■ Organisierte Profs beklagen miesen Ruf: Wissenschaft als Diskriminierung
Bonn (dpa) – Der Hochschullehrerverband beklagt die sinkende Attraktivität des deutschen Professors. Ober-Prof Hartmut Schiedermaier sieht die Schuld in rigider Sparpolitik, einer wachsenden Gesetzesflut sowie zuviel „Papierkrieg“. Heute treffen sich die verbeamteten und durch die Freiheit von Forschung und Lehre geschützten Hochschullehrer in Bonn, um über ihre Misere zu sprechen. Das Motto lautet „Wissenschaft als Beruf“ – Titel eines selbstkritischen Aufsatzes des berühmten Soziologieprofessors Max Weber.
Die besten Köpfe entschieden sich nicht für eine Hochschulkarriere, sondern für die Wirtschaft, warnte Schiedermaier, der für 18.000 unkündbare Professoren spricht. Also zerknirschen ihn die Abkehr vom Beamtenstatus und Abschläge bei der Professoren- Besoldung. Eindringlich warnte er die Bildungspolitik davor, die Uni-Lehrer zu „Sündenböcken einer verfehlten Bildungs- und Finanzpolitik“ zu machen.
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