Opfer des Wetters: Decken für alle
■ Kälte macht Obdachlosen zu schaffen – Zulauf bei Treffpunkten
Die klirrende Kälte macht obdachlosen Menschen in Niedersachsen und Bremen zunehmend zu schaffen. „Seit Weihnachten und Neujahr kommen immer mehr Menschen zu uns, um sich aufzuwärmen und vor der Kälte zu schützen“, sagte Cornelia Runge vom Tagestreff „DüK“ („Dach über dem Kopf“) am Freitag in Hannover. „Wir versuchen, die Menschen vor Erfrierungen zu bewahren, indem wir sie mit Mützen, Handschuhen und Schlafsäcken versorgen“, sagte Gottfried Schöne vom Diakonischen Werk Hannover.
Sowohl in Hannover als auch in Bremen sind noch ausreichend Schlafplätze für Obdachlose vorhanden. Trotz der Kälte blieben viele Wohnungslose jedoch lieber auf der Straße, als die Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen, sagte der Leiter des Sozialzentrums des Vereins für Innere Mission, Bertold Reetz. „Deshalb versucht unser Streetworker, den Kontakt zu den Obdachlosen herzustellen und verteilt Schlafsäcke und Decken“, sagte Reetz.
Ähnliche Erfahrungen gibt es in Hannover. „Das Problem sind nicht fehlende Unterkünfte, sondern die Menschen, die nicht untergebracht werden wollen“, sagte Gudrun Stoletzki von der Stadt Hannover. Dafür gebe es einige Gründe: „Viele Obdachlose haben Hunde, die sie nicht mitbringen dürfen, andere können nicht mit vielen Menschen in einem Raum schlafen“, sagte Schöne. Für einen größeren Ansturm auf Schlafgelegenheiten hält die Stadt Bremen noch zusätzlich 25 Winterschlafplätze bereit.
dpa
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