orten gut. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist bislang an Marinaleda vorbeigezogen wie eine Karawane am Horizont. Aber die Krise ist ja auch ein Produkt des 21. Jahrhunderts. Gegen die Auswirkungen war Marinaleda bislang mit politischen Rezepten aus dem 19. und 20. Jahrhundert gewappnet. Alle gemeinsam für das Wohlergehen aller oder, wie Nicolás sagt: „Somos muy solidarios.“
Wenn das Geld für alle und das Gemeinsame fehlt, hat Bürgermeister Sánchez Gordillo in Sevilla, Madrid oder Brüssel bislang immer Staatsgeld besorgt. Denn selbstverständlich bekommt auch die Kooperative EU-Agrarhilfen, wie die Großgrundbesitzer drum herum. Und Sánchez Gordillo war auch immer gut darin, die zinsfreien Baukredite der Regionalregierung von Andalusien oder des spanischen Staats nach Marinaleda zu lotsen. Da ein Dorfbewohner monatlich nur 15 Euro für die Abtragung der staatlichen Hypothekendarlehen bezahlt, verzeichnet Marinaleda die höchste Verschuldungsrate der Provinz Sevilla – bei zugleich niedrigstem Steueraufkommen.
Vielleicht kommt Marinaleda durch diese Finanz- und Wirtschaftskrise, die Andalusien und Spanien befallen hat, wie durch die Hungerjahre nach Ende des Bürgerkriegs 1939. Bis Anfang der 1950er Jahre darbten die Spanier in ihrem traumatisierten Land, litten unter der klerikal-faschistischen Diktatur von Caudillo Franco und der katholischen Kirche im Beiwagen.
Die Moderne war einmal in Marinaleda
Vielleicht fällt Sánchez Gordillo oder einem anderen ja auch etwas Neues ein. Denn der im Dorf ewig wiederkehrende Wappenspruch von der „Utopie auf dem Weg zum Frieden“ lässt ebendiese einstige Utopie des Fortschritts nach der Diktatur erstarrt erscheinen. Die Wandbilder an den Mauern zur Schule oder dem Schwimmbad, die Sprüche von der Solidarität zwischen der andalusischen und der katalanischen sozialistischen Jugend am Sportstadion dünsten die Atmosphäre der Starre der späten DDR aus.
Die Moderne war einmal in Marinaleda, die bessere Zukunft – ein Haus und Einkommen für ehemals analphabetische Landlose – ist erreicht. Wo bewahren die Menschen von Marinaleda eigentlich ihr Geld auf? Auf der Bank oder in der Schublade? Ein einziges Mal lacht Nicolás an diesem nebligen Morgen. „En el cajón – in der Schublade, claro!“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Spiegel-Kolumnist über Zukunft
„Langfristig ist doch alles super“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Fortschrittsinfluencer über Zuversicht
„Es setzt sich durch, wer die bessere Geschichte hat“