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Orson Welles „Der Krieg der Welten“ im Abaton

Das war das Ende der Welt. Am 30. Oktober 1938 kam es mit Riesenschritten, wenn auch unsichtbar, auf New York zu. Der Verkehr brach zusammen, Geschäfte wurden geplündert, Panik sorgte für Enthemmung und Chaos. Wie die Ameisen rannten die Menschen durch die Stadt, auf der Suche nach einem Unterschlupf, der auch einer kosmischen Invasion standhalten könnte. Denn, so lautete der Alarm aus dem Radio, die Marsmenschen greifen an!

Der Gott dieses Krieges war erst 23 Jahre alt. Er hieß Orson Welles, und die extraterrestrischen Monster, die er rief, waren nichts weiter als eine kollektive Phantasie. Denn Welles' Hörspiel Der Krieg der Welten nach dem Roman von H.G.Wells kam als Live-Reportage daher, deren hechelnder Reporter und kreischende Passanten sämtliche Zuhörer schlottern ließen.

Das Abaton präsentiert in seiner Matinee am Sonntag die deutsche Version des akustischen Untergangszenarios, die der WDR -Redakteur Klaus Schöning 1977 inszenierte. Über Außerirdischenschleim und Untertassenperformances gibt danach der Alien-Sachverständige Johannes von Butler Auskunft. Und der Publizist Robert Kurz debattiert aus anthropologischer Sicht den Kolonialisierungswillen kleiner Erdlinge, die sich den Weltraum unter den Nagel reißen wollen.

Die Marsianer sind da eh viel schneller. In Tim Burtons Mars Attacks! , der im Anschluß läuft, haben sie die Erde schon fast im Sack: „Netter Planet, den nehmen wir uns!“

Sonntag, 14. März, 11 Uhr, Abaton

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